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Hallo zusammen,

seit dem 08.02 nehme ich 10 mg Escitalopram, also fast genau einen Monat. Eingeschlichen habe ich das Medikament auch eine Woche. Mir wurde es verabreicht gegen soziale Phobie und Panikstörung (Zittern beim Essen mit anderen Leuten). In einem anderen Beitrag habe ich schon geschrieben, dass die Panikattacken wegen Überlastung/Erschöpfung im Job und zu viel Alk. beim Weggehen mit Kumpels aufgetreten sind.

Ich bin mit der Wirkung leider wirklich noch nicht zufrieden. Was würdet ihr mir empfehlen? In zwei Wochen, also nach 6 Wochen Einnahme habe ich den nächsten Termin bei meinem Psychiater. Im Moment machen mir meine Schlafprobleme noch schwer zu schaffen.

Ich fasse am besten mal zusammen, was ich vor und während der Einnahme für Probleme hatte:

Vorher:
- Atemot, Engefühl in der Brust während der Arbeit. Meine Brustmuskel waren fast schon verkrampft.
- Erwartungsangst vor Situationen, bei dem Zittern der Hände auftreten kann war sehr hoch
- Panikattacken in solchen Situation wie z.B. Essen gehen.

Nachher:
+ Der erste Punkt ist fast weggefallen, keine Atemnot mehr, allenfalls ein Unwohlsein.
+ Die Erwartungsangst ist wenig geworden, weil die Situationen bisher auch immer relativ gut geklappt haben. Meine Hände waren nur leicht zittrig.
Was mich jetzt mehr beschäftigt ist:
- Schlafprobleme trotz Müdigkeit
- Sehr depressive Gedanken und Erwartungen
- Ich steh die meiste Zeit neben mir und bin müde

Was denkt ihr? Sollte Escitalopram nicht langsam auch meine Stimmung bessern? Wenn sich in zwei Wochen noch nichts tut, sollte ich evtl. mal umsteigen auf ein anderes Medikament, nach Absprache mit dem Arzt? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht, euren Schlaf zu verbessern? Körperlich verausgaben oder in einer Akutphase wie ich bin mal einen Monat lang Schlafmittel wie Zopiclon nehmen? Das Zopiclon (halbe Tablette 7.5 mg) hat eigentlich gut funktioniert.

Mich interessiert einfach eure Meinung!
Liebe Grüße
Mak

07.03.2018 12:43 • 09.02.2023 #1


39 Antworten ↓


Ich würde es mal mit 15 mg probieren, wenn sich dann kurzfristig nichts bessert, ist es wohl das falsche Medikament für dich.

A


Escitalopram - schwache Wirkung nach 1 Monat Einnahme

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Zitat von petrus57:
Ich würde es mal mit 15 mg probieren, wenn sich dann kurzfristig nichts bessert, ist es wohl das falsche Medikament für dich.


Ja, dachte ich mir auch schon, mit der Dosis hochzugehen. Hab allerdings davor zurückgeschreckt, weil es nicht mit meiner Ärztin abgesprochen ist. Vielleicht rufe ich einfach mal in der Praxis an. Zwischen den Terminen eine Wartezeit von 6 Wochen zu legen war evtl. auch etwas lang von der Psychiaterin. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Wenn ich auf Escitalopram schwer anschlage, wie verhält es sich dann mit anderen SSRI? Einige Anwender berichten auch davon, dass die Wirkung erst später als 4 Wochen einsetzt, aber so wie ich das gelesen habe sind die ersten Wochen für den Erfolg der Therapie mit Medikamenten ganz entscheidend.

Liebe Grüße
Mak

Vor der Einnahme von Escitalopram hast du besser geschlafen? Zopiclon kann schon nach kurzer Zeit abhängig machen, würde es nur bei Bedarf nehmen und nicht vier Wochen am Stück. In dieser Zeit sollte es bereits wieder ausgeschlichen sein.

Zitat von Acanthurus:
Vor der Einnahme von Escitalopram hast du besser geschlafen? Zopiclon kann schon nach kurzer Zeit abhängig machen, würde es nur bei Bedarf nehmen und nicht vier Wochen am Stück. In dieser Zeit sollte es bereits wieder ausgeschlichen sein.


Nein, vor der Einnahme von AD habe ich auch nicht besser geschlafen, vielleicht etwas. Ich orientier mich auch ein bisschen daran, welche Dauer meine Uhr als Tiefschlafphase anzeigt. Allerdings, wenn ich um 23:00 ins Bett geh, schau ich oft um 24:00, 01:00, 03:00, 05:00 auf die Uhr und nach 04:00 schlaf ich eigentlich fast nichts mehr. Ich habe auch schon eine Zeit versucht, gar nicht mehr auf die Uhr zu schauen. Das hat von der Schlafqualität auch nicht viel gebracht.

Vor der Einnahme von Escitalopram habe ich ein paar Wochen Doxepin eingenommen. Das hat eigentlich nichts gegen die Ängste und Panikattacken geholfen, aber meiner Meinung nach das Einschlafen erleichtert und ich war am nächsten morgen auch erholter. 20 mg helfen mir da schon. Ich denke, ich fange wieder damit an.

Was meint ihr weiter zur Einnahme von Escitalopram? Warten, Erhöhen, Wechseln? Mein Hauptproblem ist denke ich meine Erschöpfung.

Liebe Grüße
Mak

Hallo zusammen,

anscheinend vertrage ich die 15 mg Escitalopram ganz gut. Seit 2 Tagen bin ich von 10 auf 15 mg hochgegangen. Meine Laune hat sich zum ersten Mal seit Monaten wieder gehoben. Ich verfolge das mal weiter.

Was macht ihr gegen die Morgenmüdigkeit? Ich komme erst ab Mittag richtig in Fahrt. Dazu muss ich allerdings auch sagen, dass ich meinen Kaffeekonsum von 5 Tassen auf 1 reduziert habe und meinen Colakonsum von 0.5-1l am Tag auf 0. Kriegt man von so etwas auch Entzugserscheinungen? Ich habe jetzt auch mal einen Termin beim Endokrinologen ausgemacht, weil mein Stoffwechsel und meine Müdigkeit schon sehr seltsam sind. Seit November habe ich von 86.5 kg auf 80 kg abgenommen.

Grüße
Mak

Nächste Woche habe ich wieder einen Termin bei meinem Psychiater. Dann nehme ich Escitalopram schon seit sechs Wochen. Meine Ängste sind besser, meine Stimmung allerdings noch nicht. Ich werde erst gegen Abend fitter und habe immernoch ein starkes Morgentief.

Was meint ihr wird mir die Ärztin raten? Eine Umstellung oder Erhöhung? Meine harten Schlafstörungen müssen unbedingt behandelt werden. Evtl. sollte ich doch wieder auf ein TZA umsteigen. Doxepin hätte ich noch. Das hilft wenigstens beim Einschlafen, wenn auch nicht beim Durchschlafen.

Liebe Grüße
Mak

@Mak30

Dein Beitrag ist zwar schon etwas älter aber kannst Du noch etwas zu der Wirkung von Escitalopram sagen und wie lange es dann gedauert hat bis sich Besserung eingestellt hat ? Wäre Dir sehr dankbar.

Lg

Zur Zeit bin ich gerade eh wieder öfter im Forum unterwegs, weil meine Angstzustände und Schlafprobleme wieder zugenommen haben. Ich nehme jetzt schon ein Jahr 10 mg Escitalopram und stellenweise auch mal 15mg, aber ich konnte nie wirklich sagen jetzt hat sich eine Besserung eingestellt, beschwerdefrei war ich in diesem Zeitraum auch noch nicht.

Das demotiviert dich vermutlich, sollte es aber nicht. Deine Psyche kann ganz anders als meine auf das Medikament anschlagen.
Vielleicht magst du auch versuchen, neben dem Escitalopram noch deine Ernährung zu ändern, ca. 3 Mal die Woche Ausdauersport zu machen oder Meditation (davon hab ich bis jetzt wenig Ahnung, fange aber gerade damit an).

LG

Erstmal danke für Deine Antwort. Ja im Moment demotiviert mich das sowieso. Bin jetzt bei 3 Wochen und 2 Tagen im Wechsel zwischen 10 und 12.5 mg (muss langsam dosieren wegen der NW) komisch ist nur ich habe das Escitalopram schon mal einige Jahre genommen. Letztes Jahr im September abgesetzt und nach Weihnachten fingen ganz komische Gedanken an (Sowas wie ich sei davon überzeugt demnächst sterben zu müssen/ woran keine Ahnung einfach nur so ein ganz reales Gefühl dieser Vorahnung ) Bis heute ist es noch so das ich jede Situation über die ich nachdenke sofort negativ empfinde bzw ein komisches negatives Gefühl dabei habe. Das kenne ich so gar nicht und macht mich ziemlich fertig. Naja jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen das Escitalopram jetzt plötzlich nicht mehr wirken könnte. Wollte morgen auf 15 mg hochdosieren hab nur schiss vor den NW und den erstmal wieder schlimmeren Gedanken wobei die Frage ist ob es überhaupt schlimmer geht ach mensch das ist alles so Mist .

Lg

P.s Meditation bzw Hypnose wollte ich heute mit anfangen und Sport mhm naja müsste eh etwas Gewicht verlieren aber kann mich nicht so gut aufraffen dafür

Hi,
mich würde es interessieren,wie es euch mitlerweile geht.

Nehme Escitalopram jz seit fast 4 Wochen. Eine innere unruhe habe ich immernoch und die Gedanken Kreisen auch immernoch. Habe die ersten 8 Tage 5mg eingenommen und dann auf 10mg erhöht.

Hattet ihr das auch?

LG

Mörf

Nach 5 Wochen Escitalopram war letzte Woche bei einem Notfall extrem ruhig. So kenne ich mich eigentlich nicht.

Zitat von Mak30:
10 mg Esci

Lieber Mac,
das ist ja echt bescheuert. Du hast ja bestimmt viel Hoffnung da hinein gesteckt, dass Du überhaupt den Weg zum Psychiater gegangen bist...
Ich habe schon viele Sachen ausprobiert und denke, dass das doch komplex ist mit den Medikamenten und unbedingt mit dem Psychiater besprochen werden sollte. Das Escitalopram noch etwas hoch setzen auf 15 mg wird für so eine kurze Zeit, bis Du wieder bei Deinem Psychiater bist, bestimmt nicht schaden.
Ich persönlich hatte große Schwierigkeiten mit dem Schlafen. Erst war es lange das Einschlafen und später das Durchschlafen, ich wachte immer so um 5h auf und war hellwach. Das wurde so schlimm, dass ich dann in der Folge immer mehr die Arbeit absagen musste. Mir hat zum Einschlafen das Valdoxan sehr geholfen, seitdem ist dieses Problem sozusagen weg, das hat mich wirklich ganz enorm entlastet, als meine psychische Situation sich verschlimmerte durch akute Vorfälle, wurde empfohlen, es von 25mg auf 50mg hoch zu setzen. Das habe ich gemacht und es ist ok. Toll finde ich es nicht, aber so ist es jetzt im Moment.
Bei dem Durchschlafproblem hat mir das Trimipramin geholfen. Ich konnte wieder schlafen und somit wieder arbeiten, das war ein sehr großer Schritt nach vorne. Ich nehme das als Tropfen, ca 16-18 abends.
Liebe Grüße,
Nora

3 Monate 10mg. Bin ganz schön am normalisieren. Hätte nie gedacht dass man aus ner Depression je rauskommt. Danke Escitalopram.

Bei mir hat es 6 Wochen gedauert bis erste Erfolge bemerkbar wurden. Schaffe mittlerweile nach 8 Wochen 2-3 gute Nächte pro Woche und auch die weniger guten sind dadurch besser dass ich zwar oft aufwache, danach aber schnell wieder einschlafen kann

@Escitalopram Wie schnell hat es bei dir gewirkt? Ich schleiche seit 4 Wochen ein und habe noch keine positive Wirkung, aber dafür viele Nebenwirkungen.

Zitat von Rapunzel910:
@Escitalopram Wie schnell hat es bei dir gewirkt? Ich schleiche seit 4 Wochen ein und habe noch keine positive Wirkung, aber dafür viele ...

So richtig seine Wirkung entfalten tut es eigentlich erst nach vielleicht 8 Wochen. Dann hat man vielleicht die ersten Tage wo man ohne Kampf über den Tag kommt. So in Richtung Normalität driftet man aber erst nach vielen vielen Monaten wieder ab. Aber es wirkt definitiv. Man ist danach ein neuer Mensch.
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@Escitalopram oh das ist aber sehr lang. Das deprimiert mich jetzt. Eigentlich heißt es ja immer, dass das Escitalopram extrem schnell wirken soll. Andererseits kann ich so ja noch etwas Hoffnung haben, dass sich noch irgendwas tut. Einen Wechsel zu einem anderen Medikament würde ich gerade in meiner momentanen Verfassung nicht mehr packen.

Im Gegensatz zum Internet sagt die Erfahrung der Hausärzte in meiner Umgebung dass es bei 80 Prozent der Leute definitiv hilft. Der Faktor Zeit ist aber ein sehr sehr wichtiger. Auch muss man störende Faktoren versuchen zu eliminieren, wie toxische Beziehungen oder eine toxisches Umfeld.

Die Dosis macht es ja auch.

Wenn ich auf 5 mg rumdümpel, nichts besser wird, sollte erhöht werden.

Bei mir hat es bei 20 mg angefangen richtig zu wirken.

In Summe gut 8 Wochen bis ich auf 20 mg gegangen bin und dann ca. 6 Wochen später konnte ich merken wie es Schritt für Schritt in Kombi mit Therapie wirkte.

Seit Mai bin ich auf 20 mg und mir geht es jetzt, Stand Februar 2023 gut.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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