Nachdem ich mich in den letzten Tagen und Wochen durch das gesamte Thema gelesen habe, habe ich mich nach etwas Zögern im Forum registriert und dazu durchgerungen auch etwas von mir zu schreiben.
Die herzliche Atmosphäre (mit ein paar Ausnahmen) sowie die vielen ähnlichen Schicksale und aufbauenden Worte haben mich in den letzten Wochen immer wieder abgeholt und unterstützt.
Selbstreflektierend habe ich bereits seit meiner frühen Jugend mit Depressionen und Ängsten zu tun,
Die jedoch nie erkannt und behandelt wurden. So kämpfte ich mich irgendwie immer durch, bis ich mit 31 einen großen Zusammenbruch hatte, wo gar nichts mehr ging… nach einem Ärztemarathon erhielt ich von einem Neurologen die Diagnose Generalisierte Angststörung und Depressive Episode.
Seit diesem Tag nahm ich Mirtazapin, welches bei mir jedoch nur Fressattacken verursachte und nach einigen Wochen wieder abgesetzt wurde. Danach bekam ich Venlafaxin (150-225mg), welches mich, nach einer schweren Einschleichphase, wieder gut stabilisiert hat. Die Ängste waren verschwunden, das Leben lief wieder. Schließlich begann ich auch eine Gruppentherapie auf eigenen Wunsch, welche ich einige Jahre besucht habe. Sie hat mir rückblickend jedoch nicht so viel gebracht, wie vielleicht eine KVT. Während der langen Zeit Venlafaxin habe ich eine paar Monate ganz abgesetzt und 2 weitere Male einen Absetzversuch gestartet, jedoch kamen bereits bei geringer Dosis sämtliche Symptome der Erkrankung wieder durch. Der letzte Absetzversuch scheiterte Anfang Juli dieses Jahres. Seitdem habe ich versucht, das Venlafaxin auf 75mg wieder einzuschleichen, als jedoch nach ca. 8 Wochen immer noch unangenehme Nebenwirkungen vorhanden waren, entschied ich mich mit meiner neuen Psychiaterin für einen Wechsel auf Escitalopram…
ich nahm eine Woche 5mg, dann 2 Wochen 10mg und bin jetzt beim 16. Tag 15mg.
Natürlich habe ich Nebenwirkungen bekommen, Übelkeit Hauptsache. Morgens, ab und zu Kopfweh und ein paar Tage Durchfall waren für mich nicht so schlimm… die Schlafstörungen schon etwas mehr.
Was jedoch schon ganz schön reinhaut ist jedoch eine Verstärkung der Depression, absolute
Motivationslosigkeit bei gesteigertem Antrieb/Unruhe, sowie eine Verstärkung der Angst, welche sich bei mir in einer Grundlegenden Ängstlichkeit und Reizempfindlichkeit äußert… wie schon oft hier
Beschrieben ist es morgens am schlimmsten und abends meist viel besser.
Zwar merke ich schon eine Abnahme der leichteren Nebenwirkungen (Übelkeit,Verdauung, Kopfschmerzen), jedoch halten sich die weiteren leider hartnäckiger…bzw. verstärkten sich nach jeder Dosiserhöhung wieder.
Ups…jetzt habe ich ja einen sehr langen Text geschrieben.
06.10.2023 13:38 •
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