Hallo Obelics, harte Arbeit hört sich schlimm an ohne Unterstützung meines Therapeuten hätte ich es nie geschafft, aber den größten Teil dieser Arbeit muss man selbst lernen. Ich muss da bisschen ausholen: ich habe schon 4 Aufenthalte in Psychiatrien und psychotherapeutischen Kliniken auf dem Buckel. Bis auf eine Klinik (Tübingen) haben die Therapien dort mir aber mehr geschadet als genützt: die meisten arbeiten mit analytischer Psychotherapie, wo deine Vergangenheit, deine Familie, dein Umfeld analysiert wird, alles wieder ausgegraben wird und irgendein fadenscheiniger Bezug zu deinen heutigen Problemen hergestellt wird. Am Ende, wenn alles dadurch wieder bei einem hochkommt (schlimme Erlebnisse) und sie dich bis ins Detail auseinandergenommen haben, lassen sie dich gehen und eigentlich bist dann noch kaputter als vorher. Ich möchte aber betonen, dass es Menschen gibt, denen das wirklich hilft, ich spreche hier nur für mich persönlich! Mir hat es mehr als geschadet, vor allem die Tatsache, aus meinem gewohnten Alltag komplett herausgerissen zu werden und unter völliger Kontrolle zu stehen - nix für eine Rebellin wie mich Jetzt habe ich seit 3 Jahren (direkt im Anschluss an den Klinikaufenthalt 2012) bei einem wirklich tollen Therapeuten ambulante Therapie, und zwar keine Psychoanalyse, sondern Verhaltenstherapie, heißt, es wird nicht x-mal wieder meine Vergangenheit wieder aufgerollt, sondern er hilft mir im HIER und HEUTE und versucht mit mir zusammen Lösungsansätze für den Umgang mit meinen Ängsten zu finden, zudem ist die Atmosphäre geprägt von Verständnis und Warmherzigkeit. Seitdem geht es mir stetig immer besser und wenn ich ein Down habe, weiß ich viel besser damit umzugehen; das liegt natürlich auch im Zusammenspiel zwischen der Therapie und den Medikamenten. Ich bin wieder fast derselbe fröhliche und quirlige Mensch wie vor meinem Zusammenbruch 2012, wenn nicht sogar stärker....
In vielen Kliniken hingegen wirst du oft wie ein Verrückter behandelt und oft provozieren sie dich dort auch, um dir Aussagen zu entlocken und für ein sensibles Gemüt wie mich war das erst recht Gift, ich habe mich angegriffen und absolut nicht verstanden gefühlt. Zudem haben sie mich auf ein Medikament eingestellt, das nur ruhiggestellt hat (so zombiemäßig) und meine Gedanken nur verschlimmert hat - es war überhaupt nicht auf meine Angststörungen zugeschnitten! Mein Therapeut war entsetzt als er gesehen hat, was ich bekommen habe und welche Dosis (Opipramol, täglich 200).
Die Warteliste bei meinem Therapeuten war sehr lang, aber es hat sich gelohnt (trotz dem momentanen Zweifel an Brintellix . Also das ist jetzt mal im Turboschnelldurchgang erklärt und wahrscheinlich etwas wirr ^^ kannst mir auch gerne eine PN schreiben wenn du magst.
23.06.2015 10:31 •
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