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Hallo Leute

ich leide seit 15 Jahren an einer Panikstörung vor circa 3 Monaten haben sich bei mir zusätzlich starke Angstzustände über den ganzen Tag eingestellt. Mein Hauptproblem war, dass ich schlecht Luft bekommen habe und mir noch nicht ganz klar war, dass dies von der Psyche kommt. Außerdem war die sehr starke Angst, dass dieser Zustand nie wieder aufhört und ich alles verliere.
Vorangegangen ist ein 2 Jähriger heftiger Familienstreit der Anfang des Jahres zu einem Kontaktabbruch meinerseits geführt hat und den ich glaub noch nicht ganz verarbeitet habe.
Nun nehme ich seit 6 Wochen Escitalopram 10 mg. Ich habe mich gefühlt als ob ich durch die Tage rennen würde. Konnte nirgends lange bleiben und hatte eine stetige starke innere Unruhe.
Hinzu kam die Angst aufgrund des Stresses eine Psychose zu entwickeln. Ich habe seitdem paranoiden Zwangsgedanken, was mich sehr beängstigt, da ich eigentlich ein sehr offener Mensch bin. Das hatte ich vor der Einnahme gar nicht.
Neu ist auch, dass ich das Gefühl habe, dass sehr viele meiner normalen Gedanken zuerst durch mein Angstzentrum müssen. Schwierig zu erklären. Es fühlt sich an als ob ich vor allem Angst hätte. Entspannen ist so gar nicht mehr möglich.
Die körperliche Angstreaktion ist auf jeden Fall besser geworden seit Beginn der Einnahme. Ich habe mich aber auch sehr viel mit mir selbst beschäftigt, Podcasts gehört, bin zur Therapie gegangen und mache 5 x die Woche Sport.
Nun will mein Psychiater die dosierung auf 15 mg erhöhen. Ich habe Angst, dass die Problematik dadurch schlimmer wird. Deshalb würde ich mich persönlich wohler fühlen, auf 5 mg zu reduzieren und so dieses Gefühlschaos ein bisschen zu beruhigen.
Hat jemand Erfahrung gemacht, dass eine so niedrige Dosierung die Angst zumindest reduziert und man eher den weg über die Psychotherapie geht?
Kann man nach 6 Wochen eigentlich schon starke Absetzsymptome bekommen?

Vielen Dank schon mal für die Hilfe

30.06.2022 14:36 • 22.07.2022 #1


7 Antworten ↓


Ich hatte seinerzeit Escitalopram nach einem halben Jahr langsam von 20 auf null ausgeschlichen und keine Absetzsymptome gehabt. Die anfänglichen Erhöhungen waren auch unproblematisch für mich.

A


Escitalopram Dosis senken oder erhöhen?

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6 Wochen ist lang, KANN aber auch noch dauern bis quasi den Endzustand erreicht wird.

Das sind Nebenwirkungen und KÖNNEN noch abklingen bzw. Abschwächen.

Ich würde an deiner Stelle nichts ändern und erstmal noch vier - fünf Wochen abwarten.

Sollten dann die Nebenwirkungen nicht abklingen, würde ich erstmal den Weg nach unten nehmen. Als Begründung: dein Erkenntnis, dass du Symptome (Nebenwirkungen) jetzt hast, die du vorher nicht hattest.

Nach weitere 12 Wochen, muss du dein Zustand bewerten und ggf. Nach oben wieder gehen oder ein anderes Medikament kommt in Frage.

Das einzige was du nicht machen solltest:

A. Irgendwelche Änderungen ohne Rücksprache mit dem Doc.
B. "Hin und Her" Dosieren in kurze Abstände.

Lg

Achso, ist es übrigens gut, wenn der Medikamentenspiegel im Blut ermittelt wird. Je nach Mensch ist da der Metabolismus ein anderer. Dies dient dazu um festzustellen ob eine Erhöhung oder Reduktion des Medikaments zweckmäßig erscheint und erspart die Methode trial and error bezüglich der Dosierung. Ärzte wissen das, deswegen ruhig mal auf einen Bluttest ansprechen. Einige finden das zwar blöd, weils Geld kostet, andere sind vielleicht froh, weil man sie dran erinnert hat, dass dies möglich ist.

Ich nehme escitalopram seit 7 Monaten und dosiere gerade von 10 mg ab.
Bin jetzt bei 7 Tropfen
Die NW am Anfang heftig (ähnlich wie du beschrieben), dann allgemein besser und jetzt seit vielen Wochen starke NW.
Meine Psychiaterin sagte ich soll unbedingt umstellen auf venlafaxin aber das mach ich alleine zu Hause nicht mehr.
Bin jetzt zur Klinik angemeldet fur Einstellung aber ich glaube, dass ich wieder auf opipramol umsteige.
Escitalopram ist gift für mich.
Wünsche dir von Herzen einen schönen Abend und alles Gute

Vielen Dank erstmal für die Antworten. irgendwie nervt es, dass das mit der Medikation so kompliziert ist. Hab gehört dass venlafaxin ähnlich antreibend ist. Weiß nicht ob das so gut für mich ist, da das eigentlich nicht so mein problem ist.
Nimmt denn hier niemand 5 mg und es hilft trotzdem gegen die Angst?

Ach Dom, deine Antwort habe ich leider gerade überlesen. Deine Vorgehensweise klingt schon ganz richtig und ich denke so werde ichs auch machen!

@MatthiasG wie geht es dir mittlerweile?





Dr. med. Andreas Schöpf
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