Tag 638.
Mein Citalopram Tagebuch wird nun erstmal für mich als Verarbeitungs-Tagebuch her halten müssen.
Der Schock sitzt immer noch tief, mir fällt es schwer nicht den ganzen Tag wie ein Häufchen Elend vor mich hinzuvegetieren. Hatte heute eine Aussprache mit ihr, habe nach dem warum und wieso gefragt. Endlich hat sie mir Antworten gegeben, die mir iwann hoffentlich helfen damit abschließen zu können.
Habe mich dann gut ablenken können in dem ich lange einer meiner Lieblingsserien schaute. Ich konnte nach dem Gespräch auch wieder lachen. Wenn dann nicht das danach kommt. Es wird dunkel draußen, man sitzt da und alles bricht auf einen ein. Es schmerz dann so, als würde es mich innerlich zereissen. Man weiß das der andere eine endgültige Entscheidung getroffen hat und versucht iwie damit klar zu kommen.
Ich weiß iwann wird das aufhören, nur graut es mir vor dieser langen Zeit. Sie scheint mit der Trennung sehr viel besser klar zu kommen als ich. Klar war es auch ihre Entscheidung und somit konnte sie sich damit wahrscheinlich auch viel besser bisher auseinander setzen. Und eines weiß ich auch, Frauen können mit Schmerz so viel besser umgehen als wir Männer, das ist einfach so. Wir Leben bis zum Auszug noch in der selben Wohnung, das ist auch okay für mich.
Das Problem an sich ist ja nicht nur, wenn man noch liebt, das es einem weggenommen wird, nein auch das alles was darum zugehört. Familie, Tiere, Dinge die man trotz allem ja noch zusammen gemacht hat. Mir graut es zB jetzt schon vor dem Frühling, die ersten warmen Sonnenstrahlen, man saß draußen und hat gegrillt. Kleine Dinge die einen extrem großen Stellenwert für mich hatten.
Hätte ich gewusst das es so schlimm um uns steht, hätte ich natürlich alles versucht um diesen worst Case abzuwenden. Ein schleichender Prozess wie sie sagt. Was für mich soviel heißt, das ich hätte in der Zeit wo sie noch wenig Gefühle hätte, ich ihr hätte zeigen können welchen Stellenwert sie in meinem Leben hatte.
Klar hätte ich mich nicht für jemanden geändert, aber ich hätte ihr zeigen können, das ich genau weiß was ich an ihr habe. Aber schon in den letzten 6 Monaten hat sie mir sehr gefehlt, ich dachte ich gebe ihr die Freiheit und Zeit die sie braucht. Das dies alles zum Ende herbei führt fürchtete ich, aber die Hoffnung stirbt halt immer zuletzt.
Ich habe so viele Fehler gemacht, aber zur meiner Entschuldigung: Sie war die erste Frau in meinem Leben, sie weiß das nicht. Zu sehr habe ich mich dafür geschämt und 1-2 Märchen erfunden um meinen Stolz zu wahren. Ich erzählte dies mal einer Freundin, als diese das dann ihr erzählte stritt ich natürlich alles ab. Heute schäme ich mich dafür, da man wenn man halt älter wird, teilweise nur noch den Kopf schüttelt über Dinge die einem als junger Mann noch sehr peinlich wahren.
Oft wusste ich einfach nicht wie mich verhalten soll, oder wir man auf gewisse Dinge in einer Beziehung reagiert.
Sie war die erste Frau die mich geküsst hat, meine Nähe wollte und weiteres.
Ich habe wie gesagt oft falsch reagiert und falsche Entscheidungen getroffen. Ich würde gerne die Zeit noch einmal zurück drehen und ihr das alles schon viel früher sagen. Aber dafür ist es nun zu spät- Ich wäre mit ihr bis ans Ende gegangen und iwann hätten wir wieder zueinander gefunden als echtes Paar, da bin ich mir sicher.
Oft habe ich falsch reagiert und falsche Entscheidungen getroffen; Dinge wie kurzzeitige Trennung von ihr etc pp. - Aber nur weil ich es nicht besser wusste oder aus falschen Stolz heraus.
Ich hoffe immer noch das sie ihre Entscheidung revidiert, denn die Hoffnung ... Auch würde ich das alles gerne zeigen was ich hier so schreibe, aber sowas macht man nicht. Oder ich traue mich nicht, das klingt alles zu sehr nach Verzweiflung!
Vllt bin ich das auch, aber würde sie das Lesen, sprich ich würde es ihr direkt zukommen lassen würde es glaub ich nichts mehr ändern. Oder doch
Ich muss sie wohl gehen lassen und hoffe das ich daran nicht zerbreche, da ich wie gesagt sie immer noch sehr Liebe.
Und genau deshalb kann ich ihr diese Zeilen auch nicht persönlich geben. Sie entscheidet und soll sich nicht durch außen oder durch irgend wen beeinflussen lassen.
Seit Wochen denke ich mir, das mir alles egal sein könnte. Wie zB Geld , braucht man nicht um Glücklich zu sein oder sonst iwas.
Man bedenke das alles bis ca Oktober noch sehr gut lief, eine Hochzeit bei einer Freundin war sehr klasse, wir tanzten ich küsste sie seit langen wieder in der Öffentlichkeit. Sowas war uns immer unangenehm. Aber es sollte halt jeder sehen das ich sie Liebe.
Ja ich wollte sie heiraten, hatte den Ring gekauft. Und dann ging alles Schlag auf Schlag, im September war alles noch gut und Oktober alles im Eimer. Ich dachte noch 2-3 Monate weiter, das es eben sehr gut lief, das ich ihr zum 10 jährigen den Antrag mache. Ich begann mit Sport um auch fit zu werden, habe inzwischen auch schon 10 KG abgenommen. Wollte wieder zur Hochzeit so aussehen wie sie mich kennen lernt, damit wollte ich ihr zeigen das sie es Wert ist sich den Ar. aufzureißen. So machte ich auch den Führerschein usw, alles für sie- Der Jahrestag kam, wir sprachen kaum noch miteinander. So auch an dem Tag. Der Tag an dem ich wusste das sie mich verlassen wird. Seit dem weine ich täglich wie ein Wasserfall Gefühle sind gut, gerade für mich. Aber das hier sprengt jegliche Vorstellungskraft.
So genug für heute, ich kann nicht mehr schreiben. Ich weiß gar nicht ob das hier jemand liest, aber ich muss iwie mein WirrWarr loswerden.
Vllt habe ich ja noch das Glück das ich ein 6er im Lotto abstaube uns sie nochmals auf mich zukommt und sagt, hey iwas ist da noch, lass es uns probieren. Nur leider ist das Wunschdenken und soviel Glück habe ich Glaube ich nicht.
So versuche ich wieder ein wenig zu schlafen, aber auch das ist aussichtslos. Wenn ich dann schlafe träume ich nur davon wie ich entweder mit ihr kuschel und sowas oder wie sie mich verlässt. Da macht das Schlafen auch kein Sinn mehr.
-MrSadMan
11.02.2016 22:58 •
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