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Meine Therapeutin ist gegen Medikamente, zumindest in meinem Fall. Die letzten Wochen bin ich aber schon der Meinung, schaden könnte es nicht. Ich denke aber auch, gegen Angst bräuchte ich nichts. Mich nerven körperliche Symptome und zwar täglich.

-Spannungskopfschmerzen, manchmal wie Anfälle
-Kribbeln in den Beinen oder wie Stromschläge, irgendwie schwere Beine
-Schnell müde
-Ständiges Schwitzen

Und irgendwie auch manchmal unruhig, abgenervt. Und das geht Tag für Tag so und nervt total.

Blutdruck ist i.O., Übergewicht hab ich quasi auch nicht, Schilddrüse ist ok, sonst auch alles. Also ich nehme es selbst so an, es ist die Psyche.

Medikamente hatte ich schon, vertrage aber meist nichts oder sie sind mir einfach zu heftig. Trevilor, Stangyl/Trimipramin, Mirtazepin, Seroquell, Elontril, Opipramol, Cipralex/Citalopram, fällt alles aus.

Gibt es denn nicht irgendwas brauchbares, was nicht so reinhaut, wenig NW hat, aber diese blöden körperlichen Symptome etwas unterdrückt? Jemand ne Idee?

07.06.2010 16:35 • 11.06.2010 #1


48 Antworten ↓


hi und hallo
ich habe genauso wie du sämtliche medis durch und nun nehme ich venlafaxin 75mg und die helfen mit total und machen auch nicht müde oder so..
aber erst mit deiner th und dem doc besprechen mit medis sollte man nicht spassen.gelle
rauchst du? trinkst du viel kaffe?
das kann auch daran liegen ..wenn ich weinig rauche und fast kein kaffee trinke geht es mir besser..
schönen abend noch
aura

A


Jemand einen Tip wegen Medikament?

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Hallo aura, ja, ich rauche. Kaffe hält sich in Grenzen. Wegen dem Rauchen, ja, ich merke da schon, wie es einen negativen Einfluss hat und ich rauche auch nicht wenig (25-30 Stück). Wenn ich aber nicht rauche, geht es mir auch nicht gut (Entzug). Ist ein Teufelskreis.

ja kann ich mir vorstellen diesen teufelskreis..ich habe auch nicht gerade wenig geraucht , aber es geht mir echt besser jetzt wo ich reduziert habe .von ja ner schachtel oder mehr auf ca 10.15 am tag und das reicht mir jetzt auch , vieleicht schaffe ich ja noch mehr zu reduzieren.probiere eseinfach und du wirst sehen es wird dir immer leichter fallen weil du merkst das es dir dann auch besser geht
es wird nicht einfach und du musst ja nicht gleich ganz aufhören ...gelle
aura

Hatte Ende April mal 14 Tage (verreist) nur so 4-6 am Tag geraucht. Ja, ging mir besser, eindeutig, aber eben nicht 100% super. Ja, diese Schei...e mit dem Rauchen.

Ich hab hier was gefunden und finde die Infos kurz und gut verständlich.
http://extranet.medical-tribune.de/volltext/PDF/2007/MT_Schweiz/33_MTCH/MTCH_33_S18.pdf

Manchmal brauch ich 2 Stunden zum Einschlafen, Blutdruck ist ok, neigt aber zum Anstieg, Gewichtszunahme sollte auch ausgeschlossen sein. Nun wirkt ja jedes Medikament bei jedem anders, aber aus dieser Ausgangslage fällt Venlafaxin eigentlich raus. Bei mir sollte es auch laut meiner Psychiaterin nichts aktivierendes sein und das sind ja alle SSRI.

bei manchen wirken ja scon bachblüten ..haste schonmal probiert?

Zitat von aura:
bei manchen wirken ja scon bachblüten ..haste schonmal probiert?


Bring nix bei mir. Jahanniskraut auch nicht.

na toll hmm
was sollst du den dann nehem? man bin ich froh das ich venlafxin vertrage und nehmen darf..mir den anderen hatte ich nprobleme oderich nahm sie garnicht erst..hihi
angst vor den nebenwirkungen
das wird ja nicht einfach mit dir..warum sollst du den keine medis nehem?
auar

Meine Therapeutin ist der Meinung, wenn man in der Therapie Medikamente nimmt, dann ist das ja nicht der wirkliche Zustand. Die Medikamente ändern den ja. Erfolgreich arbeiten kann man in der der Thera. nur ohne Medis. Und wenn, dann müssen sie lange vor Ende der Thera. abgesetzt werden. Meint sie...

das find ich ja irgendwie schwachsinnig , sorry aber wenn man was zur unterstützung braucht sollte man es auch bekommn!!
wie lange hast du schon pa ? und wie lange bist du schon in therapie?
liebe grüße aura

Geht jetzt 1,5 Jahre. Therapie mache ich 5 Monate jetzt, war aber auch schon in der Tagesklinik 5 Wochen. PA in dem Sinne hab ich eigentlich nicht mehr, halt so Anflüge. Aber es sind halt die blöden körperlichen Symptome, die ich ständig hab. Ich glaub das nennt man somatische Beschwerden oder so.

Ich hab ja schon Medis bekommen, aber wie gesagt, entweder war es nichts oder nicht vertragen. Leider bin ich auch so ein Patient, ich bekomme was und nehme es dann, aber wenn ich da NW hab, dann tue ich mir das nur 1 oder 2 Tage an. Ich bin kaum bereit, NW in Kauf zu nehmen. Meine Psychiaterin hatte da auch viel probiert (Elontril, Lyrica, Cipralex, Mirtazepin, Trazodon, Seroquell, Opipramol), aber wie gesagt, 1 oder 2 mal genommen und nun liegt das Zeug im Küchenschrank rum. Hab neulich mal aufgeräumt und da waren sicher 10 versch. AD, Hälfte hab ich in Müll geschmissen.

Außer bei Trazodon, mir ging es von allen Medis nach der Einnahme nicht toll. Selbst von Opipramol bekam ich schon von den ersten 25 mg übelstes Herzrasen und Todesängste.


Nr. 7 Magnesium phosphoricum. Danke, werde ich mir mal besorgen.

Ein älteres AD, dass gegen somatische Beschwerden hilft ist wohl Doxepin. Eine Mitpatientin von mir hat das bekommen und gut vertragen. Hast Du mal einen SCL-90 Fragenbogen in einer Therapie ankreuzen müssen? Dabei wird glaube ich auch gemessen wie stark Deine somatischen Beschwerden sind.

Danke. Nein, diesen Fragebogen hab ich noch nie ausgefüllt. Doxepin ist ein trizyklisches AD. Na ja, also die kann man schon recht gut vertragen, aber die haben doch ziemlichen Einfluss auf den Körper (Herzleistung, Herzmuskel etc.).

Ja, sie hatte am Anfang Herzrasen, aber als ich sie das letzte Mal gesehen habe (vor einer Woche) sah sie blendend aus und es ging ihr gut. Das mit den (eingebildeten) Nebenwirkungen kenne ich übrigens. Als ich angefangen habe ein Medikament zu nehmen (Paroxetin) ging es mir augenblicklich nach der ersten Einnahme schlecht. Totaler Quatsch eigentlich.

Es kann natürlich bei jedem anders sein, aber alle die tryziklischen AD haben schon spezielle Nebenwirkungen. Wer die bekommen hat als ich letztes Jahr in der Tagesklinik war, also die wurden jede Woche zum EKG und Blutabnahme geschickt. Aber nur bei den Medikamenten, bei SSRI oder so nicht. Das hat ja sicher Gründe. Und fast alle hatten enorme Gewichtszunahme.
Zitat:
Doxepin hat vor allem anticholinerge Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, Hypotonie und Tachykardie, Mydriasis und Akkommodationsstörungen, Magen-Darm-Probleme und Miktionsstörungen). Außerdem bringt es spezielle Risiken für das Herz mit sich (Erregungsleitungs- und Herzrhythmusstörungen), ferner können Blutbildveränderungen wie Leukopenie oder Agranulozytose auftreten. Wegen der starken anticholinergen Komponente kommt es unter Doxepin häufiger als bei anderen Trizyklika zu einem pharmakogenen Delir.

Stangyl ist auch ein trizyklisches AD, bekam ich letztes Jahr knapp 3 Wochen in der Klinik. Wie Doxepin hat auch Stangyl einen Nachteil, der natürlich auch nicht alle trifft.
Zitat:
Durch Interaktion des UV-Anteils des natürlichen Sonnenlichts oder künstlicher UV-Quellen (Solarium oder UV-Therapiegeräte) mit dem Doxepin-Molekül kann eine phototoxische Reaktion auftreten, bei einer UV-Dosis, die normalerweise problemlos vertragen wird. Die Symptome entsprechen (Im Ausprägungsgrad abhängig von der UV-Dosis, der Doxepin Dosis und dem Hauttyp) der einer akuten Dermatitis bzw. eines akuten Sonnenbrands mit Rötung, Ödem, Blasenbildung und Schuppung.

Und genau das bekam ich nach ca. 10 Tagen. Überall rote Flecken, wo Sonne hinkommt. Ich sah aus wie eine gescheckte Kuh. Die Ärztin meinte dann, ich soll nicht in die Sonne oder mich gut einreiben, keine kurze Hose anziehen. Hab ihr dann gesagt, ich komme die 20 km täglich mit dem Rad in die Tagesklinik und wie bitte soll ich bei 30° nicht in die Sonne? Da wurde es abgesetzt.

Davon abgesehen und von lästigen Schweißausbrüchen und manchmal Schwindel, hab ich aber von den Stangyl eine gute Wirkung gemerkt. Auch wenn ich keine Depression hab, meine Stimmung war genial.
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Die Frage ist ja dann, was Dir mehr leiden zufügt, die möglichen Nebenwirkungen eines Medikaments oder Deine derzeitigen psychosomatischen Beschwerden.

Zitat von Herr Sonnenblume:
Die Frage ist ja dann, was Dir mehr leiden zufügt, die möglichen Nebenwirkungen eines Medikaments oder Deine derzeitigen psychosomatischen Beschwerden.

Tja, gute Frage. Meine Therapeutin ist ja gegen Medikamente, ich werde aber morgen noch mal mit ihr reden. Keine Ahnung, aber seit es jetzt wärmer ist, geht es mir wieder schlechter. Ich hab das Gefühl, es ist auch der Kreislauf, aber das hängt sicher auch mit der Psyche zusammen. Hatte vorhin auch so eine Stunde, geht aber seit etwa 2 Stunden wieder. Schwindel, Kopfschmerzen, totales kribbeln in den Beinen, Druck links in der Brust, linker Arm wie taub, total trockener Mund und dann natürlich Unruhe/leichte Angst.

Ich kenne die Beschwerden. Wenn ich mich ablenke, wie vorhin, dann geht es bald wieder. Gehe dann einfach mit dem Hund raus. Dann noch was gegessen und viel Wasser getrunken und es ging. Und weil es dann immer wieder geht ist ja sicher, es ist die Psyche. Mit der Strategie fahre ich gut, aber das muss doch dann nach 1,5 Jahren mal besser werden!

Also tendieren würde ich ja zu Trazodon, die hatte ich gut vertragen, aber die wirken eben auch nicht so gut.

Hab vorhin wieder mit meinen Zahnarzt gesprochen. Der meinte auch, die Psychotherapie müsste ja nun nach über 5 Monaten mal was bringen. Neee, bis jetzt null. Wunderte ihn. Ich stelle mir immer mehr die Frage, bringt die Therapie bei mir nichts, soll es ja geben oder liegt es an der Therapeutin? Wenn es nach mir geht, würde ich garnicht mehr hingehen.

Welche Art Psychotherapie machst Du denn? Verhalten oder Tiefenpsychologie?

Wenn Du mit der Therapeutin unzufrieden bist, ist das natürlich keine gute Basis für eine Therapie. Ich würde zumindest schonmal Termine mit anderen ausmachen, weil man darauf ja lange warten muss. Dann wärst Du schonmal abgesichert, falls Du Dich entschließt nicht mehr hinzugehen.

Mir ging es letztes Jahr auch spürbar schlechter als es heiß wurde. Habe den ganzen Wetterbericht auswendig gelernt, damit ich wusste, wann ich gute Tage haben werde. Aber ob es da wirklich einen Zusammenhang gab, weiß ich nicht. Vielleicht habe ich es mir auch selber eingeredet.

Hast Du denn Paroxetin auch ausprobiert? Und was sollst oder besser willst Du denn in Deinem Leben verändern? Darum sollte es ja in der Therapie gehen.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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