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Hallo liebe Foris!

Ich habe seit einiger Zeit Probleme mit dem Blutdruck. Angefangen hatte alles damit, daß ich das Venlafaxin nicht vertragen habe. Mein Blutdruck schoß in ungeahnte Höhen, Herzrhythmusstörungen und Herzrasen und Darmblutungen. Ich habe auch Ewigkeiten gebraucht um das Zeug auszuschleichen, ganz heftiger Entzug. Mein Blutdruck ging wieder runter auf normale Werte.
Ohne Antidepressivum ging es nicht, die Panikattacken kamen wieder. Ich sollte dann wieder das Cymbalta nehmen. Schon bei der ersten Einnahme ging`s wieder los, Herzrhythmusstörungen ohne Ende, Herzrasen und im Endeffekt ging auch der Blutdruck in ungeahnte Höhen. Also wieder Ausschleichen. Ich werde gerade umgestellt auf Sertralin und muß nebenbei ACE-Hemmer nehmen, damit ich nicht immer bei 180/110 liege.

Meine Frage nun: Gibt es hier jemanden, der genau das gleiche Problem kennt? Ich hatte bis vor dem Venlafaxin immer niedrigen Blutdruck und noch nie Herzrhythmusstörungen gehabt. Venlafaxin hat mein Nervensystem wohl ziemlich kaputt gemacht. Alk. kann ich auch nicht mehr trinken, ein halbes Glas B. und das Herzrasen und die Extrasystolen gehen wieder los.

Ich habe an sich keine Lust in meinem Alter schon so viele Medikamente nehmen zu müssen. Aber kennt das auch jemand von Euch, daß durch die Einnahme von Antidepressiva auf einmal der Blutdruck immer und ständig zu hoch ist?

Danke für´s Lesen sagt Jess-Phillip

16.06.2015 18:57 • 22.06.2015 #1


77 Antworten ↓


Absolut kann das so sein. Und ja, eine als häufig genannte Nebenwirkung von Venlafaxin ist Bluthochdruck. Hattest Du mal einen Blick auf den Beipackzettel geworfen?

Wenn nein, warum nicht?

Davon ab, es kann keine Lösung sein, Medikamente zu essen.

Wo liegen die Ursachen dafür?
Und wenn Du sie nicht kennst, was hast Du vor dafür zu tun?

Sorry, wenn das ein wenig provokant rüberkommt, aber Du schreibst es schon völlig richtig. Es kann keine Lebensperspektive sein, Medikamente zu nehmen. Denn es gibt einen Grund, wahrscheinlich sogar einen guten Grund, dass Du Ängste oder Depris hast.

Freue mich auf Deine Antwort!

A


Bluthochdruck durch Antidepressiva

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Antidepressiva können durchaus helfen. Eine gute gesunde Lebensweise tut den Rest.

Escitalopram und Sertralin dürften weniger Probleme machen als Venlafaxin und Duloxetin.

Hallo!

Ich werde gerade auf Sertralin umgestellt. Ich bin mal gespannt, ob sich das dann mit dem Blutdruck auch zum Besseren ändert.

@Heiko: Ich lese bei jedem Medikament den Beipackzettel und wußte das mit dem Blutdruck und auch mit den Herzproblemen. Ich hatte deswegen ja großen Streß mit der ersten Psychologin, weil die mir nicht glauben wollte, daß dieser hohe Blutdruck, die Herzprobleme und die Darmblutungen davon kommen.
Ich habe die Panik wegen großen Sorgen aufgrund meiner finanziellen Situation bekommen und weil ich nur am Arbeiten war, aber es trotzdem nicht geschafft habe mein Studium zu halten. Und ich hatte auch keine Möglichkeit zur Entspannung, weil ich diese durchs Reiten bekomme, aber das eben wegen dem Geld nicht konnte. Das alles genauer zu erklären ist hier zu lang. Ich habe selbstverständlich auch eine Therapie gemacht und bei vielen Therapeuten die Probestunden gemacht. An den Panikattacken hat das rein gar nichts geändert. Und da sind Antidepressiva eine sehr große Hilfe und ich möchte die schlimmen Zeiten nicht wieder erleben, wo ich nicht einmal alleine vor die Tür gehen konnte. Antidepressiva sind zwar heftige Medikamente, aber sie erleichtern einen auch das Leben und machen es wieder lebenswert. Dies sollte man nie vergessen.

Meine Frage ich eigentlich eher, ob sich das Nervensystem wieder richtig beruhigen kann, oder ob es nun für immer so weitergehen wird mit dem hohen Blutdruck. Ich hatte das vor dem Venlafaxin nie gehabt, wie schon geschrieben.
Bei Cymbalta hatte ich das vorher auch nie gehabt, wie gesagt, die ganzen Probleme kamen erst durch das Venlafaxin.

Liebe Grüße von Jess

Antidepressiva sind nicht heftig.

Vermutlich dürfte dein blutdruck wieder normal werden.

Jess, danke für die kurze Erklärung und nochmals, ich möchte Dich nicht in eine Rechtfertigungsposition o.ä. bringen, das steht mir und auch anderen hier nicht zu.

Trotzdem vertrete ich weiterhin meine Meinung, dass AD keine Perspektive sind und ja, ich kenne diese Aussage von vielen anderen Betroffenen (hier im Forum ebenfalls), die da heisst: Ich habe eine Therapie gemacht, aber die hat nichts geholfen. Die Frage ist doch, warum nicht, woran hat es gelegen und hätte man auch schon nach 3 Therapiesitzungen abbrechen können, anstatt 20, 30 oder noch mehr zu machen? Und was hilft denn? Sind Therapieziele vereinbart worden usw.

AD sind einfach, sind schnell und man kann ggf. problemlos so weitermachen, wie bisher.

Aber da kommt meine weitere Überzeugung, dass die Depressionen, Ängste, was auch immer, ja nicht umsonst da sind im Leben. Und die Frage stellt sich, zu was sind sie da und was wollen sie? Sie wollen Veränderung, sie wollen Aufarbeitung, Konfrontation usw., alles Dinge, die u.U. große Angst machen und ja, ich kann das schon alles verstehen, was dahinter steht in Sachen berufliche Laufbahn, Studium, Familie usw. aber genau DAS WOLLEN ja die psych. Probleme, denn es gäbe sonst keinen einzigen Grund, warum Du darüber nachdenken solltest und auch würdest.

Ohne Drama keine Veränderung.

Gut, hier aber ein Break und vielleicht ist Dir das auch alles klar soweit, sollte nur als Erklärung dienen, warum ich so provokant in meiner Erstnachricht geantwortet hatte.

Zum Zustand Deines Nervensystems kann Dir vermutlich hier niemand eine seriöse Aussage geben. Der Gegenbeweis, dass es vom AD kommt, wäre ja, wenn Du es absetzt und sich Blutdruck und/oder andere Probleme wieder normalisieren. Und Ärzte (dazu zähle ich auch Psychologinnen) haben laut einer Studie nur max. 5 Präperate bzw. Wirkstoffe im Kopf, über die sie echtes Wissen haben, d.h., auch sagen können, wie die wahrscheinlichsten Nebenwirkungen sind bzw. überhaupt sagen können, wie es wirkt oder abzielt. Soviel dazu.
Auch wenn es nochmal Aufwand und Versuche benötigen würde, gäbe es ja die Möglichkeit, nochmals das Präparat zu wechseln. Denn auch wie Serthralinn schon schrieb, halte ich z.B. Escitalopram für SEHR wirksam und mit deutlich weniger Nebenwirkungen, auch was das Ein- und Ausschleichen betrifft.
Aber das wäre eher eine Entscheidung, die Du mit dem vertrauten Arzt treffen musst und weniger hier im Forum.

Hallo!

Ich habe ja schon einmal diese 25-Therapiestunden gemacht und danach eben die Probestunden. Für meine Probleme soll ich zu einem Therapeuten, der sich darauf spezialisiert hat. Es geht auch um Probleme mit dem Körper. Es gibt hier in meiner Nähe keinen Spezialisten, nur in der nächsten Großstadt. Ich kann es mir aber nicht leisten regelmäßig dorthin zu fahren. Und die Kasse übernimmt die Fahrtkosten nicht, ich habe das mal versucht. Und gerade weil die Therapeuten mit meinem Problem nicht viel anfangen können oder sich überfordert fühlen, schicken die mich weg.
Sollte ich einen Studienplatz für Medizin bekommen, wo ich mich beworben habe, hoffe ich an der Uni Hilfe zu bekommen. Mehr kann ich nicht tun, versucht habe ich sehr viel. Ich kann gar nicht sagen bei wie vielen Therapeuten ich schon war.

Ich habe auch Verhaltenstherapie gemacht, aber geholfen hat das rein gar nichts.

Ich nehme nun Sertralin und hoffe, daß es damit besser wird. Citalopram habe ich schon einmal bekommen, aber davon habe ich zugenommen und da ich unter anderem auch unter Essstörungen leide, ist das ein No-Go und kommt somit nicht in Frage.

LG Jess

Ich hatte heute ein Gespräch mit meinem Chef und war dank sertralin so selbstbewusst wie nie zuvor.

Von wegen Antidepressiva helfen nicht und lösen keine Probleme. Sie helfen hervorragend.

Ja hervorragend und die kommenden Gespräche?

Da gibt es bestimmt noch deutlich wirksamere Wirkstoffe, die einen in ungeahnte Selbstbewusstseinshöhen fliegen lassen...

Heute ist mein erster Tag wo ich nur Sertralin nehme, 50 mg. Mal sehen ob das reicht oder ob ich höher gehen muß. Ich will diese miesen Panikattacken nie wieder haben. Ich will leben und nicht so was.
Ich muß Serthralinn da Recht geben, denn Antidepressiva sind zwar heftige Medis, aber sie helfen einem wieder am Leben Teil zu haben und das ist doch schon einmal das, was wirklich zählt .

Es steht doch außer Frage, dass diese Medikamente (welche auch immer) hochwirksam sind. Dafür sind sie da.

Nur die Gefahren sind für mich offensichtlich. Sie sind so einfach, schnell und machen keine Probleme (von der Problematik das richtige Präparat zu finden, mal abgesehen).

Aber was dann?

Und genau an dieser Frage kann ich so gar nicht dem folgen, was hier offenbar propagiert wird.

Denn die Schwere der Depressionen und Angsterkrankung macht es doch klar und offensichtlich. Es ist eine Reaktion des Betroffenen gefordert. Und alles, wirklich alles, was nur die Symptome lindert, ist nur eine Verschiebung auf spätere Zeiten (ggf. mit der Konsequenz einer noch stärkeren Symptomatik!)

Und na klar, kann ich vom Prinzip her unendlich die Dosis erhöhen und weiter diese Medikamente nehmen. Nur die Auswirkungen dürften dramatisch und heftig werden, spätestens dann, wenn der Wirkstoff nicht mehr wirkt (und das ist die Regel, man nennt das auch stumpf werden) oder wenn man das Medikament absetzt. Dann ist es vorbei mit Selbstbewusstsein Co. und man hängt in deutlich größeren Problemen als vorher.

Es ist vom Prinzip her wie bei körperlichen Erkrankungen. Reagiert man nicht auf die Rückenschmerzen in welcher Form auch immer, ist der Bandscheibenvorfall da und es geht nichts mehr. Reagiert man nicht auf die Hustenanfälle, raucht weiter etc., ist der Lungenkrebs da, um mal ein drastisches Beispiel zu nehmen.

Die Medikamente helfen, genau DAS Leben weiter zu leben, welches aber genau zu den Depressionen und Angstzuständen geführt hat.

Und nun die Frage!
Will die Psyche das denn?
Wofür sind denn die Depressionen und Ängste sonst da?
Einfach so?
Angeflogen?
Schicksal?

Nichts ist ohne Grund, auch Depris und/oder Ängste nicht.

Und die Tatsache, dass es heute wirksame Dro. gibt (denn nichts anderes ist das ja), die so betäuben können, dass die Symptome nicht mehr wahrgenommen werden, bedeutet nicht, dass das Problem damit weg ist.

Daher würde ich, rein persönlich, den Fokus weniger auf das Auswendiglernen und Disktutieren von Medikamentennamen und Wirkstoffdosen legen, sondern mehr darauf, wo mögliche Ursachen liegen könnten, alternative Therapieformen, Möglichkeiten der Selbsthilfe und -unterstützung, Biographiearbeit, Wissensanhäufung inkl. Austausch mit anderen Betroffenen darüber usw.

Verstehe Du/Ihr mich bitte richtig. Ich bin nicht auf dem Feldzug gegen Medikamente und jeder hier ist für sich selber verantwortlich, aber ich habe ein wenig den Eindruck, als wenn die o.g. Zusammenhänge ein wenig ins Hintertreffen geraten und vielleicht nicht (mehr?) so offensichtlich sind!?!

Jein. Antidepressiva sind Hilfsmittel. Das leben muss man schon selbst gestalten.

An Wirkung verloren haben sie bei mir nie.

Zitat von Serthralinn:
Jein. Antidepressiva sind Hilfsmittel. Das leben muss man schon selbst gestalten.

Und wenn das Leben Grund für die Depressionen und Ängste sind und damit wiederum Grund für die Medikamente?

Meine o.g. Aussagen beziehen sich NICHT auf die Gestaltung des eigenen Lebens.

Zitat von Serthralinn:
An Wirkung verloren haben sie bei mir nie.

Nur eine Frage der Zeit...

Ich nehm es jetzt fast 13 Jahre. ....

Wie das Leben der Grund?
Ich kenne die Gründe meiner Krankheit.

Zitat von Serthralinn:
Ich nehm es jetzt fast 13 Jahre. ....

Das erklärt alles.

Aha. Du weißt aber schon dass Medikamente eine Besserung oft erst möglich machen ?

Also ich hab früher Fluoxetin genommen . Wirklich gut geht es mir erst seit sertralin.

Zitat von Serthralinn:
Aha. Du weißt aber schon dass Medikamente eine Besserung oft erst möglich machen ?

Besserung in welchem Sinne?

Im Sinne der Lösung des Problems oder im Sinne, das Leben so weiterzumachen, wie bislang, was genau zu den Problemen geführt hat?
Sponsor-Mitgliedschaft

Keine Medikamente zu nehmen hat nur dazu geführt , dass es immer schlimmer wurde.

Zu glauben alles ändern zu können, halte ich für sehr gewagt.

Das ist etwa so , wie wenn man einem schwer depressiven Sport als Lösung vorschlägt.

Einem Krebskranken vorzuschlagen mit dem Rauchen aufzuhören, ist genau so fragwürdig.

Ich bin überzeugt davon, dass sich sämtliche psych. Erkrankungen ankündigen (in welcher Form auch immer) und nicht plötzlich am nächsten Morgen da sind.

Die Fragen sind, WAS hat dazu geführt...

Und die Tatsache, dass die Schulmedizin außer Tabletten in jeglicher Form zu verabreichen und einen in die x-te Verhaltenstherapie zu schicken (nur um REINE und ausschließliche Symptombekämpfung zu betreiben), keine anderen Lösungsansätze hat, heisst auch nicht, dass es keine Lösung gibt.

Wer damit zufrieden ist und darin auch eine Lebensperspektive sieht, bitteschön.

@Heiko
Zitat:
Die Fragen sind, WAS hat dazu geführt...

Die ist nur ein Teil der Fragen. Die andere Teil der Fragen ist, was man jetzt machen kann.

Du wirfst nur Fragen auf und kritisiert und tust so als wären die Antworten für die meisten Leute zu erreichen. Als könnte man sich eine Lösung herbeidenken.

Ich kann deinen Frust verstehen, aber ich denke, dass du selbst keine Antworten auf deine Fragen hast und sie deshalb an andere weiterreichen willst.
Wird nicht funktionieren.

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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