ich weiß gar nicht genau wo ich anfangen soll. Ich bin Tavor Süchtig ....anfangs nahm ich sie nur in Notfällen. Diese Notfälle kamen dann immer häufiger und irgendwann war es so dass ich sie täglich nahm und das tue ich bis heute...und habe auch die Dosis erhöht.
Bin auch in letzter Zeit zu leichtsinnig damit umgegangen.....und nicht gerade sparsam...
Mein großes Problem ist auch, dass ich irgendwie keinen Grund sehe damit aufzuhören und deswegen keine Motivation habe. Klar habe ich irgendwie Angst vor Langzeitschäden...aber nicht so, dass ich wirklich Sorgen deswegen hätte.
Die Sache ist allerdings ein wenig kompliziert, deswegen mal von vorn.
Ich leide schon sehr lange an sozialen Ängsten, die in der Pubertät begannen und immer schlimmer wurden. Habe Angst vor Menschen (vor allem gleichaltrigen....und Leute, die ich cool finde, vor denen ich meine mich beweisen zu müssen. Vor älteren Leuten, Rentnern bspw habe ich solche Ängste nicht)
In der Schule konnte ich mich oft durchmogeln, mich vor Referaten drücken etc...
2009 gab es dann einen großen Schicksalsschlag für mich und meine Eltern. Mein Bruder starb bei einem Unfall. Hinzu kommt noch die große Angst beim Essen zu ersticken (Kindheitstraume mit einem Bonbon), was mir bis heute und momentan verstärkt Probleme bereitet. (habe dazu 2012 auch einen Thread hier eröffnet).
Nach dem Tod meines Bruders lief dann irgendwie alles aus dem Ruder.
Es war so, dass unser Hausarzt meiner Mutter, für den Notfall in dieser schweren Zeit Tavor verschrieben hatte. Sie hat diese allerdings nicht lange gebraucht, wollte das nicht, wollte ohne Medikamte und klar im Kopf sein.
Ich habe die Tavor zu dieser Zeit dann quasi für mich entdeckt und gemerkt wie super die beruhigen und sah es als Lösung für meine sozialen Ängste an. Da ich genau zu dieser Zeit also 2009 auch ein Studium angefangen habe, kam mir Tavor gerade gelegen...anfangs nahm ich es nur wenn Präsentationen und Referate anstanden.(es ist auch wirklich so, dass ich das ohne Tavor nicht könnte und auch nicht machen würde, die Angst vor Blamage etc ist bei mir wirklich so groß, dass ich eher mit dem Studium auffhören würde. Bestes Bsp. ist aus meiner Schulzeit wo ich mich vor dem Vorlesen drückte und freiwillig eine 6 kassierte. Ich tue diese Dinge die mich ängstigen dann also wirklich nicht, und seien die Konsequenzen noch so schlimm).
Nun war es dann halt irgendwann so, dass immer kleinere Situationen zu Notfällen wurden ....lange rede kurzer Sinn, ich bin heute abhängig von Tavor und nehme momenten 1,5 mg jeden Tag. Das Rezept läuft weiterhin eigentlich auf meine Mutter. Meine mutter akzeptiert, duldet das wohl, ahnt wohl mittlerweile auch, dass ich davon abhängig bin, oder sie verdrängt es...keine Ahnung. Auf jeden Fall verschreibt der HA ihr das Rezept aber ich nehme sie....
Nun ist es so, dass ich aufgrund meiner Ängste auch in Therapie bin, und auch 1 mal im Monat zu einem Psychiater gehe wegen Medikamenten.
Von meinem HA habe ich immer das Döschen mit 50 Tabletten, jeweils 0,5 mg.
Da ich das Zeugs aber mittlerweile täglich nehme werden die Dinger natürlich schnell knapp. Also sprach ich meinen Psychiater auf Tavor an und er verschreibt die mir nun immer wenn ich komme 1 mal im Monat. Bekomme von ihm immer 20 Stück, auch mit 0,5 mg.
Ich lüge ihn also quasi an, da er nichts von den Tavor von meinem HA weiß, und ich ihm auch sage ich nehme die Tavor nur wenn was schlimmes ansteht. Das geht für ihn auch ok, da er ja von den anderen Tavor nichts weiß und von meiner täglichen Einnahme...
Tja, so ist die momentane Situation und ich finde sie selbst sehr schlimm und schäme mich auch auf eine Art sehr, zb dass ich meinen Psychiater anlüge...
Im grunde habe ich 2 Probleme....das Tavor Problem an sich und wie ich davon loskommen soll, das zweite und aktuelle Problem ist, dass mir die Tavor gerade ausgehen...sie halten höchstens noch bis nächsten Mittwoch. Unser HA ist im Urlaub und bei meinem Psychiater war ich erst am montag und habe ein neues Rezept bekommen. Unser HA ist am 9.9 wieder da...das heißt ich bin wohl von nächstem Mittwoch bis übernächsten Montag ohne Tavor und habe panische Angst davor.
Meine Mutter habe ich gefragt ob wir vll ein Rezept von dem Vertretungsarzt bekommen könnten, aber sie war darüber geschockt, weil sie wohl auch denkt ich nehme die gar nicht so oft...vermutlich realisiert sie erst jetzt dass ich wohl abhängig davon bin. Sie meinte dann wenn der HA wieder da ist kann sie ein neues verschreiben lassen aber nicht vorher.
Also komme ich so nicht an Tavor an. Jetzt überlege ich einfach die paar Tage auszuhalten (habe aber angst vor schlimmen Entzugserscheinungen, da das ja quasi wie ein vorrübergehender kalter Entzug wäre) oder ob ich zu meinem Psychiater gehe und ihn nochmal um ein Tavor Rezept bitte.
Wenn ich das tue, weiß ich allerdings nicht, ob ich ihm a) einfach alles beichten soll, die Sucht eben...oder ob ich mir b) was einfallen lasse...da ich ja erst Montag da war und ein neues Tavor Rezept bekommen habe. Vll dass ich das Rezept eingelöst habe, aber das Döschen verloren oder irgendwas erfinde dass es mir grad super beschissen geht, aus einem erfundenen Grund und er mir deshalb nochmal welche aufschreibt.
Ich weiß nicht was ich nun tun soll....ich habe Angst vor nächster Woche wenn ich kein Tavor mehr habe, Angst vor Entzugserscheinungen...
Was würdet ihr tun....kann mir jemand einen Tipp geben?
verzweifelte Grüße
Cherie
29.08.2013 21:19 • • 04.09.2013 #1