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Hallo Ihr Lieben,

nehme seit 7 Wochen Sertralin und bei Bedarf Atusil (3 Stück in den 7 Wochen)
Atusil. Ich war die 7 Wochen in stationärer Therapie und habe dort mit den Medikamenten begonnen.
Ich habe jetzt viel in diesem Forum gelesen und mir ist klar geworden das ich mich der Angst stellen muss (habe Depressionen + Panikstörung).
Ist denn dann dieses Atusil gut ? Das hemmt doch die Angstgefühle, also unterdrückt diese. Das widerspricht sich doch aber mit dem der Angst stellen.
Werde da sicher auch nochmal beim Arzt/Therapeut nachfragen aber ich hab erst Mitte Januar mein 1. ambulante Therapiesitzung. Jetzt bin ich natürlch (wieder mal) am grübeln............Hat wer Erfahrung mit o.g. Medikamenten?

LG

22.12.2009 18:45 • 22.12.2009 #1


12 Antworten ↓


Hallo bienenaja,
Nachfolgendes habe ich schon einmal gepostet, aber ich weiß nicht, ob ich einfach verlinken darf. Deshalb hier erneut:
Bei mir wurd vor etwa 1 3/4 Jahren eine generalisierte Angststörung diagnostiziert. Vermutlich ausgelöst (nicht ursächlich!) durch eine Panikattacke an meinem Arbeitsplatz.
Alle weiteren Missempfindungen dürftet Ihr kennen Smile.
Nach Konsultation mit einer Psychiaterin (erstmaliger Kontakt zur Seelendoktorin Smile) erbat ich Medis, um mich von meiner ständigen Unruhe und schon zwanghaften Gedanken herunter zu bringen.
Sie verschrieb mir Sertralin, eingeschlichen mit 25 mg, dann auf die Dosis von 50 mg erhöht (ich glaube, dass war nach 2 Wochen).
In den ersten Tagen der Einnahme verstärkte sich meine innere Unruhe und ich telefonierte (verstärkte Angstsymptomatik) bestimmt 2 Mal mit meiner Psychiaterin (ich hatte Sorge, dass ich verrückt werde, aber das dürftet ihr kennen).
Sie hat mir sehr deutlich mitgeteilt, dass diese Unruhezustände nur vorübergehend auftreten, was sich nach wenigen Tagen auch bestätigte.
Neben einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie nahm ich die Medis ca. ein halbes Jahr.
Schon nach etwa 4-6 Wochen (so meine Erinnerung) verspürte ich eine schon fast unglaubliche Lebenskraft und entwickelte eine starke Aktivität (positive).
Nach 6 Monaten wollte ich dann die Medis absetzen, da ich mich ausreichend stabilisiert fühlte. Das Ausschleichen bei 25 mg dauerte etwa einen Monat.
Beim Ausschleichen und auch danach konnte ich eine leichte Unruhe wahrnehmen, die aber im Vergleich zu meiner Ursprungssymptomatik sehr schwach ausgeprägt war.
Meine Psychotherapie läuft jedoch immer noch weiter, ich hatte vor etwa 2 Wochen eine Panickattacke, die mir schwer zu schaffen machte (Angst vor Kontrollverlust, aber wem sag ich´s Wink). Da lief im ersten Moment wieder ein Deja Vu ab (ich erinnerte mich an meine erste Panickattacke vor der Behandlung). Letzlich konnte ich herausarbeiten, dass diese Panikattacke durch beruflichen Ärger ausgelöst wurde (nicht verursacht!). Offensichtlich kann ich meinem Ärger noch nicht so Luft machen, wie es vielleicht sinnvoll ist, aber das wird schon noch.

Letzlich zeigt sich die jetzige Angstsymptomatik trotz des Rückfalles als nicht so ausgeprägt, wie beim Ursprung.
Einziger wirklicher Nachteil von Sertralin bei MIR:
Ich habe in dem halben Jahr der Einnahme ca. 4 - 5 kg zugenommen.
Allerdings sind die schon längst wieder runter, weil ich sportlich recht fleißig war und auch ein wenig auf meine Ernährung geachtet habe.

In der Hoffnung, dass ich Euch nicht all zu sehr zugetextet habe

Gruß Manni

A


Erfahrung mit Sertralin und Atusil

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Zitat:
Einziger wirklicher Nachteil von Sertralin bei MIR:
Ich habe in dem halben Jahr der Einnahme ca. 4 - 5 kg zugenommen

Das hab ich von Atosil auch schon gehört.

Hab mir schon gedacht, dass ich nicht der einzige bin.
Aber mal ganz ehrlich: Mit dieser kleinen Nebenwirkung konnte ich wirklich hervorragend leben, meine Lebensqualität stieg mit der Einnahme enorm!


Gruß Manni

Danke für deine schnelle Antwort Manni.
Ich habe die 1. Woche 50mg und ab der 2. Woche 100mg
Die ersten 14 Tage gings mir nicht sooo gut. Hab geschwitzt ohne Ende. Hatte das Glück das ich während meiner stationären Therapie auf Sertralin eingestellt wurde. Seitdem ich jetzt aber wieder zu Haus bin gehts mir nicht so gut. Muss ganz schön mit meinen Gedanken und körperlichen Anzeichen (Schwindel, Zittern, totale Unruhe, Herzrasen) kämpfen.
Trau mich aber irgendwie nicht an die Atusil an weil ichs halt ohne versuchen will. Denke ich hab nix gekonnt wenn ich mich ruhig stelle.

Man, stimmt,
ich habe mein Schwitzen bei der Einnahme von Sertralin vergessen, aber jetzt kann ich mich doch erinnern.
Das reduzierte sich aber alsbald.
Ich würde die Medis auf jeden Fall erst einmal so nehmen, wie Du es mit Deinem Doc abgemacht hast.
Wenn Du meinst, dass 2. Medi nicht einnehmen zu müssen, dann sprich mit ihm/ihr.
Was hast Du noch für Erfahrungen mit Sertralin gemacht?


Gruß Manni

Uff, mir fallen immer mehr Sachen ein, bin halt über 40

Parallel zur Therapie bin ich auch bei einem Osteopathen vorstellig geworden. Bei ihm konnte ich wirklich gut entspannen (frag mich nicht, wie der das gemacht hat, aber meine Verspannungen im Rücken waren nach dem Besuchen weg, ohne dass er auch nur meinen Rücken berührt hatte.
Nebenbei halfen mir persönlich noch die Amtementspannung und Progressive Muskelentspannung.
Ausdauertraining (Jogging) war ebenfalls sehr hilfreich.
Etwas später habe ich das sogenannte Power Napping versucht (Kurzzeitschlaf). Auch hier konnte ich sehr gut entspannen.
Was lief bei Deiner stationären Therapie?

Gruß Manni

Eigentlich ausser dem schwitzen und totaler Unruhe hab ich von dem Sertralin nix gemerkt. War allerdings wie gesagt jetzt auch nen paar Wochen in stat. Therape. Seit gestern bin ich wieder zu Haus und ich hab wieder teilweise Angst.

Ich denke, Deine jetzige Angst hat etwas mit der Umstellung von der Klinik in Dein bekanntes Umfeld zu tun und wird sich bald legen.

Gruß Manni

Hatte 1x wöchentlich Einzelgespräch, 2x wöchentl. Gruppentherapie, Mass., Atemtherapien, Entspannungsbad, Musik- und Bewegungstherapie, Ergotherapie, Genusstherapie, Entspannung nach Jacobson.

Es ging mir wunderbar dort.

[quote=Manni]Ich denke, Deine jetzige Angst hat etwas mit der Umstellung von der Klinik in Dein bekanntes Umfeld zu tun und wird sich bald legen.

Ich hoffe Du behälst Recht ! Danke Dir für Deine lieben Worte.

Was war für Dich die positivste Entspannungsmethode?

Die Gespräche in der Gruppe waren für mich sehr hilfreich. Sehr anstrengend weils mir danach meist nie gut ging aber ich habe erfahren das es ganz vielen anderen genauso geht wie mir. Das ich nicht mehr denken muss ich werde verrückt oder ich bilde mir das alles ein.
Ich habe Sachen gemacht (zb mit Ton gearbeitet) da hätte ich vor einigen Wochen nicht im Traum dran gedacht das ich mal sowas mache.
Das ich einfach mal aus meinem gewohnten Umfeld raus kam tat mir besonders gut.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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