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Hallo liebe Forenmitglieder,

mein Name ist M. und ich bin 58 Jahre alt. Ich habe heute Tag 67, wo ich komplett von Tavor weg bin.

Es war ein langer und mitunter sehr beschwerlicher Weg, dennoch möchte ich mit
Euch allen hier, die sich mit diesem Thema beschäftigen, meinen Weg teilen und vielleicht kann ich dem ein oder anderen ein kleines Stück bei der Entscheidung helfen,wenn ihr auch davon loskommen wollt.

Begonnen hat alles vor vielen Jahren, als ich anfing, meinen Weg zu gehen, um viele alte Traumatas zu bearbeiten und Therapie machte.

Mein damaliger Psychiater verschrieb mir Tavor 0,5 , welche ich bei Bedarf nehmen sollte.
Die Abstände waren zu dieser Zeit sehr lange und ich nahm es wirklich nur, wenn ich es gar nicht mehr aushielt. Ich hatte aufgrund meiner Geschichte immer wieder heftige Todesangst und Panikattacken.

Ich konnte es damal an einer Hand abzählen, wieviel ich im Monat nahm. also wirklich nicht viel.

Dann 2012 fing ich eine Beziehung mit einem Mann an, die sehr toxisch war und die mich immer wieder in alte Gefühle zurück warf. Ich fing an mehr zu nehmen. Also genau genommen ( ich führe seit ca 15 Jahren eine Diary Card wo ich alles aufschreibe) nahm ich an ca 2-4 Tagen 0,5 Tavor. Dann veschlimmerte sich die Beziehung und ich fing an statt 0,5 auch mal 1,0 zu nehmen.
Vor 4 Jahren beendete ich dann endlich diese Beziehung und meine Mutter starb.

Ich war nun in dieser Tavorspirale gefangen und redete mir ein (und auch meiner Psychiaterin), dass ich das alles nicht auf die Reihe bekomme und nahm es dann fast täglich.
Die Wochedosis lag bei 7-8 mg und ich nahm es nur am Abend zum schlafen.
Manchmal 1,0, dann auch mal 1,25 und ab und zu nur 0,5 mg aber das wirkte zu dieser Zeit schon nicht mehr.

Ich fühlte mich total schlecht, da ich genau wußte, dass ich nun abhängig war aber ich konnte nicht aufhören.

Ich versuchte alles mögliche über Monate und Monate. Jeden Tag nahm ich mir vor, es nicht zu nehmen oder weniger zu nehmen oder oder oder. Ich las täglich die Seiten von Dr. Ashton und dachte , ich kann alleine entziehen, aber das ging nicht. Es war kaum auszuhalten, da ich mich so willensschwach fühlte. aber ich war einfach nur süchtig und der Wunsch , irgendwann clean zu sein war weit weit weg. so dachte ich zumindest.


Ich meldete mich dann Ende 2024 in einer Entzugsklinik an und machte ab 02.01.2025 für 15 Tage einen stationären Entzug. Am 17.01.2025 wurde ich mit 0,00 entlassen und bin seither clean.


Es war eine extreme Berg und Talfahrt und ist es teilweise noch, aber es lohnt sich. Es gab 2 Situationen wo ich dachte, es nicht mehr auszuhalten und ich dachte mir, dass der Entzug von Dro. wahrscheinlich ist, denn es war die Hölle, aber ich kann nur jedem sagen, der den Entzug machen will, es lohnt sich. Ich habe meine Freiheit zurück bekommen und bin dafür unendlich dankbar, auch wenn ich immer noch nicht durch bin. Bin gut angebunden, habe viele Gespräche, nehmen Quetiapin zum schlafen und bewege mich viel. Habe einmal die Woche Akupunktur und bewege mich sehr viel . Bei der Sucht ist das Lassen das Tun! Ich wünsche jedem, der den ernsthaften Wunsch hat aufzuhören meine besten Wünsche.

23.03.2025 17:21 • 23.03.2025 x 3 #1


7 Antworten ↓


@goodmensch
Danke dass du die erfahrung hier teilst.
Leider liest man hier meist horror Geschichten über Kliniken und Entzug in Kliniken.
Schön da auch mal ein gegenbeispiel zu zu haben, auch wenns mich selbst(zum Glück) nicht betrifft.

So ein Entzug ist kein Spaziergang, leider meinen das viele. Ich geh inne Klinik und dann ballern die mich da so weg das ich da nix von merke.
Und wenn das nicht der Fall ist (was es nie ist) wird genörgelt.

Respekt dass du das geschafft hast. Bleib stark

A


Erfolgreicher Tavorentzug

x 3


Hallo
Was genau waren deine schlimmsten Entzugssymptome ?

@WayOut vielen Dank für dein Feedback

@miheda alles was wichtig war habe ich geschrieben und bei jedem ist es anders mit Entzug, deshalb macht das keinen Sinn da mehr drüber zu schreiben.

@goodmensch
Danke für deinen Erfahrungsbericht .
Darf ich fragen vom wem du Tavor in der menge verschieben bekommen hast ?

@Panda4 von meiner Psychiaterin

Danke für Deinen Bericht und Glückwunsch, dass Du es geschafft hast.
Vielleicht macht das anderen Mut





Dr. med. Andreas Schöpf
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