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Hallo zusammen

Ich nahm ungefähr 3 Monate Escitalopram 10mg. Mir gings damit sehr viel besser. Ich habe eine Angststörung (Verlustangst) und diese wurde zu einer Art Depression im Sommer (wahrscheinllich der Auslöser zu viel Stress mit Uni und Arbeiten nebenbei).
Nun wollte ich das Escitalopram absetzten weil mich der Libidoverlust extrem gestört hat und ich fand, dass es mir wieder gut geht soweit.
Meine Psychotherapeutin hat mir gesagt, ich könne das Medikament einfach absetzen, ohne auszuschleichen wegen der geringen Dosis. Nun nehme ich es seit 2 Wochen nicht mehr und fühle mich echt schlecht. Die erste Woche ging noch, die Angst kam langsam wieder auf ab und zu aber ich fühlte mich genug stark und konnte damit umgehen.
Seit 4 Tagen bin ich wieder am fast genau gleichen Punkt wie damals als ich mit der Einnahme begonnen habe... Es geht mir schlecht, ich habe Angst und ich fühle mich müde und leer. Auch physisch habe ich gemerkt seit ich mit dem Medikament gestoppt habe, dass es mir oft schwindlig ist und ich sehr müde werde.
Nun weiss ich nicht, ob das Absetzen ein Fehler war. Ich bin aber ein sehr skeptischer Mensch gegenüber Antidepressiva und möchte die auch nicht immer nehmen. Ich fühle mich zurzeit so hoffnungslos in meiner Situation: Entweder ich nehme das Medikament oder ich falle zurück in meine Angst.
Das alles lässt mich nun auch den ganzen Sinn meines Lebens hinterfragen...

Kann es sein, dass dies alles Absetzungserscheinungen sind und es mir bald etwas besser gehen könnte oder habe ich einfach ohne das Medikament nun einen totalen Rückfall?

Ich hoffe jemand kann mir mit persönlichen Erfahrungen oder Wissen weiterhelfen.

Liebe Grüsse

Blabliblu

02.10.2018 14:36 • 14.01.2019 #1


22 Antworten ↓


Hallo!
Man darf 10 mg escitalopram auf keinen Fall einfach so absetzen, sondern muss das Medi langsam ausschleichen!
Eine Therapeutin ist kein Facharzt und kann NICHT entscheiden, wie du dein Medi nimmst!
Ich würde an deiner Stelle morgen wieder escitalopram nehmen, aber eventuell mal nur 5 mg, dann sollten die absetzerscheinungen verschwinden, entweder du bist auf 5mg dann stabil oder du gehst wieder auf 10mg und setzt dann ganz langsam ab. Und sprich mit dem Arzt, der dir das escitalopram verschrieben hat!
Liebe grüße

A


Esctialopram abgesetzt Nebenwirkungen

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Anscheinend hat Dir das Medikament geholfen? Sei doch froh das Du sofort Wirkung hattest. Andere müssen ewig rumexperimentieren bis sie eines gefunden haben. 3 Monate ein AD nehmen und dann absetzen weils ja wieder läuft bist Du nicht der erste. Das ist dann wohl ein klares Zeichen das ein AD Dir hilft und es einfach zu früh war es abzusetzen. Niemand sagt auch das Du jetzt für immer auf einem AD sein musst. Nur eben eine weile erstmal.
Also wo ist das Problem? Frage Deinen Arzt, vom dem Du das AD bekommen hast in zukunft. Und nehme es halt wieder.

In der Schweiz sind Psychotherapeuten befugt, Medikamente zu geben. Ich habs mit ihr so abgesprochen, dass ich es absetzen kann von heute auf morgen. Ich weiss nun nicht was ich machen soll weil es auf ihre Anweisung ist, wie ich absetze...

Zitat von blabliblu:
Ich nahm ungefähr 3 Monate Escitalopram 10mg.

Zitat von blabliblu:
Meine Psychotherapeutin hat mir gesagt, ich könne das Medikament einfach absetzen, ohne auszuschleichen wegen der geringen Dosis.

Das ist keine kleine Dosis und man sollte Psychopharmaka NIEMALS abrupt absetzen, sondern immer langsam ausschleichen (außer es gibt Gründe wie EKG Veränderungen, Leber Probleme o.ä.).

Zitat von blabliblu:
Ich weiss nun nicht was ich machen soll weil es auf ihre Anweisung ist, wie ich absetze...

Erstmal wieder auf 5mg gehen für mind. 1-2 Wochen und schauen, was passiert. Die Absetzsymptome sollten wieder schwächer werden.
Und für die Zukunft daraus lernen: Psychopharmaka immer LANGSAM über viele Wochen bis Monate ausschleichen.

Ich finde es extrem fahrlässig, wie deine Therapeutin mit dir umgeht...
Du merkst jetzt gerade doch selbst, dass sie nicht recht hat, oder?
Normalerweise beginnt man erst nach 6 Monaten beschwerdefreiheit mit dem (langsamen) ausschleichen.
Ich schleiche gerade escitalopram aus, beim ersten mal (vor 3 jahren) habe ich zu schnell reduziert und mir ist es kurz nach 0mg sehr schlecht gegangen.
Diesmal mache ich es viel langsamer, bis auf 5 mg bin ich in 2,5mg Schritten gegangen, jetzt löse ich die Tablette in Wasser auf, damit ich in noch kleineren Schritten runter gehen kann.
Heißt nicht, dass du auch so kleine Schritte brauchst, aber von 10 auf 0 ist auf jeden Fall zu schnell.
Liebe grüße

Danke für die Antworten.
Ihr habt wohl recht. Ich werden morgen wieder mind. 2.5mg nehmen und es mit langsam ausschleichen probieren bis ich mich stabiler fühle.
Die Idee mit der Tablette in Wasser auflösen ist echt gut!

Vielen Danke und Liebe Grüsse
blabliblu

Hallo!
Google mal nach escitalopram wasserlösemethode , da findest du sehr viel darüber!
Wünsche dir alles gute!

Ich schreibe meine Frage mal hierrein. Hoffe, das ist ok für euch...

Ich nehme nun seit 5 Tagen kein Escitalopram mehr. Ich nahm 7 Jahre Citalopram, wechselte vor einem Jahr auf Escitalopram und dann reduzierte ich 10 Tage von 10 mg auf 5 mg und jetzt nehme ich es garnicht mehr.

Zwischendurch habe ich saumäßige Hitzewellen.
Ist das normal?
Funktioniert der Stoffwechsel jetzt anders/stärker?

Du hast viel zu schnell abgesetzt. Das sind typische Absetzterscheinungen. Man sollte das Absetzen über mehrere Wochen hinziehen. Gerade die letzten 5mg sollten in winzigen Schritten stattfinden.

Zitat von Schlaflose:
Du hast viel zu schnell abgesetzt. Das sind typische Absetzterscheinungen. Man sollte das Absetzen über mehrere Wochen hinziehen. Gerade die letzten 5mg sollten in winzigen Schritten stattfinden.

Guten Morgen Schlaflose.

Ich habe mal etwas gegoogelt und Hitzewellen werden nirgends aufgeführt. Und Absetzsymptome kann man wohl auch beim ausschleichen bekommen...


https://www.medizin-transparent.at/anti ... a-absetzen

https://www.navigator-medizin.de/depres ... -kann.html

https://de.m.wikipedia.org/wiki/SSRI-Absetzsyndrom

Ich sage nur, was ich hier im Forum in den ganzen Jahren über das Absetzen von Medikamenten allgemein und Escitalopram im Besonderen gelesen habe.
Wenn man das Ausschleichen ganz langsam macht, sollte man nicht viel davon merken. Ich habe das schon öfters mit meinem Medikament praktiziert und nie irgendwas gemerkt, außer dass meine Schlafstörungen, weswegen ich sie überhaupt nehme, wieder verstärkt auftraten. Deswegen habe ich dann doch wieder angefangen, sie zu nehmen.

Zitat von Schlaflose:
Ich sage nur, was ich hier im Forum in den ganzen Jahren über das Absetzen von Medikamenten allgemein und Escitalopram im Besonderen gelesen habe.
Wenn man das Ausschleichen ganz langsam macht, sollte man nicht viel davon merken. Ich habe das schon öfters mit meinem Medikament praktiziert und nie irgendwas gemerkt, außer dass meine Schlafstörungen, weswegen ich sie überhaupt nehme, wieder verstärkt auftraten. Deswegen habe ich dann doch wieder angefangen, sie zu nehmen.

Ok, danke.
Mal gucken was @la2la2 und @Skeletor und @nektarine vllt schreiben...
Bisher habe ich halt ca 3-4 Hitzewellen am Tag und halt eine höheren Emotionalität. Der Filter fehlt...

@Skade Das gleiche, was @Schlaflose schon geschrieben hat.
Das ist EXTREM nach 7/8 Jahren in 2 Wochen auf 0,0 zu gehen und eigentlich eine sehr schlechte Idee. Hat dir dein neuer Psychiater erzählt, dass du das so radikal absetzen sollst oder war das deine Idee, um es möglichst schnell loszuwerden? Das kann in den nächsten 1-2 Monaten noch kräftig scheppern.
An deiner Stelle würde ich jetzt erstmal für 3-4 Monate KEIN neues Medikament nehmen - maximal wieder Escitalopram - vielleicht 5mg wenn es jetzt scheppert und dann ganz langsam über VIELE Wochen ausschleichen! Und im Anschluss daran 3-4 Monate NICHTS nehmen (also auch kein neues Medikament anfangen).
Nur falls der Zustand unerträglich sein sollte, auch nur 1 Sekunde über was anderes nachdenken. Wenn es dir OHNE (Es)citalopram besser geht als in den Jahren zuvor damit: Dann nimm für mindestens 1 Jahr KEINE Psychopharmaka! Dann schadet der Chemiekram dir eher, als das er nutzt.

Da du seit vielen Jahren mit den Problemen lebst und du sehr wahrscheinlich mittelfristig nicht wieder voll arbeitsfähig sein wirst, nimm dir die Zeit. Es gibt keinen Grund jetzt im Turbomodus radikal etwas zu verändern

Hallo!
Ich hatte beim zu schnellen absetzen extreme hitzewallungen!
Ich kann mich erinnern, dass ich in der Arbeit gesessen bin und mir ganz plötzlich der Schweiß runter geronnen ist.
Jetzt setze ich gaaaanz langsam ab und merke zum Glück kaum etwas.
Liebe grüße

Ich hatte so große Angst heute und ich hatte Derealisation das ich wieder etwas genommen habe. 10 mg Citalopram. Das Escitalopram hat bei mir Extrasystolen und emotionale Apathie ausgelöst. Das möchte ich nicht mehr nehmen.

Hab ich mir jetzt großen Schaden zugefügt? !

Zitat von Skade:
Hab ich mir jetzt großen Schaden zugefügt? !

Nein, du hast jetzt nur fürs Leben gelernt, dass man NIEMALS Psychopharmaka zu schnell hochdosieren oder absetzen darf, sondern immer nur LANGSAM einschleichen und ausschleichen darf. Schlimm ist das nicht, kann nur sehr unangenehm sein mit den Nebenwirkungen.......
10mg Citalopram klingen gut. Nimm jetzt erstmal für 10-20 Tage JEDEN Tag 10mg Citalopram und warte ab, ob sich alles wieder stabilisiert. Wenn das der Fall ist: Glück gehabt.

Dann lässt du dir ein Rezept für Citalopram Tropfen ausstellen (ist viel besser zu dosieren als Tabletten). Hier z.B. https://www.medizinfuchs.de/?params%5Bs ... h_cat%5D=1 Dort entspricht 1 Tropfen = 1mg Citalopram.
Und dann fängst du mit 10 Tropfen an für 2 Wochen (erstmal schauen ob du anders auf Tropfen reagierst, als auf Tabletten). Und dann gehts los:
Alle 2 Wochen (falls du sensibel bist evtl. auch langsamer) um 1 Tropfen reduzieren. Irgendwann bist du dann bei 1 Tropfen. Dann nochmal so viel Wasser in die Flasche füllen, wie noch Flüßigkeit drin ist (Pi mal Daumen) und für 2 Wochen etwa 0,5mg Tropfen nehmen. Anschließend hast du es geschafft.

Und danach wirklich für 3-4 Monate GARNICHTS neues anfangen (schei*egal was dir der Arzt sagt - du hast das Recht frei zu entscheiden, ob du was nimmst oder nicht). Wenn es dir dann deutlich besser als die Jahre mit Citalopram geht, verzichte für weitere 8-9 Monate komplett auf Psychopharmaka. Und dann überlege (egal was der Arzt sagt), wie es dir besser geht und was du möchtest. Also ohne Chemie leben oder doch nochmal was ausprobieren.
Falls es dir ohne deutlich(!) schlechter geht, verzichte vielleicht besser auf den Versuch ohne auszukommen.....
Sponsor-Mitgliedschaft

Wann sollte ich denn zum Arzt?
Woher weiß ich denn das es schlecht läuft?

Das kommt alles nur daher, weil ich so einen hohen Leidensdruck wg dem Übergewicht habe. Deswegen mache ich so einem Müll. Man.

Zitat von Skade:
Wann sollte ich denn zum Arzt?

Spätestens in 20 Tagen, wenn das mit dem Citalopram gut läuft, um dir die Citalopram Tropfen verschreiben zu lassen.

Zitat von Skade:
Woher weiß ich denn das es schlecht läuft?

Weiß nicht wie leidensfähig du bist - und ob du dich dann einfach ein paar Tage ins Bett zurückziehst, oder ob es problematisch wird (Aggressionen gegen dich oder andere, Suizidgedanken,.....). Wenn es problematisch wird natürlich so schnell wie möglich zum Arzt......
Es kann durchaus auch noch etwas schlechter als jetzt werden - ist ja jetzt eine komplette Wirkstoffumstellung. Organische Schäden oder Langzeitfolgen drohen da KEINE - da brauchst du keine Sorge zu haben. Das haben viele Patienten aus eigener Unwissenheit (oder Unwissenheit ihres Arztes) schon hinter sich mit so einem schnellen (Es)citalopram Entzug.....


Zitat von Skade:
Das kommt alles nur daher, weil ich so einen hohen Leidensdruck wg dem Übergewicht habe. Deswegen mache ich so einem Müll. Man.

Ist passenderweise das nächste Kapitel für den Medizinschrank hier. Habe schon vor Wochen angefangen, aber bin noch nicht dazu gekomen es fertig zu machen.

Zitat von la2la2:
Spätestens in 20 Tagen, wenn das mit dem Citalopram gut läuft, um dir die Citalopram Tropfen verschreiben zu lassen.




Für mich bitte unter Berücksichtigung von Rheuma, Basismedikament und Syntestan

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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