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Hallo zusammen,

ich habe nun insgesamt fast 1 Jahr Escitalopram gegen eine Angst/Panikstörung mit täglichen Panikattacken genommen. Beim Einschleichen hab ich nix bemerkt, nur dass die Krankheit immer leichter wurde. Ich war bei max. 15mg und nun seit 2,3 Monaten schon bei 5mg wieder unten, auch die haben mir mittlerweile locker gereicht. Nun dachte ich mir, dadurch dass 5mg ja kaum was ist, eine sehr geringe Dosis, dass ich es ganz weglassen kann.

Nach rund 3,4 Tagen ohne Escitalopram gings mir richtig schlecht.
Hatte 2 Tage lang starken Schwank/Dreh-Schwindel vorallem wenn ich mich bewegt hab bzw. die Augen links/rechts bewegte. Das war für mich beim Ausschleichen normal und dachte mir das wird schon.

Was aber für mich noch schlimmer ist als dieser Schwindel, ist nun, dass sich am 4. Tag wieder das mulmige Gefühl wie damals eingestellt hat auch das unangenehme Kribbeln am ganzen Körper, Beine, Arme und dieser weiche, kranke Kopf als ob sich der Kreislauf gleich verabschiedet kam zurück. Das fühlt sich seither wieder genau an wie damals mit der Angststörung (nur in leichterer Form). Auch Derealisation fühl ich wieder leicht.
Ich habe vor nichts mehr Angst, logisch ist das für mich null. Bin total locker eigentlich. Aber der Körper zeigt mir die gleichen Symptome wie damals.

Nun werden mir sicher bestimmt einige raten einfach mal den Arzt zu fragen und mich für folgendes vielleicht verurteilen. Aber ich gehe momentan zu keinem Psychiater bzw. Therapeuten mehr, weil ich schlichtweg dachte ich brauchs nicht mehr, mit 5mg gings mir top die letzten Wochen/Monate.

Irgendeinen Rat/Tipps/Erfahrungen ?

Grüße

16.04.2022 09:38 • 17.04.2022 #1


11 Antworten ↓


Viel zu schnell!
Am besten die Tropfen besorgen und dann alle zwei Wochen einen Tropfen weniger.
Wenn du dann bei einem Tropfen bist , alle zwei Tage einen und nach zwei weiteren Wochen komplett absetzen.

Ich hab ungefähr 4 Monate gebraucht mit Absetzen und hatte dabei Null Nebenwirkungen.

Edit: könnte aber auch sein das du noch nicht soweit bist und deine Erkrankung zurück kommt.
Würde ich trotzdem mal mit deinem Arzt besprechen.

A


Frage zum Ausschleichen

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Ich hatte Escitalopram seinerzeit gut 10 Jahre genommen und innerhalb von 3 Wochen ausgeschlichen ohne irgendwelche Symptome.

Leider ist die Depression nach 1,5 Jahren wieder gekommen, so dass ich es wieder eingeschlichen habe.

Ich würde mit dem Arzt reden, vielleicht benötigst du die 5 mg ja zur Stabilisierung.

Zitat von Alex1337:
Nun dachte ich mir, dadurch dass 5mg ja kaum was ist, eine sehr geringe Dosis, dass ich es ganz weglassen kann.

5mg sind immer noch ein Viertel der Höchstdosis, das kann man nicht einfach von einem Tag zum anderen weglassen.

Danke für die Antworten.
Ich hab jetzt seit 2 Tagen wieder 5mg genommen und geht mir schon wieder besser, anscheinend hat man den Pegel gleich wieder erreicht.

Ausschleichen mach ich das nächste Mal dann deutlich langsamer

@Grace_99
Du hast Escitalopram 10 Jahre lang genommen. Woher weißt du wann der Punkt gekommen ist es ausschleichen und komplett weglassen zu können ?
Und kann Escitalopram den Körper langfristig irgendwie schädigen ? Meine Leberwerte sind gern mal etwas erhöht

Zitat von Alex1337:
Danke für die Antworten. Ich hab jetzt seit 2 Tagen wieder 5mg genommen und geht mir schon wieder besser, anscheinend hat man den Pegel ...

Keine Ahnung woher man das weiß. Ich wusste es damals für mich einfach.

Ich hab keine Langzeitschäden, alles gut bei mir.

Meiner Erfahrung nach, so lange ich arbeiten muss, experimentiere ich nicht. Wenn ich mal alt bin und in rente dann könnte ich vielleicht und wenn überhaupt daran zu denken wieder runterzudosieren. Ist aber nur meine Meinung für mich, weil ich auf die Schnauze geflogen bin als ich es runterdosiert habe bze. abgesetzt. Jetzt hoffe ich dass nach der Aufdosierung wieder das Medikament wirkt.

Hab es damals abgesetzt weil ich diese Stimmungsschwankungen meiner Frau nicht antun wollte.
Und diese verrückten Träume die ich hatte.
Wenn man aufwacht und erstmal sein Leben ordnen muss, was Traum ist und was real.
Es hat mir mehr geschadet als geholfen.
Vielleicht war Escitalopram auch nur das falsche Medikament.

Das alles ist jetzt fast zwei Jahre her und ich würde es wieder absetzen.
Das Leben ist ein *beep* und der tägliche Kampf schwer aber ich PERSÖNLICH will an die Probleme mit klaren Kopf ran gehen und sie besiegen.

Bin weit davon entfernt als geheilt zu gelten aber ich mache Fortschritte und das ohne Medis und Therapie.

Ich beneide auch die Leute wo die Medikamente wirklich helfen ein normales Leben zu führen aber es sind nicht viele hier.

Für meinen Teil ist es keine Option etwas zu schlucken was deine Persönlichkeit unterdrückt.
Was sind wir dann noch, wenn uns die Persönlichkeit fehlt die uns ausmacht.

Wie gesagt, das ist MEINE persönliche Meinung.
Alle anderen wo das Medikament zum Leben dazu gehört und die es ohne nicht schaffen würden, zolle ich Respekt und Anerkennung.

Mich hat das Medikament kein Stück in meiner Persönlichkeit verändert, machen Antidepressiva auch nicht. Sie helfen, unterstützen, aber beamen einen als Person nicht weg.

Mich hat es auch nicht wirklich verändert in meiner Persönlichkeit.
Ich bin halt noch relativ jung Mitte 20 und mach mir Sorgen dass ich nie mehr ohne diese Medikamente kann... mein Körper reagiert einfach von allein mit krassen Krankheitssymptomen wenn ich Esci nicht nehme.
Und damit meine ich nicht die normalen Symptome beim Ausschleichen...sondern die gleichen wie vor Einnahme psychisch

Ich kann mich hier vorrangig nur auf das Wort meiner Frau verlassen das es meiner Persönlichkeit geschadet hat.
Ich selbst habe durch Gleichgültigkeit wenig davon bemerkt.
Meine Magenschmerzen wurden schlimmer und ich hatte ständig Kopfschmerzen.

Vielleicht habe ich einfach das Antidepressiva nicht vertragen

Kann durchaus sein dass es einfach das falsche Medimament war, wirkt ja bei jedem anders!
Aber das mit der Gleichgültigkeit kann ich nachvollziehen , ich fühle mich mit Esci auch etwas lockerer und bin entsprechend lockerer, bis zu einem gewissen Punkt finde ich ist das aber nichts schlechtes...besser als wenn man ständig sentimental reagiert oder immer Angst hat

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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