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Ich hatte mal von meiner Psychiaterin Alprazolam 0,5 mg verschrieben bekommen, was sie nur ungern tat und wies mich darauf hin dass Benzos abhängig machen. Ich hatte aber auch von meinen Spitalsbesuchen meistens ein Benzo bekommen, damit die Panikattacken aufhören.

Ich muss zugeben dass Benzos wirklich sehr gut bei Panikattacken helfen. Doch der Hacken ist ja der dass sie abhängig machen und wie ich mal von einigen Leidgenossen erfuhr, soll ein Benzoentzug noch härter als ein Alk. sein.

Das Alprazolam 0,5 mg, nahm ich zwar einige Male als ich wirklich schlechte Tage hatte, wo die Panikattacken bei mir quasi rund um die Uhr bereit waren einzutreten, jedoch als ich es dann nicht mehr nehmen wollte hatte ich schon fast das Gefühl ich würde bereits abhängig sein. Wenn ich es nahm ging es mir besser. Ich habe es dann mal ausgelassen und mein verschriebenes Atarax 25 mg (ist kein Benzo) genommen. So ging es mir etwas besser und ich konnte aufhören das Benzo zu nehmen. Ich nahm Atarax meistens 1-2 mal täglich und konnte damit zumindest mal Ruhe von den Panikattacken oder dem angeblichen Benzoentzug (vielleicht war es auch nur eine Einbildung in meinem Kopf) haben.


Was meint ihr? Ist das was ich beschrieben habe, eine tatsächliche Benzoabhängigkeit wenn man einige Male Benzos nimmt, oder ist es vielleicht eine Einbildung?

18.11.2017 01:40 • 20.11.2017 #1


19 Antworten ↓


Ich denke es ist eher deine Einbildung. So schnell wird man davon nicht abhängig.

A


Benzos bei Panikattacken Ab wann machen sie abhängig?

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Ganz ehrlich? Lieber schlucke ich mein Lebenlang Benzos und habe Lebensqualität, als jeden Tag vor PAs zu zergehen und permanent diese schreckliche Zustände zu haben.
Ob pest oder Cholera..AD's verschreibt man ja auch für sehr lange Zeit, Lithium müssen z.b Bipolare ihr leben lang zu sich nehmen damit sie einigermaßen ihr Leben genießen können. Warum auch denn nicht Benzos, wenn sie einem das Leben wesentlich erleichtern? Alles nur Chemie im Endeffekt.

Lorazepam etc. ist schon ein kleines Wundermittel, in Zeiten einer Krise und ja sogar bei einmal wöchentlich hätte ich auch keine Bedenken. Es muss aber jedem klar sein das eine Abhängigkeit nicht gut ist, nach zirka 14 Tagen Dauermedikation tritt diese schleichend ein. Das man AD über einen langen Zeitraum verschreibt ist ebenfalls richtig, aber auch hier steht mitlerweile fest dass AD auch abhängig macht, nicht körperlich aber psychisch, was man beim absetzen feststellen kann. Beim Benzo ist es aber körperlich und psychisch so dass der Patient in der Regel nach einer gewissen Zeit ständig seine Dosis erhöhen muss um den Effekt seiner schönen Lebenqualität halten zu können. Die meisten landen irgendwann in so schweren Krisen in der Psychiartrie und haben einen extrem schweren Entzug vor sich. Ich kannte mal so einen Valium 10 Suchtpatienten, bereits nach drei Monaten war er nicht mehr Herr seiner selber, und seine Dosis bereits bei dreimal täglich gelandet. Auch er dachte leichtfertiger weise er hätte alles im Griff. Hätte hätte Fahradkette, dies Thema ist ziemlich brisant und jeder sollte es sich gut überlegen wie und was er seinem Körper zumutet. . .

Zitat von jawa:
Beim Benzo ist es aber körperlich und psychisch so dass der Patient in der Regel nach einer gewissen Zeit ständig seine Dosis erhöhen muss um den Effekt seiner schönen Lebenqualität halten zu können.


Es gibt aber andererseit hier im Forum eine Reihe von Usern, die seit Jahren Benzos nehmen und immer bei der gleichen niedrigen Dosis ohne Wirkungsverlust bleiben. Das kann man nicht verallgemeinern.

Zitat von Silenzzio:
Das Alprazolam 0,5 mg, nahm ich zwar einige Male als ich wirklich schlechte Tage hatte, wo die Panikattacken bei mir quasi rund um die Uhr bereit waren einzutreten, jedoch als ich es dann nicht mehr nehmen wollte hatte ich schon fast das Gefühl ich würde bereits abhängig sein.


Ich nehme seit ca. 8 Jahren Alprazolam 0,5-1mg bei Bedarf zum Schlafen. Das kommt durchschnittlich 3-4 Mal im Monat vor. Eine Abhängkeit oder Sucht habe ich nie festgestellt.
Das Gefühl, das du hattest, abhängig zu sein, wird wohl eine psychische Abhängigkeit, keine körperliche gewesen sein. Eine psychische Abhängigkeit kann man von allem bekommen, auch von Nicht-Medikamenten z.B. Spielsucht, Kaufsucht etc.

Ich habe vom Alprazolam 0,5 mg noch fast eine ganze Schachtel davon. Ich habe ein paar davon immer in meiner Pillendose für unterwegs mit, falls die Panikattacken auftreten sollten. Ich nehme sie wenn dann nur bei dringenden Bedarf, also wenn ich es wirklich nicht mehr aushalte.

Zitat von JPreston:
Ganz ehrlich? Lieber schlucke ich mein Lebenlang Benzos und habe Lebensqualität, als jeden Tag vor PAs zu zergehen und permanent diese schreckliche Zustände zu haben.
Ob pest oder Cholera..AD's verschreibt man ja auch für sehr lange Zeit, Lithium müssen z.b Bipolare ihr leben lang zu sich nehmen damit sie einigermaßen ihr Leben genießen können. Warum auch denn nicht Benzos, wenn sie einem das Leben wesentlich erleichtern? Alles nur Chemie im Endeffekt.


Bin deiner Meinung.

Zitat von JPreston:
Ganz ehrlich? Lieber schlucke ich mein Lebenlang Benzos und habe Lebensqualität, als jeden Tag vor PAs zu zergehen und permanent diese schreckliche Zustände zu haben.


Wenn Benzos nicht abhängig machen würden, dann würde ich es genau so tun. Man kann sie zwar nehmen, keine Frage. Nur ist da auch die Frage ob auch der Arzt, der sie verschreibt, die ganze Zeit mitspielen wird. Es gibt sicher Ärzte, die sagen dass jetzt mal Schluss ist, und Benzos sind ja verschreibungspflichtig. Wenn der Arzt sie dann nicht mehr verschreibt dann kommt es erst recht zum argen Entzug.

Zitat von Silenzzio:
Ich muss zugeben dass Benzos wirklich sehr gut bei Panikattacken helfen. Doch der Hacken ist ja der dass sie abhängig machen und wie ich mal von einigen Leidgenossen erfuhr, soll ein Benzoentzug noch härter als ein Alk. sein.

Benzos helfen gegen Panikattaken nicht wirklich, sie übertünchen nur. Ein sehr bequemer Weg mit sehr hohem Risiko am Ende vollends abzustürzen, weil sie am eigentlichen Problem gar nichts ändern und ein neues Problem machen.
Das Abhängigkeitspotential ist dabei sehr unterschiedlich, aber den Weg in die Abhängigkeit ebnen Benzos schon dadurch, daß sie angenehm übertünchen und alles ist so easy. Es gibt Leute, die nehmen einmal die Woche eine Mini-Dosis und behalten das so bei. Nimmt man ihnen dann nach einigen Monaten diese Möglichkeit ganz, wird sich darüber keiner von ihnen freuen. Es wird der Gedanke sein, daß man sie weiter haben möchte.
Nimmt man Benzos schon regelmäßig und wird sie plötzlich nicht weiter verschrieben bekommen, wird dieser Gedanke noch intensiver sein und schon das ist Entzug, neben den körperlichen Entzugserscheinungen.
Wann fängt also die Abhängigkeit an? Genau da, wo mit dem Zeug alles so easy und viel besser ist und das mit der ersten Einnahme.

Ich bin sehr gegen die ambulante Verschreibung von Benzos ausschließlich bei Angst- und Panikattaken. Es mag andere Erkrankungen geben, wo Benzos durchaus ihre Berechtigung haben.

Zitat von Reenchen:
Nimmt man ihnen dann nach einigen Monaten diese Möglichkeit ganz, wird sich darüber keiner von ihnen freuen. Es wird der Gedanke sein, daß man sie weiter haben möchte.
Nimmt man Benzos schon regelmäßig und wird sie plötzlich nicht weiter verschrieben bekommen, wird dieser Gedanke noch intensiver sein und schon das ist Entzug, neben den körperlichen Entzugserscheinungen.


Und wie würdest du reagieren, wenn man dir dein Doxepin und das andere Mittel, das du abends manchmal nimmst (hab den Namen nicht mehr im Kopf), wegnehmen würde? Wohl genauso, obwohl es keine Benzos sind.

Zitat von Schlaflose:

Und wie würdest du reagieren, wenn man dir dein Doxepin und das andere Mittel, das du abends manchmal nimmst (hab den Namen nicht mehr im Kopf), wegnehmen würde?

Es geht um abhängigmachende Medis, liebe @Schlaflose und Doxepin, Truxal oder Tianeurax machen nicht abhängig und haben deshalb keine hohen Schwarzmarktwerte. Letzteres darfst du beispielsweise gar nicht nehmen, wenn du Dro.erfahrung (auch Benzos) gemacht hast irgendwann in deinem Leben, da es dich erneut abhängig machen würde. Du kannst mich natürlich auch fragen, ob ich sauer werde, wenn du mir meine Nimm2 Lachgummis wegnimmst. Ja, das würdest du bereuen.
Zitat:
Wohl genauso, obwohl es keine Benzos sind.

Ich wäre froh, wenn mir die Ärztin endlich den Kram nicht mehr verschreiben würde und ganz sicher darf ich mich darauf freuen, wenn es irgendwann nicht mehr nötig wäre. Und das dann ohne Entzug mit eventuellen normalen Absetzerscheinungen.

Der Unterschied liegt darin, daß von meinen Tabletten keiner eine einwirft und nur mit einer Einnahme getüncht easy und glücklich ist.

Ich weiß, aber eine psychische Abhängigkeit, in dem Sinn, dass man in Unruhe bis Panik verfallen würde, wenn man sein Medikament nicht mehr bekäme, hat man auch bei Nicht-Benzos. Ich werde schon immer unruhig, wenn in meiner 100-er Packung Doxepin nur noch die Hälfte da ist und gehe Nachschub holen

Zitat von Schlaflose:
Ich weiß, aber eine psychische Abhängigkeit, in dem Sinn, dass man in Unruhe bis Panik verfallen würde, wenn man sein Medikament nicht mehr bekäme, hat man auch bei Nicht-Benzos. Ich werde schon immer unruhig, wenn in meiner 100-er Packung Doxepin nur noch die Hälfte da ist und gehe Nachschub holen

Das ist nicht das Selbe @Schlaflose . Benzos sind schlicht und ergreifend abhängigmachende Dro. und das hat nichts mit unruhig zu tun. Das geht an die Substanz, wenn man sie plötzlich nicht mehr bekommt. Dazu hat man unter dem Einfluß von Benzos überhaupt nichts am eigentlichen Problem geändert, weil man unter Benzos ja auch nichts ändern mußte - hat ja gut funktioniert.
Dabei zeigte sich auch in diesem Forum, daß es Leute gibt, die unter Benzos Auto fahren und ähnliche Dinge.
Ziehn wir uns doch einfach jeden Tag Alk rein, ändert doch auch nichts am Problem, schafft nur ein neues Problem. Das ist nicht wie Kaffee, wo man nervös wird, wenn der mal ausgeht. Verstehst du den Unterschied?

Zitat von Schlaflose:

Es gibt aber andererseit hier im Forum eine Reihe von Usern, die seit Jahren Benzos nehmen und immer bei der gleichen niedrigen Dosis ohne Wirkungsverlust bleiben. Das kann man nicht verallgemeinern.


Es gibt immer irgend jemanden vielleicht sogar einige welche dies nach Plan regelmäßig konsumieren. Das heißt aber bei weitem noch lange nicht das man in Foren damit unproblematisch Werbung betreibt obwohl fast jeder mit gesundem Bauchgefühl wissen müsste das dies auch schwerwiegende Nebenwirkungen hervorruft gerade in Bereichen der Psychiatrie und Beruhigungsmittel. Nicht alle aber einige und ab einer bestimmten Dosis fallen bereits unter das Betäubungsmittelgesetz.

Ich denke sogar das jeder Arzt mit einem Funke an Verantwortung diese Medis nur eine kurze Zeit verschreiben was auch vollkommen sinnvoll und lobenswert ist. Meiner persönlichen Ansicht nach sollten Hausärzte davon ihre Finger lassen und ausschließlich nur Fachärzte mit psychotherapeutischer medizinischer Ausbildung (Psychiater) dies verordnen dürfen. Ist aber leider nicht so und deshalb sollten aber zumindest die eigenen Erfahrungen und vor allem die eigene Medikation nicht auf andere übertragen werden mit dem Gedanke was mir gut tat wir dir nicht schaden. Dies ist einfach nur plump und mit Sachverstand nicht vereinbar.

Zitat von Silenzzio:

Wenn Benzos nicht abhängig machen würden, dann würde ich es genau so tun. Man kann sie zwar nehmen, keine Frage. Nur ist da auch die Frage ob auch der Arzt, der sie verschreibt, die ganze Zeit mitspielen wird. Es gibt sicher Ärzte, die sagen dass jetzt mal Schluss ist, und Benzos sind ja verschreibungspflichtig. Wenn der Arzt sie dann nicht mehr verschreibt dann kommt es erst recht zum argen Entzug.


Kein Art darf ein kalter Entzug verlangen

Ich nehme in ''extremen'' Situationen Tavor 1 mg und habe das auch schon mehrere Tage hintereinander nehmen müssen. Sonst nehme ich sie auch wirklich nur bei Bedarf und konnte bisher keine Abhängigkeit feststellen. Wobei ich wahrscheinlich psychisch abhängig bin, denn ich muss zur Sicherheit immer einen kleinen Vorrat an Tavor da haben.

Zitat von FeBi:

Kein Art darf ein kalter Entzug verlangen

Arzt
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von FeBi:
Kein Arzt darf ein kalter Entzug verlangen
Macht ja auch kein Arzt. Er verschreibt es einfach nicht mehr und basta. Man kann sich einigen, ob runterdosiert wird oder ob man eine Klinik aufsuchen möchte. Wenn nichts fruchtet, wird ein Arzt es einfach nicht mehr verschreiben. Waren schon einige User hier mit dem Schicksal.

Zitat von Reenchen:
Dazu hat man unter dem Einfluß von Benzos überhaupt nichts am eigentlichen Problem geändert, weil man unter Benzos ja auch nichts ändern mußte - hat ja gut funktioniert.


Das ist jetzt auch wiederum bei ADs genauso.

Versteh mich nicht falsch, ich weiß auch um die Gefahren von Benzos, nur sind die Argumente, die du gegen Benzos vorbringst, nicht die entscheidenden.

Bei Benzos ist die größte Gefahr, dass man ein Verlangen danach entwickeln kann, unabhängig davon, ob man sie gerade gegen die Ängste oder sonstwas braucht. Das ist wie bei Zig. oder Dro.. Ich habe das ja bei Mutter Mutter erlebt, die 10 Jahre lang davon abhängig war. Sie hat urspünglich nur abends Schlaftabletten genommen, in immer höherer Dosis, und irgendwann ging es los, dass sie sich immer häufuger auch tagsüber damit vollgedröhnt hat, ohne irgendeinen Zweck, außer die Sucht zu befriedigen.

Zitat von Schlaflose:
Bei Benzos ist die größte Gefahr, dass man ein Verlangen danach entwickeln kann, unabhängig davon, ob man sie gerade gegen die Ängste oder sonstwas braucht.
Jetzt hast du aber schön beschrieben, was ich die ganze Zeit schreibe.

PS:
Zitat:
Das ist jetzt auch wiederum bei ADs genauso.
Stimmt nicht. Tianeurax hilft mir schon sehr. Aber das Thema findest du woanders.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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