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Hallo liebe Leute! - Sorry zuvor wurden Textteile abgeschnitten

Letztes Jahr beendetet ich zum 8x die Einnahme des Citalopram bei ca. 4mg, nachdem 3 Wochen zuvor meine Mama nach sehr langem Leiden (zum Schluss an Alzheimer/Demenz) gestorben ist. Nach dem Absetzten ging es mir wie meistens die ersten Monate gut, bis zusätzlicher sehr persönlicher Stress von außen kam. Um Weihnachten im Urlaub war es kurz schlechter aber die Erholung gelang dann doch noch.

Kurioserweise verletzte ich mich im Urlaub blöd an beiden Schultern, so dass ich gezwungen war, ruhe zu geben. Gleichzeitig hatte ich auch ein wenig Angst ob nicht etwas zum Operieren sei. Dies war dann nicht so und vor knapp 3 Wochen erkrankten wir alle an Corona. Zwar so wie es aussieht nur mild, aber die fast 14 Tage Quarantäne und das Zuhause bleiben (arbeitete viel vorm Laptop und auch ein wenig Spielen) führten zu keiner Erholung das ich mich um die Family kümmerte. Komischerweise begannen bei mir Erkältungssymptome erst mit Ende der Quarantäne. Ich bin zwar wieder gesund und vorgestern auch wieder mit meinen Hunden eine 6Km Runde spazieren gewesen ohne Luft-Probleme. Bis zur Infektion bin ich mit den Hunden an die 200KM im Monat gewandert. Das viel prompt mit der Quarantäne weg.

SO WAS IST JETZT LOS MIT MIR?

Gerade am Morgen bis ungefähr am Nachmittag bin ich sehr müde, schlapp und fühle mich gleichzeitig innerlich unruhig und getrieben. Ich war 2 Jahre in Therapie und fallweise auch jetzt noch. Wohl fühlen ist im Moment etwas anderes. Noch immer ist meine Nase zu und der Hals ist immer wieder recht stark am Kratzen und laut Hausärztin auch noch leicht entzunden. Auch neige ich jetzt schneller zu einer weinerlichen Stimmung.

CITALOPRAM ABSETZTEN/JOB

Ich stehe im Job als Selbstständiger vor dementsprechenden Umbrüchen. Der engste Kreis kennt meine Antidepressivastory seit 2006 und auch die enorme Belastung durch die schweren Krankheiten meiner Mama, die letztes Jahr im September gestorben ist.

Mamas Tod habe ich meiner Meinung nach gut verarbeitet – ich habe genug getrauert und ein Trauerjahr ist nicht ungewöhnlich. Sie fehlt mir immer wieder und in verschiedenen Situationen muss ich an sie denken

Seit knapp 5 Monaten bin ich Antidepressiva frei. Entgegen der Vergangenheit bin ich nach wievor fest davon entschlossen nicht mehr damit zu beginnen.

Unsicherheit und viele Zweifel begleiten mich in den letzten Zeiten. Seitdem ich Tablettenfrei bin, merke ich auch, dass ich zu verschiedenen Situationen und Umständen in meinem Leben eine andere Sicht bekommen habe

Ich hoffe es wird nicht zu lange, aber ich/wir stehen vor wichtigen Entscheidungen, was die Zukunft betrifft.

Im Mai werde ich 44 Jahre. Apropos Citalopram. Mittlerweile beschleicht mich das Gefühl, dass mir die Tabletten in manchen Bereichen mehr geschadet haben als geholfen. Warum? Vom Gefühl her kommt es mir so vor, dass ich viele Dinge eher beiseite oder vor mir hergeschoben habe. Im speziellen meine ich damit die Arbeit und meine Ehe.

Auf und Abs, unterschiedliche Phasen sind im Job und in der Beziehung eher normal als ungewöhnlich. Aber wenn dies auf lange Sicht so kommt, dabei immer wieder von mir alles in Frage gestellt wird, belastet es mehr als es aufbaut.

Seit Mama gestorben ist, veränderte sich auch bei mir einiges. Man wird ruhiger, nachdenklicher, sehr viel Gefühlswirrwar.

ES GEHT MIR UM DEN JOB!

Was wenn wirklich die Arbeit die Wurzel des Ganzen Übels ist? Fest steht, ich werde und kann so nicht mehr weiterarbeiten. Druck hin und wieder ist eine Sache, aber laufend getrieben zu sein kann nicht gut gehen. Im Nachhinein ist man immer gescheiter. Letztes Jahr beschloss ich nicht mehr alleine tätig zu sein und zumindest mit 2 Assistenten im heurigen Jahr weiterzumachen, welche eben einzustellen. Aber macht das ganze überhaupt noch einen Sinn? Ich zermartere mir den Kopf was den die richtige Entscheidung ist.

Und bei dem ganzen kommen jetzt wieder das Antidepressiva ins Spiel. Anstatt die Probleme im Job auf einer anderen Seite zu begegnen, begann ich in der Vergangenheit an diesem Punkt, wieder meine psychischen und physischen Symptome, welche mich zwangen, die berufliche Situation zu betrachten, mit Tabletten zu betäuben.

Ich bin absolut nicht faul, aber während der Einnahme der Tabletten, sah ich oftmals keine Notwendigkeit im Job rascher zu handeln, Entscheidungen zu revidieren oder notwendige Veränderungen rascher umzusetzen. Wennst eingeseift bist, verliert man(n) sehr oft die Objektivität.
Ich bin einfach in der Zwickmühle ich sags gerade raus. Soll ich nochmals mit den Tabletten beginnen um mentale Stabilität und Unterstützung bei der Umsetzung der letztmaligen Veränderung der Firma zu haben oder bin ich wieder einmal ausgebrannt und die Coronainfektion hat mir einfach den Rest gegeben. Sollte ich mich dementsprechend schonen und eine Auszeit nehmen oder dennoch mit den Citalopram-Tabletten wieder beginnen.
Nur so einen mentalen, psychischen und körperlichen Absturz wie in den letzten 3 Wochen hatte ich lange nicht.
Würde mich über eure Einschätzung recht freuen.

Das kann doch nicht alles vom Absetzten noch kommen - das ist 5 Monate her?

17.02.2022 15:12 • 18.02.2022 x 1 #1


27 Antworten ↓


Das kommt ganz sicher nicht vom absetzen vor 5 Monaten, sondern vom generellen nehmen, nicht nehmen etc.

An deiner Stelle würde ich mit einem Arzt reden und evtl. ein anderes Medikament nehmen und das mal über einen längeren Zeitraum.

Alles Gute.

A


Citalopram mehrfach abgesetzt - wieder anfangen?

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Also ich habe nie das Gefühl, dass ich mit Einnahme der Antidepressiva Sachen vor mir hinschiebe bzw. dass die mich verändern.

Ich bin fitter und fühle mich "gesunder”. So würde ich es beschreiben. Klare Gedanken.

Das kann Dir letztendlich keiner sagen ….

@Grace_99

Hallo ja mag sein von den letzten 16 Jahren habe ich die Pillen in Summe ca. 9 Jahre genommen und zw. 4 Monate und 2 Jahre auch nix genommen. Das letzte mal habe ich sie von Nov. 2017 bis Sept. 2021 genommen und 1,5 Jahre von 20mg auf 3 oder 4mg reduziert.

Wennst mit Psychiater redest, heißt es immer nehmen sie es, es hat ja in der Vergangenheit auch funktioniert.

Bist du Medikamentenfrei?

@portugal

Das Sie mich im Wesen verändern, dass meinte ich nicht. Es ist eben schwer zu sagen, aber da ich 3-4 mal schon nach dem Absetzten vor ähnlichen Situationen, Beschwerden und Symptomen stand, kann es fast nur mehr die Arbeit sein, weil alle anderen Baustellen habe ich lösen können und hinter mir. Aber dieses nicht auf der Höhe sein so halb Fisch halb Fleisch ist halt sehr frustrierend.

Bist du Medikamentenfrei?

Zitat von Naturefreak40:
@Grace_99 Hallo ja mag sein von den letzten 16 Jahren habe ich die Pillen in Summe ca. 9 Jahre genommen und zw. 4 Monate und 2 Jahre auch nix ...


Nein ich nehme Medikamente und habe auch kein Problem welche zu nehmen.

@Grace_99

Ich prinzipiell auch, aber nach all den Jahren wünscht man sich es einfach, dass es endlich klappt auch ohne das Leben zu leben. Na ja vermutlich wird kein Weg daran vorbeigehen und ich werde bis zur entgültigen Klärung der beruflichen Situation angehalten sein nochmals einzudosieren.

Außer die Infektion nimmt mich so her

Zitat von Naturefreak40:
Bist du Medikamentenfrei?


nein aber ich habe halt Depressionen und die muss und moechte ich mit Antidepressiva behandeln, geht nicht anders, ist halt ein Teil von mir

@portugal

Ich kann das nachvollziehen und wenn es nicht anders geht, dann is es schon so richtig. Ohne schaffst du es noch nicht?

Hab irgendwie das Gefühl es ist vielleicht einfach einfacher die Versäumnisse aufs AD zu schieben? - Nur mal zum Nachdenken.

Erhol dich erstmal noch richtig von Corona. Nach 3 Wochen ist noch nicht alles gut. Überstürz nichts, warte noch bisschen.

Zitat von Naturefreak40:
@portugal Ich kann das nachvollziehen und wenn es nicht anders geht, dann is es schon so richtig. Ohne schaffst du es noch nicht?


Warum ist es dir so wichtig zu wissen ob man es ohne schafft?

Es ist kein Wettbewerb, sondern hat seine Gründe warum man Medikamente nimmt.

Hast du Diabetes, nimmst du auch Medikamente. Hast du was mit dem Herzen nimmst du Medikamente usw.

Manche nimmt man sein Leben lang. Ich denke eher das das dein Problem ist.

@Grace_99
Nein das sehe ich nicht so! Das kannst du so einfach nicht vergleichen. Ein Diabetesmedikament ist für den Patienten Lebensnotwendig und korrigiert die Krankheit, dass machen leider Antidepressiva nicht. Mir ist es unter Cita immer Pipifein gegange.

Antidepressiva heilen im übertragenen Sinn nichts. Würde ich mitunter nicht zu zunehmen von den Pillen, dann wäre das Thema ausschleichen oder Absetzen auch nicht so ein Thema. Aber der Wille und Ehrgeiz ist da ein Leben ohne zu bewältigen. Ich werde mich noch mit einigen Dingen auseinander setzen und schreibe dann Morgen wieder.

Gute Nacht und danke für eure Zeilen!

@Susanne05

Hy, ja vielleicht ist da was dran, ich gebe dir das mal zum Durchlesen.

Hallo an alle!

Wer bin ich?
Ich bin m, 43 Jahre, verheiratet 3 Töchter und seit 2006 selbstständig. 2006 vor der Selbstständig begann ich das erste mal nach einem Burnout mit Panikattacken mit Antidepressiva. Dem ging eine sehr unbefriedigende Zeit im Altunternehmen und eine Krebserkrankung meiner Mama voraus.

Bis letztes Jahr Ende September nahm ich AD mit Unterbrechungen von bis zu 2 Jahren immer wieder ein. 8x begonnen 8x abgesetzt. Immer wieder machte ich Psychotherapie. Durchgehend 2018/2019. Meine Agoraphobie habe ich überwunden. Was blieb ist der Hang zu Überforderung und Somatisierungsstörungen.

Die Ursache in die wiederkehrende Tabletteneinnahme liegt mittlerweile ziemlich sicher im beruflichen unserer Selbstständig.

Nachdem meine Mama letztes Jahr Anfang September an den Folgen von Alzheimer gestorben ist, hörte ich nach längerem Ausschleichprozess mit Citalopram bei ca. 3mg auf. Jetzt bin ich 5 Monate auf 0mg.

Arbeit die Wurzel allen Übels? Na ja ich kürze die letzten 20 Jahre so weit es geht ab. Von 2002 - 2022, 300.000 Euro Gesamtschulden (SF-Franken Tragödie) produziert. Erlös d. Elternhausverkauf 2016 deckt vieles ab, aktuell sind noch 25.000 Euro Kredit offen und am Firmenrahmenkonto leider auch Minus und kein Plus. Uns beiden gehört die Firma, aber eigentlich mache ich alles alleine (Immobilien und Baubranche). Eigene Firma Seit 2007. Immer Gewinne geschrieben, aber nie in Höhen, wo man sich permanent 50.000 Euro auf die Seite legen kann. Diese auf und abs und die ganze Arbeit immer alleine zu machen, brachten mich immer an den Rand der Überforderung und zur Tabletteneinnahme.

Jetzt stehe ich vor der Entscheidung noch einmal bis Mitte 2023 den Betrieb zu optimieren? Ansonsten Selbstständigkeit Adè.

Block in die Kindheit
• Bin adoptiert - alles geregelt.
• Mit 10J Schulfreund nach Fahrradausflug in meinen Armen gestorben.
• Mit 13 Badeunfall mit Platzwunden am Kopf, dabei das erste mal eine Panikatracke.

Wurde in Therapie besprochen. Sollte keine Auswirkungen im jetzt haben.

Freundeskreis
Habe keinen besten Freund mehr. Ich interessiere anscheinend auch keinen. Muss selbst aktiver werden.

Vor 2.5 Wochen hatte ich Corona/Omikron

Wie fühle ich mich im Moment

• Diffuser Kopfdruck
• müde/kraftlos aber mehr ein Gefühl als wirklich
• Schwitzen
• Nach dem Aufwachen ist es am anstrengenden
• Ich bin sehr weinerlich, verschiedenste Situationen oder Gedanken an Dinge können mich zum Weinen bringen.
• scheinbar grundlos bin ich recht angespannt
• Schulter-Nackenverspannungen sind mehr geworden
• vieles strengt mich mehr an als zuvor
• Seit kurzem habe ich wieder leichten Tinnitus
• emotional müde
• Sehr ruhebedürftig

Gestern war ich mit den Hunden 6km unterwegs, da ging es mir soweit gut. Das es jetzt innerhalb der letzten 2 Wochen so bergab geht schockiert mich schon recht.

Was meint ihr? Soll ich nochmals mit den Tabletten beginnen, beruflich alles in die richtigen Bahnen lenken oder die Weichen beruflich nachhaltig stellen und erst wenn hier Ruhe eingekehrt ist damit aufhören?

2, 3, 4 Wochen lang Beruhigungsmittel durchgehend nehmen ist ja auch keine Lösung. Ich weiß nicht wie lange diese Welle dauern wird.

Zitat von Naturefreak40:
Antidepressiva heilen im übertragenen Sinn nichts.

Würde ich nicht so sehen. Oft ist ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn die Ursache oder auch ein Symptom. AD geben die Gelegenheit diesen zu regulieren, manchmal nur bis man sich erholt hat.

Zitat von Naturefreak40:
@Susanne05 Hy, ja vielleicht ist da was dran, ich gebe dir das mal zum Durchlesen. Hallo an alle! Wer bin ich? Ich bin m, 43 Jahre, verheiratet 3 ...

Ist viel, ich sehe nur Stress.
Wunderst du dich, das es dir nicht gut geht? Ich nicht.
Wie gesagt erhol dich erstmal von Corona. Auszeit wird nicht drin sein - denk ich.
Leben ändern - aber wie?
Tablletten wegen dem Job - auch Mist.
Aber dir geht's beschissen.

@Susanne05

Ja wie es wirkt da streiten sich die klügsten Köpfe, ich bin in dem Bereich kein Küken und sehr belesen und bewandert. Hilft letztendlich alles nix, wenns ohne scheinbar nicht geht.

Mir haben die Tabletten immer geholfen. Das steht ausser Frage!

Schau ma mal. Lg

@Susanne05

Eine mögliche Antwort dann vielleicht morgen, gute Nacht!
Sponsor-Mitgliedschaft

@Naturefreak40
Dir auch eine gute Nacht.

Zitat von Susanne05:
Würde ich nicht so sehen. Oft ist ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn die Ursache oder auch ein Symptom. AD geben die Gelegenheit diesen zu regulieren, manchmal nur bis man sich erholt hat.


eben, so hat mein Arzt das auch gesagt und so stimmt es auch.

@portugal

Ja diese Aussagen kenne ich zu genüge.

Das würde aber im Umkehrschluss bedeuten das meine Probleme und ungelöste Situation schuld daran ist, dass ich eine sagen wir mal Erschöpfungsdepression wieder mal habe?

Gute Nacht!

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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