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Es fällt meinem Umfeld auf, dass ich mich verändert habe, seitdem ich die Tabletten nicht mehr nehme - aber auf die Veränderung bin ich selbst nicht gekommen und hätte sie auch nie so erwartet: Ich habe weniger Zwänge

Also, wir sprechen hier nicht über Waschzwang oder dergleichen, deswegen Zwänge auch in Anführungszeichen Nein, es war vielmehr so, dass ich über die letzten Jahre immer mehr mich selbst kontrollieren musste, weil ich mir selbst nicht sicher in meinen Handlungen war: Hab ich den Herd wirklich ausgemacht, habe ich den Wasserhahn zugedreht, habe ich in der E-Mail den richtigen Namen geschrieben? etc.
Ich musste diese Dinge teilweise nicht einmal sondern viermal kontrollieren. Und das hat mich verunsichert.

Jetzt mache ich das nicht mehr bzw. nicht mehr in diesem Ausmaß. Ist mir selbst gar nicht aufgefallen - aber den Menschen um mich herum und nachdem sie es mir gesagt haben, habe ich selbst drauf geachtet und gemerkt: ich habe kaum noch ein Bedürfnis danach

Ich würde sagen, ich befinde mich immer noch auf einem guten Weg. Vielleicht habe ich das tiefste Tal mittlerweile durchschritten und mein Körper/Gehirn sind nun soweit, auch ohne Tabletten klar zu kommen.

Ich habe einige meiner gelernten Therapieansätze wieder reaktiviert und in meinen Alltag integriert. Das hilft mir ganz gut. Zwischendurch überfällt mich noch eine tiefe Traurigkeit, aber ich kann sie als Symptom einordnen und sie einfach da sein lassen, bis sie wieder geht. Auch die Panikattacken werden wieder besser.

Heute habe ich nach einiger Zeit Mal wieder bewusst ein Mittagessen mit einer cremigen Soße gegessen: Prompt wieder Verschleimung im Hals mit entsprechender Panik die aufsteigt.

Ich bin seit längerer Zeit Laktosesensibel. Als richtige Intoleranz würde ich es noch nicht abstempeln. Aber vielleicht sollte ich es aktuell wirklich einfach lassen, solche Dinge zu essen. Mein Körper verträgt sie nicht gut und dann triggern sie auch noch meine Psyche. Ich hatte das als Kind Mal, da haben natürlich meine Eltern noch ihre Hand über mich gehabt. Nachdem ich ein Jahr relativ konsequent auf die größeren Laktosequellen verzichtet habe, konnte ich sie wieder essen.

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Citalopram absetzen - Erfahrungen

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Seit ca. einer Woche mache ich wieder Hyperventilationsübungen, wie ich sie damals in der Therapie gelernt habe - seit zwei Tagen hatte ich keine richtige Panikattacke mehr, nur kleine Anflüge

freut mich sehr für dich, dass du es geschafft hast
Will da auch wieder hin und komplett ohne Psychopharmaka auskommen. Nimmst du Vitamine etc.?

Ich melde mich wieder zurück mit guten Nachrichten: Ich denke, ich bin soweit durch mit dem Absetzen der Tabletten. Zwischenzeitlich war ich krank und irgendwie haben mich viele Dinge hier im Forum getriggert - deswegen musste ich mich kurz etwas zurückziehen. Jetzt gerade geht es mir mit dem nicht vorhanden sein der Tabletten aber sehr gut

@DanU Zwischendurch habe ich Mal welche genommen um das Immunsystem zu stärken. Ob die eine Auswirkung auf meine mentale Gesundheit hatten, kann ich dir leider nicht sagen. Es würde aber durchaus Sinn machen, denn das Absetzen von Tabletten raubt einem eine Menge Energie.

Zitat von Ostseemädchen:
@DanU Zwischendurch habe ich Mal welche genommen um das Immunsystem zu stärken. Ob die eine Auswirkung auf meine mentale Gesundheit hatten, kann ich dir leider nicht sagen. Es würde aber durchaus Sinn machen, denn das Absetzen von Tabletten raubt einem eine Menge Energie.

ja, musste ich auch schmerzhaft feststellen. Mein Kumpel hat die Sertralin sofort abgesetzt und hat keine Probleme damit gehabt
Ich selber finde das aber sehr gewagt und schleiche sie lieber langsam aus.

Zitat von Ostseemädchen:
Ich melde mich wieder zurück mit guten Nachrichten: Ich denke, ich bin soweit durch mit dem Absetzen der Tabletten. Zwischenzeitlich war ich krank ...


Super! D.h. du bist jetzt wie lange ohne?

Oh weh. Seit dem 27. 6. „läuft“ mein neuer Ausschleich-Versuch, aber wie es aussieht wird das wohl nichts.

Ich habe von 20mg auf 15mg reduziert. In den ersten Tagen habe ich nichts gemerkt, aber seit gestern spüre ich wieder die typischen Symptome wie Dauerangst/Unruhe. Heute war es richtig schlimm nach dem Aufstehen: Angst und Unruhe wie schon sehr lange nicht mehr.

Blöderweise habe ich am Freitag zusätzlich auch noch meine Tabletten vergessen einzunehmen.

Auf die Woche gerechnet habe ich also 2,5 Tabletten = 50mg weniger genommen. Was mich irritiert ist, dass es mir normalerweise nichts oder nur wenig ausmacht, wenn ich mal eine oder auch zwei Tabletten innerhalb einer Woche vergesse.

Ich habe mir das jetzt so erklärt, dass wenn ich mal eine Tablette vergesse, ich meinen Spiegel direkt danach wieder auf seinen „normalen“ Wert auffülle.

Jetzt aber senke ich ja meinen Spiegel dauerhaft auf ein anderes Niveau - ist das so richtig?

Ich bin etwas erschrocken, dass mir die relativ kleine Reduktion so viel auszumachen scheint…

Ich habe beim Absetzen von Citalopram auch Symptome gehabt. Durchfall, Unruhe, Muskelverspannungen, Kopfweh, Ameisenlaufen, Stimmungsschwankungen. Aber immer nur für wenige Tage. Vielleicht wartest du noch ein wenig ab, ob es sich beruhigt. Und wenn die Symptome wieder weg sind, behältst du die Dosis mind 2 Wochen, wenn nicht länger, bei, bis du weiter runter gehst.

Ich setze gerade Sertralin ab. Bin jetzt auf 25mg (75-50-25), bisher läuft es gut bis auf Kleinigkeiten. Ich nehme ab und zu Vivinox Nervenruhe, das hilft mir erstaunlich gut.

Halte durch!

Zitat von Pauline333:
Halte durch!

Lieben Dank!

Es geht mittlerweile auch etwas besser als heute morgen. Liegt vermutlich auch an der 1/2 Bisoprolol die ich vorhin genommen habe, ich nehme sie gegen das Rappelige, das Herzklopfen und die Unruhe.

Ich habe heute auch leichte Muskelverspannungen, Zittern und Missempfindungen in den Armen. Kann auch dran liegen, dass ich mich gestern mehr bewegt habe und auch ein paar Sachen tragen musste. Das ist ja das Bescheuerte: ich bin wieder mal in die typische Falle getappt, weil ich nicht mehr richtig auseinanderhalten kann, was körperliche und psychische Absetzsymptome sind und was wirklich körperlich ist.

Ich bleibe erstmal dran ...

Zitat von Pauline333:
Halte durch!

Ich hab's leider nicht geschafft und schon heute Abend wieder die normale Dosis genommen
Das Problem ist gar nicht mal der Zustand an sich, sondern dass ich mal wieder nicht zu 100% sicher bin, dass die Beschwerden von der verringerten Dosis kommen.

Wenn sich in den nächsten Tagen eine spürbare Besserung zeigt, dann kann ich wohl wirklich davon ausgehen.
Ist nicht so, dass ich dir nicht glauben würde, aber die Angst hat diesmal gewonnen.

Meine Symptome seit gestern sind starke Unruhe bis zur Angst (vor allem morgens), Muskelverspannungen, Schwindel, allgemeines Unwohlsein, Tatterigkeit, Herzklopfen. So ähnlich beschreibst Du es ja auch, und zeitlich passt das ja auch zusammen.

Werde grade aber auch wieder mehr zum Nervenbündel: vorhin hab ich etwas Panik bekommen, weil ich überall orangene Flecken gesehen habe. Bis ich drauf gekommen bin, dass das Nachbilder von einer blöden, blauen LED waren, die ich seitlich im Blickfeld hatte und gar nicht bewusst wahrgenommen habe.

Zitat von Angstmaschine:
Ich hab's leider nicht geschafft und schon heute Abend wieder die normale Dosis genommen Das Problem ist gar nicht mal der ...


Ist doch völlig ok. Dann schau mal, ob es wieder besser wird und beim nächsten Absetzversuch gehst du halt kleinschrittiger vor. Statt 15 erst auf 17,5

Zitat von Pauline333:
Statt 15 erst auf 17,5

Ja, das auf jeden Fall! Es geht mir heute schon besser: direkt nach dem Aufwachen hatte ich nochmal ein ganz massives Angstgefühl, was dann aber auch relativ schnell wieder weg ging. Ich habe dann mit der Bisoprolol etwas gewartet, um zu sehen wie es sich entwickelt, war aber alles ok. Bin noch immer etwas unruhig und empfindlich, aber kein Vergleich zu gestern.

Es muss ja nicht nur von den Cipramil kommen, vielleicht hatte ich gestern auch zusätzlich einen schlechten Tag. Aber schon erstaunlich (und erschreckend), was so eine kleine Dosisänderung ausmachen kann.

Seit gestern habe ich noch komische Schmerzen in der Hüfte / Unterbauch. Gestern hab' ich mir schon verstärkt Sorgen gemacht, heute ist eigentlich klar, dass das eine leichte Zerrung oder was in der Art ist (ist auch nur bei Bewegung). Ich werde also wieder zunehmend ruhiger ...

@Pauline333 mittlerweile seit etwas über drei Monaten

Zitat von Ostseemädchen:
@Pauline333 mittlerweile seit etwas über drei Monaten

und komplett ohne Tabletten? Glückwunsch

Ich melde mich Mal wieder mit einem kurzen Zwischenupdate zurück: Ich bin jetzt seit mittlerweile 6,5 Monaten ohne Tabletten unterwegs. Es geht mir damit sehr gut!

Natürlich gibt es Mal den ein oder anderen schlechten Tag und ich möchte auch sagen: manchmal ist es eher eine schlechte Woche vielleicht nehmen mich manche Sachen auch mehr mit als den Ottonormalbürger. Aber es gab keinen Moment in dem ich mir die Tabletten zurückgewünscht hätte. Es funktioniert einfach - und ich hoffe, dass es auch so bleibt. So richtig Glauben daran werde ich wohl erst, wenn ich ein ganzes Jahr um habe.
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Hi zusammen, ich nehme jetzt seit knapp 2 Wochen 10 mg Citalopram und je mehr ich hier lese, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass ich es schnellstmöglich absetzen sollte, bevor es richtig wirkt und die Prozesse in meinem Gehirn zu sehr verändert.

Meine anfängliche Skepsis wird hier leider bestätigt. Psychopharmaka sollte nur bei ganz schwerwiegenden Fällen zum Einsatz kommen. Die Gefahr in einem endlosen Teufelskreis stecken zu bleiben ist viel zu groß.

Zitat von Buzz:
Hi zusammen, ich nehme jetzt seit knapp 2 Wochen 10 mg Citalopram und je mehr ich hier lese, desto mehr bekomme ich das Gefühl, dass ich es ...


Ich würde AD auch nur dann nehmen, wenn mein Leben durch Angst und/oder Depression stark beeinträchtigt ist. Da können sie sehr gut unterstützen und man kommt auch wieder davon los, wenn man an sich und den Grundproblemen arbeitet.

Ich habe eine mittelstarke Depression, bin ein Overthinker (ich grübel zu viel, plane alles akribisch durch und meistens endet es mit negativen Gedanken) und ich habe eine Zwangsstörung (Flecken, Macken, defekte Sachen die sonst keinen interessieren etc. machen mich wahnsinnig und ich kann nicht aufhören daran zu denken oder es immer wieder anzusehen).

Mache deswegen eine Therapie, allerdings war ich von Anfang an der Meinung, dass AD nicht notwendig ist. Am Ende bekomme ich mein Verhalten in den Griff und bin dafür ein Junkie...

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Dr. med. Andreas Schöpf
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