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@Juliehb was ist Schematherapie ?

Hallo,
bin heute zum ersten Mal hier. Zur Vorgeschichte. Hatte 2018 eine mittelschwere Episode wg. anderen gesundheitlichen Problemen. Habe damals Escitalopram verschrieben bekommen und von 1mg bis 10mg über 2 Wochen eingeschlichen. Dann 2 Jahre die 10mg genommen und gut klar gekommen. Habe dann 2020 die Dosis nach Absprache über 3 Monate auf 2,5mg gesenkt und auf Rat des Arztes als Erhaltungsdosis weiter genommen. Wegen eines sehr gravierenden familiären Problems,bin ich dann leider Ende März wieder in eine Krise gerutscht. Habe dann vor 8 Tagen nach telefonischer Rücksprache die Dosis auf 5mg erhöht. Unerwarteter Weise sind die Nebenwirkungen krass. 4-6 Stunden nach der Einnahme bekomme ich Schüttelfrost und friere bis auf die Knochen. Meine Beine werden total schlapp und fühlen sich wie Fremdkörper an. Ich zittere,bin extrem nervös und kann mich auf nichts mehr konzentrieren. Die Symptome halten meist bis in den späten Abend an.Nachts verkehrt es sich dann ins Gegenteil. Brutale Schweissausbrüche, kann keine 2 Stunden durch schlafen. Bin mir im klaren darüber, das jede Erhöhung mit Nebenwirkungen verbunden ist, aber bei der geringen Menge hätte ich das so nicht erwartet. Deshalb meine Frage, hatte jemand hier auch schon mal solche Probleme bei einer Erhöhung? Und wenn ja, wie lange dauert das? Will Samstag in den Urlaub fliegen, hoffe echt es legt sich bis dahin.

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Einschleichphase Escitalopram

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@Juliehb Santorium Kilchberg in der Schweiz.
Schematherapie in der Verhaltenstherapie ist wirklich super! Ich mache sie weiter, ja!

@Irini Beim Umstieg von 15 auf 20 mg hat sich nur eine Besserung eingestellt. Hab keine grossen Nebenwirkungen gespürt.
QT Zeit ist natürlich wichtig, das sollte im EKG verfolgt werden.

@NikoXP Danke, QT Zeit wird überprüft, war jetzt bei 421 bei 15 mg.
Glaub, ich brauche die 20 mg, dann steigt diese aber weiter. Wie hoch ist sie bei dir ?

Zitat von Irini:
@Juliehb was ist Schematherapie ?

Die Schematherapie ist eine innovative Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie integriert in einer klaren und systematischen Weise verschiedene Therapierichtungen (beispielsweise Gestalttherapie, Psychodrama, Hypnotherapie) sowie aktuelle Erkenntnisse der Neurobiologie. Aktuelle Studien belegen ein breites Wirksamkeitsspektrum der Schematherapie.

Schematherapie bezieht sich auf aktuelle Probleme als auch auf deren Entstehungsgeschichte, die überwiegend in der Kindheit und Jugend zu finden ist.
Jeder Mensch entwickelt in seiner Kindheit Konzepte (Schemata) von sich selbst, von anderen und von der Welt. Diese Schemata sind die Grundlage dafür, wie wir später mit den verschiedenen Situationen im Erwachsenenleben umgehen.
Demnach ist ein Schema ein meist in der Kindheit entwickeltes Muster aus zusammengehörigen Erinnerungen, Gefühlen und Gedanken.
Ein Schema oder auch Lebensfalle genannt ist beispielsweise das anhaltende Gefühl von Unzulänglichkeit, die Überzeugung nicht liebenswert oder dumm zu sein oder auch das anhaltende Gefühl, besonders viel leisten zu müssen, gewisse Standards erreichen zu müssen und dabei nie zu genügen. Schemata sind biologisch tief verankert in uns. Sie steuern wie ein Autopilot unser Denken, Fühlen und Handeln.
Lebensfallen weisen uns darauf hin, dass Grundbedürfnisse in der Kindheit oder Jugend frustriert worden sind. Wenn die Grundbedürfnisse von Kindern (nach Liebe, Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz oder Freiheit, sich auszudrücken) erfüllt worden sind, dann entstehen gesunde Schemata und Kinder können positive Bilder von sich und der Welt als Ganzes entwickeln.
Wurden allerdings die Grundbedürfnisse in der Kindheit und Jugend längerfristig frustriert, verletzt oder nicht beachtet, dann ist es nicht möglich, gesunde Schemata von sich und der Welt zu entwickeln. Dann entstehen in Wechselwirkung mit biologischen Faktoren (Temperament, Veranlagung des Kindes) dysfunktionale Schemata.


Zitat von solex45:
Deshalb meine Frage, hatte jemand hier auch schon mal solche Probleme bei einer Erhöhung? Und wenn ja, wie lange dauert das? Will Samstag in den Urlaub fliegen, hoffe echt es legt sich bis dahin.

Hallo,

Ich schleiche von 1mg bis heute 13 mg auf 15 mg Cipralex seehr langsam ein..

Ich hatte öfter tageweise Nebenwirkungen, jedoch eher im niedrigdosierten Bereich.
Ab 10 mg aufwärts nur minimale körperliche Erscheinungen.

Bei jeder Erhöhung reagiert der Körper. Besonders stark beim
Aufdosieren im unteren Bereich, da hier noch ein Großteil der Rezeptoren belegt werden muss!
Du hast noch 3 Tage bis zu deinem Urlaub, nimm weiter deine 5 mg, die Nebenwirkungen sollten sich bald verbessern.


@Edie-NY Lieben Dank für deine Erklärung

Zitat von Edie-NY:
Bei jeder Erhöhung reagiert der Körper. Besonders stark beim
Aufdosieren im unteren Bereich, da hier noch ein Großteil der Rezeptoren belegt werden muss!
Du hast noch 3 Tage bis zu deinem Urlaub, nimm weiter deine 5 mg, die Nebenwirkungen sollten sich bald verbessern.


Danke für die ausführliche Erklärung. Bin eben nur erstaunt gewesen, über die Heftigkeit der NW. So schlimm war es nicht mal damals bei der Ersteinnahme. Da hab ich ja etwas Hoffnung meinen Urlaub trotz allem richtig zu genießen. Kann die 14 Tage echt gut gebrauchen.

@Edie-NY Hallo, ich möchte dich mal was fragen.
Kann es sein, dass Antibiotika die Depression verstärkt ?
Muss doch zur Zeit welches nehmen, schon das 2. da das 1. nicht ausreichend gewirkt hat. Habe seitdem auch wieder Angstgefühle, die ich schon nicht mehr hatte
Liebe Grüße

Hallo @Irini
Das tut mir leid
Gewisse Antibiotika können Depressionen verstärken und eventuell Nebenwirkungen erzeugen.
Darf ich fragen wie dein Antibiotika heißt?


@Edie-NY hatte erst paar Tage Ciprofloxacin, das half nicht, habe jetzt Cefurax.
Mir gehts von der Psyche eindeutig schlechter. Muss das durchstehen. ‍️

Zitat von Irini:
hatte erst paar Tage Ciprofloxacin, das half nicht, habe jetzt Cefurax.

Die deutsche Ärztezeitung schreibt:
Selten können unter Therapie mit Ciprofloxacin Depressionen oder Psychosen zu suizidalen Gedanken und Handlungen voranschreiten.

Bei Cefurax gibt es keinen expliziten Hinweis, es ist aber allgemein bekannt, dass Antibiotika evtl. Depression begünstigen können.

Bald ist alles gut


@Irini Meine schlimme Episode im Herbst ging auch unter einer Antibiotikaeinnahme los. Ich habe mich auch gefragt, ob das irgendwie zusammen hing. Ich weiß allerdings nicht mehr, welches Antibiotikum das war.

@tinamai85 Ich habe das sofort gemerkt.

Ich wollte nochmal was fragen.
Hat jemand zum Escitralopram für abends Opipramol? Ich brauche unbedingt noch was für die Nacht. Vielleicht ist dann morgens die Unruhe nicht mehr so schlimm.
Nun mache ich mir aber Gedanken, weil Opipramol auch die WT Zeit verlängert, wie das Escitralopram.
Ich bin doch so vorsichtig geworden durch die ganzen Tiefschläge.
Liebe Grüße und habt einen möglichst guten Tag

Ich hatte 50mg Opipramol Abends zum Escitalopram 10mg genommen. Allerdings nicht lange, ca. sechs Wochen. Mir ist jedenfalls nichts negatives in der Kombi aufgefallen. War in der Zeit allerdings nicht beim Arzt um mal EKG zu machen.
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Ich bin selbst erst 2021 nach rund 15 Jahre AD etc Einnahme auf die qt Zeit gestoßen weil sie bei mir wohl unter sertralin etwas länger war. Allerdings kann diese eh sehr schwanken. Man sollte das, wenn man mehrere Medikamente nimmt, die das machen können schon zu Anfang ekg und Blut (elektrolyte) checken lassen … aber ich bin da auch besonders ängstlich. Man muss eben nutzen Risiko immer individuelle abschätzen und mit dem Arzt Rücksprache halten.

@silberauge brauchtest du das Opi dann nicht mehr ?

Ich nehme das Opi noch alleine, das Escitalopram hatte bei mir keine Wirkung und sollte es dann wieder absetzen.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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