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So liebe Leute,
nach Jahren mit Citalopram 40mg und Lyrica 75mg versuche ich nun das Ganze auszuschleichen. Nachdem ich dummerweise 2009 versucht habe (mit psychiatrischer Rücksprache), von heut auf morgen, Citalopram 20 mg abzusetzen, und dies extremst in die Hose ging, möchte ich (wieder mit psychiatrischer Hilfe, hab damals gewechselt) einen neuen Versuch starten.
Ich dachte, ein TB hier im Forum kann mir dabei durchaus hilfreich sein, weil ich
    a. damals nebst Klinikaufenthalt auch eine kleine Medi-Trauma-Phobie davon getragen habe und mir jetzt schon in die Hosen schei.
    b. sehr dankbar über Rückenstärkung und Durchhalteparolen wäre
    c. dem ein oder anderen, der ebenfalls mit dem Gedanken spielt ein SSRI abzusetzen, meine Tiefs ABER vor allem Hochs aufzeigen kann
    d. auf Tipps und Ratschläge in den schweren Stunden hoffe
    e. meine Gedanken und Symptome gerne irgendwie sortieren und niederschreiben möchte.

Vorgeplänkel:

Ich bin seit 1 1/2 Jahren nun schon krank daheim, mache eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie, habe seit ca. 2008 andauernde Symptome (Liste würde den Rahmen sprengen), mal mehr mal weniger und das trotz Höchstdosis Citalopram. Also ging ich Anfang September zu einem neuen Psychiater, um auch mal meine Medikamente abzuklären....Er hat erst einmal ein Rundum Diagnose-Program angeordnet. Also alles checken lassen. Hirn, Blut, Hormone, Vitalwerte usw. Alles soweit schick.

Ich habe ihm erzählt, dass ich mich trotz oder gerade mit Medis nicht gut fühle (Ich habe in den Jahren auch andere versucht). Darum haben wir, nach einem längeren Gespräch beschlossen das Citalopram laaaaaaaaaaaangsam auszuschleichen und zu schauen wie es mir geht.
Der Plan sind 5mg-Shritte. Lyrica bleibt erstmal.

Anfang (18.11.2015): 40mg - 35mg

Die ersten 4 Tage, hab ich nix gemerkt. Mein Arzt war der Meinung, ich würde WAHRSCHEINLICH eh nix merken. HM? Pustekuchen. Gestern hatte ich am Nachmittag ätzende depressive Gefühle....Leere, Tot, alles grau (kenn ich wenig von mir, bin eher der Angst- und Symptommensch). Ging am Abend wieder besser. Dachte, es hat vielleicht mit Weihnachten und den Problemen mit meiner Mutter zu tun!?

Heute Morgen, war auch soweit alles schick, hab dann Mittagsschlaf gemacht, aufgestanden.... Schwindel, gaga in der Birne, als hätte ich einen im Tee, innere Unruhe, zittrig, Angst, Sehstörungen...alles kacke.
Jetzt, gehts langsam. Angst, Kopfschmerzen und dezenter Schwindel sind geblieben.

23.11.2015 17:17 • 01.12.2015 #1


10 Antworten ↓


Ich hatte damals nur fiesen Schwindel beim absetzen

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Citalopram Tagebuch über das Ausschleichen von 40mg

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Du Glückliche. Ich hoffe es wird bei mir nicht all zu heftig. Hab gerade gekocht. Appetit gleich 0, dafür Herzschmerzen.

Hey prodomo,

hatte Null Probleme beim Absetzen.

Ich hab vor ca. 3 Jahren auch mal versucht Citalopram auszuschleichen. Obwohl ich es gaaaanz langsam gemacht habe war es der Horror. Das komische war: solange ich noch eine klitzekleine Menge genommen hab, hab ich eigentlich kaum was gemerkt (nur leichten Schwindel und Stimmungsschwankungen, aber es war zu verkraften). Aber etwa 1 Woche nach dem ich das letzte Krümelchen genommen hatte kamen die Ängste mit solcher Wucht zurück, das ich dachte mich zerreist es innerlich.
Jetzt starte ich grade einen neuen Versuch und bin von 20 mg erst mal auf 15 mg runtergegangen. Da es bei mir onehin so gut wie gar nicht wirkt, sehe ich auch keinen Grund mehr die Dinger weiter zu nehmen.

Auf jeden Fall werde ich deine Eintragungen hier mir großem Interesse weiter verfolgen.

Zitat von Vergissmeinicht:
hatte Null Probleme beim Absetzen.


Wie hast du das gemacht, Vergissmeinnicht?

Zitat von Valmont:
Jetzt starte ich grade einen neuen Versuch und bin von 20 mg erst mal auf 15 mg runtergegangen. Da es bei mir onehin so gut wie gar nicht wirkt, sehe ich auch keinen Grund mehr die Dinger weiter zu nehmen.


20mg sind erstmal mein kurzfristiges Ziel....Langfristig würde ich gern ohne mal wieder in der Welt rumlaufen. Beim Grund können wir uns die Hand reichen, ich fühle mich mit 40mg bei weitem nicht gut....und hab mich auch noch nie damit gut gefühlt. Die NW kotzen mich auch langsam an....Libidoverlust, Gewichtszunahme, dumpfer Kopf und das alles für nüscht. Angst hab ich trotzdem immer gehabt, je nach den Umständen, mal mehr mal weniger.

Wie gehts dir momentan mit der Reduktion? Wann hast du angefangen?

Heute: Herzschmerzen sind weg. Intensiv träumen tu ich seit ein paar Tagen. Heute morgen bin ich mit extremer Unruhe, gaga und Angst aufgestanden. Kann am Absetzen liegen, oder an meiner Erwartung. Wie auch immer, gut is anders. Muss abendrein gleich zum VDK meinen Behindertengrad beantragen und Sam will auch noch raus und gassi gehen. Das allein stresst mich schon ungemein.
Was muss, dass muss.....

Hey prodomo,

kann ich Dir nicht schreiben; habe nichts gemerkt.

Versuch dich abzulenken! Achte nicht so auf deine körperreaktionen

Zitat von prodomo81:
Wie gehts dir momentan mit der Reduktion? Wann hast du angefangen?


Angefangen hab ich mit der Reduzierung im September. Bisher geht's mir mit 15mg eigentlich ganz gut. Bin etwas depressiver als vorher, das kann aber auch an der frühen Dunkelheit liegen.

Ich hatte immer das Gefühl die Citalopram machen mich aggressiv und launisch. Außerdem bekomme ich sehr krasse Alpträume davon, was auch ein Grund ist sie abzusetzen. Jetzt bleibe ich bis zum Jahresende erst mal bei 15mg und werd dann weiter runtergehen.

Die letzten Tage war alles soweit schick. Dienstag sind 2 Wochen mit 35mg rum...dann möchte ich die 30 probieren und bis nach Neujahr belassen.

Das einzige was mich jetzt...akut nervt, sind Hitzewallungen, Schlappheit, bäh-Gefühle, für die es bis dato keine passenden Wörter gibt, und aggressiv bin ich irgendwie.
Ach und mir tut alles weh, totale Verspannung, schwere Beine,Ischias.
Aber ich glaube nicht, dass das irgendwas mit dem Ausschleichen zu tun hat. But, who knows?
Is wohl eher die Grunderkrankung in Kombination mit dem tollen Wetter da draußen. Und außerdem kommt mal wieder Weihnachten.

Ich versuch jetzt mal meinen Hintern in die Dusche, und dann etwas nach draußen zu bewegen.

Schönen Sonntag euch.

Mir gehts seit besagtem Sonntag beschissen. Lustlos, depressiv, allgemeines Krankheitsgefühl...aber kein Schwindel oder Angst. Heute war ich zur Besprechung beim Psychiater. Er meinte, das Gehirn braucht 3-4 Wochen, um sich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Woche 2 ist rum. Mich wundert, dass die Absetzsymptome erst nach 1 1/2 Wochen anfingen.

Ich versuche jetzt einfach mal durchzuhalten. Hab nicht mal Bock zu schreiben....seufzzzzz

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Dr. med. Andreas Schöpf
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