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Hallo,

Ich war bisher hier stiller Mitleser, aber habe mich nun doch angemeldet, da ich seit gestern wieder mit Citalopram angefangen habe.
Kleine Vorgeschichte: Ich habe Citalopram bereits vor 5 Jahren wegen Agoroa- und Sozialphobie eingenommen und es richtig gut vertagen. Keine nennenswerten Nebenwirkungen. Habe es dann in meiner ersten Schwangerschaft abgesetzt und mir ging es die letzten Jahre auch recht gut. Immer mal wieder kleine Panikattacken, aber konnte mich immer motivieren weiter zu machen.
Nach der Elternzeit mit meiner zweiten Tochter nahm ich einen neuen Job auf, der mich einfach heillos überforderte und zudem bekam ich innerhalb kurzer Zeit 3x eine Magen-Darm-Grippe mit Erbrechen und allem
Drum und Dran (hatte bis dato panische Angst vorm Erbrechen)
Ich habe den Job dann aufgegeben und komme aber seitdem aus meiner Angstspirale nicht mehr raus. Bin unmotiviert, müde und ziellos.
Ich war bereits im Dezember beim Psychiater, der mir dann wieder Citalopram verschrieb. Sollte mit 10mg starten und eine Woche später auf 20mg hoch. Aber hab mich nicht getraut. Ich hatte so Angst vor NW, obwohl ich bei meiner früheren Behandlung nicht mal welche hatte.
Ich hab versucht, es alleine zu schaffen. Gegen die Angst zu kämpfen. Aber habe gemerkt, dass ich es alleine nicht schaffe und mich dann dazu entschlossen das Medikament doch zu nehmen.
Gestern war auch alles gut. Habe es genommen, war danach natürlich ziemlich angespannt und nervös. Konnte aber etwas frühstücken und hab es mir einfach vorm Laptop gemütlich gemacht.

Heute ist es komplett anders. Habe die Tablette gegen 7:30 genommen und ab 9 Uhr ging's dann los mit wässrigem Durchfall und Übelkeit, teilweise schon grenzwertig am Brechreiz.
konnte seitdem auch nicht mehr wirklich was zu mir nehmen. Mir ist einfach hundeelend.
Ich verstehe nicht, warum es mir damals gut ging und nun so schlecht. Ich kriege immer wieder kleine Panikattacken weil ich in dem Moment das Medikament, das mir nicht gut tut, nicht aus meinem Körper kriegen kann.
Bereue grad total es genommen zu haben, aber ich weiß auch nicht wie ich mein Leben sonst schaffen soll. Habe zwei kleine Kinder, die mich brauchen und nicht sehen sollen, dass Mama völlig Banane im Kopf ist.
Ich möchte es morgen eigentlich nicht nochmal nehmen... aber wenn doch würde ich es wohl erst nach dem Frühstück probieren. Meint ihr, es würde dann besser werden? Oder würde ich dann erst recht Erbrechen... ach man...


Traurige Grüße

16.02.2017 09:58 • 18.02.2017 #1


7 Antworten ↓


Hey!
Hatte ein ähnliches Problem mit Escitalopram als ich das das erste mal genommen habe. Mir war kurz nach der Einnahme kotzübel und ich war nicht weit davon entfernt Richtung Klo zu rennen. War aber nach ca. einer Woche wieder vorbei. Vorher etwas essen hat meine ich auch geholfen. Durchhalten, du machst das schon.

A


Citalopram 10mg - gestern war alles noch gut

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oh man. Jammert doch nicht immer so rum in der Anfangsphase von ssr. Nehmt es mal 4 Wochen komplett durch und beißt auf die Zähne und dann wird es auch besser werden.

Du musst den Medikamenten auch eine gewisse Zeit geben. Klar, dass dein Organismus in den ersten Tagen durch das Serotonin heftig reagiert, weil es alle Organen zu mehr Arbeit auffordert durch dass SSRI, dass ist ein Antriebsteigerndes Mittel für das Nervensystem was den ganzen Körper mit Adrenalin und Verarbeitung der Botenstoffe versorgt.
Dann kann es vorkommen, dass du Körpertemperaturschwankungen, Herzjagen, Übelkeit, nervosität und Unruhe leidest.

Ab warten ist angesagt jetzt.
Es ist aber NICHT schädlich für deine Organfuntionen!

Zitat von vandedamme:
oh man. Jammert doch nicht immer so rum in der Anfangsphase von ssr. Nehmt es mal 4 Wochen komplett durch und beißt auf die Zähne und dann wird es auch besser werden.



Wirklich sehr nett und einfühlsam so mit einem psychisch kranken zu sprechen
Ich dachte ein Forum wäre dazu da, dass man sich auch mal ausjammern kann. Gerade als Angstpatient reagiert man nun mal sehr empfindlich auf körperliche Veränderungen.
Zumal es mich eben wunderte, dass ich bei früherer Einnahme keine Nebenwirkungen hatte. Aber nun gut.

Zitat von Angsthase1992:
Du musst den Medikamenten auch eine gewisse Zeit geben. Klar, dass dein Organismus in den ersten Tagen durch das Serotonin heftig reagiert, weil es alle Organen zu mehr Arbeit auffordert durch dass SSRI, dass ist ein Antriebsteigerndes Mittel für das Nervensystem was den ganzen Körper mit Adrenalin und Verarbeitung der Botenstoffe versorgt.
Dann kann es vorkommen, dass du Körpertemperaturschwankungen, Herzjagen, Übelkeit, nervosität und Unruhe leidest.

Ab warten ist angesagt jetzt.
Es ist aber NICHT schädlich für deine Organfuntionen!


Danke. Ich versuche auch nachzuvollziehen, warum das und das jetzt gerade mit meinem Körper passiert. Dann ist es einfach etwas erträglicher.
Wobei es mir heute sogar schon besser ging mit Frühstück vor der Tablette. Denkst du Zuckungen gehören auch zu den ungefährlichen Nebenwirkungen? Teilweise fühle ich mich wie unter Strom und dann kommt es auch schon mal vor, dass das Bein zuckt oder Arm, Hände usw.

Zuckungen hatte ich bei Citalopram auch. War wie ein leichter Stromschlag durch den ganzen Körper. Kam aber nur max. zwei mal am Tag vor. Dieses Gefühl unter Strom zu stehen hatte ich jedoch nicht. Es wirkte bei mir dämpfend.

In der ersten Zeit kann eine Verschlimmerung der Symptome eintreten. 10mg ist eine Einstiegsdosis. Wenn der Doc sagt auf 20 erhöhen solltest Du es tun.
Dem Arzt immer Rückmeldungen über die Wirkungen mitteilen. Eine Art Tagebuch über die Symptome und Befindlichkeit zu führen hilft dem Arzt bei der Dosierung.

Bei mir hat es 3 Monate gedauert bist es gewirkt hat, bis dahin waren die Symptome zuerst schlimmer, wurden dann aber immer besser. Einfach abwarten und tapfer sein. Der Körper muss die Botenstoffe erstmal aufnehmen und im Körper etablieren, das geht nicht von heute auf morgen, alles in dir stellt sich um, Antidepressiva sind immerhin keine Zuckertablette, die werfen alles in dir über den Haufen und es muss neu angeordnet werden. Darum verzichten ja auch viele auf Pillen.





Dr. med. Andreas Schöpf
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