ich lese hier schon länger mit und jetzt ist der Moment, wo es mir so bescheiden geht, dass ich mich nun doch mal registriert habe um mir das Leiden von der Seele zu schreiben.
Ich (m / 37) leide seit 2010 unter Angstzuständen und Panikattacken. 2010 wurde in der Klinik das komplette Programm gemacht (EKG, EEG, MRT CT, Herz-Katheder) und natürlich nichts gefunden und ich organisch als gesund entlassen. Damals hatte ich einen stressigen Job, sodass ich diesen dann verlassen habe und mir was Neues mit weniger Stress gesucht hab.
Bis auf paar kleinere Rückfälle, ging es mir bis Dezember 2016 eigentlich ganz gut. Hatte ab und an mal paar Attacken und miese Tage, aber die waren nach 2-3 Tagen meist vorbei.
Nun hat es mich im Dezember ganz schleichend wieder eingeholt und hat sich bis Ende Januar soweit gesteigert, dass ich unfähig bin ein normales Leben zu führen. Ich steh morgens schon auf und bin total zittrig, Nachts werde ich bis zu 10 mal panisch wach und sehe Muster, tagsüber reisen mich bis zu 3 PA´s über jeweils 2 Stunden total aus der Bahn. Nun wurden wieder viele Tests gemacht und natürlich (und auch Gott sei Dank) bin ich organisch gesund.
Ich habe im Moment keinerlei Stress, bin seit Ende Januar krank geschrieben, habe mit meiner Arbeitsstelle einen Glücksgriff, da diese sehr verständnisvoll (haben noch so einen Fall in der Firma) damit umgehen und mir auch schon langfristiges Home-Office angeboten haben, sobald ich wieder halbwegs auf den Beinen bin. Familär läuft es (bis auf den Fakt, dass ich alle mit meinen Attacken langsam wahnsinnig mache) auch super. Eigentlich sind die Rahmenbedingungen super, nur ich steck in meiner Phase fest. Vom Hausarzt hab ich Lorazepam bekommen, welche ich aber versuche nicht zu nehmen. Ganz selten hab ich mir in Extremfällen mal eine halbe (1/2 mg) gegönnt. Ja sie helfen aber, der Preis ist mir zu hoch.
Ich war in den letzten 5 Wochen, 4 mal in der Notaufnahme weil ich meine Todesängste nicht in den Griff bekomme. Ich weiß in den Momenten, dass ich organisch gesund bin, aber ich schaffe es nicht mich damit zu beruhigen und bilde mir trotzdem immer ein, dass da was nicht stimmt.
Nun war ich am Freitag, dass erste Mal bei einer Psychiaterin, welche mich stationär einweisen lassen hat. Auch auf meinen Wunsch hin um mein Umfeld mal ein wenig von mir zu entlasten. Leider sind im Moment keine Plätze frei, sodass ich warten muss bis sich die Klinik mit einem Go meldet. Mir wurde Pregabalin verschrieben und bei Bedarf soll ich auch ihrer Meinung nach die Lorazepam verwenden.
Nun nehme ich seit Freitag Abend die Lyrica und ich muss sagen, es ist die Hölle. Ich vertrage die überhaupt nicht, bin total aufgedreht und hibbelig, habe Kopfschmerzen und werde auch nicht müde. Vorhin kam dann noch eine echt heftige Panikattacke dazu, sodass ich echt überlege dass Zeug ab morgen wieder sein zu lassen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Lyrica gemacht und auf was muss ich mich da noch einstellen?
Wenn du bis hierhin gelesen hast, dann schon mal vielen Dank. Dann hat sich die Mühe nämlich gelohnt und dir sind andere Menschen nicht egal, was dich schon mal zu einem besseren macht.
Viele liebe Grüße,
Toxic
05.03.2017 03:48 • • 05.06.2019 #1