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Wie ist das eigentlich mit der Halbwertzeit von Duloxetin? Bei Venlafaxin ist es ja so, dass man gleich Entzugserscheinungen bekommt wenn man die Tablette mal vergisst. Ist das bei Duloxetin auch so extrem?

Zitat von NNorim:
Wie ist das eigentlich mit der Halbwertzeit von Duloxetin? Bei Venlafaxin ist es ja so, dass man gleich Entzugserscheinungen bekommt wenn man die Tablette mal vergisst. Ist das bei Duloxetin auch so extrem?


Ich hab damit keine Probleme, die Tablette mal wesentlich später zu nehmen, bin da aber wohl nicht so empfindlich. Die Halbwertszeit liegt bei 8 - 17 Stunden, während Venlafaxin eine kürzere HWZ von 5 Std hat, allerdings noch den Metaboliten Desvenlafaxin (11 Stunden).

A


Duloxetin statt Amitriptyllin

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Zitat von NNorim:
Ab 30mg aufwärts wird das deutlich besser
Essattacken und Schläfrigkeit sind vor allem bei 7,5 - 15mg ein Problem, in höheren Dosierungen gleicht die noradrenerge Komponente das aus.
Ist vor allem deswegen interessant, weil es ähnlich wie Nortrilen als 5HT2A/2C Antagonist / inverser Agonist wirkt.

Milnacipran + Mirtazapin = Notrilen Deluxe

Bupropion in Kombination mit Sertralin (Welloft) könnte interessant sein.


Mit was begründen die das?


Hm, schwer zu sagen, mein Neurologe meint, Bupropion würde mich zu sehr aufdrehen und hält es für Angstgeschichten völlig unangebracht.
Er nimmt aber auch meine starke Antriebslosigkeit und Erschöpfung nicht wirklich ernst...

Meine Hausärztin hat Bedenken, dass ich durch Bupropion ins Untergewicht rutsche.

Mich macht die Dosierung von Duloxetin wahnsinnig. 30 mg wirken zwar insgesamt schon angstlösend, aber eben absolut nicht auf Antrieb. 60 mg sind für mich mittlerweile zu viel (eine Zeitlang ging es), ich werde dann gereizt und teilweise unruhig, die Erschöpfung bleibt aber dennoch.
Eine Zwischendosis zu finden, ist schwierig, da man die Kapseln nicht teilen kann, und Kügelchen abzählen ist mir zu kritisch.

Vielleicht probiere ich doch Milnacipran. Habe nur Bedenken, dass Duloxetin dann (falls Milnacipran nichts ist) nicht mehr wirkt.
Escitalopram ging bei Wiedereinnahme auch schief, da hatte ich allerdings viele Jahre Pause eingelegt. Ich glaube, es gibt da eine 6 - Wochen - Regel, was das Wiedereindosieren betrifft.

Zitat von TiffyK:
Er nimmt aber auch meine starke Antriebslosigkeit und Erschöpfung nicht wirklich ernst...

Mich macht die Dosierung von Duloxetin wahnsinnig. 30 mg wirken zwar insgesamt schon angstlösend, aber eben absolut nicht auf Antrieb. 60 mg sind für mich mittlerweile zu viel (eine Zeitlang ging es), ich werde dann gereizt und teilweise unruhig, die Erschöpfung bleibt aber dennoch.

mein Problem mit Sertralin aktuell. Es hilft gegen Ängste, entspannt sehr und hat auch einige der somatisierten Beschwerden effektiv beseitigt, aber es macht mich sehr indifferent, anhedonisch und apathisch. Mir fehlt aktuell der Antrieb und die Motivation. Mir ist aktuell alles sch**ßegal und das ist keine gute Sache, imho.

Ein Problem, was ich mit Sertralin auch habe, ist die Suppression meines Hungers Appetits. Ich verliere laufend an Masse.

mein Arzt hat als nächstes Venlafaxin oder Duloxetin vorgeschlagen.
Venlafaxin unterscheidet sich von Sertralin aber kaum, insofern würde ich, wenn überhaupt, dann wahrscheinlich Duloxetin ausprobieren.

Also ich denke, ich nehme Duloxetin nicht weiter ein. Mir ist klar, dass die Nebenwirkungen in den ersten Wochen schlimmer sind... aber ich muss zur Arbeit gehen und meine drei Kinder versorgen. Heute morgen geht es mir gar nicht gut. Inneres Zittern und Übelkeit vom Feinsten. Noch dazu bin ich total erkältet. Ich habe es satt Chemie in mich zu stopfen. Ich muss einen anderen Weg finden...

Zitat von NNorim:
mein Problem mit Sertralin aktuell. Es hilft gegen Ängste, entspannt sehr und hat auch einige der somatisierten Beschwerden effektiv beseitigt, aber es macht mich sehr indifferent, anhedonisch und apathisch. Mir fehlt aktuell der Antrieb und die Motivation. Mir ist aktuell alles sch**ßegal und das ist keine gute Sache, imho.

Ein Problem, was ich mit Sertralin auch habe, ist die Suppression meines Hungers Appetits. Ich verliere laufend an Masse.

mein Arzt hat als nächstes Venlafaxin oder Duloxetin vorgeschlagen.
Venlafaxin unterscheidet sich von Sertralin aber kaum, insofern würde ich, wenn überhaupt, dann wahrscheinlich Duloxetin ausprobieren.


Ich weiß nicht, ob du dann mit Duloxetin besser fährst, vor allem bezüglich des Masseverlusts. Prozentual gesehen kommt es unter Duloxetin wohl öfters zu Gewichtsabnahme als mit Sertralin.
Antrieb fehlt mir mit Duloxetin ja auch, der einzige Unterschied ist die extreme Kraftlosigkeit, die ich mit SSRI (ganz extrem Citalopram, aber auch Escitalopram und Sertralin) hatte - das ist mit Duloxetin besser.

Zitat von marfa1981:
Also ich denke, ich nehme Duloxetin nicht weiter ein. Mir ist klar, dass die Nebenwirkungen in den ersten Wochen schlimmer sind... aber ich muss zur Arbeit gehen und meine drei Kinder versorgen. Heute morgen geht es mir gar nicht gut. Inneres Zittern und Übelkeit vom Feinsten. Noch dazu bin ich total erkältet. Ich habe es satt Chemie in mich zu stopfen. Ich muss einen anderen Weg finden...


Solange es irgendwie ohne geht, würde ich auch verzichten. Man muss eben abwägen.

Ich mache mit dem Mist schon Jahrzehnte herum (bin 38), und hab das erste AD genommen, als sich eine fette Depression auf meine Panikstörung u. Agoraphobie gesetzt hat, und sich Zwangsgedanken hinzu gesellten. Damals konnte ich kaum noch das Haus verlassen, und auch nicht alleine bleiben. Da ging wirklich nichts mehr, und Escitalopram hat mir damals das Leben gerettet.
Ich habe mit 18 Jahren bereits die erste Therapie begonnen (damals Verhaltenstherapie), später auch noch stationäre Therapien in Psychosomatischen Kliniken.
Letztes Jahr hatte ich auch den Drang, auf jegliche Chemie zu verzichten - dadurch hab ich aber nichts gewonnen.
Was ich nicht mehr anrühre, sind nachweislich körperlich abhängig machende Mittel wie Benzos, Pregabalin usw. , nachdem ich viele Jahre lang Clonazepam genommen habe (wurde mir nach einem Krampfanfall verordnet), hab ich einen Entzug vom Feinsten hinter mir. Dagegen sind alle bisherigen Ängste und Panikattacken nichts gewesen.

Ich würde mit dem Weglassen des Duloxetin vielleicht mal warten, bis die Erkältung vorüber ist - vielleicht fühlst du dich auch deshalb so schlecht ?
Mich hat gerade auch eine fette Erkältung erwischt, und ich fühle mich komplett neben der Spur.

Ich habe bis jetzt ja nur zwei Tabletten genommen, wenn ich die weiter nehme gewöhnt sich mein Körper daran und ich kann die evtl nicht mehr so ohne Weiteres weglassen. Das Ami war ja auch mit 25 mg niedrig dosiert. Mache auch eine Therapie. War aber erst 4 Mal dort. Muss ich trotzdem Entzugserscheinungen vom Ami erwarten?

Zitat von TiffyK:

Ich weiß nicht, ob du dann mit Duloxetin besser fährst, vor allem bezüglich des Masseverlusts. Prozentual gesehen kommt es unter Duloxetin wohl öfters zu Gewichtsabnahme als mit Sertralin.

Ja, die Sorge habe ich auch. Andererseits denke ich mir, dass wenn Duloxetin gegen die Anhedonie und Indifferenz helfen würde, dass ich dann wieder mehr Appetit bekäme. Aber gut, dass müsste man ausprobieren. Eigentlich war ich heiß auf Mirtazapin in höheren Dosierungen, aber konnte meinen Arzt noch nicht so recht überzeugen. Er sagt, das würde nicht gegen Ängste helfen. Maprotilin und Mianserin verschreiben die Ärzte mittlerweile wohl nur noch selten und ungerne, wegen potentiell schwerwiegender Nebenwirkungen (Leber, Agranulozytose etc.)

Nortriptylin wirkte wie eine gute Alternative, weil es als SNRI zusätzlich noch ein potentes Antihistaminikum ist und als 5HT2A/2C Antagonist typische AD-Nebenwirkungen abmildert, aber dieses Vorhaben liegt ja vorerst auf Eis

Zitat von TiffyK:
Antrieb fehlt mir mit Duloxetin ja auch, der einzige Unterschied ist die extreme Kraftlosigkeit, die ich mit SSRI (ganz extrem Citalopram, aber auch Escitalopram und Sertralin) hatte - das ist mit Duloxetin besser.

Milnacipran + Mirtazapin
MM, das kann nur gut sein ^^





Dr. med. Andreas Schöpf
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