Zitat von moeweX:In Heilstroms Fall war ja noch keine Therapie gemacht wurden und trotzdem wurde ihm gleich das AD verschrieben, genauso wie das bei meiner Schwester einfach getan wurde, was ich ja kritisierte und DAS kritisiere ich.
Was gibt es da zu kritisieren?
Im Normalfall kommt man über den Hausarzt zum Psychiater oder Neurologen. Und da kommt man ja nicht hin, weil man mal leichte Verstimmungen hat. Viele landen da, wie ich auch vor Jahren, weil man Panikattacken bekam und erstmal monatelang zum Hausarzt rennt, den Notarzt ruft oder ins Krankenhaus in die Notaufnahme fährt. Anfangs mit der Befürchtung, immer einen Herzinfarkt oder was auch immer zu bekommen.
Und dann sitzt man da irgendwann beim Psychiater. Fakt ist, i.d.R. geht es einem dann schlecht. Entweder ist die Erkrankung (psychisch) dann mittel oder schwer. Viele können kaum noch die Wohnung verlassen oder was weiß ich. Und da ist der Doc verpflichtet zu helfen! Und Hilfe ist hier erstmal Linderung. Das kann nur ein Medikament sein. Oder man verzichtet darauf.
So und nun schlägt der Doc Therapie bei einem Psychologen vor. Und 1. muss man da erstmal einen finden, 2. muss die Chemie stimmen und 3. wenn man dann die Therapie anfängt, dann hat man frühestens nach etlichen Monaten Erfolge, wenn überhaupt. Der Psychiater MUSS übrigens zu einem Psychologen überweisen. Die Therapie muss bei der Krankenkasse beantragt werden, der Psychiater muss dazu auch einen Konsilarbericht für die KK schreiben.
Zusammengefasst, wenn man erstmal beim Psychiater sitzt..., bis man dann irgendwann später bei einem Psychologen mal Erfolge hat und die Lebensqualität langsam wieder steigt, bis dahin können viele Monate vergehen, 5, 6, 8 oder mehr Monate, auch länger.
Darum verschreibt ein Psychiater SOFORT Medikamente, um die zukünftigen Monate für den Patienten besser erträglich zu machen. Und oft ist erst so überhaupt eine Therapie möglich. Tut also nicht so, als wenn der Doc böse handelt oder zu schnell Medikamente verschreibt. DAFÜR ist ein Psychiater da! Wem das nicht gefällt, der muss da nicht hin und NIEMAND wird gezwungen, Medikamente zu nehmen. Ich hab das selbst in der Tagesklinik abgelehnt und es war KEIN Problem.
Wie einige Leute hier also argumentieren, sorry Leute, nicht der Psychiater ist doof, sondern ihr.
Keiner wird gezwungen Medikamente zu nehmen, nicht mal, wenn man schwer Krebs hat oder so. Und trotzdem wird man dann ganz normal weiter behandelt als Patient.
Der Arzt ist Dienstleister, wie ein Bäcker oder Anwalt. Der Arzt hat mit mir als Patient die Richtung zu besprechen und nach Behandlungsmöglichkeiten zu suchen. Was ich mache und nehme, entscheide letztlich ich. Und dem Arzt hat das zu passen, er sollte aber auch bereit sein, einige Sachen zu probieren, auch wenn es um Medikamente geht. Klappt das nicht, dann such ich so lange einen Doc, wo es passt. Und ich hab den.