Tag 186. (6 Monate/ Citalopram)
Ein weiterer Monat liegt nun hinter mir. Ein schrecklicher Monat. 6 Wochen in denen es mir nicht gut geht, den Grund dafür kann ich nicht finden. Die Probleme die mich am meisten belasten und wohl Schuld an der Misere sind, lassen einfach nicht ab von mir. Ich drehe mich im Kreis, suche nach Lösungen und kämpfe an allen Fronten. Ohne Erfolg.
Ich habe mich für einen weiteren Aufenthalt in der Curtius Klinik angemeldet und warte nun auf das obligatorische Vorgespräch. Ich schätze, dass ich wie letztes Jahr über Weihnachten dort sein werde.
Zusätzlich belastet mich, dass ich ziemlich alleine im Kampf gegen meine Krankheit bin. Niemand der mich unterstützt. Meine Freundin ist ein sehr kalter Mensch, der mir, als alles wieder schlimmer wurde (vor ca. 6 Wochen) damit half, nicht mehr mit mir zu reden. Wohl ihre Art mir zu zeigen, dass sie die Situation überfordert. Zudem lies sie dann noch Wochen durchblicken, das ich ihr nicht gerecht werde. Das sie sich wie in einer momentan wie einer WG fühlt. Ich habe ihr so oft erklärt, warum ich so bin wie ich bin wenn es mir schlecht geht. Immer wieder eklärte ich das selbe, immer wieder verstand sie. Sie weiß wie es ist wenn es mir besser geht und sagt das sie für mich da ist. Ich kann verstehen das sie sehr unter der Situation leidet, mir aber ständig zu sagen was ich nicht bin und nicht kann, ist auch nicht richtig. Ich habe 2 Personen denen ich mich anvertraue, meiner Freundin und meiner Mutter. Nr. 1 fällt nun weg, da ich es Leid bin mich weiter herunter ziehen zulassen. Nr. 2, meiner Mutter, geht es momentan selber nicht gut. Also reden wir zwar viel, aber es hilft leider nicht, da in unserem Fall minus und minus nicht plus ergibt. Ich habe zwar noch meinen Freundeskreis, aber niemandem mit dem ich über mein Leid reden kann. Alles wissen über meine Krankheit bescheid, erkundigen sich auch immer wieder, aber mehr ist da auch nicht zu holen.
Es ist wohl alles nicht zu bewätigen, wenn man niemanden hat der einem zumindest mal Nähe schenkt und sagt das alles wieder gut wird. So verfalle ich immer wieder in Depressionen, da mir einfach oft der Sinn fehlt, wenn man letzendlich alleine ist.
Mein chemischer Freund, die Citalopram helfen mir gegen die Panikattacken und lindern oft spürbar die Depressionen. Mehr nicht. Aber dafür sind sie ja auch nicht gedacht. Tag für Tag stehe ich auf, kann schlecht schauen, habe das Gefühl meine Augen können die Realität gar nicht verabeiten. Ich stehe neben mir und werde den Tag über nicht wach. Oft fühle ich mich so krank, dass ich das Gefühl habe heute zu sterben. Ich bin kreidebleich und sehe aus wie ein wandelner Toter. Zudem mein pulssynchrones Pochen auf dem rechten Ohr, das momentan wieder so schlimm ist, das ich wieder glaube, meine Halsschlagader wäre zu und ich würde eh bald umkippen.
Ich verlasse sehr selten das Haus, aus Angst vor Menschen, der Realität oder eben nur die Angst in der Öffentlichkeit umzukippen. Wenn ich es doch mache, geht es mir sehr schlecht. In solchen Situationen funktioniere ich nur und fühle mich danach umso erschöpfter. Wenn ich mal im Restaurant bin, laufe ich Knallrot an und sehe aus als würde ich explodieren. Ich denke ich schäme mich in der öffentlichkeit. Das eröten passiert momentan aber auch wieder zu Hause und hält teilweise Stunden an. Es ist immer ein Zeichen das es mir psychisch sehr schlecht geht.
Eigentlich weiß ich gar nicht wer ich bin und warte sehnsüchtig aus Antwort aus der Klinik. In der Hoffnung mich irgendwie wieder ein wenig zu stabilisieren.
29.10.2014 13:41 •
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