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Das erste Mal Escitalopram, starke Nebenwirkungen
Hallo an alle, ich bin neu hier und finde es super, dass es hier so viele Leute gibt die solche Sachen gut verstehen können!
erstmal ein paar Kleinigkeiten zu mir, ich bin männlich, 29 Jahre alt und bin Sozialarbeiter. Ich habe ein gutes soziales Umfeld, mache viel Sport und mache meine Job auch (meistens) gern. Ich hatte in der Vergangenheit (mit 19 Jahren) schon einmal Probleme mit Angst/Panik Depression und vor allem vielen psychosomatischen Begleiterscheinungen. Ich habe dann einige Jahre, so 3 oder 4 Mirtazapin genommen und bin damit eigentlich relativ gut gefahren. Bis Anfang letzten Jahres (2017) war ich jetzt jahrelang stabil und mir ging es eigentlich fast immer gut. Plötzlich fing es im Januar 2017 von einem Schlag auf den anderen an, dass es mir plötzlich immer schwindelig war (Schwankschwindel, teilweise mit Benommenheit). Dies zog ein längeres Ärzte-Hopping nach sich, doch kein Arzt konnte eine körperliche Ursache feststellen. Da ich seit dem kaum einen schwindelfreien Tag hatte wurde ich zunehmends wieder unsicherer und bekam wieder Angst, vor allem im Zusammenhang mit Aktivitäten außer Haus, da ich nie Ruhe von diesem Schwindel hatte . Nachdem ich mich ewig auf der Arbeit rumgeplagt habe, weil es mir sogut wie jeden Tag schlecht auf der Arbeit ging (Schwindel, damit einhergehende Angst und Panikattacken, schlimme Nervosität usw.), habe ich vor kurzem entscheiden, dass ich nun etwas ändern muss und es so nicht weitergehen kann. Da ich Mirtazapin aufgrund einer starken Gewichtszunahme nicht wieder nehmen wollte, hat mir meine Psychiaterin Citalopram (20mg) verschrieben. Dies sollte eine beruhigende Wirkung auf mich haben und die Angst etwas dämpfen. Es ist auch noch angedacht, eine psychologische Psychotherapie zu beginnen, um das ganze besser in den Griff zu bekommen.
Nach sehr langem hin- und her habe ich mich vor ca. 2 Wochen dann doch entschieden es mal auszuprobieren. Ich habe dann morgens angefangen eine halbe Tablette (10mg) zu nehmen, muss allerdings sagen, dass ich schon vorher sehr Angst vor negativen Wirkungen hatte. Nach ca. einer halben Stunde fing es dann schon an: extreme Nervosität, trockener Mund, schwitzen und eine heftige Panikattacke, so wie ich es vorher noch nicht kannte. Diese schlimmen Nebenwirkungen zogen sich dann noch länger, dies war für mich nicht tragbar, also entschied ich, das Medikament nicht weiter zu nehmen. Da meine Psychiaterin derzeit leider nicht verfügbar ist bagab ich mich am darauffolgenden Montag zu meinem Hausarzt, dieser wies mich darauf hin, dass es ihn ein bisschen wundert, dass mir bei meiner Symptomatik dieses Medikament verschrieben wurde und dass es nicht außergwöhnlich ist, dass ich diese Nebenwirkungen hatte. Daraufhin verschrieb er mir Escitalopram (10mg), dieses soll besser verträglich sein, er habe gute Erfahrungen damit gemacht. Ich soll erst mal eine halbe Tablette (5Mg) nehmen, und eventuell dann aufstocken auf eine ganze. Als Bedarfsmedikament und gegen anfängliche Nebenwirkungen könne ich Tavor nehmen. Ich habe das Escitalopram jetzt Mittwoch letzte Woche angefangen und nehme seit dem morgens 5mg, es ist jetzt der neunte Tag. Am ersten Tag habe ich mit Tavor gestartet (1mg), da ich wieder so Angst vor den Nebenwirkungen hatte. Die ersten zwei Tage ging es relativ gut, am zweiten Tag sogar schon ohne Tavor, doch seit dem habe ich stark mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Neben den üblichen Verdächtigen wie trockener Mund, Appetitlosigkeit usw. ist das schlimmste die Extreme Nervosität und Unruhe (nicht liegen, nicht sitzen, nicht stehen können), verbunden mit Panikattacken und vor allem häufig Anflug von Panik bei kleinsten Erledigungen außer Haus, wie Essen holen oder ähnlichem. Mir geht es seit dem wirklich wesentlich schlechter als vorher. Ich habe jetzt schon viel gelesen dass eine Erstverschlimmerung normal ist, aber so stark? Ich bin hart am überlegen ob und wie lange ich dieses Medikament noch weiter nehmen soll. Ich bin ganz froh dass ich im Moment diesen Text schreiben kann, in vielen Situationen wäre das momentan auch nicht möglich.
Ich habe versucht mich realtiv kurz zu fassen , sorry für meinen kleinen Roman. Ich würde gerne von euch wissen, wie sind eure Erfahrungen, soll ich weiter versuchen stark zu bleiben bis das Medikament einigermaßen wirkt (es ist wirklich schwer zu ertragen und bisher wurde die Angst und Panik wesentlich schlimmer)? Hat Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wie ging es bei euch weiter? Wenn es erst nach 4-6 Wochen richtig wirkt glaube ich nicht dass ich diesen Zustand noch so lange ertragen kann.
vielen Dank schon mal an alle und ein ganz schönes Wochenende!
reifengeselle
23.03.2018 16:25 •
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