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nostromo:

natürlich existiert das menschliche und unvollkommene, immer und überall, was denkst denn Du...?

Guck Dich um, wirklich überall menschelt es, mir ist noch nie ein vollkommener Mensch begegnet... ich weiß nicht mal, was
das bedeuten sollte.

Das Problem ist eher, dass in der Gesellschaft psychische Probleme irgendwie angstbehaftet sind, darüber redet man nicht gern, dann lieber noch über Krebs oder Herzinfarkt, das ist was zum Anfassen.

Antidepressiva nehmen mittlerweile allerdings auch ziemlich viele Leute ohne psychische Erkrankungen, nur wenn sie zum Arzt
gehen und über Stress in der Arbeit und Schlafprobleme klagen, bekommen sie Antidepressiva. Ich finde das falsch, denn manchmal sollte man auf seinen Körper hören und das stressige Leben ändern, ein paar Gänge runterschalten, statt gleich AD zu nehmen.

Zitat von nostromo:
Ich weiß nicht warum, aber das Nicht-mehr-Funktionieren eines Menschen strahlt auf mich Hoffnung aus ... es ist wie die Bestätigung, dass das Menschliche=Unvollkommene existiert. In all der Manie nach Perfektion. Ich krieg es nur nicht hin, auf mich selbst so zu blicken.


Zudem sieht man an den über 6 Monate ausgebuchten Psychotherapeuten, dass eine ganze Gesellschaft immer weniger dem selbst aufgetragenen Druck des Funktionierens nicht mehr gewachsen ist.

Dies ist das Zeitalter des Zusammenbruchs. Die Kassen können das kaum noch auffangen und es wird immer schlimmer.

Neue Werte müssen her und wir sind die ersten, die in diese Richtung gehen müssen. Weg vom Kapital, zurück zu Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Nächstenliebe.

A


Ich schäme mich AD nehmen zu müssen

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Zitat von Holgerson:

Neue Werte müssen her und wir sind die ersten, die in diese Richtung gehen müssen. Weg vom Kapital, zurück zu Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Nächstenliebe.


Ja, das wäre zu schön. Leider habe ich aber das Gefühl, dass das kaum möglich ist. Ich verliere langsam den Glauben an das Gute im Menschen. Und der Wert, der bei uns auf materielles gelegt wird, ist einfach unerträglich. Die ganze Gier nach mehr Geld, verdorben leider den Charakter der meisten.

Sei Du selber die Veränderung, die Du in der Welt sehen willst!

Ich habe seit 10 Jahren dasselbe Handy, das mein Vater vorher schon 10 Jahren hatte. Wenn sich jmd. drüber lustig macht, lache ich IHN aus....

Lauf gegen Wände, sei unbequem, sei stolz darauf!

Ich habe mein Handy auch seit 2004, ich kann damit nicht ins Internet, sondern nur das wesentliche machen. Ich laufe nicht jedem Modetrend nach und lebe sehr bescheiden. Ich brauchte aber einige Jahre um das zu kapieren.

Ich gebe Holgerson Recht. Es ist erschreckend, wie viele Leute AD´s nehmen/nehmen müssen und ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, wenn die Gesellschaft daran schuld ist. Hirnorganische Erkrankungen nehme ich jetzt aus. Den Streß heute kann doch keiner mehr aushalten.

Zitat von Holgerson:
Weg vom Kapital, zurück zu Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Nächstenliebe.

Weil jemand ein aktuelles Smartphone hat und sein Geld lieber ausgibt statt zu horten, ist er unmenschlich und unehrlich?

Zitat von Shamus:
Weil jemand ein aktuelles Smartphone hat und sein Geld lieber ausgibt statt zu horten, ist er unmenschlich und unehrlich?


Nein, um Gottes Willen das heißt es nicht. Wenn jemand ein Smartphone genießen will, soll er das gerne machen. Ich meine eher die Leute, die sich nur noch über Besitz definieren, einer den anderen überbieten möchte und Leute mit weniger wie Dreck behandeln. Das sind die schlimmsten in unserer Gesellschaft.

Immer ist irgendwer oder irgendwas schuld. Die Gesellschaft, die Ernährung......

Und wer ein Smartphone hat ist ein schlechter Mensch?Dem mangelt es an Nächstenliebe, Ehrlichkeit usw.?

Zitat von Shamus:
Zitat von Holgerson:
Weg vom Kapital, zurück zu Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Nächstenliebe.

Weil jemand ein aktuelles Smartphone hat und sein Geld lieber ausgibt statt zu horten, ist er unmenschlich und unehrlich?


Das Smartphone ist das absolute Paradebeispiel dafür, was für abartige Züge unsere Gesellschaft mittlerweile angenommen hat. Alle 6 Wochen neue Gimmicks, denen eine ganze Generation hinterher rennt, weil sie mittlerweile nicht mal mehr in Frage stellen kann, ob sie wirklich ihr letztes Geld dafür ausgeben muss, um glücklich zu sein.

Die Werbe-Manipulation hat eine neue Dimension erreicht und gleichzeitig müssen die Leute doppelt soviel für die Hälfte des Geldes arbeiten. Anerkennung für gute Arbeit bekommt keiner mehr, es muss funktioniert und konsumiert werden.

Die Ärzte heizen uns durch, die Kassierer heizen uns durch - kein Platz mehr für Persönlichkeit.

Und Ehrlichkeit?

Glaubste die Massenindustrie ist an Deinen Bedürfnissen interessiert? Die sehen Dich als Geldquelle, der man suggerieren muss, dass sie permanent die neuesten Produkte braucht!

Diese Mengen an depressiven Menschen hat es vor 20 Jahrn einfach nicht gegeben und das hängt sehr eng mit einem Wertezerfall und einer immer perverseren Konsumhaltung zusammen.

Wir brauchen keinen technischen Schnickschnack - der Mensch braucht Anerkennung, Ruhe, und Miteinander.

Zitat von primavera:
Immer ist irgendwer oder irgendwas schuld. Die Gesellschaft, die Ernährung......

Und wer ein Smartphone hat ist ein schlechter Mensch?Dem mangelt es an Nächstenliebe, Ehrlichkeit usw.?


Quatsch, es geht doch nicht um ein Smartphone, sondern um das extreme Konsumdenken in der heutigen Zeit. Ich bin Jahrgang 76 und viele meiner Altergenossen sind einfach karrieregeil und konsumorientiert. Ich sehe das bei Facebook, wo jeder den andern nur mit Protzbildern überbieten möchte. Und das finde ich schade, weil dann das wesentliche im Leben auf der Strecke bleibt.

Zitat von Holgerson:
Das Smartphone ist das absolute Paradebeispiel dafür, was für abartige Züge unsere Gesellschaft mittlerweile angenommen hat. Alle 6 Wochen neue Gimmicks, denen eine ganze Generation hinterher rennt, weil sie mittlerweile nicht mal mehr in Frage stellen kann, ob sie wirklich ihr letztes Geld dafür ausgeben muss, um glücklich zu sein.

Man merkt, dass du keine Ahnung von Smartphones hast.

Zitat von Holgerson:
Glaubste die Massenindustrie ist an Deinen Bedürfnissen interessiert? Die sehen Dich als Geldquelle, der man suggerieren muss, dass sie permanent die neuesten Produkte braucht.

Na und? Als denkender Verbraucher kann man mir viel suggerieren. Entscheiden tu aber letztendlich doch ich ob ich etwas brauche (oder will).

Verstehe wirklich da dein Problem nicht.

Zitat von islandfan:
Ich sehe das bei Facebook, wo jeder den andern nur mit Protzbildern überbieten möchte. Und das finde ich schade, weil dann das wesentliche im Leben auf der Strecke bleibt.
Vielleicht sind das ja nur für dich Protzbilder und für deine Bekannten das ganz normale Leben...
Und... was ist denn das wesentliche? Das was für dich das wesentliche ist oder für die anderen? Gibt es Regeln dafür was das wesentliche zu sein hat?

Ich habe vor 15 Jahren angefangen, ADs zu nehmen und bin wütend, dass man mir nicht schon viel früher welche verschrieben hatte. Dann wären mir 5-6 ganz schlimme Jahre erspart geblieben.

Zitat von Shamus:
Und... was ist denn das wesentliche? Das was für dich das wesentliche ist oder für die anderen? Gibt es Regeln dafür was das wesentliche zu sein hat?


Jeder hat eine eigene Definition von Glück. Ich denke aber das wesentliche Glück wird bestimmt von Liebe, Freundschaft etc, also nur von Werten, die man nicht kaufen kann. Leider wird uns aber von der Werbung weisgemacht, dass man nur mit materiellen Sachen glücklich sein kann. Und ich denke gerade die jungen Leute sind dafür anfällig.



Freu, den hätte ich doch fast übersehen ...

Früher konnte ich ihn nicht posten, weil er genau ein Pixel
zu gross war, nun gehört er endlich zu den Stammsmilies.

Unterschätze mal die jungen Leute nicht.

Nein, du entscheidest, was du konsumierst, nicht die Werbung.

Deine Definition von Glück ist schon ok, aber was ist mit Toleranz?

Immer nur meckern, wenn andere ihr Glück anderweitig sehen? Warum?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von islandfan:
Jeder hat eine eigene Definition von Glück.
Siehste, genau das mein ich. Lass die anderen doch so leben, machen, tun wie sie wollen und mach du dein Ding. Jeder so wie er mag und sich damit wohl fühlt. Keiner muss ein schlechtes Gewissen haben weil er anders lebt als andere oder was anderes wichtig findet.
Zitat von Beobachter:
Freu, den hätte ich doch fast übersehen ...
Wenn du mich nicht hättest...

Zitat von primavera:

Nein, du entscheidest, was du konsumierst, nicht die Werbung.


Das glaube ich kaum. Die Werbeindustrie ist so trickreich, dass sich die wenigsten dagegen wehren können. Das passiert unterbewusst. Die meisten merken dass nicht und fühlen sich frei, aber das ist nicht der Fall.

Meinetwegen kann jeder so konsumieren, wie er möchte, aber dann darf man sich nicht wundern, dass die Menschen immer häufiger psychische Erkrankungen haben. Weil die wichtigsten Werte bei übertriebenem (!) Konsum auf der Strecke bleiben.

Und zum Thema Toleranz, das ist ein wichtiges Wort, aber leider glaube ich dass es nur eingeschränkte Toleranz gibt. Und die, die Toleranz am lautesten schreien, sind meist die intolerantesten (eigene Erfahrung).

Zitat von Shamus:
Zitat von Holgerson:
Das Smartphone ist das absolute Paradebeispiel dafür, was für abartige Züge unsere Gesellschaft mittlerweile angenommen hat. Alle 6 Wochen neue Gimmicks, denen eine ganze Generation hinterher rennt, weil sie mittlerweile nicht mal mehr in Frage stellen kann, ob sie wirklich ihr letztes Geld dafür ausgeben muss, um glücklich zu sein.

Man merkt, dass du keine Ahnung von Smartphones hast.

Zitat von Holgerson:
Glaubste die Massenindustrie ist an Deinen Bedürfnissen interessiert? Die sehen Dich als Geldquelle, der man suggerieren muss, dass sie permanent die neuesten Produkte braucht.

Na und? Als denkender Verbraucher kann man mir viel suggerieren. Entscheiden tu aber letztendlich doch ich ob ich etwas brauche (oder will).

Verstehe wirklich da dein Problem nicht.


Dazu mal das Zitat eines berühmten Philosophen (Schopenhauer):

Der Mensch kann tun, was er will. Aber er kann nicht wollen, was er will....

Es geht aber auch nicht nur um Dein geliebtes Smartphone, also hör auf zu weinen. Es geht darum, dass die Anzahl der Depressionen in den letzten 10 Jahren um ca. 3 Millionen Prozent gestiegen ist und das hat nicht nur damit zu tun, dass sich die Menschen heutzutage mehr trauen zum Psychiater zu gehen.....

Uns fehlt zunehmend eine Sinnhaftigkeit im Leben, die in einem derartig konsum-orientierten System immer weniger gegeben ist. Die Leute rennen in Massen zum Psychologen und in Selbstfindungs-Workshops bei einem Wochenendtripp in die Wildnis.

Vor 15 Jahren wollten die Studis noch die Welt verbessern. Heutzutage studieren die schon mit 18 zu 90 % Fächr, mit denen sie schnell viel Kohle verdienen können.

Nimm den Kopf aus dem Ar..

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Dr. med. Andreas Schöpf
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