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Hier mal mein aktueller Stand von Lyrica - nehme seit 2 Tagen 3x25 mg täglich. So betrunken und benommen wie zu Beginn ist mir nicht mehr, allerdings die Gleichgewichtsstörungen und Schwindel ist geblieben. Mein physisches und psychisches Befinden schwankt innerhalb eines Tages sehr. Mal denke ich, ich falle gleich wg. niedrigen Blutdruck in Ohnmacht, eine Stunde später Herzrasen und hoher Blutdruck. Stimmung von weinerlich zu aggressiv über ängstlich zu ab und zu angstfrei und lmaa Stimmung. Also solche Extreme kenne ich von keinem anderen Medikament. So am Montag werde ich meinen Arzt anrufen (kann nur hoffen, dass mich die Sprechstundenhelferin auch durchstellt), mal sehen, was er sagt. Ach ja diese Stromschläge im Kopf sind weg (toi, toi toi und auf Holz klopfe), war wohl echt durch das Absetzen von Venlafaxin. Mein Vorschlag an meinen Arzt wäre dann, die Venlafaxin in erniedrigter Dosis 37,5 mg (hatte vorher 75 mg) wieder anzufangen mit parallel dann 4x 25 mg Lyrica und 2x 15 mg Mirtazapin am Tag, vorausgesetzt man kann diese Medis kombinieren. Im Apotheken Umschaucheck steht nichts dagegen. Ich habe zwar gelesen, dass Lyrica bei Angst meist erst in höheren Dosen wirkt (300mg), aber dann müssten die Nebenwirkungen sich wirklich drastisch verringern, weil so kann ich vor Schwindel und Gleichgewichtsstörungen kaum laufen und Angst raus zu gehen. Mein Ziel ist es Venlafaxin wieder Einzuschleichen ( Einschleichen,da wahrscheinlich auch wieder mit Nebenwirkungen zu rechnen ist) und dann auf 75 mg und Lyrica + Mirtazapin in einer geringeren Dosis dazu. Keine Ahnung, ob das klappt oder geht. Jetzt im Nachhinein denke ich nämlich, dass mein Arzt (ich habe ein gutes Verhältnis zu ihm und achte ihn sehr, dies möchte ich dazu sagen) sich irrte, als er annahm, dass meine derzeitigen Ängste und große Unruhe durch die aufhellende Wirkung von Venlafaxin verstärkt wurden. Habe gerade ein bissl Euphorie und mir so gedacht, dass der oben geschriebene Mediplan mir gut tun könnte. Öhm hoffe ihr könnt es nachvollziehen. Sorry für den langen Text.
Ich wünsche Euch allen einen Abend mit sowenig wie möglich Ängsten und Sorgen, ich weis es hilft einem nicht unbedingt etwas, aber es gibt Menschen, die es aus der Angst raus geschafft haben und ich bin ganz optimistisch, dass wir es auch schaffen und wenn es nur für eine begrenzte Zeit sein sollte. Fühlt euch gedrückt ))

Also ich will deinen Arzt nicht schlechtreden, aber ich finde es einigermaßen schockierend, dass er das Venlafaxin bei dir von heute auf morgen abgesetzt hat. Venlafaxin greift tief in den Hirnstoffwechsel ein und es ist daher eigentlich ein MUSS, dass man es ausschleicht. Auch dieses Hin und Her mit den Medikamenten finde ich nicht gut. Klar, wenn eines nicht richtig wirkt, muss man es ersetzen und etwas anderes ausprobieren, aber alles schön mit Muße und nicht: hier jetzt nehmen wir mal dies und dann nehmen wir mal das. Ist doch klar, dass dein Körper da durchdreht.

A


Lyrica Erfahrungsbericht

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Also ich muss meinen Arzt da mal in Schutz nehmen, bisher hatte ich bei einem Medikamentenwechsel so gut wie nie Nebenwirkungen und das es diesmal so schlimm ist, hat er sicher niemals gedacht, genauso wie ich. Zum anderen dieses Hin und Her und nehmen sie mal dies und dann mal das, stimmt nicht. Denke er sucht es mit Bedacht aus, auch was die Dosierungen angeht. Habe über die ganzen Jahre (glaube 15 Jahre insgesamt) neben den Venlafaxin 2mal gewechselt (Busp und Opripramol). Denke da wechseln andere viel öfter mit noch viel höheren Dosierungen.

Nun denn, vorgestern Abend 50 mg Quetiapin. 1 1/2 Stunden nach der Einnahme: Fressflash. 5 Bifis, ein Käsebrötchen und ein Franzbröchen später bin ich unfähig einer Episode Alf zu folgen. Ich bin nicht nur müde, sondern ich rall auch gar nicht mehr, was da los ist. Ich schlafe ein, wache in der Nacht auf und werf mir 2 Pillen Tianeptin rein. Am nächsten Tag geht es mir nicht gut. Vormittags stehe ich neben mir und am Nachmittag bekomme ich Kopfschmerzen, die bis zum Abend anhalten. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Kopfschmerzen vom Tianeptin kommen und nicht vom Quetiapin. Ich vertrage die doppelten Dosierungen einfach nicht regelmäßig. Nehme ich jetzt auch nicht mehr.

Letzten Abend hab ich 37,5 mg Quetiapin eingenommen, heute Morgen habe ich Rückenverspannung. Aber das kann auch daran liegen, dass ich falsch gelegen habe. Kopfschmerzen habe ich keine (lag also wohl tatsächlich am Tianeptin). Allerdings hab ich das Gefühl, dass Quetiapin meinen Tinnitus verstärkt, weil das Zeug halt buchstäblich auf die Nerven geht. Aber es kann auch sein, dass ich die letzten Tage zu oft vor dem Computer gesessen habe. Ich habe z.B. gestern den halben Tag E-Sport Wettkämpfe geguckt und das reizt natürlich auch die Nerven in verstärktem Maße.

Also ich werde weiter experimentieren. Das vorläufige Fazit ist, dass 37,5 mg und 50 mg möglicherweise müder machen als 25 mg oder 12,5 mg. Sicher bin ich mir da aber nicht, da die Müdigkeit möglicherweise nur nach den Fressattacken auftritt (und die könnte man sich ja mit ein wenig Disziplin verkneifen). Festzuhalten ist aber, dass das Denken mehr eingeschränkt wird, je höher die Dosis ist. In niedrigen Dosen ist das bei mir erwünscht und hilfreich (man wird einfach desinteressierter und lebt mehr im Hier und Jetzt), in höheren Dosen geht es dann Richtung Zombie, d.h. Emotionen und Gedanken werden zunehmend abgetötet. Aber das ist typisch für Neuroleptika, wie Quetiapin eines ist. Diese sind ja in erster Linie für Leute mit Psychosen/Schizophrenie entwickelt worden, um deren Halluzinationen, Einbildungen und abnormen gedanklichen Höhenflüge (Positivsymptome) einzudämmen.

Ich werde das Quetiapin nicht nehmen, habe am Freitag mit Amitryptilin begonnen und meine Kopfschmerzen, die ich seit 4 Monaten durchgehend habe sind jetzt noch schlimmer geworden. Ich versuche trotzdem durchzuhalten, in der Hoffnung, dass ich damit eine Besserung bekomme.
LG Sily

Es tut mir so leid, was ich von Euch alles hier so lese ...
Anscheinend ist dieser Kelch dann an mir vorübergezogen (die Nebenwirkungen haben sich größtenteils gelegt, bis auf die Ödeme. Ob ich jedoch damit leben kann, weiß ich noch nicht. Allerdings besteht derzeit leider Verdacht auf Morbus Fabry, sodass ich schon sehr gespannt darauf bin, wie es mit mir gesundheitlich so weitergeht.
Hinzu kommt, dass gerade erst eine schwere Adduktorenverletzung festgestellt wurde. Laufen ist mein Leben. )

Zitat von Sily:
Ich werde das Quetiapin nicht nehmen, habe am Freitag mit Amitryptilin begonnen und meine Kopfschmerzen, die ich seit 4 Monaten durchgehend habe sind jetzt noch schlimmer geworden. Ich versuche trotzdem durchzuhalten, in der Hoffnung, dass ich damit eine Besserung bekomme.
LG Sily


Und ich werde die Behandlung mit Quetiapin abbrechen. Schlägt zu sehr auf die Nerven und verstärkt somit meinen Tinnitus. Das muss ich nicht haben. Schade, wirkt eigentlich sonst ganz gut. Ich werde dann wohl als nächstes Pregabalin probieren. Lorazepam will mir mein Psychiater leider oder zum Glück nicht verschreiben.

Menno irgendwie spinnt diese Seite immer. Also kurzer Bericht zu Lyrica usw. Nehme seit 2 Tagen wieder Venlafaxin (vorgestern 37,5 mg, gestern und heute 75 mg) + 3x25mg Lyrica + frühs 7,5 mg und abends 15 mg Mirtazapin. Gleichgewichtsstörungen und Schwindel nicht mehr so schlimm. Konnte gestern sogar einkaufen ohne aus Panik rauszurennen. Schon voller Freude, dass es wieder besser wird, wache ich um 2 Uhr aus dem Schlaf durch eine akute Panikattacke auf, denke wird verrückt vor Angst, überlege schon Notarzt anzurufen, Blutdruck 180 zu 110, nach 20 Minuten wird es besser und ich schlaf irgendwann ein. Habe natürlich nun Angst vor heute Nacht. Sowas in der Form hatte ich bisher ganz selten, also im Schlaf, nur wenn ich vorher Schlafmangel hatte. Dies war gestern nicht der Fall. Vielleicht Venlafaxin gleich zu schnell wieder auf 75mg, oder Venlafaxin und Lyrica harmonieren nicht. Laut Apotheken Umschau aber keine Wechselwirkung. Hat jemand von euch eine Idee?
Liebe Grüße Lea

Hallo zusammen,

ich lese interessiert Euren Bericht, bin mitten in den vielen Beiträgen und konnte bisher noch nichts dazu finden, ob das Mittel bei generalisierter Angststörung eventuell auch zu Schlaf verhelfen kann.

Bei mir führt die GA zu massiver Schlaflosigkeit, und von den Benzos möchte ich weg, auch weil ein Wirkstoffverlust spürbar ist, bin am Ausschleichen. Wäre Lyrica eine Alternative oder bei Schlafstörungen, die auf unbewusster Angst beruhen, fehlinduziert? Ich würde es nur abends fürs Schlafen brauchen, vielleicht auch nur ab und zu. Tagsüber habe ich meine Ängste gut im Griff.

Wenn es allerdings genauso abhängig macht wie 2 Glas Wein, wäre damit auch nichts gewonnen. Was meinen hier die Erfahrenen?

LG Salyx

Zitat von Salyx:
Hallo zusammen,

ich lese interessiert Euren Bericht, bin mitten in den vielen Beiträgen und konnte bisher noch nichts dazu finden, ob das Mittel bei generalisierter Angststörung eventuell auch zu Schlaf verhelfen kann.

Bei mir führt die GA zu massiver Schlaflosigkeit, und von den Benzos möchte ich weg, auch weil ein Wirkstoffverlust spürbar ist, bin am Ausschleichen. Wäre Lyrica eine Alternative oder bei Schlafstörungen, die auf unbewusster Angst beruhen, fehlinduziert? Ich würde es nur abends fürs Schlafen brauchen, vielleicht auch nur ab und zu. Tagsüber habe ich meine Ängste gut im Griff.

Wenn es allerdings genauso abhängig macht wie 2 Glas Wein, wäre damit auch nichts gewonnen. Was meinen hier die Erfahrenen?

LG Salyx


Hast du schon Trimipramin, Doxepin und/oder Mirtazapin ausprobiert zum schlafen?

Trimipramin zuletzt, davor Trazodon, davor Atarax. Ich wurde vom Trimi lediglich etwas müder, aber einschlafen war auch nicht. Trazodon habe ich nicht vertragen, Atarax blieb völlig ohne Wirkung.

Mirtazapin ist mir nicht geheuer, ehrlich gesagt: 30 % nehmen damit mehr oder weniger heftig zu. Etliche Kilogramm schwerer, aber besser schlafen - das würde bei mir auch nicht funktionieren, glaube ich.

Ich bin offenbar ein schwerer Fall.

Tja, nun hier alles zu Ende gelesen und denke, Lyrica ist doch nichts ... auch das andere klingt nicht gut: Fressflashs auf Quetiapin - nein, bitte nicht.

Fazit: Ich bleibe beim Ausschleichen der beiden Benzos und versuche, der Schlaflosigkeit mit anderen Mitteln wie Aminosäuren, evtl. noch Gaba und Pflanzenstoffen beizukommen. Sonst ... aushalten, was geht ... Danke Euch fürs Lesen und Rückfragen.

Ja, also das mit den Fressflashs ist nicht das Problem, meine ich. Man kann sich ja beherrschen, wenn die Zunahme an Gewicht nicht erwünscht ist. Bei mir ist das wurscht. Ich wiege 80 kg bei 175 cm, das ist noch im Rahmen (für einen Mann). Vielmehr Probleme macht mir das Restless-Legs-Syndrom. Gestern die ganze Nacht im Bett rumgestrampelt. xD Quetiapin ist für mich wirklich nichts.

Die Schlafstörungen habe ich ganz gut im Griff mit Doxepin und Zopiclon im Bedarfsfall. Aber wenn Trimipramin bei dir nicht viel nützt, wird es das Doxepin auch nicht tun. Und Zopiclon macht genauso süchtig wie Benzos.

Sicher, uferloses Futtern ist wahrscheinlich nicht zwingend bei den Medis, und ich habe das mit dem Trimipramin ja auch schon riskiert, indem ich es drei Wochen damit versucht hab; soll auch Zunahme bewirken können, und ist nicht passiert.

Aber ich denke auch, dass mir Mirtazapin u. a. bei meinem Problem ebenfalls nicht helfen wird. Vielleicht, weil ich an Zolpidem und Lexotanil schon so sehr gewöhnt bin ....

Ich nehme 7,5mg Mirtazapin zum Schlafen, es wirkt gut und zugenommen auf diese kleine Dosis habe ich auch nicht, kann gut schlafen und morgens hellwach.
LG Sily

Danke für die Tipps.

Sily, ich bin sicher, Du hast nicht wie ich eine lange Benzo-Geschichte hinter Dir. Hätte ich die nicht, wäre eine Hoffnung auf Mirtazapin wohl noch da.

Es gibt ja auch sonst viele, die keine Schlafwirkung davon haben, leider.

LG Salyx

Ich nehme nur ab und zu Tavor 0,5 mg
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@salyx: habe in Foren gelesen, dass viele nach dem Absetzen von Benzos Lyrica nehmen. Ich persönlich habe keine Erfahrungen mit Benzos und Lyrica nehme ich erst seit 2 Wochen 3x25 mg am Tag - bisher noch wenig Wirkung, Nebenwirkung bei mir Gleichgewichtsstörungen und Schwindel - wird langsam besser. Was ist denn deine Grunderkrankung?

Hallo Lea,

es ist generalisierte Angststörung.

LG

Ich nehme die Medikamente gegen Agoraphobie mit Panikattacken und generalisierte Angststörung. Erstes ist bei mir aber schlimmer ausgeprägt. Die Lyrica nehm ich erst seit 2 Wochen, sind aber die ersten Tabletten die diese ängstlichen Gedankenkreise auflösen. Also ich denke nicht mehr immer, es wird was passieren und wenn, dann ist das ganz schnell weg durch positivere Gedanken. Allerdings sind die Nebenwirkungen - Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Benommenheit schon extrem, wobei es langsam weniger wird. Laut Beipackzettel muss man bei generalisierter Angststörung so 300 mg am Tag nehmen. Natürlich reagiert jeder Mensch anders, und habe auch schon Beiträge hier gelesen, von Leuten bei denen weniger auch schon hilft, aber auch Beiträge, dass man nach gewisser Zeit wieder höhere Dosis braucht. Hmm ich muss mal schauen, wie das bei mir wird.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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