Die Kava-Kava Story
Kavain ist der Inhaltsstoff der Kava-Kava-Pflanze die im Südseeraum wächst.
Aus dem pulverförmigen Kava wird dort traditionell ein Zeremonialgetränk hergestellt, das vor allem bei religiösen und kulturellen Anlässen konsumiert wird.
Kava enthält Kavalactone (Kavain, Methysticin), die Angst- und Spannungszustände mindern, stressreduzierend wirken. Auch hat Kava leichte schmerzstillende und antioxidante Wirkung.
Der Genuss von Kava entspannt und mindert Unruhen und Ängste, er führt zu leichter Euphorie und Gesprächigkeit. Kava löst Muskelverkrampfungen, Konsumenten fühlen sich in der Regel entspannt und wohl und klar denkend. Auf den Konsum schläft man in der Regel erholsam, und es gibt keine Nachwirkungen am Folgetag.
Es führt nicht in die Abhängigkeit.
Bis Juni 2002 waren Kava-Kava Produkte freiverkäuflich (wie Baldrian oder Johanneskraut) zur Behandlung von Angst- und Spannungszuständen auf dem deutschen Markt erhältlich.
Die Wirksamkeit und Bekömmlichkeit kann ich aus eigener Erfahrung mit dem Produkt Antares 120 mg bestätigen, die es mir über viele Jahre ermöglichte gut mit meinen Problemen zu leben.
Die Wirkung trat bereits bei kurzer Einnahmedauer auf. Es reichte 1 bis 2 Tage vor einer angstbehafteten Situation mit der Einnahme zu beginnen.
Das Absetzen war unproblematisch.
Die pflanzliche Alternative in Bezug auf die Wirksamkeit zu Psychopharmaka.
Mit Anordnung vom 14. Juni 2002 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Zulassung für Kava-Kava- und Kavain-haltige Arzneimittel einschließlich homöopathischer Zubereitungen widerrufen.
Als Begründung wurden Erkenntnisse über schwerwiegende Leberschädigungen und Reaktionen, die über ein nach den Erkenntnissen der Wissenschaft vertretbares Maß hinausgehen, genannt.
So lagen dem BfArM insgesamt 39 Verdachtsfälle von unerwünschten Arzneimittelwirkungen mit Leberbeteiligung vor, davon 3 mit tödlichem Verlauf.
Laut der Fidschi-Ausgabe von Lonely Planet haben jedoch die meisten Probanden dieser Studie nebenbei auch noch andere Dro. konsumiert, die die Leber angreifen. Außerdem wird kritisiert, dass die Chemiker, die an der Studie beteiligt waren, keine Erfahrung mit dem Extrahieren und Dosieren von Kava hatten.
Bereits eine oberflächliche Analyse der bekannten Daten zeigt, dass hier ein verzerrtes Bild des tatsächlichen Leberrisikos von Kavaextrakten gezeichnet wurde. Nach Abzug von Mehrfachmeldungen und Fällen, die nicht oder sehr wahrscheinlich nicht im Zusammenhang mit der Einnahme von Kava standen, verbleiben gerade einmal vier einigermaßen gut dokumentierte Verdachtsfälle (IKS-2000-0014; IKS 2000-3502; Kraft et al. 2001 und Strahl et al. 1998), von denen lediglich ein einziger im Zusammenhang mit einer monographiekonformen Dosierung auftrat (Strahl et al. 1998).
Aus den hinsichtlich des Zusammenhangs als wahrscheinlich zu betrachtenden Fällen errechnet sich eine Inzidenz von 0,008 Fällen auf eine Million ethanolischer Kavaextrakte, entsprechend umgekehrt einem Fall bei 125 Millionen Anwendungstagen.
Diese Inzidenzschätzung liegt somit um den Faktor 265 unterhalb des für Diazepam bekannten Leberrisikos mit einem Fall auf 472.000 Anwendungstagen.
Das Kava-Kava-Verbot zeitigt inzwischen beträchtliche kontraproduktive Effekte dadurch, dass einerseits Konsumenten von Antistress- und Angst-Mitteln vermehrt auf nebenwirkungsbelastete Pharmaka umsteigen und dass sich anderseits ein Internet-Handel mit Kava-Kava-Erzeugnissen etabliert hat, der auch zweifelhafte Angebote einschließt.
Nicht zuletzt aus diesen Gründen kam es zu heftigen Protesten gegen dieses Verbot.
Die Wiedereinführung wird von vielen Ärzten, Pharmakologen und Betroffenen gefordert.
Anlass zur Rückgängigmachung bieten das vernichtende Urteil eines neutralen Universitätsinstituts für Pharmakologie und Toxikologie über die Aussagekraft des für den Entscheid ins Feld geführten Dokumentation zu angeblichen hepatotoxischen Nebenwirkungen sowie der Protest einer Gruppe deutscher Wissenschafter aus dem Bereich der Phyto-Pharmakologie und Phytomedizin, die beim betreffenden Entscheid übergangen worden waren.
Das Verbot ist mehr als zweifelhaft, die Chancen für eine Wiederzulassung, selbst als verschreibungspflichtiges Medikament, nur gering.
Gewinner sind die Hersteller von Psychopharmaka.
Die Verlierer sind die Betroffenen.
Wichtig bei der Auswahl des Präparates ist der Gehalt an Wirkstoff (Kavapyron).
Nach meiner Erfahrung sind Mittel die Wurzelbestandteile beinhalten nur sehr eingeschränkt wirksam, da nur geringe Wirkstoffkonzentrationen enthalten sind.