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Guten Abend, ich hab ein Anliegen und bräuchte einen Rat dazu.

Ich bin m 21 und habe seit knapp 3 Jahren starke Panikattacken, welche sich durch die Symptome Atemnot/Hyperventillieren, Schwindel starker innerer Unruhe bemerkbar machen.

Ich habe vor 2 1/1 Jahren mal eine kurze Therapie angefangen, welche ich dann nach kurzer Zeit wieder beendet habe, da ich keine Medikamente einnehmen wollte.

Seit 3 Monaten ist aber wieder die Angst in stärkster Form bisher wieder extrem da ich habe das Gefühl, dass ich ohne Medikamente nicht mehr rauskomme. Ich verlasse auch praktisch nicht mehr das Haus.

Ich bin seit kurzem wieder bei einem Therapeuten und möchte jetzt über den Hausarzt Escitalopram beziehen. Meine Bedenken hierbei sind, dass vorallem in der Anfangsphase die Nebenwirkung hat, die Unruhe zu verstärken. Findet ihr man kann es trotzdem mit diesem Medikament versuchen? ( ich weiss die meisten hier sind keine Ärzte, vielleicht hat jemand bereits Erfahrungen mit dieser Problematik.) Dieses ist an manchen Tagen fast unerträglich macht sich auch äusserlich bemerkbar. Ich habe Angst, dass dann nicht auszuhalten.

Ich würde mich sehr über paar Rückmeldungen freuen.

Vielen Dank!

07.06.2023 01:11 • 31.08.2023 x 1 #1


30 Antworten ↓


Hallo Marco

Ich hatte auch diese starke Unruhe wie Du, ich war ständig unter Hochspannung, bin bei Geräuschen zusammengezuckt, jedes bischen hat mich in Anspannung versetzt, oft hatte ich dadurch auch PA.

Was mir geholfen hat ist Escitalopram, ich hatte früher schon etliche Medis ausprobiert, aber das ist bisher das Beste und ich komme gut zurecht mit 10mg täglich.

Wichtig ist, dass Medi, je nachdem wie viel der Arzt verschreibt, langsam einzuschleichen, dann dürftest Du nicht so starke Nebenwirkungen haben, wenn überhaupt.

Ich kann leider nicht sagen, ob ich Nebenwirkungen hatte, mir ging es so schlecht, mir war alles egal, auch eventuelle Nebenwirkungen, ich wollte nur das es aufhört.

LG Angor

A


Escitalopram bei starker innerer Unruhe?

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Wenn sich die Unruhe durch Escitalopram am Anfang verstärkt, wird oft zusätzlich ein weiteres sedierendes AD in geringer Dosis dazu verschrieben. Noch sinnvoller wäre es vielleicht, von vornherein nur ein sedierendes AD zu nehmen.

Zitat von Schlaflose:
Wenn sich die Unruhe durch Escitalopram am Anfang verstärkt, wird oft zusätzlich ein weiteres sedierendes AD in geringer Dosis dazu verschrieben. Noch sinnvoller wäre es vielleicht, von vornherein nur ein sedierendes AD zu nehmen.

viele vertragen die sedierenden ADs leider nicht. Habe wegen den Sertralin mal Mirtazapin bekommen und die haben dann auch recht schnell die sedierende Wirkung verloren. Musste die dann halt auch absetzten, was schon schwer genug war. Jetzt noch Sertralin absetzen....-.- Das schlaucht schon.
Zum Threadstarter. Wenn du das Escitalopram langsam einschleichst, sollte in der Regeln nichts passieren. Blos nicht gleich mit ner ordenltichen Dosis starten. Viele haben beim einschleichen und ausschleichen mit Schlafproblemen zu kämpfen, die sogar bestehen bleiben können. Ja auch bei sedierenden ADs.
Empfehle beim Einschleichen für die Abendstunden auch Baldrian, Passionsblume etc. + Meditationen und verschiedene Schlafrituale einzuhalten und dich nicht nur mit Tabletten vollzupumpen

Hallo,

Ich habe Escitalopram nach fünf Tagen wieder abgesetzt da es mich extrem unruhig gemacht hat. Vorher war ich ruhig und wurde durch die Nebenwirkungen unruhig.

Es wirkt bei jedem anders, versuchen kann man es.

LG

Zitat von Nicky78:
Hallo, Ich habe Escitalopram nach fünf Tagen wieder abgesetzt da es mich extrem unruhig gemacht hat. Vorher war ich ruhig und wurde durch die Nebenwirkungen unruhig. Es wirkt bei jedem anders, versuchen kann man es. LG

das ist eigentlich völlig normal beim Einschleichen. Mit was für einer Dosis hast du denn begonnen?

Hallo,
wenn Du Escitalopram nehmen möchtest, dann nimm es in Tropen Form. Dann kannst Du es besser dossieren und einschleichen. Jeder Tropfen enthält 1 mg Escitalopram, aber bei Tabletten ist die geringste Dosis 5 mg.

Falls Du erstmal was pfanzliches probieren willst , dann versuches doch mal mit Johanniskraut. Die meisten nehmen Laif 900. Das kann Dir der Arzt auch verschreiben. Dann ist es viel günstiger!

Falls Du zustäzlich für die anfangsphase zu Escitalopram was benötigtst, möchte ich nichts empfehlen, nur anregen.
Alprazolam 0,25 mg für morgens und abends. Das ist ein Benzodiazepine. Eine Wirkung einer Tabelette hält ca. einen halben Tag. Am Ende muss das natürlich ein Arzt entscheiden!

@MarcoV Also ich hatte letztes Jahr auch den Versuch mit Escitalopram unternommen. Hatte und habe auch totale innere Unruhe. Hab das Escitalopram ganz langsam eingeschlichen. Jede Woche 1 Tropfen mehr bis ich bei 10mg angelangt bin. Für mich waren es die absoluten Horrorwochen. Die Unruhe wurde noch stärker, ich konnte keine Minute still sitzen, nicht schlafen, nichts essen, hatte massiv Kreislaufprobleme usw. Das ganze hab ich 3Monate mitgemacht, weil mein Arzt mir immer gesagt hat, dass es dauert bis Escitalopram wirkt. Allerdings bei mir nicht, hab es dann wieder abgesetzt und da waren auch diese heftigen Nebenwirkungen vorbei. Ich will dir keine Angst machen, viele haben ja gute Erfahrungen mit Escitalopram nur ich leider nicht. Versuch es, wahrscheinlich bin ich da kein Maßstab, da ich sowieso Medikamente schlecht vertrage.

Zitat von Maria1605:
@MarcoV Also ich hatte letztes Jahr auch den Versuch mit Escitalopram unternommen. Hatte und habe auch totale innere Unruhe. Hab das Escitalopram ganz langsam eingeschlichen. Jede Woche 1 Tropfen mehr bis ich bei 10mg angelangt bin. Für mich waren es die absoluten Horrorwochen. Die Unruhe wurde noch stärker, ich ...

so ging es mir mit den Sertralin. Hab echt über 3 Monate durchgehalten, doch die Unruhe wurde immer schlimmer statt besser. Vor allem hast du mit dem langsamen einschleichen ja alles richtig gemacht. Hattest du auch Schlafprobleme?

Zitat von DanU:
viele vertragen die sedierenden ADs leider nicht.

Ich nehme seit 24 Jahren nur sedierende ADs zum Schlafen und hatte gar kein Problem mit dem Vertragen. Entweder hatten sie von vornherein gar keine Wirkung (Opipramol,Trazodon, Trimipramin und Mirtazapin) oder sie wirkten direkt gut mit wenigen Nebenwirkungen am Anfang (Amitrpiptylin, Doxepin). Auch beim Ausschleichen hatte ich nie Probleme, nur dass nach einiger Zeit ganz ohne meine Schlafstörungen wiederkamen. Deswegen nehme ich sie immer noch.
Man muss es einfach versuchen und nicht auf die Erfahrungen von anderen hören.

Hallo,

ich nehme jetzt seit einem Jahr Escitalopram. Wir haben mit der geringsten Dosis begonnen und dann Schritt für Schritt angepasst. Meine Wirkung setzte tatsächlich erst bei der Höchstdosis ein. Das ist bei jedem verschieden. Ich hab deutlich weniger Unruhezustände.

Es ist ein blöder Spruch, aber Versuch macht klug stimmt bei sowas. Aus meiner akuten Angsthase bin ich sogar nur mit Tavor raus gekommen.

Ich bin weder per se für noch gegen Medikamente. Es ist immer eine Einzelfallentscheidung. Ich persönlich versuche immer nur das zu nehmen was wirklich nötig ist. Und bin zusätzlich in Langzeittherapie, was für mich in Kombination mit den Medis ein wichtiger Baustein ist.

Zitat von Schlaflose:
Ich nehme seit 24 Jahren nur sedierende ADs zum Schlafen und hatte gar kein Problem mit dem Vertragen. Entweder hatten sie von vornherein gar keine Wirkung (Opipramol,Trazodon, Trimipramin und Mirtazapin) oder sie wirkten direkt gut mit wenigen Nebenwirkungen am Anfang (Amitrpiptylin, Doxepin). Auch beim Ausschleichen ...

das ist aber echt krass wenn du schon 24 Jahre ADs nimmst Irgendwann gewöhnt sich der Köper doch daran und man kann gar nicht mehr ohne schlafen. Aber ja...Schlafprobleme sind ekelhaft und ich wüsst nicht, wie ich reagieren würde.
Hab ja auch nicht auf die Meinung von anderen gehört. Doch nachdem mir die Sertralin den Schlaf zerschossen haben und ich mit extremen Nebenwirkungen zu kämpfen habe, bin ich hinsichtlich den ADs auch etwas skeptischer eingestellt. Die Mirtas hatten auch nur ungefähr für einen Monat geholfen, dann nicht mehr. Zum Glück bin ich die Dinger auch wieder los, die haben bei mir für Verspannungen etc. gesorgt.
Versuche halt nun meine Schlafrituale, wie z.B Meditation, lange Spaziergänge etc.

@DanU Ja, ich habe die ganzen Wochen fast nicht geschlafen, fürchterlich geschwitzt in der Nacht und konnte auch nicht still liegen. Sertralin hatte ich dann auch für 2 Wochen, aber da hatte ich genau diese Symptome und zusätzlich noch Halluzinationen bekommen

Hab mit 5 MG begonnen.
Nach fünf Tagen hab ich es nicht mehr ausgehalten.

Zitat von DanU:
Irgendwann gewöhnt sich der Köper doch daran und man kann gar nicht mehr ohne schlafen.

Schlafen konnte ich die 10 Jahre lang davor auch nicht. Ich hatte es erst mIt Schlaftabletten versucht, aber die machen auf Dauer süchtig. Deswegen bin auch auf die ADs gewechselt. Wenn es sein muss, nehme ich sie bis an mein Lebensende.

Zitat von Schlaflose:
Schlafen konnte ich die 10 Jahre lang davor auch nicht. Ich hatte es erst mIt Schlaftabletten versucht, aber die machen auf Dauer süchtig. Deswegen bin auch auf die ADs gewechselt. Wenn es sein muss, nehme ich sie bis an mein Lebensende.

muss ja einen Auslöser haben. Naja, wenn sie dir helfen, doch irgendwann wird sich der Körper bestimmt mal rächen. Hätte da schon etwas Bammel.
Ich hatte meine Schlafprobleme durch die Sertralin, leider ist mittlerweile auch die Angst vor dem Einschlaften dazugekommen. Nachdem die Sertralin bis November 2022 gut geholfen haben, dachte ich zumindest, hat es mir den Schlaf so zerschossen, dass ich Mirtas bekommen habe. Nun ist es ein einziger Kampf -.-
Hast du schon mal eine Therapie gemacht? Aber gut, will hier nicht ins OT abdriften.

Vielen Dank für eure Antworten Erfharungsberichte.

Ich werde Morgen mal mit den Medikamenten starten. Eine Frage habe ich noch und zwar habe ich in dieser ganzen Zeit auf AD verzichtet, da ich meine Angst durch Achtsamkeit und Akzeptanz nachhaltig „überwinden“ wollte ich das Einnehmen dieser Medikamente als eine Art Vermeidung sehe, da die ganzen Sypmtome unterdrückt werden. Andererseits sehe ich keinen anderen Weg als die Medis zu nehmen, um wieder ins Leben zu finden.

Wie seht ihr das?
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Ich kann jetzt nur von mir sprechen, aber in meinem Fall ist es definitiv kein Vermeidungsverhalten, sondern Bestandteil eines Gesamttherapiekonzepts aus Einzeltherapie, Yoga, Ernährung, Bewegung, Hobbies etc.

Sie helfen mir, dass ich diese Dinge überhaupt in Angriff nehmen kann, sind aber nicht das einzige und auch nicht das wichtigste Element bei mir. Ich nehme so viel wie nötig und so wenig wie möglich.

Ich denke auch nicht, dass jemand versagt hat wenn er Medis nimmt oder nicht so stark ist wie jemand, der es ohne schafft.

Zitat von MarcoV:
Vielen Dank für eure Antworten Erfharungsberichte. Ich werde Morgen mal mit den Medikamenten starten. Eine Frage habe ich noch und zwar habe ich in dieser ganzen Zeit auf AD verzichtet, da ich meine Angst durch Achtsamkeit und Akzeptanz nachhaltig „überwinden“ wollte ich das Einnehmen dieser ...

Dachte auch, dass mir die Sertralin helfen. Haben sie evtl. auch nach der Trennung, für ca. 2 Monate. Nun meint aber meine Therapeutin, dass dies auch eine manische Phase nach der Trennung gewesen sein könnte.
Fakt ist, ich habe die Sertralin mal ausgeschlichen, wegen den extremen Nebenwirkungen, wie dem Schlafentzug. Dann aber wieder genommen, weil ich einfach die Zeit von September bis November mit diesem Dauerhoch wieder haben wollte. Tja, bewirkt haben sie dann leider das Gegenteil und der Arzt hat gemeint, ich sollte die ADs wechseln und hat mir Fluoxetin verschrieben. Sollte die dann gegen die Sertralin austauschen. Kein Wort über Ausschleichen etc.
Und langsam bin ich da auch etwas sauer deswegen. Wieso werden die Nebenwirkungen und Absetzprobleme so ignoriert von den Ärtzen. Kann doch nicht gleich mit ner 20mg Dosis Fluoxetin starten, wenn ich noch die Sertralin nehme. Fakt ist, ich werde die Sertralin ausschleichen und dann mal ohne den Chemiekeulen versuchen mein Leben auf die Reihe zu bekommen.
Sorry, dass ich hier so ausführlich über meine Probleme schreibe, gibt bestimmt auch viele User die keine Nebenwirkungen etc. haben und durch die ADs, zumindest eine ganze Zeit über wieder ein normales Leben führen können. Doch wenn ich hier so lese, dass einige User hier schon ne ganze Apotheke an ADs durchhaben und trotzdem nicht wirklich Erfolge damit hatten, dann habe ich da schon meine Bedenken bezüglich der Langzeittherapie mit ADs.
Meinem Kumpel haben sie mal aus einem Tief geholt, doch nun geht es ihm noch schlechter.
Fakt ist, es gibt keine Wunderpillen und man sollte die eigentlich Probleme mit einer Therapie etc. auch in Angriff nehmen.

Hört sich schon kritisch an, ich weiß, doch so sind numal meine Erfahrungen mit den ADs. Erst nachdem ich die Therapie gestartet habe, hatte ich wieder Fortschritte im Bezug auf meine Probleme.

PS: Zum runterkommen am Abend, haben mir Passionsblumenkapseln sehr geholfen. Da fahre ich fast noch besser runter als mit den Promethazin.

Zitat von DanU:
Fakt ist, es gibt keine Wunderpillen und man sollte die eigentlich Probleme mit einer Therapie etc. auch in Angriff nehmen.

Da stimme ich dir zu. Schade, dass du so schlechte Erfahrungen mit den Ärzten da gemacht hast. Bei mir guckt die Psychiaterin ganz genau. Medis wurden immer langsam eingeschlichen oder wie jetzt, da bin ich bei eins auszuschleichen. Zum Glück hatte ich aber auch sehr schnell eine gute Kombi gefunden. Nebenwirkungen sollten nie verschwiegen oder negiert werden.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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