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Hey @Maxo
freut mich gerade, dich auch mal wieder zu sehen!

Verstehe ich das richtig?.. du hast dein Venla so weit 'runter gefahren?

Zitat von Maxo:
Geschützte Umgebung wie ein Klinikaufenthalt, längerer Erholungsurlaub oder dergleichen wäre wohl die beste Lösung.

So eine vermeintlich 'geschützte Umgebung' ist meiner Erfahrung nach ein zweischneidiges Schwert. Selbst wenn es unter diesen Bedingungen optimal läuft, kann die ganze Sache wieder böse entgleisen, wenn man anschließend zur 'Normalität' zurückkehrt und nicht sichergestllt ist, dass Schwankungen zur Not zeitnah abgefangen werden können.

Ich finde, solche Ausnahmesituationen verfälschen einfach das Ergebnis.
Mit neuen Medis einsteigen und versuchen, für den Anfang eine geeignete Dosierung zu finden, geht während solcher Phasen imo schon ganz gut. Das 'Dosierungs-Feintuning', Reduzierungen oder Absetzversuche würde ich - ganz persönlich - jedoch nur unter 'Alltagsbedingungen' machen, die auch längerfristig auf diesem Niveau beibehalten werden können. Da merkt man eben noch am ehesten, schnellsten und deutlichsten, ob man mit den zu erwartenden Veränderungen klar kommen würde und kann zur Not wieder einen Schritt zurück gehen. Sonst nimmt dieses ewige Umstellungs-Auf-und-Ab nie ein Ende.

@Liucid Ja eigentlich hast du da vollkommen Recht! Ich wollte es eigentlich auch so sagen das ich denke, man kann zwar die Absetzerscheinungen abfangen und behandeln lassen, aber ob es dann im Alltag da draußen wiederum passt, weiß man in der Klinik natürlich nicht. Das einzigste was ich mal noch aufgeschnappt hatte ist, wenn man jetzt sagt - ich möchte eine jahrelange Medikation endgültig absetzen,aus was für Gründen auch immer - oder umsteigen auf ein anderes Medi. Da wäre das vielleicht sehr hilfreich. Aber eben zum Abdosieren empfiehlt sich aus meiner Sicht auch eher die Umgebung des Alltags.

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Einschleichen von Venlafaxin - starke Nebenwirkungen

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@Liucid ja tatsächlich seit Karsamstag auf 75 mg. Ich fühle mich sehr lebendig, aber auch sehr bedroht und möchte am liebsten Zuhause bleiben.

@Maxo Ja klar, es gibt einem natürlich ein gewisses Gefühl von Sicherheit, wenn man die Gewissheit hat, dass schnell jemand zur Stelle ist, falls etwas 'verrutscht' (Klinik) oder beruhigend, wenn man es sich auch rein von den Umständen her 'erlauben' kann, mal vorübergehend in den Seilen zu hängen (Urlaub). Solche Sachen sind uns ja meist nicht gerade unwichtig.

Hui!.. runter auf 75 ist natürlich schonmal 'was. Kannst du's aushalten?.. auch noch für längere Zeit?
Klingt für mich ja schon so, als wärst du auf dem Weg, wieder in die Klauen der Angst zu geraten. Könnte aber auch viel Kopfsache sein. Einfach weil man es 'erwartet'. Kannst du selbst wahrscheinlich am besten beurteilen.
Ich glaube allerdings, dass Zuhause-bleiben in dieser Situation das Schlimmste ist, was du tun könntest. Wenn ich dieses Szenario jetzt nur mal auf mich projizierte, würde ich dadurch wahrscheinlich ruckzuck wieder dort landen, wo ich vor Medi-Einnahme stand.

Du gehst jetzt aber erstmal nicht weiter runter, oder?
Bei mir setzten vereinzelte 'Absetzungserscheinungen' erst nach Monaten ein. Hat mich ganz schön erschreckt, weil ich nicht (mehr) damit gerechnet hatte.

Zitat von Maxo:
seit Karsamstag auf 75 mg.

Huch, das ist aber ganz schön schnell! Von 187,5 auf 75 ist mehr als 50%, mach bitte vorsichtig, ja?

Zitat von Liucid:
So eine vermeintlich 'geschützte Umgebung' ist meiner Erfahrung nach ein zweischneidiges Schwert.

Liucid, juhu, du wieder mal!
Wie geht's dir?
Hast du Medis angesetzt, oder was war los - hört sich ein wenig durchwachsen an, was du da so andeutest.

Jaaaein, mir geht's vor allem um die Unterscheidubg bzw das Abfangen der Absetzsymptome. Dass ich in der Zeit, wo es hässlich wird, aufgefangen werde und nicht zusätzlich kämpfen muss, um meinen Kindern eine stabile Umgebung zu bieten, sondern mich ganz auf mich konzentrieren kann.

@Liucid
Moin,
Kleiner nachtrag: wie du siehst freuen sich die alten hasen über deine Beiträge!

Bist doch unser biochemiker
Bleib uns treu!

LG wozlew

@Maxo
Mach echt langsam mit dem reduzieren!

Hallo ihr Lieben. Wie geht es euch heute?
Bei mir so lala. Hab schon wieder bammel das die Wirkung nachlässt vom Venla. Wie habt ihr mitbekommen ab wenn es reicht? Bzw. Welche dosis euch hilft?

Zitat von Wozlew:
Bist doch unser biochemiker Bleib uns treu!

Bin ich gaaaanich'! .. datt denkt ihr nur.
Und nee, keine Bange .., gaaanz verkrümeln tu' ich mich hier schon nicht.
Wird für mich ja möglicherweise auch noch mal wieder aktuell und dann ist es wirklich gut zu wissen, dass es einen Ort gibt, an dem ich auch mal so richtig schön quengeln und jammern kann.

Gibt's schon Neuigkeiten von der Süßen?

Zitat von Johnny83:
Jaaaein, mir geht's vor allem um die Unterscheidubg bzw das Abfangen der Absetzsymptome. Dass ich in der Zeit, wo es hässlich wird, aufgefangen werde und nicht zusätzlich kämpfen muss, um meinen Kindern eine stabile Umgebung zu bieten, sondern mich ganz auf mich konzentrieren kann.

Huhu @Johnny83

Ahso, ja .. verstehe.
(Hatte zwar ein paar Seiten rückwärts quer gelesen, aber nicht gefunden, worauf sich Maxo's Beitrag konkret bezog. )

Das sind bei dir ja auch wirklich nochmal erschwerte Bedingungen. Da ist es natürlich schon besser, die Kids von anderer Seite vorübergehend gut behütet zu wissen. Kann das gut verstehen und auch den zusätzlichen Druck, der in dem Fall mit so einer Absetzngsgeschichte einher geht. Denke, man hat in so einer Lebenssituation eben doch so ganz und gar nicht das Gefühl, sich bei der Umgewöhnung Zeit lassen zu können und die nötige Geduld aufzubringen. Immerhin soll diese Situation dann ja möglichst auch nur so kurz wie möglich währen.

Tut mir leid, wenn ich das jetzt nochmal frage, obwohl du es vielleicht schon weiter vorn erklärt hast: gibt es denn aktuell einen konkreten Grund, warum du runtergehen oder gar komplett Absetzen möchtest oder oder würdest du es 'nur' gerne tun?
In zweiterem Fall würde ich wahrscheinlich immer eher dazu raten, vielleicht lieber noch ein bisschen länger durchzuhalten, bis das 'den-Kindern-eine-stabile-Umgebung-bieten'-Thema nicht mehr gaaanz so viel Gewicht hat, weil sie vorübergehend auch schonmal etwas leichter ohne Mom auskommen könnten. (Wie alt sind sie denn jetzt, wenn ich mich zu fragen erdreisten darf?)

Huhu @Blosi92
Zitat von Blosi92:
Wie habt ihr mitbekommen ab wenn es reicht? Bzw. Welche dosis euch hilft?

Kurze Antwort: ausprobieren abwarten und beobachten mit dem voran-gegangenen Zustand vergleichen so weiter machen, ggf. in die jeweilige Richtung weiter oder wieder einen Schritt zurück gehen, bis einschließlich aller eventuellen Nebeneffekte der unter-diesen-Umständen-'bestmögliche' Zustand gefunden ist, mit dem man auch auf längere Sicht gut zurecht kommen kann.
Das kann man wirklich nur selbst beurteilen.

@Liucid das hört sich gut an. Aber was soll das Medikament können bzw. was kann es nicht? Glaube ich habe da zu hohe Anforderungen an das Medi. Wisst ihr wie ich das meine? Ich erwarte vielleicht zuviel

@Blosi92 also ich bereue es, das ich es abgesetzt habe. Vorher hatte ich keine Angstzustände mehr, ich war belastbarer. Ich hatte wieder Spaß am Leben.

@MH63 so kam mir das damals auch vor. Hatte es auch vor 2 Jahren mal gewechselt. Aber das hat mir auch mehr schaden als Besserung gebracht. Hätte damals dabei bleiben müssen und ggf. Dosis anpassen müssen. Aber aus Fehlern lernt man. Mit Venla war ich damals auch freier

@Liucid danke dir für deine Worte! Ja, ich will nur so reduzieren..
Meine Kinder sind jetzt eh schon 10 und 13, und sie wissen von meiner Krankheit, kennen es auch von früher, als es viel schlimmer war. Ich hab mit Anfang 20 erst die Diagnosen erhalten, was rückblickend allerhand erklärt hat, dann mit Cipralex begonnen, was aber seeehr zurückhaltend dosiert war, zwischendurch wegen Schwangerschaft abgesetzt, Rückfall, wieder begonnen. Wirklich gut war es aber nie, trotz durchgehender Therapie. Also immer ein Kummergefühl, ein Stein im Magen, massivste Erschöpfung, Dauerängste und und und ... bin dann eh vor ein paar Jahren komplett zusammengekracht, und jetzt, mit Venla ist es zum ersten Mal gut. Oder eben, so gut es sein kann, mit Höhen und Tiefen. Aber ich kann sagen, dass ich glücklich bin und im Rahmen meiner Möglichkeiten gut funktioniere.
Aaaaaaaber 187,5 Venla plus abends 50mg xr Seroquel ... das ist halt nixht nix. Noch sind die Blutwerte alle top, aber dann kommt eben wieder die Sorge durch, dass das doch lebertoxisch oder was auch immer werden kann.
Ich würde auch gern mal so ne Reha auf der Psychosomatik machen, aber die dauert 8 Wochen, durchgehend stationär. Das geht derzeit einfach nicht, weder familiär noch beruflich, weil mir da auch die beiden so fehlen würden. 2 Monate!
Ja, das beste ist eh, noch etwas zu warten, denn auch wenn die 2 beneidenswert ausgeglichen und heiter sind, möchte ich trotzdem hässliche Szenen vermeiden. Klar, man ist auch nur eine Mensch, aber unkontrollierte Weinkrämpfe sind dann doch eine Stufe höher... grummel. Frustet trotzdem.

@MH63 was hast du jetzt vor? Kommst du zurecht?

Zitat von Blosi92:
Mit Venla war ich damals auch freier

Welche Dosis hattest du da? Oder wie meinst du, dass du zu viel erwartest? Bleibt die jetzige Dosis unter den damaligen Erfahrungswerten zurück?
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@Johnny83 damals hatte ich auch 150mg-225mg. War immer unterschiedlich. Aber 225mg war mir dann schon zuviel irgendwie. War sehr unruhig.
Mit der Erwartung meine ich, dass ich gar nicht so richtig weiß, was das Medi können soll. Ich sag mir halt, ich nehme es und dann ist z.b. meine Agoraphobie weg. Aber das geht ja nicht so einfach. Deshalb frag ich mich immer Was soll es können? Ich persönlich merke, dass alles so ein bisschen stillgelegt ist an Gefühlen. Die Depression ist nicht mehr ganz so schlimm, sodass ich nur auf der Couch liege. Und man muss nicht mehr so sehr nachdenken. Wie äußert sich das bei euch

@Blosi92 ach so.
Ja, bei mir ist es ähnlich. Die Erschöpfung und das schnelle Überreizen, das durch HSP sowieso schon vorhanden ist, wird abgemildert, und dieses dauernde Angstgefühl, dieses ohne jeden Anlass schreckliche Gefühl, das Magen und Solarplexus zusammenkrampft, sodass man sich nur noch krummen will, ist weg. Die unendliche Trauer, und dass - komplett fremdgesteuert! - Worte aus dem Nichts auftauchen, wie sinnlos, wie traurig alles ist, ist auch weg, die massive Überforderung angesichts kleinster Sachen wie Meerschweingehege putzen, und Tränenausbrüche ist auch weg. Klar hab ich immer noch Ängste, übertriebene Sorgen und bin nicht sonderlich belastbar und schnell traurig, aber ich bin handlungsfähig und glücklich. Meistens.
Das Gute ist, dass das weg nur negative Gefühle betrifft, was Glücksgefühle und Begeisterung betrifft, ist alles 100% vorhanden.

@Blosi92
Zitat von Blosi92:
Aber was soll das Medikament können bzw. was kann es nicht? Glaube ich habe da zu hohe Anforderungen an das Medi.

Naja, das ist nun nicht wirklich ungewöhnlich.
Ich glaube, es geht den meisten Leuten, die mit Psychopharmaka einsteigen, so, dass sie irgendwie auf den 'großen Knall' warten und darauf hoffen, dass sich das ordentlich aufgemischte Gefühlsleben schnell wahrnehmbar glättet. Passiert so leider in aller Regel nicht, so schön's auch wäre.

Was ein Medikament im Einzelfall (also, jetzt mal bei dir ganz speziell) bewirken kann, kann dir eigentlich auch niemand wirklich sagen. Die Körperchemie arbeitet bei jedem von uns etwas anders und die allgemeinen Informationen zu einem Medikament erfassen eben immer nur den Querschnitt von soundsoviel Menschen, die es mal eingenommen haben. Was davon nun aber auf uns ganz persönlich zutrifft, merken wir erst, wenn wir es selbst ausprobiert haben.

Darüber hinaus ist es - meiner Erfahrung nach - mit den Medikamenten ganz ähnlich wie bei einer Therapie. Man denkt, es müsste sich doch langsam mal etwas bewegen, der gefühlte Zustand wahrnehmbar verbessern aber nööö .. tut sich nix. Also dümpelt man weiter wie bisher, weil's ja leider auch nicht anders geht und irgendwann merkt man plötzlich und unerwartet: huch!.. da hat sich ja doch etwas getan!

Ich glaube auch, dass dieser Weg von Mutter Natur genau so vorgesehen ist, weil uns Menschen ja schon die Fähigkeit gegeben ist, unsere Wahrnehmung schnell an unsere Gefühle anzupassen und so veränderte Zustände bereits nach kurzer Zeit nicht mehr als solche wahrzunehmen. Und um wieder eine wahrnehmbare Veränderung spüren zu können, müsste in diesem Fall also nochmal eins drauf-gelegt werden, woran wir uns dann wiederum sehr schnell gewöhnen und so weiter. Das müsste sich also im Prinzip immer weiter hochschaukeln.
Und um dem 'vorzubeugen', damit dies nicht geschieht, wird die Wahrnehmung der Veränderung für uns 'von Natur aus' quasi weniger wahrnehmbar gemacht. Also 'knallt' da auch nix .. man bemerkt im Höchstfall ein leises Puffen ..

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Dr. med. Andreas Schöpf
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