ich nehme seit einigen Jahren Fluoxetin (30mg) gegen meine Depressionen und Ängste, zwei Therapien habe ich auch schon hinter mir. So richtig gut geht es mir trotzdem nicht, auch wenn alles mit dem Medikament (hatte einige ausprobiert, aber Fluoxetin hattelangfristig die wenigsten Nebenwirkungen für mich) etwas besser ist als ohne.
Letzte Jahr hatte ich die blöde Idee das Medikament probeweise abzusetzen, um zu schaun ob es überhaupt einen Unterschied macht. Meine Psychiaterin meinte das das Absetzen von F. nicht so schlimm sei wie bei den anderen SSRI, wegen der extrem langen Halbwertzeit.
Da ich aber schon mal einen Absetzhorrortrip mit Paroxetin erlebt hatte, wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe wochenlang bis auf 5mg jeden 2. Tag reduziert (Körperliche Entzugserscheinungen wie zb Schwindel und Brain Zaps sind dadurch nur mal vereinzelt aufgetreten).
Im November habe ich dann die letzte Dosis genommen, mir ging es gar nicht mal so schlecht, ich war insgesamt wacher und irgendwie mehr ich als unter den Medis.
Leider schlich sich dann langsam immer mehr eine Nervösität ein, bis ich jeden morgen mit Herzrasen und starker Angst aufwachte, dann kam um Neujahr herum auch noch extreme Appetitlosigkeit/Übelkeit und Angstattacken auch am Tag dazu.
Ich entschied mich dann letzte Woche schweren Herzens das Fluoxetin wieder zu nehmen. (In Absprache mit meiner Psychiaterin, sie verschrieb mir auch noch Trimipramin/Stangyl Tropfen für die Nacht).
Nun mein großer Fehler. Ich dachte mein Körper wäre nach fast 8 Jahren und der recht kurzen Pause noch an das Medikament gewöhnt und ich wollte ja schnell wieder die Wirkung spüren.
Ich nahm 4 Tage 10 mg, dann 2 Tage 20mg und jetzt 3 Tage 30mg, und mir geht es von Tag zu Tag schlimmer.
Ich habe niedrigen Blutdruck, aber mein Herz rast die ganze Zeit, ich fühle mich total aufgekratzt, als würde ich gleich durchdrehen, kann aber nicht schlafen. Immer wenn ich kurz mal entspanne/einschlafe dann überkommt mich sofort eine Angstattacke die wie Wallungen durch Mark und Bein geht. Ich bin dann wieder hellwach und gleichzeitig körperlich total erschöpft.
Und das hunderte male am Tag.
Zusätzlich bekomme ich kaum etwas zu essen runter, fang schnell an zu würgen.
Die Trimipramin Tropfen machen mich zwar noch schlapper, helfen aber sonst gar nicht.
Gestern war ich deshalb bei der Ärztin, sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen, meinte es läge an der schnellen aufdosierung.
Ich solle jetzt 2, 3 Tage 10mg nehmen und dann erstmal 20.
Sie gab mir noch 5 Tabletten 5mg Diazepam mit, um alles etwas abtzmildern und damit ich endlich schlafen kann.
(Ich soll 3 Tage abends 5mg Dia nehmen, dann ein Tag Pause und dann wenn möglich die restlichen halbieren).
Nun habe ich gestern Abend 5mg genommen, konnte auch zwei Stunden schlafen, aber dann wurde ich wieder durch Angstattacken wach und das ging jetzt die Nacht so weiter. ich hatte so gehofft endlich mal ein paar Tage eine Ruhepause zu haben.
Was würdet ihr an meiner Stelle jetzt machen, die Psychiaterin anbetteln mir etwas stärkers zu verschreiben? (sie wollte mir erst gar nichts verschreiben. ).
Wirkt das Diazepam morgen Nacht vielleicht besser? (wegen der langen Halbwertzeit von 24 bis 48 Stunden) Und wie würdet ihr dann mit den restlichen 4 Tabletten a 5mg weitermachen?
Und bei dem Fluoxetin bin ich mir bei der Dosis auch nicht sicher, ich habe gestern morgen leider noch 30mg genommen, die Halbwertzeit ist ja so lange,
4 bis 6 Tage und der Metabolit bis zu 14 Tagen(?).
Ich möchte den Spiegel aber auch nicht total runterfahren, sie sollen ja irgendwann auch anfangen zu wirken. (bin jetzt bei Tag 9 der Einnahme).
Mir kommt alles grade so hoffnungslos vor.
Kommt das überhaupt tatsächlich alles von dem aufdosieren oder sind das vielleicht noch die Wirkungen von der Einnahmpause?.
Kann mir vielleicht jemand einen (hoffnungsvollen) Rat geben, wie ihr vorgehen würdet?
Vielen Dank das ihr das alles gelesen habt. Lieben Gruß, Annalie
30.01.2020 06:03 • • 04.02.2020 #1