Zitat von miriam0707:@Kruemel_68 das finde ich grade sehr interessant. Ich versuche es grade ohne Medis, hast du Tipps? Also Panikattacken hatte ich seitdem die Angst bei mir wieder aktuell ist bis jetzt drei, bei mir sind es eher diese Gedanken und diese Unruhe, wenn ich zur Ruhe komme
Das ewige Gedankenkreisen und die extreme innere Unruhe kenne ich gut. Das ist so quälend.
Nachdem ich merkte, dass die Medikamente bei mir nicht wirken und ich mir sehr sicher war, dass ich mich keinem dritten Versuch stellen werde, musste ich halt die Entscheidung treffen, wie es weitergehen soll. Ich hatte 2020 das Glück, bei einem sehr, sehr guten und fähigen Körperpsychotherapeuten unterzukommen. Der hat mich durch meine sehr schwierige und lange Absetzphase vom Mirtazapin begleitet. In dieser Zeit hat er mich von seinem körperorientierten Ansatz überzeugen können und ich beschloss, dass ich es ohne ADs probiere. Ich habe allerdings von Zeit zu Zeit mal eine halbe Tavor gebraucht, aber auch das sehr selten.
Zu dem körperorientierten Ansatz habe ich hier schon recht viel geschrieben:
erfolgserlebnisse-f59/mein-tipp-koerper-psychotherapie-bei-somatoformer-stoerung-t106750.htmlDas Entscheidende ist, zu lernen, das vegetative Nervensystem runterzuregeln und das, was sonst die Medikamente tun, selbst zu machen. Und dann muss man das Vertrauen in sich und seinen Körper wiederfinden. Das ist das Schwierigste am Ganzen.
Parallel dazu habe ich mit meinem Therapeuten mein ganzes Leben aufgerollt und geschaut, welche Dinge einen Impact auf mein Hier und Jetzt haben. Diese Dinge haben wir alle komplett bearbeitet. Dazu braucht es eine 100ige Bereitschaft, sich zu öffnen und da auch wirklich hinzuschauen. Und die Bereitschaft, sich selbst, seine Denkmuster und Glaubenssätze zu ändern. Wir haben dafür viel innere Kind-Arbeit gemacht
Und jetzt, nach 4 Jahren harter und konsequenter Therapiearbeit, fügt sich langsam eins ins andere und ich beginne zu begreifen, worauf es ankommt. Die Symptome lösen sich nach und nach auf, die Angst lässt nach, der Energielevel wächst wieder und ich kann wieder Dinge unternehmen, wie Essen gehen, oder ins Kino, oder wandern. Mein Schwachpunkt (Magen-Darmtrakt) beruhigt sich langsam. Die Lebensfreude kehrt wieder mehr und mehr zurück. Mein Leben fühlt sich nicht mehr wie reines Überleben an, sondern fängt wieder an, mir Spaß zu machen.
Lies mal den Bericht in meinem Link oben - falls Du dann noch fragen hast, kannst Du Dich gern melden.