@Mario44 ich kann dir auch noch von meinen Erfahrungen erzählen, da ich auch gerade erst seit einer Woche entlassen bin.
Medikamenteneinnahme ist freiwillig, allerdings kann ich es nur befürworten, weil einen das aus seinem Tunnel holt und man dadurch offener für die Therapien dort ist.
Bei mir war es so, dass ich die ersten 2 Wochen komplett in Ruhe gelassen wurde. Ich habe meine Medikamente bekommen und an den Therapien teilgenommen, aber ich musste einfach nur anwesend sein.
Ich habe direkt mit 10 mg gestartet, aber bei mir war es auch sehr akut, ich konnte und wollte auch keine lange einschleichphase mehr ertragen. Ich habe noch Beruhigungsmittel dazu verordnet bekommen, aber ich habe gesagt, dass ich es nicht brauche. Es war verordnet, also konnte ich das quasi so nach Bedarf nehmen wie ich das wollte und es war auch ok, dass ich es nicht genommen bzw. gebraucht habe, aber dort wurde immer gesagt, dass man keine Nebenwirkungen aushalten muss, die helfen einem dort schon sehr gut, aber nur soweit man selber das möchte.
Dann hat man täglich Programm; Einzel- und Gruppentherapien, ergo-, Sport- und Musiktherapie, dazu gab es bei mir noch bezugspflege Gespräche, also man bekommt einen Pfleger zugeteilt und der spricht auch noch regelmäßig mit einem und der unterstützt einen noch zusätzlich. Die Oberarztvisite war einmal wöchentlich.
Dann gab es noch Koch- und backgruppen, wo man alle paar Wochen für die ganze Station Speisen zubereiten musste als Gruppe, das nennt sich Milieutherapie, aber das hängt wohl sehr von der Klinik und Station ab. Dazwischen hatte man Freizeit und konnte täglich 4 Stunden das Gelände verlassen und machen, was man wollte. Ich hatte das Glück, dass ich sehr nette Leute dort hatte und abends haben wir immer noch lange auf der Terrasse gesessen und uns beschäftigt.
Mir hat es sehr geholfen und ich war sogar ein bisschen traurig als ich entlassen wurde. Bei mir war es wie in einer großen WG, in der ich mich sehr wohl gefühlt habe. Ich war 8 Wochen dort.