Ich bekomme Lyrica,seit 3,5 Jahren (300 mg am Tag) und es geht mir gut damit.
Was man dazu wissen sollte:
Ein Abhängigkeitspotenzial ist gegeben.
Aber auch andere Medikamente (die kein Abhängigkeitspotenzial birgen) müssen u.U. langfristig eingenommen werden.
Man ist also dann so gesehen davon genauso abhängig.
Das ganze Wort Abhängigkeit muss in diesem Zusammenhang mal genauer unter die Lupe genommen werden:
Menschen,die ein Medikament brauchen,um ihren Alltag bewältigen zu können sind in dem Sinne alle abhängig.
Das gilt nicht nur für psychische Erkrankungen sondern auch für rein körperliche.
Z.B. Diabetes,Multiple Sklerose,Bluthochdruck,Epilepsie u.s.w.
Was mich immer wundert ist,dass in diesem Zusammenhang nie von Abhängigkeit gesprochen wird.
Der Patient braucht das Medikament und gut ist.
Ist man aber psychisch krank (Gehirnchemie aus dem Gleichgewicht geraten,was auch eine körperliche Ursache ist),spricht man schnell von Abhängigkeit.
Und dieser Begriff ist leider sehr negativ besetzt.
Ich jedenfalls BIN abhängig von Lyrica,nehme ich es nicht,geht es mir schlecht.
So wie es einem Bluthochdruckpatienten ebenfalls schlecht geht,wenn die Medikation ausbleibt.
So wie ein Epileptiker wieder Anfälle bekommt,wenn er sein Medikament nicht nimmt.
So wie ein Patient mit Multipler Sklerose leidet,wenn keine Schmerzlinderung mehr statt findet.
Ich für mich bin froh,dass es dieses Medikament gibt,dass mir mein Leben zurück gebracht hat.
Weiterhin ist zu sagen,dass es eine appetitsteigernde Wirkung hat,wurde bereits angesprochen.
Damit muss man also leben.
Aber besser als permanente Angst und Panikattacken und von einer Klinik in die nächste.
Insgesamt wünsche ich mir,dass endlich mal ein Umdenken stattfindet.
Dass auch wir psychisch Kranken entsprechende Medikamente nehmen dürfen,die uns helfen,ohne uns vorwerfen lassen zu müssen,dass wir uns zu all dem noch freiwillig in eine Abhängigkeit begeben.
Es sollte selbstverständlich sein,dass wir Medikamente nehmen,die uns helfen.
Zumindest diejenigen,die das für sich in Betracht ziehen.
Übergreifend (mal unabhängig von der ganzen Medikamentendiskussion):
Wir sind alle von allem möglichen abhängig.
Wohnung,Arbeitsplatz ist auch schon weit gegriffen.
Es gibt kein Leben ohne Abhängigkeit.
Leben BEINHALTET Abhängigkeit,geht schon los bei der Luft,die man atmet.
Und dass man schlafen muss und auf Toilette gehen...
21.03.2021 22:58 •
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