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@Schmetterling absolut. Ich bin normalerweise in meinem Leben glücklich. Aber die Unbeschwertheit ist einfach weg. Wie gesagt, bei mir kam da viel zusammen. Zwei Kinder, Wochenbettdepressionen, dann meine Mutter schwer krank, wieder Depressionen, ihr Tod... dass man danach ein anderer Mensch ist, ist klar. Aber auch nach dieser Episode, die ich die letzten Wochen hatte, weiß ich, dass ich eigentlich glücklich bin. Auch wenn es Dinge gibt, die ich aufarbeiten muss, Verhalten, die ich ändern muss. Und ich kann mich mit Citalopram durchaus sehr freuen. Nur halt anders.
Solche Erfahrungen prägen einen. Aber auch in soweit, dass ich weiß, wie stark ich bin und das alles geschafft habe. Auch wenn es sich dazwischen manchmal so angefühlt hat als ob ich da niemals raus komme.

@Faultier findest du wirklich, man wird durch AD wie ferngesteuert? Kann ich jetzt für mich wirklich gar nicht zustimmen... im Gegenteil. Ich habe mich durch die Depressionen völlig fremdbestimmt gefühlt, das war nicht mehr ich, dieses Häufchen Elend, das da saß und nur noch weinen konnte, sich kaum mehr um seine Kinder kümmern konnte. Mir haben die AD jedes Mal mein Leben zurück gegeben und auch die Freude am Leben...

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Emotionslos mit Citalopram/ist das wirklich wahr?

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Zitat von AussieGirl83:
@Faultier findest du wirklich, man wird durch AD wie ferngesteuert? Kann ich jetzt für mich wirklich gar nicht zustimmen... im Gegenteil. Ich habe mich durch die Depressionen völlig fremdbestimmt gefühlt, das war nicht mehr ich, dieses Häufchen Elend, das da saß und nur noch weinen konnte, sich kaum mehr um seine ...

Das kann natürlich von Fall zu Fall verschieden sein.
Ich persönlich lebe lieber mit den Depressionen als das merkwürdige Gefühl ertragen zu müssen wenn ich diese Medikamente schlucke.Es liegt wohl daran das einem die Depressionen nach vielen Jahren weniger Angst machen als die Nebenwirkungen der Psychopharmaka auf das eigene ich.
Es ist diese *künstliche gute Laune* die mir zu schaffen macht.
Es fehlen die natürlichen auf und abs was man als gesunder Mensch hat.
Das soll jetzt nicht heißen das ich den Medikamenten nicht dankbar wäre denn immerhin haben sie mich von meinem Krankheitswahn befreit und mir die Angst genommen.
Nur was das Thema Depressionen betrifft halte ich sie nicht für die *Wunderwaffe* wie sie die Ärzte gerne anpreisen.

@Faultier das ist interessant, wir unterschiedlich man das empfindet. Meine depressiven Phasen waren jedes Mal so heftig, dass ich damit nicht länger hätte leben wollen, und das obwohl ich keinerlei Suizidgedanken hatte.
Ich habe und hatte immer auch unter AD normale Hochs und Tiefs... also nach der Einstellphase, nach ca. 3 Monaten, habe ich in der Regel keinen Unterschied gemerkt zu davor... bis auf die oben beschriebenen Veränderungen in mir selbst natürlich. Aber von künstlich gut gelaunt merke ich wirklich nichts.

@Schmetterling Hallo ich hatte mit Citalopram immer gute Erfahrungen gemacht. Aber tatsächlich war es bei der letzten Einnahme damals der Grund zum absetzen,dass ich irgendwann etwas gleichgültig wurde.
Aber die Wirkung war sehr gut, bis ich diese gleichgültigkeit empfunden habe vergingen auch ca 1 Jahr. Und die Tabletten sollen ja auch nur durch die schwierigen Phasen unterstützen und nicht für immer eingenommen werden. Wie eine Art Gips wenn man sich was bricht. LG Melis

@melo8

Hallo

Anfangs hat Dir das Medikament aber geholfen, richtig? Erst nach längerer Zeit hast Du diese Art Gleichgültigkeit empfunden und sie deshalb abgesetzt, richtig? Und wie geht es Dir jetzt - ohne das Citalopram?

Ich hab aktuell schon das Gefühl, dass sich etwas zum Positiven ändert. Insgesamt meine ich. Aber ich nehme auch eine Veränderung wahr, die mich eben beunruhigt. In gewissen Situationen reagiere ich fast schon „kalt“, weniger emphatisch, als ich es von mir kenne. Das belastet mich schon. Deshalb kann ich es gar nicht richtig „genießen“, dass es mir etwas besser geht.

Aber vielleicht gehört das alles immer noch zu meiner Erkrankung. Ich nehme Citalopram 10 mg jetzt die 6. Woche. Viele schreiben ja, dass es bis zu drei Monaten dauern kann, bis sich alles stabilisiert hat, der Körper sich umgestellt hat. Und laut meiner Ärztin soll oder kann ich jetzt auch erhöhen auf 20 mg. Ich werd es erstmal mit 15 mg versuchen, vielleicht reicht das ja auch aus.

LG

@Schmetterling genau, anfangs hat es sehr gut geholfen und ich habe am Montag einen Termin beim Psychiater und denke das ich höchstwahrscheinlich wieder citalopram bekommen werde, aktuell geht es mir nämlich sehr schlecht. Mal schauen, am Anfang hatte ich immer starke Nebenwirkungen wie Unruhe usw. Ist es bei dir auch so gewesen?

Aber ich denke nach so einer kurzen Zeit wird es keine Gleichgültigkeit verursachen. vielleicht ist es eine Art Wirkung aktuell bei dir und es reguliert sich alles.

LG

@Melo89

Das tut mir wirklich leid, dass es Dir wieder so schlecht geht .

War es nach dem Absetzen wenigstens eine Zeit lang besser? Ging es Dir da auch ohne das Medikament gut?

Mir ging es anfangs nicht gut. Ganz am Anfang hatte ich das Gefühl, dass meine Ängste innerlich noch schlimmer wurden. Ich kann das nicht richtig beschreiben. Und ja, auch vermehrte Unruhe. Und so nach ca. 3 Wochen mit 10 mg war ich auf einmal so depressiv, es war schlimm. Jetzt habe ich das Gefühl, dass es sich langsam in eine positive Richtung entwickelt. Ich hoffe, dass es halt seine Zeit braucht, bis sich der Körper dran gewöhnt hat und sich alles einpendelt.

Ich hab halt leider auch immer wieder mit einem nervösen Magen zu tun, weshalb ich mich aktuell schwer tue, auf 15 oder sogar direkt 20 mg zu gehen.

Immer diese nervige Angst - was wäre wenn und, und, und

Ich hab schon von einigen Betroffenen gehört, die ihre Medikamente schon viele Jahre nehmen. Und es geht ihnen gut damit. Dascist zwar nicht mein erklärtes Ziel, aber wenn sich irgendwann herausstellt, dass es nicht anders geht, ich das Medikament gut vertrage und es mir hilft - dann würde ich das wahrscheinlich auch machen. Denn so weiterzumachen wie die vergangenen zwei Jahre, das schaffe ich nicht mehr.

Wie unterschiedlich die Erfahrungen doch sind.

Ich bin unter Escitalopram weder glücklich(er) oder gedämpft oder emotionslos.

Ich fühle 1:1 wie immer und ich würde mir wünschen es würde mich etwas egaler und froher machen. Up an downs erlebe ich nach wie vor in der gleichen Emotion wie ohne. Das einzige wobei es mir in Kombination mit Psychotherapie geholfen hat war bei der schweren Depression, der Hoffnungslosigkeit, der damals sehr dunklen Gedanken.

Vielleicht habe ich aber auch das falsche Antidepressiva ‍️

@Greta__

Ja, vielleicht ist es nicht das passende Medikament. Oder die Dosierung stimmt noch nicht.

Ich weiß es bei mir ja auch noch nicht wirklich. Ich merke, dass sich etwas verändert, die Ängste sind nicht mehr so präsent, beherrschen nicht mehr mein komplettes Denken. Aber dass ich jetzt sagen könnte, ich fühle mich wieder wirklich wohl, so ist es nicht. Aber - wie schon geschrieben - ich bin ja auch erst bei der 6 Woche. Da ist vielleicht noch viel Luft nach oben - im positiven Sinne. Das hoffe ich jedenfalls.

Und ich hatte vor dem Citalopram vorher schon 5 andere AD. Meine aktuelle Psychiaterin sagt, dass ich bis auf ein Medikament immer die falschen verordnet bekam. Es war aber auch schwierig bei mir, weil ich keinen wirklichen Bezugsarzt hatte, der mich richtig hätte einstellen können, bevor ich meine jetzige Ärztin fand. Mein damaliger Arzt wurde krank, das ging lange Zeit. Danach hat er seine Praxis aufgegeben. Dadurch musste ich immer zu irgendwelchen Vertretungsärzten. Das war natürlich nix

@Schmetterling
Ja nach dem absetzen habe ich ca 6 Jahre nichts mehr eingenommen und alles war super, bis vor ca 7 Monaten oder so.. Da fing alles wieder an und jetzt muss ich wahrscheinlich wieder Medikamente einnehmen freut mich das es dir besser geht. Genau die von dir beschriebenen Nebenwirkungen hatte ich auch und habe jetzt schon Angst davor, aber ich weiss auch das nach 2 Wochen wieder alles gut wird in der Regel . Wünsche dir alles gute und LG Melis

Selbstverständlich können alle SSRI's Anhedonie, Lethargie und Emotionslosigkeit (emotional blunting) verursachen. Die klassischen serotonergen Nebenwirkungen eben. Aufgrund der erhöhten Serotoninfreisetzung im synaptischen Spalt kommt es zu einer downregulation von Noradrenalin und insbesondere Dopamin, die zwei Hormone, die Hauptsächlich für Freude und Motivation zuständig sind. Natürlich tritt das nicht bei jedem in der gleichen Ausprägung auf, weil jeder eine unterschiedliche Hirnchemie hat.

also ich wurde nur durch Paroxetin emotionslos, aber richtig. Zombiemässig und das während der ganzen Einnahmedauer. Ansonsten nehmen mir AD's die Peaks der Emotionen, die Guten wie die Schlechten.

SSRI werden ja (meiner Meinung nach fälschlicherweise) immer als antriebssteigernd angepriesen. Meist haben sie diese Wirkung aber nur anfangs. Sobald sich das System an das mehr an Serotonin gewöhnt hat verfliegt das aber ganz schnell und schlägt dann gut und gerne mal ins Gegenteil um.

@Melo89
@Melo89

Das ist doch toll, dass es Dir so lange gut ging. Und das wird bestimmt auch bald wieder so sein .

Du schaffst die Einschleichphase. Du hast es schonmal geschafft! Und Du sagst ja selbst, dass Du weißt, dass es „nur“ von dem Medikament kommt und wieder besser wird.

Ich werd ab dem Wochenende ja auch auf 15 mg erhöhen. Davor hab ich auch wieder ein bisschen Angst. Aber ich hab halt die Hoffnung, dass es dann wieder etwas besser wird insgesamt.

Ich hab angefangen mit 2,5 mg, dann nach 2 Woxhen mit 5 mg und wieder nach 2 Wochen mit 10 mg. Viele haben gesagt, dass das ganz langsame Einschleichen die Nebenwirkungen evtl. reduziert.

Mit wieviel mg hast Du denn beim letzten Mal angefangen?

LG, Schmetterling

@maximilian99

Du schreibst ja ziemlich negativ.

Hast Du selbst diese Erfahrungen gemacht?

@Schmetterling vielen Dank für deine lieben Worte und Motivation! Ich habe damals direkt mit 10mg angefangen und nach 5 Tagen schon auf 20mg erhöht. Hatte auch nachtschweiss und Alpträume am Anfang. Ich wünsche dir ebenfalls nur das Beste und das alles gut läuft. LG Melis
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@Melo89

Vielleicht wäre es ja dann gar nicht so verkehrt, wenn Du langsamer einschleichst. Vielleicht sind die Nebenwirkungen dann nicht ganz so heftig

@Milbe

Wenn ich fragen darf - wie genau meinst Du das?

Geht es Dir mit anderen AD aber trotzdem soweit gut? War es nur das Paroxetin, das so schlimm war?

Sorry, ich möcht einfach nur verstehen, wie es bei euch so ist. Ob ihr trotzdem ein gutes Leben mit den Medikamenten hattet oder sie mittlerweile durch eure teilweise negativen Erfahrungen ablehnt, nicht mehr nehmt?

@Schmetterling doch klar helfen sie aber manchmal muss man etwas ausprobieren bis man das richtige Medikament hat

Ich nehme noch Amitriptylin aber nicht mehr viel, bin seit September am ganz langsam ausschleichen

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Dr. med. Andreas Schöpf
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