Ich wollte mal von euch wissen, wie so eure Erfahrungen sind mit einer Langzeiteinnahme von Antidepressiva. Ich höre von nicht Psychiatern oft die Aussage: „Antidepressiva sind keine Langzeitoption, die können sie nicht ein Leben lang nehmen, da überwiegen dann die Nachteile, die sie Entwickeln können. Erst recht wenn sie noch so jung sind (Bin 30)“
Hab dann schon oft gefragt, ja welche Nachteile/Nebenwirkungen auf Dauer denn. Ich vertrage Ads zum Glück echt gut und sie helfen mir wirklich, dass ich in keinen monatelangen Horror – Angstphase mehr abrutsche und stabilisieren mich gut. Klar, sie gehen bei mir etwas auf den Libido und den Sexualtrieb lässt nach aber das nehme ich sehr gern in Kauf dafür, was sonst passieren würde, wenn ich sie nicht nehme.
Ich nahm seit 2017- 2020 Venlaflaxin. Haben super gewirkt, war zuletzt monatelang nur noch auf 35mg. Habe dann nach ca. 1 Jahr guter Phasen, es versucht 2 mal auszuschleichen über Wochen, was gut funktioniert hat. Jedoch hat es dann die beiden Male vielleicht 2-3 Monate ohne funktioniert bis ich wieder massive Rückfälle erlitt. Mein Körper steckt dann so in einem krassen Daueralarm Modus/ Angst fest, dass ich es da ohne ADS mich nicht mehr schaffe zu stabilisieren. Keine Ahnung, was da mit meinem Stoffwechsel im Gehirn abgeht. Völlig aus dem Ruder. Wenn ich den Ärzten das dann so erzähle und sage, dass ich dann monatelang durch die absolute Hölle gehe und die Vorteile von Ads auch auf Dauer bei mir klar vorteilig sind, dann sagen sie groß nichts mehr.
Deswegen denke ich auch nicht mehr daran, die abzusetzen. Das Venlaflaxin hatte dann bei dem 2. Absetzversuch nicht mehr gewirkt als ich es wieder genommen habe, bis ich bei Escitalopram gelandet bin ab 2020 bis heute.
04.08.2023 07:50 • • 10.08.2023 #1