Hallo
Ich habe mich nach langem hin und her entschieden, mich hier anzumelden und mein Problem zu posten. Seht es mir bitte nach, falls ich meinen Beitrag im falschen Forum schreibe oder falls dieser zu lang ist.
Vorstellung:
Ich bin Anfang 30, verheiratet, habe ein 2 jähriges Kind. Beruflich stehe ich auch gut da mit einer Vollzeitstelle auf Führungsebene. Die Arbeit ist einerseits eine Erfüllung anderseits eine große Stressquelle.
Ich hatte eine schwere Kindheit. Bin in einem Kriegsgebiet geboren und habe als Kind große Sorgen und Ängste erlebt. Dazu hatte ich eine übermäßig ängstliche Mutter, die mich damals sehr akribisch auf Krankheitszeichen untersucht hat.
Jedoch lebe ich seitdem ich 12 Jahre alt bin in Deutschland, habe mich in der Zeit hier sehr gut integriert und die Kindheitserlebnisse komplett unterdrückt. Habe danach bis zur Geburt meines Sohnes vor 2 Jahren ohne großen psychischen Probleme gelebt.
Dann kam die Geburt (die ohnehin nicht gut lief und sehr traumatisch war) und da hat es Klick gemacht. Ich habe angefangen extreme Angst vor Krebserkrankungen zu empfinden. Der Gedanke, dass ich meinen Sohn so jung verlassen konnte war unerträglich. Ich hatte ein paar Wochen nach seiner Geburt riesige Angst vor Brustkrebs gehabt. Habe zig Ärzte besucht, mich untersuchen lassen und wollte keinem vertrauen. Dazu habe ich die Sucht entwickelt, Krankheiten zu googeln und alle möglichen Studien darüber zu lesen.
Damals habe ich Hilfe gesucht: Habe Escitaloprame 10mg genommen und eine Gesprächstherapie begonnen. Die Psychotherapie habe ich nach kurzer Zeit abgebrochen, da ich mich besser fühlte. Ich bin auch früher als geplant (4 Monate nach der Geburt) wieder arbeiten gegangen und ich wollte mich nicht mehr mit den Problemen auseinandersetzen. Es ging mir ein Jahr lang gut und habe dann nach 1 Jahr das Escitaloprame abgesetzt. Das war in August 2019.
In dem Jahr ohne Antidepressivum habe ich mich wieder mehr mit meinen Körper beschäftigt aber ohne große Ängste. Wenn mich was besorgt hat, bin ich zum Arzt gegangen und gut war's.
Dann kam der Juli 2020. Ich habe nach vielen Diskussionen mit meinem Mann, der sich ein 2. Kind sehr wünscht, akzeptiert, dass wir es wieder probieren. Ich brauche es nicht unbedingt für mich aber ich möchte, dass mein Kind Geschwister hat.
Kaum war die Entscheidung getroffen, hat die Panik wieder begonnen. Ich habe ein Symptom entdeckt und war wieder der Meinung, es soll krebs sein. Die Arztbesuche haben mich nicht mehr beruhigt und wenn ein Symptom weg war, habe ich was anderes gefunden und eine andere Krankheit über die ich tagelang was gelesen habe und riesen Angst hatte, sie zu haben.
Den Juli habe ich mit Ängsten verbracht und hatte immer wieder Panikattacken. Zusätzlich hatte ich viel Stress auf Arbeit und privat. Ab der 2. August Woche war ich platt mit den Nerven. Ich bin in eine richtige Depression geraten. Konnte nichts mehr machen, habe eine Attacke nach der anderen gehabt und konnte nur noch an Krankheiten denken. Ich konnte kaum noch was essen. Ich habe Dauer-Übelkeit bekommen und was ich zu mir genommen habe, war das was mich meine Familie gezwungen hatte zu essen. Ich habe in 10 Tagen über 3 kg abgenommen (von 63.5 auf fast 60kg)
Ich bin dann wieder zum Psychiater gegangen, der mir aufgrund des Kinderwunsches Citalopram 10 mg verschrieben hat. Ich habe es direkt genommen (heute ist Tag 20 mit Citalopram). Ich habe in der ersten Zeit extrem heftige Nebenwirkungen gehabt, die lassen aber langsam nach. Das einzige was noch stark ist, ist kribbeln in den Beinen, Appetitslosigkeit und Übelkeit, die abends aber ein bisschen verträglicher sind. Ich bin aber nach sehr kleinen Mengen sehr satt (obwohl ich früher ein guter Esser war)
Nach der Citalopram Einnahme habe ich wieder 3 kg abgenommen, was nun eine Gewichtsabnahme von 6 kg in 1 Monat ausmacht.
Diese Gewichtsabnahme macht mir wiederum aber Angst. Irgendwas sagt mir: was ist, wenn es doch eine Tumorerkrankung ist und man das gerade fälschlicherweise auf die Psyche zuschiebt. Es macht mich auch zu schaffen, dass ich kein Hunger oder Appetit habe. Das war mit dem Escitaloprame nicht der Fall (da habe ich eher richtig zugenommen).
Ich habe mich natürlich untersuchen lassen. Blutwerte waren gut. Darm und alle inneren Organe außer der Magen wurden auch untersucht und waren unauffällig. Einen Termin für eine Magenspiegelung habe ich Ende des Monats. Ich mache mir aber so viele Sorgen und möchte endlich da auch Absicherung haben. Es fällt mir schwer zu glauben, dass Vorlieben, wie zum Beispiel essen und naschen so verschwinden, ohne dass eine körperliche Erkrankung vorliegt. Was auch nicht hilft, ist dass mich jeder drauf anspricht, der mich im letzten Monat nicht gesehen hat und alle sind fassungslos wie schmaler ich auch im Gesicht geworden bin. Mit jeder dieser Bemerkung steigt bei mir die Panik hoch.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich mir hier erhoffe oder ob ich was unterstützendes zu hören bekomme aber ich wollte jetzt mal alles rauslassen.
P.S. ich habe auch einen Psychologen gefunden, bei dem ich eine Verhaltenstherapie machen möchte. Der Termin für die Vorstellung ist in ca. 1 Woche.
Danke fürs lesen
Ich habe mich nach langem hin und her entschieden, mich hier anzumelden und mein Problem zu posten. Seht es mir bitte nach, falls ich meinen Beitrag im falschen Forum schreibe oder falls dieser zu lang ist.
Vorstellung:
Ich bin Anfang 30, verheiratet, habe ein 2 jähriges Kind. Beruflich stehe ich auch gut da mit einer Vollzeitstelle auf Führungsebene. Die Arbeit ist einerseits eine Erfüllung anderseits eine große Stressquelle.
Ich hatte eine schwere Kindheit. Bin in einem Kriegsgebiet geboren und habe als Kind große Sorgen und Ängste erlebt. Dazu hatte ich eine übermäßig ängstliche Mutter, die mich damals sehr akribisch auf Krankheitszeichen untersucht hat.
Jedoch lebe ich seitdem ich 12 Jahre alt bin in Deutschland, habe mich in der Zeit hier sehr gut integriert und die Kindheitserlebnisse komplett unterdrückt. Habe danach bis zur Geburt meines Sohnes vor 2 Jahren ohne großen psychischen Probleme gelebt.
Dann kam die Geburt (die ohnehin nicht gut lief und sehr traumatisch war) und da hat es Klick gemacht. Ich habe angefangen extreme Angst vor Krebserkrankungen zu empfinden. Der Gedanke, dass ich meinen Sohn so jung verlassen konnte war unerträglich. Ich hatte ein paar Wochen nach seiner Geburt riesige Angst vor Brustkrebs gehabt. Habe zig Ärzte besucht, mich untersuchen lassen und wollte keinem vertrauen. Dazu habe ich die Sucht entwickelt, Krankheiten zu googeln und alle möglichen Studien darüber zu lesen.
Damals habe ich Hilfe gesucht: Habe Escitaloprame 10mg genommen und eine Gesprächstherapie begonnen. Die Psychotherapie habe ich nach kurzer Zeit abgebrochen, da ich mich besser fühlte. Ich bin auch früher als geplant (4 Monate nach der Geburt) wieder arbeiten gegangen und ich wollte mich nicht mehr mit den Problemen auseinandersetzen. Es ging mir ein Jahr lang gut und habe dann nach 1 Jahr das Escitaloprame abgesetzt. Das war in August 2019.
In dem Jahr ohne Antidepressivum habe ich mich wieder mehr mit meinen Körper beschäftigt aber ohne große Ängste. Wenn mich was besorgt hat, bin ich zum Arzt gegangen und gut war's.
Dann kam der Juli 2020. Ich habe nach vielen Diskussionen mit meinem Mann, der sich ein 2. Kind sehr wünscht, akzeptiert, dass wir es wieder probieren. Ich brauche es nicht unbedingt für mich aber ich möchte, dass mein Kind Geschwister hat.
Kaum war die Entscheidung getroffen, hat die Panik wieder begonnen. Ich habe ein Symptom entdeckt und war wieder der Meinung, es soll krebs sein. Die Arztbesuche haben mich nicht mehr beruhigt und wenn ein Symptom weg war, habe ich was anderes gefunden und eine andere Krankheit über die ich tagelang was gelesen habe und riesen Angst hatte, sie zu haben.
Den Juli habe ich mit Ängsten verbracht und hatte immer wieder Panikattacken. Zusätzlich hatte ich viel Stress auf Arbeit und privat. Ab der 2. August Woche war ich platt mit den Nerven. Ich bin in eine richtige Depression geraten. Konnte nichts mehr machen, habe eine Attacke nach der anderen gehabt und konnte nur noch an Krankheiten denken. Ich konnte kaum noch was essen. Ich habe Dauer-Übelkeit bekommen und was ich zu mir genommen habe, war das was mich meine Familie gezwungen hatte zu essen. Ich habe in 10 Tagen über 3 kg abgenommen (von 63.5 auf fast 60kg)
Ich bin dann wieder zum Psychiater gegangen, der mir aufgrund des Kinderwunsches Citalopram 10 mg verschrieben hat. Ich habe es direkt genommen (heute ist Tag 20 mit Citalopram). Ich habe in der ersten Zeit extrem heftige Nebenwirkungen gehabt, die lassen aber langsam nach. Das einzige was noch stark ist, ist kribbeln in den Beinen, Appetitslosigkeit und Übelkeit, die abends aber ein bisschen verträglicher sind. Ich bin aber nach sehr kleinen Mengen sehr satt (obwohl ich früher ein guter Esser war)
Nach der Citalopram Einnahme habe ich wieder 3 kg abgenommen, was nun eine Gewichtsabnahme von 6 kg in 1 Monat ausmacht.
Diese Gewichtsabnahme macht mir wiederum aber Angst. Irgendwas sagt mir: was ist, wenn es doch eine Tumorerkrankung ist und man das gerade fälschlicherweise auf die Psyche zuschiebt. Es macht mich auch zu schaffen, dass ich kein Hunger oder Appetit habe. Das war mit dem Escitaloprame nicht der Fall (da habe ich eher richtig zugenommen).
Ich habe mich natürlich untersuchen lassen. Blutwerte waren gut. Darm und alle inneren Organe außer der Magen wurden auch untersucht und waren unauffällig. Einen Termin für eine Magenspiegelung habe ich Ende des Monats. Ich mache mir aber so viele Sorgen und möchte endlich da auch Absicherung haben. Es fällt mir schwer zu glauben, dass Vorlieben, wie zum Beispiel essen und naschen so verschwinden, ohne dass eine körperliche Erkrankung vorliegt. Was auch nicht hilft, ist dass mich jeder drauf anspricht, der mich im letzten Monat nicht gesehen hat und alle sind fassungslos wie schmaler ich auch im Gesicht geworden bin. Mit jeder dieser Bemerkung steigt bei mir die Panik hoch.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich mir hier erhoffe oder ob ich was unterstützendes zu hören bekomme aber ich wollte jetzt mal alles rauslassen.
P.S. ich habe auch einen Psychologen gefunden, bei dem ich eine Verhaltenstherapie machen möchte. Der Termin für die Vorstellung ist in ca. 1 Woche.
Danke fürs lesen
06.09.2020 09:19 • • 06.09.2020 #1
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