Hallo Oldie,
dein oh oh weiß ich mittlerweile zu deuten
Ich weiß ja nicht, wie weit du im Forum hier aktiv bist und durchforstet hast, aber ich bin abhängig von Benzos, betreibe regelmäßig den mega Mischkonsum und mittlerweile habe ich eine derart hohe Toleranz entwickelt, dass man mit meiner täglichen Dosis eine komplette Akutstation in den Schlaf schicken könnte.
Also - weil eben kaum noch was Wirkung zeigt, kam ich auf Distraneurine. Und nein, ich bekam es nicht verschrieben, sondern anderweitig, weil es, genau aufgrund dessen, was du live miterlebt und geschildert hat, nur noch stationär Anwendung findet. Insbesondere, als ich las, dass Patienten nicht selten intubiert werden müssen, wurde mur komisch zumute, denn genau das musste ich auf Intensiv bei meiner eigenen Mutter mit erleben. Und zudem, da ich Asthmatiker bin, löst alles, was ich lese in Richtung Atemdepression oder Atemnot, bei mir zusätzlich Panik aus.
Ich habe keine der Kapseln genommen, sondern mich jemandem anvertraut. Abhängigkeit zugeben (mir gegenüber äußerte eine Medizinerin, ich sei hochgradig abhängig), einzugesehen, dass ich mir das Mittel besorgt hatte und mich zudem einem Menschen anvertrauen, war ein dreifacher Quantensprung. Er üerließ es mir, ob ich sie bei ihm lasse oder noch mal mitnehme. Ich gab sie ihm, um sie zu vernichten, wahrscheinlich auch aus einer Vorahnung heraus, denn hätte ich sie vor ein paar Tagen hier gehabt, wären gleich alle auf einmal weg gewesen. Mir wäre es zwar mehr als recht, den ewigen und unumkehrbaren Abflug zu machen, aber nicht auf diese Art und Weise. Er nahm das Mittel an sich und ich hatte über eine Stunde ein sehr aufschlussreiches Gespräch, was mir hilfreicher war als über drei Jahre Therapie.
Ich werde es also nicht einnehmen, und ich werde den Entzug von Benzos Co. versuchen. Hatte damit begonnen, zu Hause und von 100 auf 0, zehn Tage lang, und es war die Hölle. Seitdem weiß ich, warum ein langsames Ausschleichen insbesondere bei Langzeitanwendung empfohlen wird. Und ich hänge seit rund vier Jahren dran.
Komisch finde ich nur an meinem Verhalten, dass ich plötzlich begann, was über die Nebenwirkungen zu lesen. Noch vor Monaten wäre mir das egal gewesen, da hätte ich es mir mit allem anderen zusammen eingeworfen, Hauptsache Nerven runterfahren und einfach schlafen können.
15.11.2010 00:15 •
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