App im Playstore
Pfeil rechts
4

Liebe Mitglieder,

ich selbst habe Tavor als Notfallmedikament verschrieben bekommen, für anhaltende Angst und Panikzustände. (Ich war schon tausendmal in Behandlung, stationär, ambulant etc. ihr kennt das...)

Von daher wusste ich auch um die Gefahr der möglichen Abhängigkeit, weswegen ich Tavor maximal 1-2 mal im Monat jeweils 1 Tablette 0,5mg genommen habe. (Es waren auch Phasen dazwischen, Monate da brauchte ich es garnicht, z.B. im Urlaub *roll eyes*)

Die letzte hatte ich vor 4 Wochen, ich trage das als Kontrolle immer in meinen Kalender ein.

Trotzdem würden mich echte Erfahrungen zu dem Thema intressieren, was die Abhängigkeit angeht und der Entzug selbst. Ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, das die ersten Entzugssymptome erst nach 2 Wochen auftreten, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, da die durchschnittliche HWZ 15 Stunden beträgt und es somit (bei hohen Dosen, langer Einnahmedauer doch sicher viel eher zu ersten heftigen Symptomen kommen würde? Wie sind eure Erfahrungen gewesen?

Im Internet habe ich nichts konkretes bisher finden können, falls es etwas gibt hier im Forum, was genau diese Frage beantwortet, dann würde ich mich über einen entsprechenden Hinweis sehr freuen.

Viele Grüße,
Kristin

08.01.2024 09:44 • 08.01.2024 #1


5 Antworten ↓


Hallo,
bei mir ist es so, dass ich ziemlich genau 3 Tage nach der Einnahme (0,5mg) etwas merke, was ich als leichte Entzugserscheinung bezeichnen würde.
Nimmt man 2 Wochen lang perma das Medikament ein (so dass an keinem Tag der Spiegel auf Null ist), hat das Gehirn keine Möglichkeit, selbst aktiv/regenerativ zu werden. Dann sind die Entzugserscheinungen schlimmer.

Beispiel: am 4.1. genommen, Erscheinungen am 7.1.
frösteln, Frust, leichter Schmerz durch Muskelverspannung.

Bei regelmäßiger Einnahme der reinste Horror im Entzug.

Also gut, dass Du darauf achtest!

A


Benzos Erfahrungen beim Absetzen

x 3


@Allessch Wie oft und lange nimmst du diese Art Medikament? Nach drei Tagen dann schon? Obwohl du die dann nur ein,al genommen hast? Krass..

Manchmal nehme ich eine -wirklich nur bei massiven Angstzuständen, bei denen ich sonst den Notarzt anrufen würde- und dann sagen wir mal, nach 2- 3 Wochen hab ich komische Unruhephasen, aber sonst keine Symptome. Ich habe mich gefragt ob das halt auch bei so geringen Dosen bereits sein kann, das sich das auf die Art auswirkt. Sonst nehme ich ausser (noch) den L-Thyroxin keine Medikamente, von denen es ja potenziell auch kommen könnte. Ach vielleicht mache ich mich auch bloß wieder verrückt. Wäre mal cool wenn die Wissenschaft ein Medikament erfinden könnte, was genauso gut wirkt, aber eben nicht abhängig macht. Aber das ist ja leider bei allem so, je besser die Wirkung, desto schlimmer die Nebenwirkungen... Danke dir jedenfalls für deine Erfahrungen!

ich war vor vielen Jahren mal 0,5mg abhängig, ohne es bemerkt zu haben. Das habe ich einfach nicht durchschaut. Als mir das aufgefallen ist, habe ich ganz langsam abgesetzt und seit dem achte ich auch sehr darauf, dass ich sie nur im absoluten Notfall nehme.
Insgesamt bin ich aber auch sehr sensibel und nehme z.B. Schmerzen früher wahr als andere.

@Allessch Gut das du es frühzeitig bemerkt hast- da hat dich deine Sensibilität gut geschützt! Generell verteufel ich ungern gewisse Substanzen, einfach weil sie ihre Berechtigung (wie ich finde) haben und auch absolut notwendig sind. Ich glaube das Hauptproblem ist vielmehr schlechte Aufklärung und wenige, weniger wirksame Alternativen in dem Bereich.

Atosil/Promethazin hatte mir damals in der Klinik eigentlich ganz gut geholfen, allerdings kann ich mich nicht mehr daran erinnern, ob ich davon stark müde geworden bin. Bei Benzos ist es so, das ich dann einfach normal bin, quasi Agonist und Antagonist halten sich die Waage.., ist halt nichts für die Dauer (eindeutig!) und drum werd ich mich weiter nach anderen Möglichkeiten umschauen.






Dr. med. Andreas Schöpf
App im Playstore