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Ein Benzo ist für eine Depression keine Lösung, vorallem weil es abstumpft und man sich bei dauerhafter Einnahme immer mehr sozial zurückzieht. Es wird also irgendwann die Depression verstärken und weitere Ängste fördern.
Wenn man mal süchtig danach, wird man ein Leben eines Alk. führen, vielleicht noch einsamer, weil es schwer ist, Leute zu finden, die das selbe Problem haben.

Bei Bedarf hilft ein Benzo gut bei Panikattacken aber bei einer GAS ziemlich ungeeignet.

Was Serthralinn beschreibt, sehe ich auch als Depression. Ein SSRI wird das nur bedingt lösen, vielleicht mal ein AD mit einer starken Noradrenalin Komponente versuchen und mal 3-6 Monate nehmen und schauen was sich verändert hat (Cymbalta?)

Natürlich sind hier depressive Komponenten dabei. Genauso Komponenten von Angst, zwanghafte Persönlichkeit, adhs, starke innere Unruhe etc. Irgendwie kommt alles zusammen.

Meine Sorge vor Noradrenalin ist, dass es die Unruhe und Angst verstärkt. Aber ich werde es wohl probieren

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Hilfe, ich vertrage nichts an Medikamenten

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Ohne Medikamente hab ich tierisch Zwänge und laufe vor lauter Unruhe oft wie irre durch die Wohnung und versuche sie Übersicht zu behalten bzw. Würde am liebsten alles kontrollieren, wissen, lesen etc. Meine Zwänge beschränken sich nicht auf einzelne Dinge sondern betreffen irgendwie alles.

Da mischt sich so einiges zusammen, allerdings. Die Zwänge sind trotzdem als vordergründig zu sehen, belasten dich vermutlich am allermeisten und nehmen großen Platz in deinem Leben ein. Medikamentös und andere Maßnahmen, gibt’s da eine Bilanz, bezüglich Zwänge ?

@panikju, ich möchte Dir vor meinem Erfahrungshorizont widersprechen, ganz entschieden. Ich habe eine generalisierte Angststörung, die ist schwer zu therapieren. Habe ja schon versucht, andere Wege zu gehen. Aber nur das kontrolliert eingesetzte Benzodiazepin bringt wirklich Erleichterung.

Ich möchte erneut betonen, dass die ursprüngliche Dosis seit Jahren schon stabil ist.

Von einer Veränderung in meinem Sozialverhalten kann keine Rede sein.

Zitat von igel:
Ich habe eine generalisierte Angststörung, die ist schwer zu therapieren. Habe ja schon versucht, andere Wege zu gehen.


Welche Wege bist du denn schon gegangen? Würde mich da gern mal mit dir austauschen.
Verhaltenstherapie greift bei mir nicht, vor einiger Zeit war ich in einer Tagesklinik, die nicht
mit Medikamenten arbeitet (die ich ja eh nicht vertrage). Leider bin ich auch dort nicht wirklich
weitergekommen.

Die GAS hat ihren Ursprung in traumatischen Kindheitserlebnissen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

Ich hatte mir von einer Verhaltenstherapie viel versprochen. Sie ging über zwei Jahre, die Therapeutin war wirklich gut und ich habe jede Sitzung als durchaus angenehm empfunden. Geändert hat sich jedoch nichts.

Auch die Antidepressiva, die mir die erste Psychiaterin verschrieben hat, blieben ohne Wirkung.

Ja, die Kindheit...ich verstehe, dass du hier nicht weiter darauf eingehen magst.
Bei mir sind es auch bestimmte Erlebnisse und es fällt mir so schwer zu akzeptieren,
dass diese Zeit nur einige Jahre gedauert hat, ich aber über die anschließenden
Jahrzehnte hindurch keine Gegengewichte entwickeln konnte. Sonst wäre mein
Leben wahrscheinlich ein anderes als heute.

Unser Weg ist im Grunde der gleiche, mein Therapeut (Verhaltenstherapie)
hat zwar auf anderem Gebiet sehr viel erreicht, aber an der GAS beißen wir
uns irgendwie beide die Zähne aus. Medikamente sind auch eine Sackgasse...
alternative Behandlung ist bei mir grad wieder danebengegangen.

Müssen wir uns mit dem Zustand arrangieren? Ich sage extra nicht abfinden.

Ja, wir sollten es versuchen, ihn anzunehmen. Erlebnisse, die mehr als 40 Jahre zurückliegen, belasten mich heute zeitweise noch.

Daran wird sich nichts ändern.

Zitat von igel:
@panikju, ich möchte Dir vor meinem Erfahrungshorizont widersprechen, ganz entschieden. Ich habe eine generalisierte Angststörung, die ist schwer zu therapieren. Habe ja schon versucht, andere Wege zu gehen. Aber nur das kontrolliert eingesetzte Benzodiazepin bringt wirklich Erleichterung.



GAS bedeutet dass deine Ängste unabhängig von Ort und Situation auftreten. D.h. also jederzeit KANN es passieren. Alleine das bewirkt normalerweise eine Angst-vor-der-Angst.
D.h. wiederrum, dass du einen Benzo-Spiegel brauchst, dass es dir wirklich gut geht, bzw. dass du dich jederzeit (!) sicher bewegen kannst in der realen Welt.

Wer Jahre Benzos nimmt, verändert sich in seiner Persönlichkeit. Ich habe ü10 Jahre Benzos genommen. Jeder merkte es, niemand sagte was, aus Höflichkeit.
Selbst kann einem das nicht auffallen.
Letztendlich könntest du auch Alk. trinken (Alk erhöht den GABA Spiegel im Gehirn) und hättest 1:1 des selbe Wirkung, wie mit dem Benzo. Benzo dockt an die GABA Rezeptoren an und erhöht somit die Wirkung von Gaba und senkt die Erregung der Nevenzellen.
Jetzt bin ich fast seit einem Jahr Benzofrei und merke wie das Leben, die Außenwelt meine Mitmenschen alles einfach wieder viel deutlich und klarer rüberkommt. Auch bin ich von meinem Wesen viel entspannter und relaxter...Heute weiß ich (auch durch meine KVT) dass mir die Angst nichts mehr anhaben kann.

Alles was auf GABA wirkt macht übrigens süchtig (bei Dauergebrauch, schleichend meistens, oft weiß man von seiner Sucht noch gar nichts) = Alk., Benzos, Lyrica und noch diverse andere Dro_gen

Ein verantwortungsvoller Arzt wird mit dir langfristig eine Lösung finden, dass du von deinem Benzo loskommst.

Jemand der jede Woche seinen Alk trinkt, um mit seinem Leben besser klar zu kommen, wird auch nie eingestehen, dass er schon Alk. ist.

Ich war ja in einer Suchtklinik und habe dort sehr viel erlebt und denke schon dass ich zu dem Thema Sucht ein sehr tiefen Einblick erhalten habe.

Letztendlich muss es jeder für sich selbst entscheiden, da gibt es kein richtig oder falsch

Zitat von Sternenstaub1:

Müssen wir uns mit dem Zustand arrangieren? Ich sage extra nicht abfinden.



Mein Therapeut sagt immer eine Angststörung wird nicht 100% verschwinden. Man kann aber lernen, damit umzugehen, akzeptieren dass sie Teil Deines Lebens ist - ist der erste wichtige Schritt - dann wird es auch immer einfacher es auszuhalten. Ängste sind nicht dauerhaft da, sie vergehen wieder. Depressionen sind nicht dauerhaft da, sie kommen und gehen.

Angst ist ein natürlicher Schutz, bei uns Angsthasen funktioniert der Schutz leider nicht mehr richtig. Es gab meist Erlebnisse in der Kindheit die im Angstzentrum des Gehirns gebrandmarkt wurden.....Man kann diese Infos leider nicht mehr löschen, man kann sie nur überschreiben.

Ich führe schon lange ein Tagebuch. Ich schreibe mir immer auf, vor welchen Situationen ich Angst hatte. Und dann versuche ich gezielt solche Situationen immer und immer wieder aufzusuchen. Nur so wird mein Hirn irgendwann die Angstinfo überschreiben.

Medikamente sollten immer nur vorübergehend eingesetzt werden, in der akuten Phase, damit man in der Therapie aufnahmefähig wird.

Für mich selbst war es eine sehr harte Zeit ohne einem Benzo auszukommen, ich wusste einfach die Pillen helfen und machen genau das was ich wollte, mich ruhig und gelassen stellen und ich habe 100% funktioniert. Ich war beruflich auch viel leistungsfähiger und habe plötzlich schneller Ziele erreicht. Stress kannte ich nicht, das hat das Benzo einfach weggebügelt. Das war dann auch der Teufelskreis. Meine psychische Abhängigkeit war der Hammer, körperlich hatte ich z.b. überhaupt keinen Entzug.

Mm. Ich weiß gerade einfach nicht, wie ich in einigen Tagen wieder arbeiten soll. Ich habe weder motivation noch Kraft, außerdem immensen Widerwillen und fühle mich dem Ganzen auch überhaupt nicht gewachsen. Erst recht, wenn ich überlege, dass ich noch über 30 Jahre mindestens diesen mist aushalten muss. Nichts tun ist natürlich irgendwie auch keine Lösung. Ich weiß einfach nicht weiter. Das Escitalopram raubt mir jede Kraft, dafür ist es gut für die Angst und zwangsstörung. Sertralin macht mich manisch, leicht psychotisch, ängstlich... Befürchte, dass andere antriebssteigernde Mittel dasselbe machen. Nehme ich was stärker beruhigendes als Escitalopram geht gar nix mehr. Dann schlaf ich ständig ein oder bin total kaputt. Zur Zeit hab ich echt keine Ahnung wie es weitergeht. Ob psychostimulierende Medis wie atomoxetin und ritalin nicht auch manie oder Angst triggern?

Gesund werden ist der erste Schritt. Ich habe meinen Job z.b. aufgegeben um erstmal richtig gesund zu werden. Heute bin ich ü1 Jahr AU. Demnächst auf Reha.
Wie es weiter geht weiß ich noch nicht, weiß kein Arzt, weiß niemand. Aber was nützt dir Arbeit, wenn deine Psyche krank ist? Da wirst Du in keinem Job bestehen können. Mein Therapeut hat einige Patienten die mit Anfang 30 EU Rentner sind.

Dazu kommen noch massive Smartphone sucht, Sozialphobie, stimmungsschwankungen etc. Es dauert teilweise 40 Minuten bis ich es schaffe, das Haus zu verlassen. Und dann vor Allen meine Krankheit verbergen...

Serta, lass bloß die Finger weg von Psychostimulanzien wie Ritalin, Captagon und co.

Das kann einen Angstschub auslösen....übel.

Zum Glück unterstehen die dem Betäubungsmittelgesetz.

Irgendwie ist das auch meine Sorge. Weiß nur langsam keine Lösung mehr. Hatte irgendwie an ADHS gedacht, aber das erklärt möglicherweise nicht die gesamte Problematik.

Zitat von Retardkapsel:
Zitat von Sternenstaub1:
Also bin ich nach weiteren 6 Tagen in die Praxis, hier war alles zu wegen
Karneval, meine Ärztin hat natürlich grad jetzt Urlaub bis zum 25.2. und der andere Arzt, der mich nicht kennt,
meinte absetzen und gab mir ein Neuroleptikum.

Könnte eine Option sein, es gibt sehr viele, die niedrigpotente NLs schon über lange Zeiträume problemlos verwenden und sehr zufrieden sind, speziell bei starken Ängsten und Schlafstörungen.
Zitat von Sternenstaub1:
Heute mit 1,0 mg Tavor am Morgen hatte ich einen wunderbaren Tag....

Benzodiazepine (GABA) verträgst du, wie es aussieht ohne Probleme. Eine weitere Möglichkeit könnte Pregabalin sein (ebenfalls GABA). Bei mir wirken z.B. Noradrenalin und Dopamin wie Gift, muß ADs die dies beeinflusst unbedingt meiden. Habe meinen Arzt dazu gebracht mich in eine GABAräre Richtung zu bringen und es hat funktioniert.

Auch Z-Medikamente (Zolpidem, Zopiclon) für den (Ein-)Schlaf solltest du eigentlich gut vertragen, hab solche über längere Strecken genommen, problemlos.

LG und Gute Besserung


Zolpidem hatte ich auch schon zum einschlafen, macht aber abhängig. Jetzt nehme ich trimipramin, das hilft auch und wenn ich mal sehr muede bin, klappt das einschlafen auch ohne medi.
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Mein Arzt winkt bei diesem Medikament gerne ab und sagt irgendwie, so in die Richtung gehend, hat eh so eine kurze HWZ, kein Spiegel, ....

Ich persönlich habe das Medikament 7 Jahre genommen bei Bedarf, die längste Strecke durchgehend, waren ca. 5 Wochen. Da entwickelt sich bei mir noch nichts bewegendes. Wie es bei Absetz empfindlichen Personen aussieht ?

In unserer Umgebung ist bis jetzt nichts von einer stationären Behandlung w.g. Zolpidem bekannt, so mein Arzt.

Absetzerscheinungen werden sich wahrscheinlich in Grenzen halten.

Leider ist es nun so, daß die TE mit ADs erhebliche Schwierigkeiten hat d.h. mehr diese Plan B Medikamente in meiner Auflistung.

@Serthralinn Ein zweit Medikament zum Nachbessern der Defizite von Escitalopram, also weg von der Monotherapie ?

Mache ich derzeit auch.
Neben Escitalopram nehme ich seit 3 Tagen noch Mirta (mehr Noradrenalin wird freigesetzt und zusätzlich nochmal etwas Serotonin) und mir ging es am 2.Tag schon besser. Heute der 3.Tag ist nochmals besser. Ich nehme 15mg - müde bin ich kaum, war heute den ganzen Tag aktiv im Garten, das gabs schon sehr lange nicht mehr. Wenn sich nun die Gewichstzunahme noch in Grenzen hält die perfekte Augmentation.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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