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@Kruemel_68 Vielen Dank für deine Worte. Aufgegeben habe ich ja noch nicht. Dafür bin ich mit Anfang 30 auch noch viel zu jung. Im Notfall wäre ich halt gezwungen dauerhaft Low-Dose Lorazepam zu nehmen, aber das ist nicht mein Ziel.

Opipramol soll wohl das einzig gängige Mittel sein, was bei somatoformen Beschweren helfen soll. Mein extremer Reizdarm ist zum größten Teil definitiv somatoform bzw. psychosomatisch. Ich habe zwar auch tatsächlich eine Verdauungskrankheit, jedoch macht die Krankheit gefühlt nur 20% der Probleme. Denn sobald ich Lorazepam nehme, ist auch mein Reizdarm deutlich weniger und manchmal komplett verschwunden. Vor Allem, wenn ich die Wohnung verlassen muss, hilft mir Lorazepam sehr gut bei meinem Reizdarm.
Zusätzlich soll Opipramol auch bei nervöser Unruhe helfen, was bei mir wohl auch, einer der Hauptprobleme ist. Ich war schon immer viel zu nervös in ganz normalen Alltagsituationen. Ich überlege mir, mein Arzt auf dieses Medikament anzusprechen.


Außerdem habe ich erfahren, dass Serotonin zu 95% im Darm gebildet wird und es somit einen sehr starken Einfluss auf die Darmtätigkeit hat. Zu viel Serotonin kann zu Darmproblemen führen. Sind dann SSRIs nicht eigentlich das komplett falsche Medikament für mich?

Zitat von Karle93:
@Kruemel_68 Vielen Dank für deine Worte. Aufgegeben habe ich ja noch nicht. Dafür bin ich mit Anfang 30 auch noch viel zu jung. Im Notfall wäre ich halt gezwungen dauerhaft Low-Dose Lorazepam zu nehmen, aber das ist nicht mein Ziel. Opipramol soll wohl das einzig gängige Mittel sein, was bei somatoformen ...

Das kann ich Dir leider nicht sagen - da kenne ich mich nicht aus... es könnte doch auch umgekehrt sein: wenn Du Deine Darmprobleme in den Griff bekommst, regelt sich der Serotoninhaushalt wieder von selbst? Aber wie gesagt, da kann ich nichts zu sagen.

Dass Du noch nicht aufgegeben hast ist sehr gut Bitte sei sehr vorsichtig mit der Option Lorazepam Low Dose, das kann mächtig nach hinten los gehen. Viele vergessen bei der Option, dass das Lorazepam im Laufe der Zeit immer weniger wirkt und man die Dosis dann doch erhöhen muss. Und selbst, wenn Dein Hausarzt/Psychiater mitzieht - irgendwann fällt der Arzt mal weg wegen Rente oder Krankheit und der nächste findet das nicht gut und weigert sich, Dir ein Rezept auszustellen. Dann hast Du den Salat. Aber Du sagst ja auch, dass das nur Deine Notfalloption ist. Vielleicht kommst Du ja auch mit dem Opipramol gut zurecht.

Denk doch vielleich mal über einen körperorientierten Ansatz bei Deiner Therapie nach. Ich habe hier mal nach und nach meine Erfahrungen notiert - vielleicht magst Du das mal lesen:

erfolgserlebnisse-f59/mein-tipp-koerper-psychotherapie-bei-somatoformer-stoerung-t106750.html

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Bestes Medikament bei einer Panikstörung?

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Zitat von Karle93:
Denn sobald ich Lorazepam nehme, ist auch mein Reizdarm deutlich weniger und manchmal komplett verschwunden. Vor Allem, wenn ich die Wohnung verlassen muss, hilft mir Lorazepam sehr gut bei meinem Reizdarm.

Das ist eigentlich schon mal ein sicherer Hinweis darauf, dass es psychosomatisch ist. Bei mir ist es das gleiche - die Toilettenproblematik steht bei mir im Vordergund und geht los, sobald ich das Haus verlasse. Am Anfang war es nur, wenn ich irgendwo hin musste, wo ich mich nicht auskannte. Dann weitete es sich aus. Und am Schluss war die Angst vor der Angst so schlimm, dass ich nirgendwo hinkonnte, wo ich nicht innerhalb von einer Minute eine Toilette verfügbar hatte. Selbst der Gang in die Apotheke wurde so fast unmöglich für mich. Und dann kochte die Angst so hoch und verselbstständigte sich, dass ich sogar zu Hause Durchfall hatte.

Aber genau auf diese Problematik kann man super mit Atem- und Wahrnehmungsübungen einwirken. Zu Hause Meditation und Energieübungen aus dem Chi Gong, um das vegetative Nervensystem zu stabilisieren und unterwegs Atemübungen. Die funktonieren natürlich nicht sofort, sondern man muss sie in Ruhe üben, damit man sie im Nofall anwenden kann. Plus natürlich der Ansatz, zu schauen, woher der Druck kommt, der sich da über den Darm entlädt.

@Kruemel_68 Mein Arzt ist sowieso sehr gegen Lorazepam. Er verschreibt mir immer nur die Mindestmenge und ich muss ihn immer anbetteln, dass ich Lorazepam bekomme. Eine dauerhafte Therapie mit Lorazepam würde für ihn gar nicht in Frage kommen. Ich meinte das nur, wenn wirklich nichts anderes hilft. Aber dafür hab ich noch mehr als genug Optionen offen.

Ich habe jetzt die ersten paar Absätze deines verlinkten Textes gelesen. Tatsächlich ist für mich für Anfang nächsten Jahres auch eine 5 wöchige Reha in einer psychosomatischen Klinik eingeplant. Das du es als absolute Zeitverschwendung bezeichnest verunsichert mich jetzt noch mehr. Ich habe selber absolut keine Lust auf eine Klinik. Nie im Leben schaffe ich es, 5 Wochen woanders zu leben. Ich hätte wahrscheinlich 24/7 Panik und Durchfall. Das ist der absolute Albtraum.
Leider muss ich die Reha machen, ansonsten krieg ich kein Geld mehr von der Krankenkasse.

Zitat von Karle93:
@Kruemel_68 Mein Arzt ist sowieso sehr gegen Lorazepam. Er verschreibt mir immer nur die Mindestmenge und ich muss ihn immer anbetteln, dass ich Lorazepam bekomme. Eine dauerhafte Therapie mit Lorazepam würde für ihn gar nicht in Frage kommen. Ich meinte das nur, wenn wirklich nichts anderes hilft. Aber dafür hab ...

Dann gibt der Reha erst mal eine Chance, abbrechen kannst Du dann ja immer noch wenn es gar nicht mehr geht. Im Nachhinen muss ich sagen, dass ich wahrscheinlich sehr viel Pech hatte. Ich habe inzwischen mit einigen gesprochen, die auch so eine Reha gemacht haben, und denen hat es sehr gut getan. Die Klinik, die ich erwischt habe, war einfach doof.

Ich würde an Deiner Stelle in dem Antrag angeben, dass Du eine wohnortnahe Klinik haben möchtest. Dann kannst Du zwischendurch und am Wochenende immer mal nach Hause fahren wenn Du mobil bist. Im Gegensatz zu einem Klinikaufenthalt darf man in einer Reha ja Auto fahren. Man kann sich jederzeit vom Essen abmelden (durch die Teilnahme am Essen wird immer die Anwesenheit kontrolliert). Wenn Du z.B. mal einen Nachmittag keine Termine hast, kannst Du nach Hause fahren. Und am Wochenende sowieso. Und es ist ja auch nicht gesagt, dass Du 5 Wochen fahren musst - vielleicht brauchst Du ja auch nur 3 oder 4 Wochen zu fahren.

Oder Du versuchst die Option einer ambulanten Reha. Da geht man nur tagsüber hin und schläft zu Hause. Wenn Du eine entsprechende Rehaklinik in Deiner Nähe hast und der Arzt das entsprechend begründet, klappt das vielleicht auch. Ich hatte auch eine Frau in meiner Reha, die das aufgrund der starken Ängste nur ambulant machen konnte.

Ich habe es auch irgendwie geschafft - dann schaffst Du das auch!

Zitat von Karle93:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass in meinem Fall ein SSRI oder SSNRI sinnvoll wäre. Ich brauche keine Antriebssteigerung


Zitat von Karle93:
ich würde gerne öfter raus gehen und Dinge machen, ich habe nur Angst vor der Angst.

Zitat von Karle93:
Ich war schon immer viel zu nervös in ganz normalen Alltagsituationen.

Angst oder Unsicherheit...Unsicherheit weil verletzbar? Oder ist alles dasselbe?

Antidepressiva helfen ja weitaus mehr, als die Antriebssteigerung.
Zudem gibt es angst-lösende Antidepressiva.
Außerdem beruhigen Sie das Gedankenkarussel....weil man in gewisser Weise *abgeschirmt wird* vor negativen Einflüssen.
Man ist etwas in Watte verpackt (geschützt)...aber nicht sediert (betäubt)

Viele Alltagsprobleme und Dinge, die dich sonst über den Haufen geworfen haben, kommen nicht mehr so stark an dich heran. Du kannst mit vielen Dingen gelassener umgehen...die dich sonst wuschig und nervös gemacht haben.
Das macht dich auch in den Stimmungsschwankungen stabiler. Man schaukelt nicht mehr so stark.

Zumindest ist das so meine persönliche Erfahrung.

@Ulli-Online Also laut meiner Recherche und manchen Antworten hier im Forum soll wohl bei reiner Nervosität, Angst und somatoformen (psychosomatischen) Beschwerden das Medikament Opipramol am besten helfen. Opipramol hat auch keine antriebssteigernde Wirkung.

@Karle93 okay....ich will dir ja auch nichts ausreden.

Die antriebssteigernde Wirkung resultiert ja auch daraus, dass es einem ganz einfach besser geht.

Du hast ja nicht plötzlich eine Rakete im Hintern.





Dr. med. Andreas Schöpf
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