App im Playstore
Pfeil rechts

Wie lange darf man Benzodiazepine nehmen?

03.10.2008 16:44 • 15.10.2008 #1


8 Antworten ↓


Möglichst kurz! Falls man sie täglich nimmt, gilt als Faustregel: maximal zwei Wochen. Und falls man zusätzlich den Dosisspielraum mehr oder weniger ausreizt, sollte man sie langsam ausschleichen. Sowieso sollte eine Behandlung mit Benzodiazepinen immer vom Facharzt (!) kontrolliert werden. Der kann hoffentlich auch beurteilen, ob im individuellen Fall vielleicht eine längere Einnahmedauer zu vertreten wäre oder ob man - z.B. wegen einer Sucht-Vorgeschichte - besser ganz die Finger davon lässt. Außerdem ist nicht jedes Benzo für jeden gleich gut geeignet.

Liebe Grüße
Christina

A


Benzodiazepine wie lange nehmen?

x 3


Ich breche mal den Stab über die Verteuflung von Benzos. Vom Facharzt verschrieben, verantwortungsvoll genutzt können sie ein Segen sein und eine Therapie erst ermöglichen. ( In schlimmen Fällen wie bei mir zB)
Abhängigkeitsgefahr besteht latent immer , auch psychische, aber Menschen die es medizinisch brauchen, werden in der Regel selten abhängig. ( Wie ich zB )
So viel wie nötig, so wenig wie möglich ist da die Devise. Die Frage könnte auch lauten: Was ist besser? Voller Angst zu Hause vegetieren , oder ins Leben zurück kommen, aktiv daran teilnehmen und evtl abhängig zu werden , um dann bei Zeiten das Medikament wieder absetzen? So ein Satz meines Docs. Ich fand`s logisch und nehme Benzos, sonst würde ich hier gerade nicht schreiben.

Ich bräuchte die Benzos mal gut einen Monat lang um zu probieren, ob ich durch dieses Medikament auch Ritalin gegen mein ADHS nehmen kann. Leider ist mir dies dank der Angststörung NICHT möglich. Und ohne Ritalin ist eine Heilung schwierig.

Dann ist das um so mehr eine Frage, mit der Du Dich an einen Facharzt wenden solltest. Ritalin ist m.W. amphetaminverwandt und auch nicht so ganz unproblematisch.

Liebe Grüße
Christina

Ich kenne jemanden der von den Benzodiazepienen ganz schlimm abhänig geworden ist. Er hat sie jedoch auch unverantowrtlich und ohne ärztliche Kontrolle genommen.

Er hat mehrmal einen Entzug versucht aber nie geschafft.

Dann gehörte er eher zu denen, der sie mißbräuchlich nutze, das ist immer ein Problem und sollte bei einer ernsthaften Behandlung NICHT so gehandhabt werden. Er wird durch die Hölle gegangen sein müssen

ja, es ist echt übel bei ihm...

Das krasseste war, dass der Therapeut ihn nicht mehr behandeln konnte, da dieser im Zusammenhang mit einer Sucht Entziehungseinrichtung arbeitet. Und dort bekommen nur die Patienten eine Behandlung, die der Sucht entsagen und einen Entzug machen.
Das wollte/konnte der Bekannte aber nicht und so konnte er die Therapie dort nicht weiter machen.

Ich weiß gar nicht genau was der Bekannte jetzt macht. Hatte keinen Kontekt mehr zu ihm irgendwann.

Ich selber hatte immer Glück, dass ich außer dem Insidon damals nie Medikamente brauchte. Muss mich beizeiten mal bei Gott oder wem immer daüfr bedanken. ...g

Hallo,

ist ja wie verhext.... ich plärre meinem Arzt die Ohren voll, weil ich wegen meiner Antriebslosigkeit und Lethargie unbedingt Ritalin haben will und bekomme es nicht (wäre ein off label use) und Benzos darf ich wegen vorangegangener schwerer Abhängigkeit erst recht nicht haben.

Aber.... Benzodiazepine sind das Mittel der Wahl bei akuten Angst/Panikattacken und zur Überbrückung, bis eine anderweitige Therapie greift. Man sollte die Dinger aber wirklich nur unter strengster ärztlicher Kontrolle nehmen, so niedrig wie möglich dosieren und so kurz wie möglich nehmen, ggf. zwischendurch mal für ein paar Tage absetzen.Gefährlich sind die Dinger, weil sie schnell körperlich abhängig machen, aber noch gefährlicher, weil sie gerade bei Angst/Panik sehr gut wirken. Und wer möchte nicht ohne Angst/Panik durchs Leben?

Und da fällt mir noch ein anderes Mittel zur Behandlung von ADHS ein. Das nennt sich Risatarun. Nicht ganz so heftig wie Ritalin. Vielleicht ist das ja eine Alternative?

Viele Grüße und alles Gute, Andy





Dr. med. Andreas Schöpf
App im Playstore