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Habe erneut mal wieder einen Megaschub mit ununterbrochener Unruhe, Angst, Panikattacken. Hängt mit einigem zusammen, v.a. extremer Druck von außen. Nun war ich abhängig von Benzos, betrieb krassen Mischkonsum über Jahre, war nicht selten von einer Überdosis entfernt. Kamen leider aus reiner Blödheit, Naivität und weiß ich was, dafür hasse ich mich extra, Dro. hinzu, diese jedoch nicht über Langzeit. Ich habe mich vor etwas über drei Jahren auf eigenen Willen von allem entzogen, d.h. ad hoc von 100 auf 0, ohne Therapeut, ohne medizinische Unterstützung. War kein Spaziergang, die ersten Wochen waren definitiv die Hölle, ich habe es aber bis jetzt durchgezogen, und zwar konstant. Nun ist hier einiges passiert, kam seit Monaten wieder nicht runter von innerer Unruhe bis hin zu ständigen, sehr lange andauernden Panikattacken, konnte vor Angst nichts mehr essen, nahm ca. 20 Kg ab, und Schlaf ist eh ein Fremdwort. Das Maß war einfach voll, ging letzte Woche zur Institutsambulanz der Psychiatrie rein zur medizinischen Versorgung und bekam Diazepam verordnet. Also ich weiß ja Bescheid, was Abhängigkeit betrifft, Mischkonsum, damals von mir absolut beabsichtigte Wechselwirkungen zum Pushen und gegenseitigen Verstärken der Wirkstoffe und Wirkung (es war alles absolute Sch*..., welche ich da gebaut habe und werfe mir dieses immer wieder vor) und somit ist mir auch bestens die Toleranzentwicklung bekannt. Nun kann doch aber irgendwas nicht mehr ganz ticken, bin ich es, oder ist es Diazepam? Ich soll lt. Verordnung 30mg nehmen, meine Freundin haut es weg von 10mg, ich merke so gut wie nichts. Ok, die extreme Angst hat sich gelegt, auch die körperlichen Symptome wie dieses schon beängstigende Herzrasen. Soll zum Schlafanstoß auch Zyprexa nehmen. Ich mache alles nach ärztlicher Anweisung, powere mich zudem mit körperlicher Arbeit aus, gehe mehrmals täglich mit meinen Hunden laufen, so dass täglich auch hier mehrere Stunden zusammenkommen, sitze dann abends stundenlang vorm Compi und arbeite. Ich habe sogar zwei Tage und zwei Nächte radikal durchgearbeitet und den Garten völlig umgekrempelt. Bin ja zudem auch keine 20 mehr. Langsam komme ich mir von mir selbst verar**** vor. Kann es denn sein, dass ich noch immer eine extrem hohe Toleranz habe? Ich habe alles seit über drei Jahren komplett abgesetzt, trinke auch keinen Alk., bin sowieso Antialkoholiker. Nehme ansonsten keinerlei Medikamente, außer für Magen und gegen Asthma, also keinerlei Psychopharmaka, rein gar nichts. Zudem war ich damals auch nie auf Diazepam, also diesen Wirkstoff hatte ich vorher noch nie.

Woran kann das liegen? Ich will endlich mal eine Nacht wieder richtig wegpennen, ausschließlich hierauf habe ich momentan das Ding, welches sich Lebensqualität nennt, reduziert. Es kann ja wohl nicht wahr sein, dass andere von dieser Dosis, wie ich gelesen und auch gehört habe, zwei Tage schlafen, manche sogar drei, und mich bringt dieses Zeug nicht zum Schlafen, aber so langsam in den Wahnsinn. Kann es allen Ernstes möglich sein, dass es Menschen gibt, bei denen Diazepam eben nicht so stark wirkt? Bin bald so weit, dass ich mich selbst stationär einweise, ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll, will jedoch definitiv auch nicht Gefahr laufen, erneut abhängig zu werden, wobei der Ehrlichkeit halber in meinem momentanen Zustand wäre es mir egal, aber dann wenigstens mit einem Mittel, welches wirklich richtig Wirkung entfaltet. Mir geht es auch nicht um Ausknocken, sondern einfach um konstante, absolute innere Ruhe und Schlaf. So langsam reicht mir das. Entweder ist Diazepam von Ratiopharm ein Placebo, oder ich bin ein zweibeiniges Rindsviech, bei dem anscheinend gar nichts mehr Wirkung zeigt. Und dann wollte man mir noch was antriebsteigerndes (Fluoxetin) verschreiben, lehnte ich aber dankend ab, passt m.E. doch überhaupt nicht zusammen, ich komme nicht runter, bin Tag und Nacht aufgedreht, und dann zusätzlich noch was zum regelrechten Aufputschen? Wie soll ich das denn verstehen?

Hat jemand ähnliche Erfahrung, dass Diazepam, welches doch recht stark sein soll, dessen Haltwertzeit relativ lang sein soll, eben nicht so anschlägt wie a.a.O. beschrieben?

15.10.2013 20:28 • 20.10.2013 #1


1 Antwort ↓

Hi,

es kann sein, dass du auf Diazepam paradox reagierst, d.h. eher aufgedrehter und wacher wirst. Oder dass es bei dir ganz einfach nicht anschlägt.

Außerdem: So manches Magenmittelchen verhindert die Aufnahme von Medikamenten. Falls du also das Diazepam nicht in ausreichendem Abstand zum Magenmedikament nimmst, kann es auch hieran liegen.

Als Schlafmittel taugt es eh nicht besonders, das kenne ich von einer Freundin, bei der es da auch nichts gebracht hat. Dann wohl besser ein richtiges Schlafmittel wie Zopiclon. Ansonsten würde ich auf einen Wirkstoff ausweichen, der bekanntermaßen hilft. Du hast ja genug Erfahrung mit Medikamenten, da musst du nicht auf Teufel komm raus auf die Wirkung von Diazepam warten...

Liebe Grüße
Christina





Dr. med. Andreas Schöpf
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