Einschleichen von Venlafaxin - starke Nebenwirkungen

Ach da hat die gute Wozlew bestimmt nichts dagegen

Mir ging's heute erst nicht so gut, Angst und Verzweiflung hatte sich in mir breit gemacht und ich habe ein wichtiges Telefonat deswegen nicht aufgreifen können. Dann bin ich zum Sport gegangen und währenddessen sind die Angstgefühle abgeklungen. Jetzt bin ich wieder zuversichtiger und entspannter. Das ist oft so eine Kurve im Tagesablauf, erst geht sie total nach oben und ich könnte alle meine Kolleginnen umarmen vor Freude, und dann ab ca. 13 / 14 Uhr geht's abwärts. Vielleicht ist der Wirkstoff dann einfach verpufft. Vielleicht sollte ich das wirklich mal splitten. Mal sehen was passiert. Aber ne, Psychiaterin, auch die neue die ich seit einer Weile umzugsbedingt habe sagen beide: Alles auf einmal. Morgens. Sonst wird der Schlaf gestört glaube ich.

@Maxo oh je, du Armer.
vielleicht merkst du trotz der zusätzlichen 37,5 im Herbst (wenn ich mich richtig erinnere?) den Lichtmangel? Hast du die retard?
Was machst du denn beruflich? Im Sinne von: vielleicht kannst du den Alltag so umbauen, dass du eine längere Pause mit Sport einlegst?
Mir gehts nach dem Laufen auch immer viel besser; da fällt alles ab, was sich untertags angesammelt hat.

@Johnny83 Ach das ist so lieb geschrieben von dir Dankeschön! Das wäre eine Idee. Läufst du täglich? Im Moment kann ich mir garnicht vorstellen mehr als 2x pro Woche Sport zu treiben. Wobei das mit dem Laufen echt optimal wäre. Dafür ist eigentlich immer Zeit, das passt immer irgendwo in den Tagesablauf hinein. Ich bin ja derzeit auch Single und Kinder hab ich auch keine, also Zeit hätte ich. Irgendwie mache ich aber immer Überstunden auf Arbeit damit mein Tag ausgefüllt wird. Also freiwillig, nicht das ich zwingend müsste. Aber im Moment sehe ich nichts Sinnvolleres für mich. Aber keine Hobbys zu haben ist auch irgendwie nix.

Ich bin im Moment eh etwas zerstreut durch die Aufdosierung vor ca. ner Woche. Mir ist ständig kotzübel ...was meinem Diätplan allerdings sehr zugute kommt.

Also die 150 sind retardiert und die 37,5 sind Tabletten. Daher die starke Übelkeit. Die nehme ich weil ich von Natur aus ein totaler Phlegmatiker bin. Mit mir ist einfach sonst nichts los. Nichtmal Kaffee hilft da. Ich bin die Ruhe in Person. Daher vertrage ich glaube ich auch diese hohen Dosierungen so gut. So komme ich richtig in Fahrt und in gute Laune, Aktivität, ... und so weiter. Hat meine erste Psychiaterin damals so gemacht als ich bei den 150 mg zwar psychisch schonmal total stabil war und es mir gut ging, ich aber unter andauernder Müdigkeit und Antriebslosigkeit litt. Und mir die 8 Stunden Arbeit einfach viel zu schwer vielen. .....Meine Güte, ich hoffe echt dass mich hier niemand kennt. Ich schreibe aber auch so gerne alles so detailliert.

@Wozlew Das kippte irgendwann bei mir im Kindesalter. Auf jeden Fall in der Grundschule dann.

Reha-Sport? Gruppe wäre für mich kein Problem. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt. Da muss man sich an die Krankenkasse wenden oder?

Zitat von Maxo:

Vielleicht sollte ich das wirklich mal splitten. Mal sehen was passiert. Aber ne, Psychiaterin, auch die neue die ich seit einer Weile umzugsbedingt habe sagen beide: Alles auf einmal. Morgens. Sonst wird der Schlaf gestört glaube ich.

Gut möglich .. aber wie's so schön heißt: Versuch macht kluch.
Von dem 15-Uhr-Loch konnte ich ja auch ein Liedchen trällern .. aber wenn du die zweite Dosis nur für ein paar Stunden nach hinten verschiebst, so dass es vielleicht erst am frühen Abend eintritt, könnte es ja auch gar nicht so schlecht sein.
Würde es wohl auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn's bei mir Tagesablaufs-bedingt gegen 14/15 Uhr so rein gar nicht passen würde.
(Bei mir ging's seinerzeit eben, da ich i.a.R. bis ~13 Uhr gearbeitet habe, dann zu Fuß nach Hause spaziert bin und mich dann, als 'das Loch' kam, für 'ne Stunde oder so gemütlich mit zwei, drei Tassen Kaffe vor den Compi gepflanzt habe, bis ich wieder uff'm Damm war. )

Vielen Dank! Wow das muss ich mir mal alles näher anschauen.

@Liucid achso ja stimmt. So ist das bei mir irgendwie auch. Das ist doch total komisch. Es geht bergab wo man in ein Loch fällt und dann nach 2-3 Stunden ist der Spuk wieder vorbei? Schon seltsam.

Zitat von Maxo:

Schon seltsam.

Och, finde ich ja eeeigentlich gar nicht so sehr.

Ich fand ja immer, dass diese 'Wirkungskurve' in gewisser Weise ganz ähnlich zu derjenigenwelchen von Adrenalin ist .. mit dem Unterschied, dass sie von der jeweiligen Dauer etwa um das 6-fache oder so verlängert und .. naja, eben 'künstlich induziert' ist.

Die Reaktionen beim Adrenalin sind ja deutlich schneller, da 'rein physiologisch'.
Ich hatte das früher in gepflegter Regelmäßigkeit bei 'medizinischen Notfällen' (Reanimationen und sowas) und da dreht der Körper bei einem 'Adrenalin-Kick' eben innerhalb einiger Sekunden komplett auf, das hält dann so lange, wie nötig (oder bis der momentane körpereigene 'Vorrat' an Adrenalin verbraten ist) und anschließend bin ich dann auch immer in ein kurzzeitiges 'Erschöpfungs-Loch' gefallen und fühlte mich relativ 'matschig'. (Allerdings nur für ca. 15~20 Minuten oder so. So lange braucht's eben, um die körpereigenen 'Adremalin-Reserven' wieder aufzufüllen.)

Ist beim Venla überraschend ähnlich: man dreht nach der Einnahme zunächst tüchtig auf 'über-normales' Niveau auf und nach einer gewissen Zeit ist der Körper eben schlichtweg platt und braucht erstmal eine kleine 'Verschnaufpause', um die verbratenen Energien wieder etwas zu regenerieren. Also, im Prinziiip imo durchaus nachvollziehbar ..

@Liucid Genial, so habe ich das noch garnicht betrachtet. Erscheint mir alles sehr logisch. Du bist richtig von Fach danke für die Mühe und deine aufschlussreichen Beiträge immer. Muss man echt mal sagen!

@Maxo .. och! .. immer wieder gern.

Aber aus diesem o.g. Grund mit der 'Verschnaufpause' wäre ich wahrscheinlich auch etwas vorsichtiger, was das 'spätere Nachlegen' von Venlafaxin betrifft.
Würde die Tages-Dosis sicherlich nicht halbieren, sondern gerade nur sooo viel nachlegen, dass beim 15-Uhr-Loch ein bisschen 'gegen-gesteuert' wird, ohne nochmals 'richtig aufzudrehen'. (Also praktisch gesehen, vielleicht schätzungsweise bestenfalls 1/4 bis 1/3 der gesamten Tagesdosis oder so .. müsste man mal ausprobieren.)

(Hatte diese Anmerkung in meinem vorletzten Beitrag noch vergessen .. finde ich aber nicht unwichtig ..)

@Liucid danke für diesen coolen Exkurs durch die Biochemie im menschlichen Körper! Bist du Sanitäter oder Intensivmediziner?

Wobei ich an dieser Stelle sagen muss, dass ich das bei mir nicht so wahrnehme. Ich werfe das Zeug morgens ein und funktioniere damit relativ gleichmäßig bzw meinem Biorhythmus entsprechend.
Was du beschreibst erlebe ich eher über längere Zeiträume hinweg: einige Tage auf 150%, voller Energie, Freude - dann aber wieder ein ziemliches Down.

@Maxo
Was ist bei dir gekippt? Von extra- in Richtung introvertiert? Bei mir auch!


@Wozlew
naja, vornehmen ist relativ - ich glaub, ich muss da einfach ein paar Kompromisse eingehen und zumindest die wichtigen Termine wahrnehmen. Der Verlag will seine Bücher ja auch vermarkten.

Zitat von Wozlew:

@Wozlew K-Problem = wahnhafte Krebsangst. Erst als ich (aber wegen einer Borreliose) im Spital war und dort ordentlich durchgecheckt wurde, hatte ich die Ruhe, damit halbwegs abzuschließen und in der Therapie daran zu arbeiten. Das war mit Anfang 20, diese arge Krebsangst habe ich seither nicht mehr, nur noch ab und zu, und eher als Reaktion auf Veränderungen in meinem Umfeld, also klar erklärbar. Oder bei Symptomen, aber nie mehr so destruktiv.
Wie ist das bei dir? Sind die negativen Gedanken zielgerichtet, oder mal so, mal so?

Ihr lieben, Ich hoffe euch geht's soweit gut. Bin nun bei Tag 8, Herzrasen und Brustschmerzen begleiten mich. Aber keine Sorge, ich halte durch. Gott sei Dank habe ich meine Smartwatch zur Pulsüberwachung immer dran. Schon wahnsinn, das der Puls durch Medikamente so in die Höhe schießt. Schönen Nachmittag euch allen.