Ich hab mir die letzten Tage intensiv hier alle Seiten durchgelesen und wollte mich nun gerne bei diesem Thema anschließen, da mir jeder einzelne Beitrag aktuell sehr hilft.
Kurz um: Ich bin 28 und hatte vor 4 Jahren meine letzten Panikattacken. Damals konnte ich diese noch ohne Medis irgendwie verschwinden lassen und alles lief prima.. Bis im Juni - ich bin von meinen Großeltern in eine eigene große schöne Wohnung gezogen - auch sehr nah bei den Großeltern. Die ersten Nächte und Tage verliefen total gut, ich war happy mit meiner Wohnung und dem alleine sein. Grundsätzlich war ich immer gerne alleine und hatte damit nie Probleme. Nach ein paar Nächten in der Wohnung wachte ich eines Tages plötzlich um 3 Uhr morgens auf und bekam eine heftige Panikattacke. Bei mir zeichnet sich diese sofort mit Erbrechen aus... Das ging einige Tage - ich bin immer zur gleichen Uhrzeit aufgewacht, hatte Panik, Heulanfälle, musste endlos erbrechen obwohl ich fast nichts mehr essen konnte und sowieso nichts mehr im Magen vorhanden war... Dann beschloss ich mit einer Freundin in die Notaufnahme zu fahren - dort saß ich 6 Stunden am Gang mit solcher bleierend Übelkeit - nicht mal eine Infusion hab ich bekommen obwohl mein Körper am Ende war... Leider haben mich die Ärzte drin auch nur mies behandelt - Fazit war wenn es ihnen so schlecht geht dann müssen sie zur Psychiatrie spazieren (ist am selben Gelände). Dies tat ich auch und bin dann am Empfang schon halb heulend zusammengebrochen. Ärztin drin war wirklich super nett wie so ne Mutti und hat mir Quetialan 25mg verschrieben und ich könnte dieses jeweils 4x täglich nehmen, damit ich mich beruhige. Die erste nahm ich auch sofort und die Übelkeit verschwand endlich und ich konnte dann bei meiner Oma endlich wieder nach Tagen etwas essen. Leider ging es die nächsten Nächte mit den gleichen Zuständen weiter und auf Anraten meines Opas bin ich zum Hausarzt welcher mit Escitalopram verschrieben hat. Er hat mich weder über Wirkung noch NW informiert noch mit Wechselwirkungen zum Quetialan noch sonst was... hab mir dann die ganzen Infos aus den Foren gezogen... Die ersten 7 Tage mit 5mg eingeschlichen und es war Horror - permanente Übelkeit, Erbrechen, massive Unruhe.. dann Wechsel auf 10mg bei dieser Dosis bin ich nun seit 18 Tagen. Aktuell ist es so, dass ich überhaupt kein Hungergefühl habe und mich regelrecht zu 2 Mahlzeiten am Tag zwingen muss. Ich hab in dieser ganzen Zeit fast 8 Kilo abgenommen und sehe wirklich schrecklich aus wie ein Klappergestell.. das macht mir auch richtige Sorgen da Essen für mich fast eine Leidenschaft war... Jetzt hab ich 53 Kilo auf der Waage und sollte eigentlich nicht mehr verlieren.. Aber die Angstzustände haben mir derartig mein Fett rausgesaugt das ist nicht normal.. Was ich auch habe, dass ich absolut keine Müdigkeit verspüre - tagsüber nicht und auch abends nicht. Früher war ich eine richtige Schlafmaus, hab gerne mal einen Nachmittags-Nap eingelegt - das funktioniert gar nicht. Ich kann mich auf der Couch nicht mal entspannen, hab dermaßen Unruhe und Druck auf der Brust, so dass ich beim Liegen nur noch nervöser werde. Am Abend sollte ich 100mg Quetialan zum Schlafen nehmen - funktioniert bedingt - mir fallen die Augen zwar zu, aber so richtige Müdigkeit oder Gähnen hab ich seit der ganzen Einschleichphase nicht mehr.. Mittlerweile komm ich auf 6 Stunden Schlaf - wenn überhaupt - und das ist für mich so gut wie nichts, da ich immer zwischen 8-10 Stunden Schlaf gebraucht hab. In den ersten Tagen mit Esci musst ich mich tagsüber mit Quetialan 25mg betäuben, da ich diese Unruhe nicht ausgehalten hab. Jetzt versuch ich das aber wegzulassen, da es ein Teufelszeug sein soll und eigentlich auf aufs Herz schlägt... Zwischenzeitlich war ich wieder beim HA und bat ihn, mir anstelle des Quetialan was anderes zu geben - dieser Kerl war dermaßen unfreundlich und schrie mich fast an, was ich mir eigentlich erwate und es die Happy-Pill nicht gibt.. Ich sagte ihm, dass mir das sehr wohl bewusst ist, nur ich mit mit Seroquel nicht zubomben will. Er gab mir nichts. Bezüglich des Esci merk ich zwar, dass die Panikattacken nicht durchkommen, aber der permanete Angstzustand da ist und vorallem die Unruhe...
Ich bin beruflich Sozialpädagogin und arbeite stationär mit Jugendliche im Turnus-Dienst (Vollzeit)... Seit 11.07 bin ich krankgeschrieben und es belastet mich sehr, wann und wie ich in diesen Job überhaupt mit meinem Zustand wieder arbeiten soll...
Wenn die körperlichen Zustände endlich aufhören würden, dann würde es mir auch wieder besser gehen... Frage ist nur, wann dies passieren wird...
Sorry für meinen langen Text
02.08.2024 16:49 • x 2 #17441