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@Kassi27 ich finde es so ernüchternd, dass man jeden Tag so startet. Es ist direkt zum Tagesbeginn schon so eine Schwere beigemengt, das ist sehr anstrengend. Ich finde es auch irgendwie schwierig, dass man versucht auf verschiedene Arten die morgendlichen Startschwierigkeiten erträglicher zu machen, aber kaum etwas richtig erfolgreich funktioniert. Also ruhen geht bei mir nicht (Meditation, Yoga oder Atemübungen) dafür bin ich dann echt zu gequält. Bewegung (Hunderunde oder Haushalt) geht zwar für den Moment dann ganz ok aber danach bin ich immer noch nicht richtig ruhiger. Das einzige was wirklich hilft ist die Zeit, die vergeht. Das ist deprimierend.

@Molly1605 ich hatte zwei bis drei Monate nachdem ich mit Escitalopram angefangen habe extreme Depression. Da hab ich zum ersten Mal gespürt was das ist. Ich kannte das nicht.

Ich verstehe deine Sorge. Man steht jeden Morgen auf und hofft und man wird enttäuscht.
Bei mir ist es heute auch nicht so gut heute. War gestern eigentlich besser drauf und dran und hab es selbst versemmelt. Anstatt mal zu ruhen nachmittags musste dann noch im Garten arbeiten und alles. Mal wieder überlastet am Ende des Tages. Ärgere mich heut über mich selbst.

Ich hoffe du hast heute gutes Wetter. Vielleicht gönnst du dir auch mal etwas Ruhe und Sonne wenn möglich. Ich werd das heute tun.

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Einschleichphase Escitalopram

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@RK1986 auch dir danke ich für deine lieben Worte. Es ist wirklich deprimierend wie doll man eigentlich mittlerweile auf sich achten muss. Diese Grenzen für die Belastbarkeit sind so niedrig, dass man sie oft überschreitet, weil man in dem Moment es nicht als viel ansieht. Ich habe letzten einen Beitrag gesehen, da hat eine nach dem Baseline- Prinzip gelebt. Sie hat ME/CFS und war komplett bettlägerig für 1,5 Jahre und hat in Minischritten( erst mal nur aufsetzen) gearbeitet. Immer nur eine neue Belastung zur Zeit einführen. Diese dann immer 7-14 Tage in gleicher Dauer durchführen und dann steigern oder einen neuen Reiz anfangen. So kann das Nervensystem sich langsam wieder gewöhnen den Reiz auszuhalten. Wir sind zwar nicht in dieser katastrophalen Verfassung wie sie es war ( mittlerweile kann sie wieder gehen, essen machen uns sogar etwas Haushalt, aber eben noch alles in ihren tempo) aber wir haben trotzdem ein Nervensystem das gestört ist und vielleicht auf die gleiche Weise lernen könnte, wieder stabiler zu werden. Ich werde mal versuchen eine Sache, die mich im Nachgang immer angestrengt hat, täglich in kurzer Dauer zu machen und es dann so weiterführen wie sie. Vielleicht klappt es ja

@Molly1605 so bin ich anfangs vorgegangen wo ich nicht mehr aufstehen konnte. Aber sobald man wieder merkt es geht mehr begeht man Fehler. Weil das Prinzip der Leistung gewinnt

Dennoch finde ich es super in kleinen Schritten zu denken. Ich versuche auch wenn es geht überwiegend zu Hause zu sein weil ich mich hier sicher fühle und wenn was passiert..... usw. Wir kennen es alle denke ich...

Aber ich glaube das ist nicht richtig. Man muss weiterhin am Leben teilnehmen und Situationen begegnen. Mit etwas Positivem verbinden das das Gehirn lernt es ist alles gut und sieht du, dir ist nichts passiert...

@RK1986 ja das kenne ich leider zu gut. Ich übernehme ich wohl auch noch immer, obwohl ich meine, dass ich total langsam mache. Aber irgendwie verstehen ich und mein Nervensystem was ganz anderes unter „langsam“. Ich finde es auch so schwer sich nur immer an eine Sache zu halten, das dauert dann einfach ewig. Aber genau das ist wohl das Problem. Ich will zu viel zu schnell.

@Nina2212 das ist bei mir tatsächlich genau andersrum. Ich fühle mich zu Hause so nachdenklich und irgendwie ohne richtige Aufgabe, dass ich mir immer was vornehme, damit ich unter anderen Menschen bin. Und wenn es nur der Gartenmarkt ist oder ich kurz in das Shoppingcenter fahre um meinen Kinder neue Hosen zu kaufen. Ganz egal, Hauptsache ich habe was zu tun und muss nicht ständig über meine Symptome nachdenken. Also wegrennen ist das ja irgendwie schon. Aber das ist das einzige, was es mich aushalten lässt.

@Molly1605 genauso ist es bei mir auch

@Molly1605 wenn du langsam machst signalisierst du deinem Nervensystem das du nicht „auf der Flucht“ bist. Probier mal Dinge langsam und achtsam zu machen. Ich mein du kennst es bestimmt man kann Wäsche aufhängt im Turbo weil man weiß yööö ich muss noch dieses welches jenes, oder du tust es mal langsam. Und sch… drauf das was anderes noch wartet- eins nach m andern

@Molly1605 vermutlich ist beides nicht so der richtige Weg. Zuhause verkriechen oder weg hauptsache nicht Zuhause sein und in Gedanken.. schon merkwürdig aber immerhin ist die Motivation bei dir vorhanden und du gehst unter Leute... mich kostet das sehr viel Überwindung. Einfach mal was shoppen wie früher das geht zur Zeit nicht mehr...

@Nina2212 mach es wenn du wirklich willst und kannst- und nicht weil du solltest oder musst. Ein Kampf is auch wieder nur das Nervensystem struggeln…

Zitat von Molly1605:
@Nina2212 das ist bei mir tatsächlich genau andersrum. Ich fühle mich zu Hause so nachdenklich und irgendwie ohne richtige Aufgabe, dass ich mir ...

@Molly1605 empfinde ich genauso. Am besten immer was zu tun haben. Irgendwie ist wohl die Mischung aus nicht nur grübeln und trotzdem sich nicht völlig auspowern wichtig.

Nachdem ich heut morgen auch eine extreme Unruhe mit sehr viel Antrieb hatte, bin ich danach ins Müdigkeitsloch gefallen. Meine Augen stehen echt auf halb Acht aber innerlich zur Ruhe kommen ist nicht drin. Gestern war ich 3 Stunden in einer entspannten Therme. Ohne viel Bewegung. Ich hab gelesen, mich vom warmen Wasser beblubbern lassen. Eigentlich alles auf Entspannung. Dann war ich noch bis 24 Uhr auf weil ich etwas im TV schauen wollte und heute ist das wohl die Quittung wegen zwei Stunden länger wach

Das depressive Gefühl kenne ich auch sehr gut. Ich denke es verstärkt sich zum einen durch das Medikament beim Einschleichen und zum anderen weil man sich eben sehr wünscht wieder fit zu sein und jeden Tag merkt, dass es noch nicht so weit ist. Die liebe Selbstliebe/-fürsorge ist hier gefragt.

@Kassi27 bei mir ist es heute tatsächlich genau so. Meine Augen brennen jetzt vom weinen und ich bin völlig erschöpft. Ausruhen ist aber durch die Unruhe nicht möglich. Ekelhaftes Gefühl. Wir werden heute mit den Kindern und 2 Freunde von ihnen noch mal eine Fahrradrunde drehen und Eis essen. Das kann natürlich auch wieder zu viel sein aber ich versuche es so entspannt zu machen wie es geht. Es wird eh langsam gefahren und dadurch, dass die Kinder Freunde dabei haben, können mein Mann und ich dann auch in Ruhe unser Eis essen und nett an der Fulda in der Sonne sitzen. Sollte wohl hoffentlich dann morgen keine Quittung geben. Habe ja den Abend dann noch zum richtigen entspannen mit Buch lesen oder sowas. Wird schon werden

@Nina2212 also richtig shoppen ist das leider auch noch nicht wieder. Eher ein kurz rein, paar Sachen zur Auswahl holen und wieder raus ich krieg in so Läden auch vermehrt Schwindel, daher ist es auch nicht entspannt schlendern. Aber immerhin ist so der Tag etwas gefüllt. Ich bin nämlich leider sehr schlecht im einfach ertragen und aushalten

@Molly1605 genau, vermeiden aus Angst, dass irgendwas zu viel werden kann, obwohl man ja schön vorsichtig ist, wäre auch der falsche Weg. Das befeuert auch nur die Angst. Ich hatte jetzt auch erstmal meinen Heulanfall. Das kommt komischerweise nur, wenn ich nicht so super aufgedreht und unruhig bin. Dann sagt dir Depression: Hallo, hier bin ich wieder.

Ich hoffe echt, dass die Tage bald kommen und diese schwere Traurigkeit sich mildert. Diese Gedanken, dass man doch wieder funktionieren möchte und warum das jetzt nicht vorangeht, wie man will, führen ja zu nichts.

@Molly1605 Hallo, du Liebe. Wenn du hast, nimm mal eine halbe Tavor. Ich mache das ganz selten; interessant ist aber, dass es nicht nur beruhigt, sondern ‚normalisiert‘ - das heißt es zeigt wieder, wie es ‚richtig‘ ist. Ich habe schon erlebt, dass es mich dann für ein paar Tage ‚konditioniert‘. Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe.

@Sprotte stimme ich zu. Mach das auch so
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Das ist ja super, dass das bei euch so klappt. Ich hätte da so Schiss vor einer Anhängigkeit

Also weil man sich am liebsten immer so fühlen möchte. Nicht weil man es mal nimmt. Bitte nicht falsch verstehen.

@Sprotte hallo meine Liebe. Vielen Dank für die Aufmunterung. Ich habe die Tavor heute morgen nicht genommen, weil der Schleier der dunklen Gedanken, Angst und Panik zum Glück schnell wieder gelegt haben. Ich war völlig überfordert mit dieser Situation, dass ich direkt mein Angsthirn hab laut werden lassen. Ich hoffe beim nächsten mal sehe ich nicht gleich so schwarz. Sollte das noch mal kommen, werde ich die Tavor aber trotzdem in Betracht ziehen. Irgendwann kann man einfach auch mal eine Pause gebrauchen.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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