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Hallo an alle,

finde toll das es so ein Forum gibt, und hab mich jetzt auch registriert weil ich Hilfe brauche.

Ich leide seit 10 Jahren an einer generalisierten Angststörung und habe schon diverse Psychiater und Medikamente durch. Da mir insbesondere Antidepressiva nie wirklich helfen konnten, lebe ich seit ca. 3 Jahren ohne Dauermedikamente, nur mit Lorazepam (Tavor) als Notfallmedizin (nicht regelmäßig, ich weiß das es abhängig macht). Diese Pillen haben mich schon durch so manche Krise durchgeboxt.
Nun habe ich nach einer längeren stabilen Phase wieder heftige Angstzustände, teilweise stundenlang. Ich musste jedoch feststellen das ich nach der Einnahme von Lorazepam neuerdings ganz andere Reaktionen zeige, nämlich Zittern, Schweißausbrüche, Schwindel, Magendruck! Wie kann das kommen? Das ist schon 2 mal passiert, beim zweiten Mal bin ich sogar ins Krankenhaus weil ich regelrechte Zuckungen hatte und meine Frau Angst hatte dass ich kollabiere. Man spritzte mir dort ein Antiallergikum und meinte dort das ich wohl paradox darauf reagiere und auf ein anderes Benzo umsteigen sollte. Lorazepam sollte ich jedenfalls nicht mehr anrühren.

Ich war bei meiner Psychiaterin aber die hat gesagt das wäre alles Quatsch. Wahrscheinlich hätte ich einfach mehr Lorazepam gebraucht in dem Moment. Ich glaube Ihr nicht und habe Angst das Zeug nochmal anzurühren.
Das ist besonders schlecht weil ich nächsten Monat auf eine mehrwöchige Reise nach Südamerika fliege (meine Frau kommt von dort und will mir ihre Heimat zeigen). Ohne Notfallmedikament fühle ich mich jedoch sehr unsicher und habe jetzt nur noch Angst vor dieser Reise.

Ich habe versucht einen Termin bei einem anderen Psychiater zu bekommen, aber das klappt erst Anfang Januar. Meine jetztige Ärztin nimmt mich nicht ernst, was soll ich tun?? Die Angst wühlt in mir und ich kann kaum noch klar denken.

Danke für evtl. Antworten

Smarty

11.12.2008 13:24 • 07.02.2009 #1


8 Antworten ↓


Hallo erstmal und herzlich Willkommen hier ,hast du evtl ein Schreiben für deinen Psychiater vom KH mitbekommen wo das drin steht? da muß er ja eigentlich drauf reagieren und es nicht einfach abtun als wenn alles in Ordnung wäre .Ich habe auch mal konfus auf ein Medikament reagiert aber das hat mein Arzt damals sofort abgesetzt ,ist auch nach einer längeren Einnahmepause aufgetreten.wenn du da jetzt nicht weiter kommst würde ich mich mit der Krankenkasse in Verbindung setzten und die fragen wie du dich verhalten sollst und was du machen kannst .gibt es bei euch evtl so ein NotfallZentrum bei uns heißt es SPZ (sozialpsychiatrisches Zentrum) die könnten dir vielleicht auch weiter helfen .


LG.Tini

A


Lorazepam, neuerdings Probleme

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Danke für die Antwort. Den Bericht aus dem KH habe ich hier, meine Ärztin hat's nicht interesiert. Und es gibt auch einen sozialpsychiatrischen Dienst hier. Aber das ist ein Teufelskreis. Gehe ich dahin, drücken die mir maximal ne Valiumtablette in die Hand (wir dürfen Ihnen keine größeren Mengen süchtig machender Medikamente aushändigen, bitte wenden sich an einen Psychiater).
Bei einem anderen Psychiater habe ich erst einen Termin Anfang Januar bekommen. Momentan weiß ich nicht weiter, ich hoffe ich überstehe es bis dahin überhaupt.

ich würde noch mal zu dem Psychiater gehen und die Situation erklären und das du verreisen willst ,vielleicht kannst du dann einfach da bleiben und wenn du lange warten müsstest wäre mir dann auch egal . Normal dürfen sie dich nicht einfach wieder wegschicken ,ich habe es zumindest noch nicht erlebt .Ansonsten bleibt Dir sonst noch mit der Krankenkasse zu sprechen !

LG.Tini

Hallo Smarty,

kannst Du nicht einfach - ohne Debatten darüber, wer nun Recht hat - Deiner Psychiaterin erklären, dass Du Angst hast, weiterhin Lorazepam zu nehmen, und sie schlicht um ein anderes Benzo bitten? BTW - meiner Erfahrung nach verschreibt jeder Hausarzt allzu bereitwillig Benzos, und sei es nur wegen Schlafstörungen. Da scheint das Suchtpotential nicht zu kümmern...

Liebe Grüße
Christina

Erst einmal eine Frage: Was kann die Krankenkasse für mich tun? Soll ich da meine psychischen Probleme einer Sachbearbeiterin anvertrauen? Ich hab sowas noch nie gemacht - bitte um Erläuterung.

Natürlich könnte man auch zum Hausarzt gehen und um ein anderes Benzo bitten. Aber welches? Außer Lorazepam kenne ich nur noch Diazepam (sehr lang wirkend und übler Hangover), Bromazepam (fühlt sich ähnlich wie Lorazepam an) und Oxazepam (Wirkungseintritt zu langsam für akute Situationen).

Wie unterscheiden sich denn die vielen Benzos überhaupt, kann es auch sein das meine Symptome jetzt bei jedem auftreten?

Zitat von Smarty1969:
Natürlich könnte man auch zum Hausarzt gehen und um ein anderes Benzo bitten. Aber welches? Außer Lorazepam kenne ich nur noch Diazepam (sehr lang wirkend und übler Hangover), Bromazepam (fühlt sich ähnlich wie Lorazepam an) und Oxazepam (Wirkungseintritt zu langsam für akute Situationen).
Schau da mal rein, da sind etliche Benzos aufgeführt. Bromazepam käme Lorazepam am nächsten, wäre vielleicht eine gute Alternative.

Zitat von Smarty1969:
Wie unterscheiden sich denn die vielen Benzos überhaupt, kann es auch sein das meine Symptome jetzt bei jedem auftreten?
Sie unterscheiden sich durch den Wirkstoff und durch die weiteren Tablettenbestandteile. Falls Du also auf irgendetwas allergisch reagiert hast, solltest Du den BPZ Deiner Lorazepam zum Arzt mitnehmen, damit der Dir ein anderes Benzo mit anderen Tablettenbestandteilen raussuchen kann. Ob diese Symptome wieder auftreten können, solltest Du den Arzt fragen.

Was auch noch notfallmäßig beruhigen kann, ist Promethazin - kein Benzo. Das müsstest Du ggf. ausprobieren.

Liebe Grüße
Christina

Mein Hausarzt wollte mir auch dieses Lorazepam aufdrücken. Die Fachärzte haben aber davon abgeraten. Das wäre keinesfalls eine Lösung für mich. Stattdessen empfehlten sie mir Opripramol, was wohl auch häufiger bei generalisierter Angst angewandt wird.

Hallo,
auch ich nehme schon seit langem Lorazepam als Notfallmedikament.
1,0 mg.
Es ist sehr hilfreich, wenn andere Mittel nicht helfen.
Das beste ist, wenn ich es in der Tasche habe, brauche ich es meistens gar nicht nehmen.
Allein, das Wissen, dass ich sie habe hilft.
Antidepressiva haben bei mir bisher nicht angeschlagen.
Gruss
Kater





Dr. med. Andreas Schöpf
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