Moin @Wozlew , du Sensibelchen,
tjoa, also, was diese Sache mit der Geduld - insbesondere auch in Hinsicht Meditation oder autogenes Training etc. - betrifft, geht's mir im Grunde wie dir, obwohl ich mich allgemein eeeigentlich für relativ geduldig halte. War aber auch schonmal geduldiger .. 'früüüher'. Ich hatte ja immer den Gedanken, dass man mit zunehmendem Alter 'von Natur aus' geduldiger würde .. war anscheinend wohl mal wieder ein klassischer Irrtum.
Aber ich muss @Maxo gerade mal bei dem, was er weiter oben in Bezug auf die 'Positiv-Wirkung' bei dir schrieb, zustimmen. Finde auch, dass, was du da schreibst, wirklich danach klingt, als ob sich die ganze Sache für dich noch ganz gut entwickeln könnte. Insbesondere auch, weil du 'Wirkspiegel-mäßig' ja im Grunde genommen auch noch auf Niveau der letzten (niedrigeren) Tages-Dosis bist. Bei mir hat's länger gedauert, bis sich solche Effekte bemerkbar gemacht haben.
Aber ich verstehe natürlich auch, dass man insbesondere bei einer medikamentösen Keule wie dieser darauf hofft, dass das Ergebnis auch um-so-mehr den ganzen Krampf wert ist. Selbst wenn wir vielleicht längst wissen, dass Psychopharmaka auch nicht wirklich Wunder bewirken können. Irgendwie wartet (und hofft) man wohl trotzdem auf den 'großen Knall'. Ich habe es eigentlich immer erst eine gaaanze Weile später bemerkt, dass sich 'da' auf irgendeine Weise doch schon - irgendwann zwischenzeitlich und klammheimlich - etwas gravierend verändert hat.
Nee, ich hätte jetzt - und genau genommen generell - nicht wirklich jemanden, der mich darauf hinweisen könnte, dass da gerade etwas gehörig aus dem Ruder zu laufen droht, wenn es denn so wäre. Darauf muss ich schon selbst zumindest ein halbes, halb-waches Auge haben.
Also, zu der Frage, wie ich ohne Medis klar komme .. ich bin relativ hart-im-Nehmen.
Das hängt schlichtweg auch damit zusammen, dass ich zumindest seit der Pubertät damit zu kämpfen habe. Vielleicht sogar auch noch länger, aber zumindest in meiner Erinnerung ist mir erst zu der Zeit aufgefallen, dass ich .. wenn, dann .. darunter 'leide'.
Ich bin eben von jeher mit der Ach, stell' dich nicht so an!-Keule aufgewachsen, Schwäche zu zeigen war ein no-go, 'Mittelmäßigkeit' - egal in welcher Hinsicht - ging ja mal gar nicht, ganz zu schweigen davon, dass es undenkbar war, dass iiirgendjemand in unserem Clan womöglich 'nen Knacks im Oberstübchen haben könnte. So war ich von Kindheit an darauf angewiesen, mich, was solche Sachen betraf, allein durchzuboxen. Aber das hat eben auch 'was Gutes: es härtet ab .. sofern man es schafft, unterwegs nicht irgendwann oder irgendwo auf der Strecke zu bleiben oder daran zu zerbrechen. Dreimal war's ganz schön eng .. bis dann - erst relativ spät (so mit Ende 20er) - durch meine Großhirnrinde gesickert ist, dass da etwas grundlegend schief läuft, für dessen Lösung ich Hilfe benötige. So viel zur Vorgeschichte.
Somit begleitet mich Angst also schon fast mein ganzes Leben, ich 'kenne' sie und seit ich vor nun rund 20 Jahren angefagen habe, mich auch damit auseinander zu setzen, hat sich Vieles 'gebessert', auch wenn sie - gefühlt - nach wie vor eigentlich permanent vorhanden ist. Mal so gut wie gar nicht spürbar, lediglich im Hintergrund 'lauernd', und dann in bestimmten Situationen eben doch schon um einiges deutlicher. Aber gerade in letzteren Situationen klinken sich auch schon (meist) automatisch bestimmte Mechanismen ein, die ich mir antrainiert habe, so dass ich's i.a.R. dann auch relativ gut schaffe, gegenzusteuern. Uuund ich habe in der Zwischenzeit auch gemerkt, dass es für mich eigentlich noch weitaus 'weniger ertragbare' Dinge gibt, als Angst. (Hat dann eben diesen Na gut .. könnte auch schlimmer kommen ..-Effekt )
Und da liegt auch der Haken .. denn aus diesen Gründen dauert es eben im Allgemeinen schon sehr lange, bis der 'Leidensdruck' hoch genug ist, damit ich die nötigen Hebel in Bewegung setze und allzu häufig ist das Kind dann auch bereits in den Brunnen gefallen.
Psychopharmaka haben mir diese 'permanent-Angst' im Übrigen nie nehmen können, manche haben sie sogar noch verstärkt. Auch VenlafLaxin 'hilft' in dieser Hinsicht nicht direkt, aber es ist dennoch für mich - schon allein aufgrund einiger seiner 'Sekundäreffekte - das wirksamste Medikament. Es sorgt eben gewissermaßen dafür, dass ich auch irgendwelche Augen zu und durch!-Dinge angehe, die eeeigentlich nicht notwendig, aber nichts desto weniger Trotz 'gut-für-mich' wären. Aus diesem Grunde hatte ich kürzlich auch mal wieder darüber nachgedacht ..
('tschuldigung!.. bin jetzt so'n bisschen ins Schwafeln gekommen .. )
11.11.2021 02:23 •
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