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@FrancesTheMute

Zitat:
Ich vergleiche diese innere Unruhe auch gerne mit einer Art Angstschleier


Magst Du mir erklären wie Du das meinst?

Zitat:
Aber das hatte ich damals beim Escitalopram auch.


Dito.

Allerdings hatte ich diese enorme Unruhe auch schon vor den ADs, weil sich meine grundsätzliche Verhaltensanlage (ADHS) im Zuge der Panikattacken auf ein neues Niveau gehoben hat und seitdem nicht mehr abklingen will.

Die ADs haben lediglich beim Einschleichen dafür gesorgt, dass es sich bis in die Abendstunden erstreckt hat, statt gegen 14-15 Uhr aufzuhören.

Zitat:
Vielleicht liegt es auch daran dass ich die Trittico auf die Minimaldosis reduziert habe.


Das ist durchaus möglich, ja.
Die sedierende Wirkung vom Trazodon/Trittico dämpft die Unruhe etwas ab.

Zitat:
Ziel ist ja die Behandlung ausschließlich mit Venlafaxin durchzuführen.


Das wäre zu wünschen.

In höheren Dosierungen mischt das Noradrenalin ja auch bei der komplementären Dopaminfreisetzung mit und Du hast ja geschrieben, dass sich Deine Laune vom Escitalopram allein nicht unbedingt gehoben hat.

@illum Wirkt Sertralin auch auf das sympathische Nervensystem? Weil da hatte ich das mit den ZG nicht.

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Einschleichen von Venlafaxin - starke Nebenwirkungen

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@MrMedicin

Indirekt tut es das schon, aber diese NW ist geringer als beim Venlafaxin, denn dort ist es keine NW, sondern Teil des Wirkungsmechanismus auf die Wiederaufnahme von Noradrenalin zu wirken.

@MrMedicin

Übrigens würde ich vermuten, dass die geringe Affinität vom Venlafaxin auf Dopamin dort zum Tragen kommt.

Ich hab zB ADHS und damit ein neurologisches Problem mit der Modulation durch Dopamin in einer bestimmten Hirnregion. Repetitive Zwangshandlungen/Gedanken haben mich mein Leben lang begleitet.

Eine Dysregulation im Dopamin-System, ob nun als Teil einer Entwicklungsstörung wie bei mir oder medikamentös angestoßen, kann Zwangsgedanken verstärken. Das ist ne ziemlich feine Balance, zwischen zu viel und zu wenig.

Am besten sprichst Du wiegesagt nochmal mit Deinem Arzt und ihr versucht zusammen eine Lösung zu finden. Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht und ein Wechsel zu einer Alternative vielleicht besser.

@illum Kann das bei mir auch wieder weg gehen? Also dass die ZG nur während der Einschleichphase vom Venla sind?

@MrMedicin

Dafür gibt es leider kein konkretes Ja oder Nein als Antwort.

Nedes Gehirn ist gewissermaßen ein Individuum und manche NW vergeht wieder und andere bleiben oder entwickeln sich im Laufe der Zeit.

Du selbst bist der Gradmesser dafür, ob Du eine Wirkung/Nebenwirkung aushalten möchtest oder nicht. Nicht ich und nicht Dein Arzt.

Wenn es Dir damit nicht gut geht und Du das Gefühl hast es wird nur schlimmer, statt besser dann hast Du immer die Freiheit selbst zu entscheiden.

Die aggressiven ZG können durch das Cross-Tapering hervorgerufen werden oder durch das Venlafaxin.

Es kann auch ein Entzug vom Benzo sein. Wenn ich die ne Woche nehme, habe ich auch ne Woche lang noch ziemlichen Gulasch im Schädel - uA auch aggressive Zwangsgedanken (Musiktexte im Kopf zu wiederholen oder den Sound von Super Mario), weil ich das Gefühl habe mein Gehirn dreht vor Aktivität durch.

Eine mehrwöchige Hemmung der GABA-Rezeptoren, kann auch zu einer mehrwöchigen Überreaktion des Nervensystems führen, wenn dort wieder ungedämpft empfangen wird.

Schwer zu sagen.
Ich kann Dir nur sagen, dass ich am Anfang beim Duloxetin (ähnlich wie V.) ähnliche Symptome hatte, die aber wieder verschwunden sind.

@illum
Also nennen wir es einfach Erwartungsangst ... zumindest manchmal. Wenn ich gewisse Symptome wahrnehme, verfalle ich wieder in meine Angstspirale und dann bin ich den ganzen Tag angespannt. Aber ist noch überlebbar.
Heute wieder ein paar Palpitationen mehr als in letzter Zeit. Aber auch das werd ich überleben. Muss dem Medikament jetzt doch erst mal wieder 2 - 3 Wochen geben.

@FrancesTheMute

Ah OK. Jetzt verstehe ich es. Danke.

Zitat:
Heute wieder ein paar Palpitationen mehr als in letzter Zeit.


Das kannst Du getrost aufs Venlafaxin als NW schieben.

Geht bisschen auf die Pumpe am Anfang. Hatte an Tag 3 beim Duloxetin das Gefühl, als wäre ich im Dauerlauf unterwegs - aber im Liegen

Hallo.

Ich nehme das Venlafaxin seit 3 Monaten. Langsam aufdosiert und seit 6 Wochen auf 150.

Es gab wie bei fast allen Höhen und Tiefen.

Jetzt habe ich seit einer Woche (obwohl schon 6 Wochen auf 150 mg)
starke Nebenwirkungen

Es fühlt sich wie in der Einschleichphase Anfangs an.
Starke Unruhe, nervöses Kribbeln am Körper, Watte im Kopf, Appetitlosigkeit, Übelkeit usw.

Mich macht das so unsicher alles. Als ob die Wirkung weg ist und dafür plötzlich nur noch Nebenwirkungen da sind.
Wirkstoffspiegel 285, das würde passen.
Mein Arzt meint nochmal hoch.

Kann das sein das plötzlich wieder so starke Nebenwirkungen kommen und dann so lange anhalten mir geht's echt sehr mies.

Ich soll jetzt Venlaflaxin nehmen und ich habe echt große Angst vor den Nebenwirkungen. Ich habe es schon Mal genommen und habe es gut vertragen. Aber da hatte ich noch keine Panikattacken. Ich mache mir wieder große Sorgen wegen der Nebenwirkungen

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage bezüglich Venlafaxin. Vielleicht kann mir jemand helfen, der Erfahrung damit hat.

Ich habe von Sertralin auf Venlafaxin retard gewechselt. Zunächst eine Woche 75 mg dann auf 150mg. Bis auf 1-2 Tage Kopfschmerzen und Hitzegefühl, hatte ich keine Nebenwirkung.

Habe die 150mg 4 Wochen genommen, mir ging es eigentlich ganz gut, nur merkte ich zunehmend mehr Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Energielosigkeit. 1-2 Tassen Kaffee, haben im Prinzip noch müder gemacht.

Ich habe dann mit meinem Psychiater entschieden noch auf 225mg hoch zu gehen, da ab dieser Dosis mehr Noradrenalin Wirkung vorhanden ist.

Diese Erhöhung hat mich nun total umgerissen. Die ersten drei Tage habe ich glaube komplett geschlafen, da ich nur noch müde und Energielos war, am vierten Tag war ich depressiver und ängstlicher denn je. Der Arzt meinte das die Reaktion sehr ungewöhnlich ist und das ich 14 Tage es ausprobieren soll.

Ich bin jetzt an Tag 9, wenn ich mich nicht zwingen würde, könnte ich den ganzen Tag im Bett liegen bleiben. Wenn ich aufstehe verfalle ich komplett in eine Lethargie, zu nichts Lust und am liebsten die Wand anstarren und träumen, stehe auch komplett neben mir.

Ich nehme schon lange Antidepressiva und hatte sowas ähnliches schonmal bei Citalopram, was aber später wirkte. Meine Frage wäre, hat jemand sowas ähnliches erlebt und lohnt es sich noch durchzuhalten oder ist es einfach für mich eine Spur zu hoch von der Dosis.

Hatte mir eigentlich erhofft, das ich noch fitter und wacher werde von der Steigerung.

Ich würde mich über jeden Tipp/Erfahrungsbericht freuen!

Ich kann gerne auch mit Euch meine Erfahrungen mit Venlafaxin teilen. Auf Grund einer Angststörung (Herzneurose) habe ich mich im Juli 2024 selbst in eine Klinik eingewiesen. War in einem jämmerlichen Zustand. Wurde direkt mit Venlafaxin behandelt. Erst 37,5 dann 75 und zu letzt auf 112,5mg. Hatte starke Einschleichsymptome (Missempfindungen, Zitter, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Appetitlosigkeit) das ging nach ein paar Tagen weg bzw. wurde weniger. Nebenbei halt jeden 5 Therapieeinheiten. Mir ging es stetig besser. Auch mit der Dosiserhöhung. Mir wurde aber auch versichert, dass das Venlafaxin hilft, aber ausschlaggebend der therapeutische Erfolg ist. Nach 2,5 Monaten kamen immer mal wieder die Nebenwirkungen aus der Einschleichphase. Auch Puls und Blutdruck waren höher mit dem Medikament. Daher wurde auf 75mg reduziert, dann lief es besser, aber mit der Zeit wieder starke Missempfindungen und Übelkeit. Meine Angst hatte ich unter Kontrolle, habe auch extrem viel mit Sport, Entspannungstechniken und eben Therapie gegengesteuert. Es wurde jedoch nicht besser. Die Psychiaterin war sich sicher das es absolut nichts mit dem Medikament zu tun hat, aber da war/bin ich anderer Meinung. Meine Meinung beruht darauf, das ich diese Symptomatik VOR der Einnahme nie hatte. Auch nicht bei Panikattacken etc. Ich habe dann entschlossen auf eigene Verantwortung auszuschleichen. 75mg und alle 7 Tage ein Kügelchen raus aus der Retardkapsel. Das klappte gut. Es hat ca. 8-10 Wochen gedauert dann war ich bei null und das ist jetzt 4 Monate her.

ABER…die Missempfindungen im Körper sind nie gänzlich verschwunden. Sie treten hin und wieder auf und 2x in dieser Zeit gab es auch Phasen wo es jedes Mal aus dem nichts extrem wurde. Übergeben am Morgen, Missempfindungen, Zittern,…dass dauerte 2-3 Tage an und weg war es. Ohne psychischen Auslöser oder Angstsituation. Jetzt auf einmal mein die Psychiaterin das sind ja klassische Nebenwirkungen und ich soll ausschleichen (sie denkt ich nehme das noch). Ein Neurologe meinte zu mir, dass das Phänomen solcher Nebenwirkungsschübe auch noch Wochen bis Monate nach dem absetzen passieren kann und man es aushalten soll. Es geht weg.

Mein Tipp bzgl. Milderung von Nebenwirkungen und ärztlich in der Klinik empfohlen ist Mirtazapin. Ich nehme 15mg am Abend und es schwächt die Beschwerden ab. Tavor in Dosen von 0,25mg habe ich nur im Notfall genommen. Wenn Schlaftechnisch Nix geht, dann 1mg Lunivia (finde ich super).

Ansonsten bin ich mittlerweile sehr vorsichtig bzgl. AD. Ja sie können helfen, aber die Nutzen/Risiko Abwägung muss man im Auge behalten. Rückwirkend war Venlafaxin eine Erfahrung aber ich würde es nicht nochmal nehmen. Es wirkt aber auch bei jedem anders wie jedes AD. Meine Rezept für dauerhaften inneren Frieden ist ein geregelter Alltag, Yoga, Joggen, bissl Kraftsport, PMR, Selbsthypnose und Vermeidung von Stress. Dazu eine Dopamin/Seratonin reichhaltige gesunde Ernährung und natürlich Psychotherapie + Körpertherapie und bald auch Selbsthilfegruppe.

Mirtazapin nehme ich immer noch. 15mg. Lediglich Opipramol wäre noch etwas, was ich ausprobieren würde, sofern es erforderlich ist, aber eigentlich finde ich mittlerweile weniger ist mehr.

Venlafaxin, Paroxetin, Sertralin, Pregabalin,…man darf nie vergessen, dass sind keine Smarties.

Viel Erfolg Euch, Ihr seit nicht allein!

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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