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Hey ihr Leidensgenossen,

Ich leide an einer mittelgradigen depressiven Episode, extremen Schlafstörungen, einer kombinierten Persönlichkeitsstörung mit narzisstischen und dissozialen Anteilen, mehreren Zwangsstörungen und einer sog. “Angststörung“.

Mit meinem behandelnden Facharzt für Psychiatrie habe ich bereits über die Medikation und deren erheblichen Nebenwirkungen gesprochen. Er nimmt meine “Ängste“ jedoch nicht wirklich ernst. Zu den aufgetretenen Nebenwirkungen zählen: Schweißausbrüche, Zuckungen, ein starkes Zittern, extremer Durchfall, allgemeine Verschlimmerung der depressiven Symptomatik, wodurch der Antrieb vollständig aufgehoben ist und ab und an Schwindelanfälle. Bei dem Medikament handelt es sich um einen sog. selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer mit einer Dosierung von 150mg, welche ich morgens einnehmen muss.

Ich habe zuvor nie illegale Substanzen konsumiert, aber seit ein paar Wochen konsumiere ich gelegentlich Canna.. Tagsüber einen *beep* mit stimmungsaufhellender und zum Abend einen *beep* mit sedierender Wirkung. Ich rauche nur im absoluten Notfall, wenn ich mal wieder mehrere Tage hintereinander nicht geschlafen habe.

Jetzt kam bei einer Blutentnahme heraus, dass ich Canna. konsumiert habe und mein Psychiater meinte, dass ich damit komplett aufhören sollte.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Sertralin 150mg gemacht und eine Besserung der Symptomatik durch Canna. beobachtet.

01.08.2016 11:10 • 15.09.2016 #1


12 Antworten ↓


Von Dro. jeglicher Art sollte man die Finger lassen.

A


Besserung durch gelegentlichen Canna. ?

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Hallo
Ich habe mit Sertralin 150mg, keine Erfahrung, im Gegenteil ich versuche es ohne Medikamente.
Und Dro. , da hat alex89, vollkommen Recht.

Ich verteufel Marij. nicht im allgemeinen. Aber in mir hat es irgendwas ausgelöst...nix positives. Mit Medi's hab ich noch keine Erfahrung.

Durch meinen Dro.kunsum als ich 13 Jahre war kam es erst zu meiner Angsterkrankung.
Ich rauchte genau wie du Canna. nahm Mephedron, JWH, Kräutermischungen usw usw.
Ich bekam Psychosen, sah Käfer auf meinen Körper und meinem Zimmer krabbeln.
Ich war schon immer ein Angsthase seit klein auf hatte ich angst vor Krankheiten aber nieeee stand dies im Mittelpunkt. Bis ich Dro. nahm und sich dadurch diese Psychische Krankheit manifestdiert hat.
Deshalb sag ich dir ganz ehrlich HÖR AUF DAMIT =)

Sind wohl nur Dogmatiker hier am Werk. In vielen Ländern der Erde wird Canna. bei verschierdenen Krankeiten mit Erfolg eingesetzt. Also das Verteufeln sollte lieber unterbleiben. Die Nebenwirkungen der Psychopharmaka sind oft schlimmer!

Zitat von RainerSkeptiker:
Sind wohl nur Dogmatiker hier am Werk. In vielen Ländern der Erde wird Canna. bei verschierdenen Krankeiten mit Erfolg eingesetzt. Also das Verteufeln sollte lieber unterbleiben. Die Nebenwirkungen der Psychopharmaka sind oft schlimmer!



Das ging mir auch grad so durch den Kopf.

Ich habe allerdings keinerlei Erfahrungen mit Substanzen dieser Art gemacht.

Eben nur davon gelesen, dass Canna. für Schmerzpatienten legalisiert werden soll?

Hallo in die Runde,

Dro.konsum jeglicher Art ist bei einer labilen Psyche eher gefährlich als hilfreich. Leider kann ich das aus eigener Erfahrung sagen. Auch ich habe meine erste
Panikattacke nach dem Konsum von Canna. bekommen und ich bereue das bis heute und mache mir deshalb immernoch Vorwürfe. Es war wahrscheinlich nicht
die Ursache meiner Probleme aber auf jeden Fall der Auslöser. Es kann den psychischen Zustand auf jeden Fall verschlimmern, also kann auch ich nur raten,
die Finger davon zu lassen!
Es ist schon lange bekannt, dass verschiedenste Dro. Psychosen, Depressionen oder Angstzustände auslösen können. Und nur selten weiß man genau, wie
stark die Dosis ist, die man gerade zu sich nimmt. Es kann 100x gut gehen und dann doch plötzlich die Depressionen oder Ängste verschlimmern und das leider auch anhaltend, auch wenn man nichts mehr nimmt.

Canna., das von Ärzten verschrieben wird, wird bisher nur bei bestimmten Krankheitsbildern eingesetzt, da sollte man sowieso nicht alleine mit herumexperimentieren. Hauptsächlich wird bei ärztlicher Verschreibung eine schmerzlindernde Wirkung erzielt und so weit ich weiß, kein Rauschzustand. Und Dro. werden bestimmt nicht bei psychischen Problemen verschrieben.

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 1609121110

Hallo Rainer,

darf ich Dich fragen, inwiefern der Focusbericht zum Thema Canna. bei labiler Psyche passt? Mir war der Einsatz bei bestimmten Erkrankungen auch schon geläufig, vor allem bei MS-Patienten. Hier ging es aber um die Frage, ob sich der Konsum positiv oder negativ auf die Psyche auswirkt. Und die vielen Berichte von Konsumenten und Ärzten, dass Canna. z.B. Psychosen oder Angststörungen auslösen kann, sollte doch zu Denken geben. Das hat nichts mit Verteufelung zu tun sondern weist auf die bestehenden Gefahren hin.

Gruß

Es ist ein grosser Unterschied, ob Canna. unter ärztlicher Kontrolle gezielt gegen bestimmte Krankheiten eingesetzt oder einfach so konsumiert wird.

In England z.b. dürfen Ärzte todkranken Patienten sogar Dro. geben.

Hallo Romy,
natürlich gibt es in dem Artikel keinen Bezug zur Psyche. Es ging mir darum, dass negative Bild über Canna. zu verringern.
Was aber die Folgen betrifft: Mögliche Nebenwirkungen von Psychoparmaka sind, Selbstmord, plötzlicher Herztod, Spastik, Abhängigkeit, Leber und Nierenschäden, um nur die schlimmsten Folgen zu nennen. Alles hat zwei Seiten.
Gruß

Hallo Rainer,

hast Du persönliche Erfahrungen mit derart schlimmen Nebenwirkungen von Psychopharmaka machen müssen der beunruhigen Dich die Beipackzettel, die immer ziemlich gruselig klingen?

Es ist absolut nicht abzustreiten, dass es bei fast allen Medikamenten, auch rein pflanzlichen, mögliche Nebenwirkungen gibt. Daher muss eine ständige medizinische Überwachung (Blutbild u.ä.) selbstverständlich sein. Nebenwirkungen sollte man auf jeden Fall beim Arzt ansprechen, ggf. das Medikament wechseln oder wieder absetzen. Ärzte sind weder Götter noch Hellseher. Es gibt natürlich auch erhebliche Unterschiede bzgl. Krankheitsbild, Art und Dosis der Medikation. SSRI und Benzodiazepine unterscheiden sich noch einmal komplett voneinander bzgl. des Abhängigkeitspotenzials. Ein gesundes eigenes Maß an Aufmerksamkeit und Selbstinformation finde ich auch sehr wichtig.
Trotzdem sind sie in vielen Fällen schwerer psychischer Krankheitsbilder (Psychosen, schwerste Depressionen, Phobien, Zwänge) enorm hilfreich, den oft unerträglichen Leidensdruck zu mindern oder eine Teilnahme am Leben überhaupt erst wieder zu ermöglichen. Einige Nebenwirkungen wie z.B. leichte Erhöhung des Blutdrucks und Leberwerte, Gewichtszunahme, anfänglicher Schwindel u.ä. waren für mich hinnehmbar, um aus dem Teufelskreis des schweren seelischen Leidens und der Lebensmüdigkeit herauszukommen.
Mir persönlich ist in meinen 16 Jahren Krankheitsgeschichte, vielen Reha- und Klinikaufenthalten kein Fall von Suizid, Herztod, Spastik o.ä. bekannt geworden. Bei falscher oder zu hoher Einnahme halte ich solche Nebenwirkungen aber keinesfalls für ausgeschlossen. Bekannt sind hohe Abhängigkeitspotentiale z.B. bei Tavor, suizidale Gedanken auch bei SSIR. Mir ist auch aufgefallen, dass das Medikament Fluoxetin (in den USA bekannt als Prosac) nur mit Vorsicht eingenommen werden sollte. Mehr dazu gerne auf Nachfrage oder mal in einem anderen Thread.

Nun wieder zum eigentlichen Thema:

Warum nehmen Menschen privat überhaupt Dro.? Am Anfang meist aus Neugier. Später, in meinen Augen zumindest, immer, um der Realität zu entfliehen, Ängste, Spannungen, Alltagssorgen abzubauen, sich zu berauschen oder aus Abhängigkeitsgründen. Ein gesunder, glücklicher, ausgeglichener und zufriedener Geist benötigt solche Stoffe einfach nicht. Alles andere sind in meinen Augen nur Ausreden.
Hanf als Werkstoff oder bei bekannter medizinischer Indikation für z.B. Krebs/MS-Patienten.. toll, dass es das gibt. Dro. jeglicher Art, die privat konsumiert werden, in ein gutes Licht rücken zu wollen, entbehrt sich leider meines Verständnisses (besonders durch jahrelange, persönliche Erfahrungen mit Antidepressiva/Dro. und jede Menge anderer Beispiele von Freunden, Bekannten, Betroffenen).

Gruß

A


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Dr. med. Andreas Schöpf
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