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Hallo zusammen,

nach langem Grübeln und nach Gesprächen mit Freunden und Familie habe ich es geschafft das Thema Depression erstmal mit meinem Hausarzt zu besprechen. Während des Gesprächs sind mir mehrfach Tränen in die Augen geschossen und ich habe am Ende große Erleichterung verspürt, dass es nun raus war und ich offen darüber reden konnte.

Das Ergebnis daraus war, dass der Arzt mir direkt Escitalopram (halbe Tablette = 5 mg am Tag) verschrieben hat. Zudem hat er mich gebeten sofort einen Termin bei einem Psychiater anzustreben damit eine mögliche Psychotherapie schnellst möglich begonnen werden kann. Ich müsste mich jedoch darauf einstellen bis zu 6 Monate auf einen Termin bei einem Psychiater warten zu müssen.

Insgesamt hört sich dies für mich erstmal als sinnvolle Vorgehensweise an.

Was mir jedoch etwas zu denken gibt, ist das sofortige Verschreiben des Medikaments vom Hausarzt und nach Studium der Nebenwirkungen und nach einem YouTube Video von Psychcast rät der Arzt im Video gerade bei Escitalopram die Einnahme durch regelmäßige EKGs zu begleiten weil die Gefahr bestehe dass sich die Qt Kurve im EKG verändern könne und dies sehr gefährlich sei.

Mein Hausarzt und der Apotheker haben nichts davon erwähnt.

Da ich nun auch sehr viel Rad fahre und damit rechne sehr lange auf einen Termin beim Facharzt warten zu müssen habe ich ernsthaft Angst vor der Einnahme.

So nun sage ich erstmal Danke fürs Zuhören und Danke für eure Unterstützung.

06.01.2023 13:27 • 06.01.2023 #1


8 Antworten ↓


Sprich das bitte nochmal beim Hausarzt an.
Bei mir war es gerade anders herum, mein Psychiater hat Escitalopram verschrieben und hält keine EKGs für notwendig. Allgemein hat er meiner Meinung nach eine sehr lockere Einstellungen zu Nebenwirkungen. Ich bin dann zum Hausarzt und der hat sofort EKGs gemacht.
Ich hatte aber neulich auch ein Gespräch mit einem Apotheker der sagte das Escitalopram das nur sehr selten machen würde.
Ich nehme Escitalopram aber wohl ist mir auch nicht dabei. Nebenwirkungen haben aber alle Medikamente ‍️

A


Hausarzt Escitalopram kein EKG?

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Mein Hausarzt sagt auch, bei Antidepressiva müssen keine EKGs gemacht werden, mein Psychiater überweist mich dann regelmäßig.

Allerdings kann ich dir sagen, dass du eine qt Zeit Verlängerung merkst. Ich hatte eine beim Einschleichen vom Sertralin. Fühlt sich nicht schön an, wird aber auf jedem EKG sichtbar. Haben dann die Medikamente wieder runter dosiert und langsamer gesteigert, seitdem habe ich nie wieder Probleme gehabt. QT Zeit ist wieder normal.

Hallo und willkommen im Forum.
Tatsächlich hab ich die Folge von Psychcast auch irgendwie im Ohr und erinnere mich, dass da mal was gesagt wurde.

Das mag in der Theorie vielleicht empfohlen werden, in der Praxis allerdings eher nicht so.
Ich hatte von meiner Psychiaterin Sertralin bekommen. Dazu sollte man dann eigentlich gelegentlich Blut abgeben, um den Spiegel prüfen zu lassen.
Ist bei mir nicht ein mal vorgekommen, hab's ungefähr ein 3/4 Jahr genommen.

Termine beim Psychiater solltest du aber eigentlich schneller bekommen.
6 Monate find ich schon viel...

Aus der Praxis bekomme ich eher so 2-3 Monate mit.
Meine Psychiaterin hat zB offene Sprechstunden. Da konnte ich einfach hin mit meinem Problem.

Beim Psychotherapeuten sind solche Wartezeiten allerdings normal.
Das Medikament kann sinnvoll sein, um die Wartezeiten bis zur Therapie zu überbrücken und wieder ein wenig ins Leben zurück zu finden.

Was du allerdings eher nicht machen solltest, ist die Nebenwirkungen so genau zu studieren.
Wie du festgestellt haben wirst, ist die Liste möglicher Nebenwirkungen lang.

Die allermeisten treten gar nicht ein, und die die eintreten, verschwinden in der Regel nach der Eingewöhnungsphase (circa 2-4 Wochen) auch wieder.
Wenn aber bekannt ist, dass dies oder jenes eintreten kann, neigt der Mensch dazu, sich unter Umständen auch Nebenwirkungen einzubilden.

Das EKG muss ich jährlich fordern.
hatte einmal QT Verlngerung, Kontrolle nach 3 Monaten war alles wieder weg

Zitat von Julian19:
Da ich nun auch sehr viel Rad fahre

Wenn du eine QT-Verlängerung hättest, hättest du Probleme beim Fahrradfahren.
Eine QT-Verlängerung, die durch AD ausgelöst wird, macht sich ja auch erst nach ein paar Wochen bemerkbar. Wärum hätte dein Arzt schon vor der Einnahme ein EKG machen sollen?
Ich nehme übrigens seit 24 Jahre ADs, die eine QT-Verlängerung verursachen können und hatte noch nie ein EKG. Da ich die ganze Zeit ohne Probleme viel Sport mache, gehe ich davon aus, dass alles O.K. ist.

Zitat von Schlaflose:
Wenn du eine QT-Verlängerung hättest, hättest du Probleme beim Fahrradfahren. Eine QT-Verlängerung, die durch AD ausgelöst wird, macht sich ja ...

Vorher ein EKG machen, macht in sofern Sinn dass man dann einen Vergleichswert hat.

Ich nehme 20 mg Escitalopram und es wurde 1 x ein EKG gemacht.

Hausarzt, Psychiater noch Kardiologe sagen, dass es notwendig sei.

Hei ihr Lieben!

Vielen Dank euch allen für die vielen sehr hilfreichen Antworten.

Das Thema EKG werde ich nochmals beim Hausarzt anstimmen. So wie du es beschreibtst ScheixxAngst dachte ich auch dass es Sinn macht. Vor der Einnahme und danach regelmäßig zum Vergleich. Habe ja auch erst gestern mit Escitalopram angefangen und wahrscheinlich erstmal zuviel reingelesen.

Danke !





Dr. med. Andreas Schöpf
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