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Hallo,
Ich hab seit acht Jahren Ängste und Panikattacken! Seit drei Monaten geht es mir sehr schlecht, mir ist es nun kaum möglich etwas zu machen. (Bis auf 20mg Ritalin nehme ich keine Medikamente) Ich bin durchgehend nervös und habe täglich Panikattacken, der Schulbesuch ist mir seit drei Monaten auch nicht mehr möglich. Ich warte seit drei Monaten auf einen Platz in einer offenen Jugendpsychiatrie. Ich bin übrigends 16.

Ich bräuchte ein Medikament welches mir Mut und starke Hilfe gegen Nervosität gibt. So wenig Nebenwirkungen wie möglich. Ich habe ein Arzt der mir Medikamente verschreiben kann. Ich habe keine Ahnung wie lange ich noch auf einen Platz warten muss und es wird immer schlimmer! Das Medikamente sollte also auch schnell wirken.

Ich hoffe jemand kennt ein so ähnliches Medikament!

LG,
Frisk.

19.05.2016 23:39 • 20.05.2016 #1


6 Antworten ↓


Erstmal Hallo im Forum!
Zunächst einmal, sehr schade das es dir im Moment schlechter geht. Eigentlich ist es extrem schwierig, dir über ein Forum Empfehlungen für Medikamente zu machen, das sollte eigentlich nur der Psychiater oder Neurologe deines Vertrauens tun. Normalerweise sind SSRI die erste Wahl, wie zum beispiel Escitalopram (oder dein Fluoxetin), allerdings wird das jugendlichen aus verschiedenen Gründen ungern verschrieben, und wirken tut das auch erst nach 2 Wochen. Als Notfallmedikament gibt man in der Regel Lorazepam das ist sehr stark, allerdings nicht als Dauermedikation, da es abhängig macht, außerdem macht es müde. Wenn du Erwachsen wärst, hätte ich außerdem Pregabalin vorgeschlagen, das wirkt etwas schneller, man fühlt sich aber auch da etwas angetrunken.

Bleibt noch Promethazin, das macht müde, scheint aber ohne weiteres auch für jugendliche zugelassen zu sein, dieses würde ich in der Übergangszeit nehmen, bis ein SSRI wirkt, und nicht deutlich länger.

Kann deinen Wunsch nach Ruhe extrem gut verstehen! Bis bei mir mein Escitalopram angeschlagen hat, konnte ich keine Sekunde unbeschäftigt sein, weil ich sonst die ganze Zeit an die besch****** Angst gedacht habe. Kann dir nur die Daumen drücken, dass du bald einen Platz bekommst. Es kann nur besser werden
Nur falls du möchtest, kannst du dich bei mir per PN melden, falls du Fragen hast.

Es sei nochmal betont, dass ich kein Arzt bin, und das dies nur meine Laienhafte Einschätzung ist. Hoffe zumindest ein kleines bisschen geholfen haben zu können. Ich wünsche dir alles Gute!

LG Frodo

A


Medikament gegen Panikattacken und Nervosität

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Wie stark oder schwach die Nebenwirkungen ausfallen könnten, lässt sich überhaupt nicht pauschal sagen. Jeder reagiert anders auf die Medikamente, die leidige Erfahrung des Ausprobierens hab ich auch schon zu genüge gemacht.
Mit 16 hab ich Fluctin bekommen, was mir wahnsinnig geholfen hat, allerdings gingen meine Leberwerte durch die Decke.

Schnell wirken funktioniert leider nur bei den harten Sachen (Benzos), alles andere braucht 2-4 Wochen.
Wenn du schon so lange damit zu tun hast, hast du denn einen richtigen Psychiater oder verschreibt dir wenn dein Hausarzt Medikamente?

Zitat von Frisk:
ch hab seit acht Jahren Ängste und Panikattacken! Seit drei Monaten geht es mir sehr schlecht, mir ist es nun kaum möglich etwas zu machen
dachte im ersten moment das hätte ich geschrieben :/ geht mir genau so.

Ritalin hab ich früher als jugendliche auch bekommen. Nur da hatte ich noch keine angststörung.

Also bei uns in der schweiz kriegt man bei akuten notfällen schneller einen platz. Bei meiner ersten stationären Therapie musste ich nur ein paar tage warten und durfte dann gleich antreten.

Drücke dir die daumen, dass schnell amfangen darfst mit der therapie..

16 Jahre, dann bleibt da nicht viel. Frag deinen Arzt ob er dir Tavor verschreibt für den Extremfall und sie dir einzeln aushändigt. Sonst fällt mir da nix zu ein und Ritalin kann in der Pubertät auch gerne mal nach hinten losgehen, sowas ist eher für Kinder. Hormone bitte nicht vergessen. Ich könnte mir mit Dipiperon einen Herzanfall herbeizaubern vom Feinsten, was bei Kindern und alten Menschen einschläfernd wirken soll. Also guten Arzt fragen und nicht einfach ins Blaue in irgendwelche nicht medizinischen Foren hineinfragen. Hier ist NIEMAND Arzt oder hat auch nur ansatzweise Ahnung vom pubertären Körper und Hirn! Also ab zum Doc!

Ich würde Dir raten es mit Lasea zu probieren. (Musst nur vorher in der Apotheke fragen, ob Du alt genug dafür bist)
Ansonsten gibt es Alternativen:
Bachblüten
Neuroxan (hier wegen Alter fragen)
Baldrian
Johanniskraut (ist leider nicht so ohne)
Um die pflanzlichen Mittel aufzuzählen.
Promethazin und Co. finde ich schon ein bisschen heftig. Aber am Ende zählt was hilft.
Du kannst auch Eisabreibung machen. Das hast du sicher alles da. Leerer JoghurtBecher, Eisstiel oder Zungenspatel, Wasser und Handtuch. Musst du mal googeln, muss leider gleich arbeiten. Im Prinzip reibSt Du Dich mit Eis ab. Arme Beine Kopf usw. Immer Richtung Herz. Danach trocknet Du Dich ab. Bzw. Tupfst Dich ab. Das bewirkt das das Nervensystem vom KälteReiz abgelenkt wird.
Oder Du probierSt Progressive Muskelrelaktion nach Jacobsen. (Bei YouTube suchen)
Ich bin selbst aus der Notfallmedizin, kann mirgendwie aber bei Panik auch nicht immer helfen. Also die Eisabreibung, Lasea und manchmal diese Progressive.... Haben bei mir in FAST allen Fällen geholfen. Aber probier Dich ruhig durch. Die Medikamente solltest Du trotzdem mit Deinem Doc. Absprechen und vielleicht mal ansprechen, ob es sinnvoll wäre eine Therapie zu machen oder ähnlich. Gute Besserung

Ohne mich zu sehr aufdrängen zu wollen, allerdings geht es hier darum eine langfristige medikamentöse Lösung zu finden, da das Problem nicht allzu klein zu seien scheint, da finde ich Benzodiazepine (Tavor / Lorazepam) sind da nicht das richtige, weil die sollte man wirklich höchstens 2 mal die Woche nehmen, eben wegen der Gewöhnung und dem Abhängigkeitspotenzial (Der Entzug wird als grausam beschrieben, hier zahlreich im Forum beschrieben, man kann es trotzdem sicher einmal in der Woche nehmen, wenn man einen sehr schlimmen Schub hat).
Neurexan und Co haben mir in diesen Zuständen gar nicht geholfen, und meinen Mitmenschen nur unnötig das Gefühl gegeben, etwas getan zu haben.

Promethazin wirkt sofort und kann man eher 2 Wochen nehmen, bis ein echtes Antidepressivum wirkt, weil nur die kann man über einen längeren Zeitraum ohne größere Komplikationen erwarten zu müssen einnehmen.





Dr. med. Andreas Schöpf
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